Bloggen

Verlinkt wird nur, was auch einen Mehrwert für den Leser hat

∼ 5 Min. Lesezeit

Dieser Blog hat keine mäßige Verlinkungsquote, er hat de facto überhaupt keine. Keine Sorge, ich will nicht schon wieder anfangen zu jammern.

Es ist wie es ist und das liegt an der Art und Weise, wie ich diesen Blog manage – nämlich (fast) gar nicht. Dabei kann man so viel Interessantes und Hilfreiches darüber lesen. Wie bloggt man richtig? Ich habe es in den zurückliegenden fast 10 Jahren nicht gelernt. Im Moment kümmere ich mich hauptsächlich um das Blog-Theme und kaum um den Blog-Inhalt. Das ergibt zusammen mit meinen Experimenten, die im Wesentlichen nach dem Trial-and-Error-Prinzip ablaufen, eine Mischung, die Leser abschrecken kann.

  • „Hm, schon wieder ein neues Theme! Ich dachte, ich hätte die falsche URL eingetippt.“
  • „Wo sind meine Smilies geblieben? Wieso hast du das Plugin gelöscht?“
  • „Musst du denn immer so viel herumfummeln an deinem Blog?“

Als Blogger weiß man doch, worauf es ankommt: Inhalt, Inhalt, Inhalt. Content, Content, Content.

Ohne den experimentellen Teil würde ich wahrscheinlich längst schon nicht mehr bloggen. Es würde mich keinen Spaß machen, nur zu schreiben. Meine Aussage wird vielen vielleicht nicht passen. Sie wirkt ja so, als wären mir meine Leser egal. 

Der Webmasterfriday ist für viele Blogger zum willkommenen Anstoß für eigene Beiträge avanciert. Themen rund ums Bloggen erfreuen sich großer Beliebtheit. Wohl auch ein bisschen deshalb, weil wir ein Thema „vorgegeben“ bekommen. Die Blogsphäre (in Deutschland?) scheint ein bisschen sehr um sich selbst zu kreisen. Da ist man unter sich (die ganz großen Blogs fehlen, weil die „es“ nicht mehr nötig haben). Klingt ein bisschen böse und ja, das soll es auch!

Womit ich jetzt endlich mal beim Thema des dieswöchigen Webmasterfriday wäre – der gegenseitigen Verlinkung. Wenn man sich große Blogs als Vorbilder nimmt, stellt man fest, dass dort die Verlinkung auf andere, vor allem auf kleinere Blogs, kaum noch vorkommen. Ich finde es gut, wenn eine Quelle oder ein kleines, unscheinbares „via“ selbst neben einem Youtube-Video vorhanden ist, das man nur mal schnell weiterverteilt hat. Auch das kann man sehen – selbst bei den diesbezüglich kritisierten großen Blogs.

Wie wahrscheinlich die meisten Blogger lese ich viele andere Blogs und bekomme darüber die eine oder andere Inspiration für neue Artikel. Es ist häufig so, dass ich Artikel (nicht nur in Blogs) aufgreife, wenn mir deren Inhalt politisch gegen den Strich geht. In diesem Fall nenne ich immer Ross und Reiter. Wenn es sich um Blogs handelt, wäre es wohl fair, dort zu kommentieren und nicht „zu Hause“ über die Meinung des anderen zu lamentieren?! Eine Diskussion kann sich so nicht entwickeln. Aber ich will ehrlich sein, manchmal will ich das gar nicht. Ich habe auch gelernt, dass viele Diskussionen über politische Dinge nichts mehr bringen – jedenfalls nicht im Internet. Hatte ich schon gesagt, dass ich nicht mehr wählen geht?

Ja, auch Bloggen hat viel mit persönlichen Befindlichkeiten zu tun. Mal ist man enttäuscht, weil überhaupt keine Kommentare hereinkommen. Manchmal ist man auch enttäuscht, weil die Kommentare mit der eigenen Meinung so überhaupt nicht übereinstimmen. Ja, will mich denn keiner verstehen? Die nötige Distanz werde ich wohl nie hinbekommen.

Was das mit gegenseitiger Verlinkung zu tun hat? In meinen Augen hat es das sehr wohl, weil die scheinbar abnehmende Bereitschaft auch mit der Art und Weise zu tun haben wird, in der man miteinander kommuniziert. Und das Setzen von Links auf andere Blogs ist auch Ausdruck von Anerkennung und von gegenseitigem Respekt. Es geht nicht nur um einen technischen Vorgang, der sich am Ende in Zählbarem widerspiegelt.

Bei meinen ersten Beiträgen zum Webmasterfriday habe ich die anderen Teilnehmer verlinkt. Ich finde, man sollte das nicht in der Form tun, dass man alle Artikellinks unter den eigenen Artikel kopiert. Dann hat man zwar etwas für die gegenseitige Verlinkung getan, eine echte Wertschätzung ist das aber nicht. Die ist dann gegeben, wenn man die von den anderen geschilderten Sichtweisen zumindest anreisst und über die entsprechenden Textstellen die Verlinkung vornimmt. Oder – noch besser, man kommentiert in dem Blog, in dem man gelesen hat. Das ist mühsamer und deshalb wird es vermutlich auch eher selten gemacht.

Ich arbeite hier viel mit Zitaten. Dabei lege ich besonderen Wert darauf, dass diese auch als Zitate erkennbar sind. Ich benutze dafür die vorhandenen Formatierungsmöglichkeiten. Außerdem nutze ich zwei Browser-Erweiterungen, die mir die Arbeit erleichtern, um Zitate in den Blog zu „entführen“.

1.) für Google Chrome – Create Link

%htmlEscapedText%
Quelle: %title%

2.) für Firefox – Make Link

%text%
Quelle: %title%

So sieht das Zitat dann (hier im Blog) aus:

Kennt ihr das? Man hat einen guten Artikel zu einem Thema geschrieben, und ein paar Tage später schreibt eine anderer darüber.
Quelle: Webmaster blogger gemeinsam : Blog Webmaster-Friday

Quelle Featured-Image:

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8 Gedanken zu „Verlinkt wird nur, was auch einen Mehrwert für den Leser hat“

  1. Ich kann sehr gut verstehen, dass du zu einem guten Teil auch von dieser – ich nenn es mal – Hasskultur verschreckt wirst, Links zu posten oder auf andere Blogs via Links einzugehen. So ganz kann ich diese Reaktionen auch nie verstehen, ich vermute allerdings, dass tatsächlich was an der These dran ist, dass man im Internet ja anonym bleiben darf/kann und man sich entsprechend anders gebärdet als normal. Zumindest kenne ich keine Leute, die aufs Heftigste zurückmeckern, wenn man versucht, eine Diskussion mit ihnen zu führen. Oder gibt es die etwa doch?

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  2. Die Anonymität bewirkt bestimmt bei vielen, dass sie in einem Ton kommentieren, den sie so im wirklichen Leben nie anschlagen würden (hoffe ich jedenfalls mal für diese Leute). Die Art und Weise, wie im Internet miteinander oder besser gesagt gegeneinander diskutiert wird, ist oft schon ziemlich erschreckend. Da bleiben Respekt und Würde schon mal auf der Strecke. Es gibt im Moment wieder so was… http://goo.gl/lHTszv

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  3. Hallo Alex, es freut mich sehr, dass mein Artikel dir gefallen hat. Ja, die Verlinkung und Vernetzung innerhalb der Blogsphäre bleibt einfach ein Thema.

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  4. Das Firefox Plugin „Make Link“ muss ich mir mal näher anschauen. Ein echt toller Tipp und kannte ich bis jetzt noch nicht. Deine Überschrift passt zu diesen Linktipp! Dieses Plugin ist ein echter Mehrwert.

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  5. Hallo Nico. Schön, dass du einen Mehrwert ausmachen konntest. Die Erweiterungen nutze ich schon ein paar Jahre. Die haben sich wirklich bewährt – gerade für Vielschreiber.

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  6. Hi Horst,
    einen tollen und hilfreichen Beitrag hast du hier verfasst und ich habe es sehr gerne gelesen. Ich sehe es mit den Verlinkungen ähnlich und es muss für den Leser einen Mehrwert haben. Vor allem beim WebmasterFriday kann man viel verlinken, da stets mindestens 10 Blogs daran teilnehmen. Auch bei Blogparaden lassen sich gute Vernetzungen erreichen. Derzeit ist keine interessante Blogparade in Sicht – aus meiner Sicht der Dinge und interessehalber – aber dafür haben wir den WebmasterFriday, wobei man auch super Links einbauen kann. Die Blogosphere basiert ja darauf und das soll auch nicht anders sein. Ich für mich setze mich mit diesem Thema auch hin und wieder auseinander und eines ist klar, indem ich stets verlinke und sorge auch dafür, dass die Pingbacks auch versendet werden. Dafür muss man in Wordpress-Editor den Artikel mehrmals aktualisieren, solange bis alle Pingbacks unter dem Editor als verschickt erscheinen. Das kann oft bei helfen und man ist sich sicher, dass alles versendet wurde.

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  7. Hallo,

    danke für den hilfreichen Artikel, ich wusste bisher nicht so genau wie man Textstellen verlinkt. Das Addon werde ich mir gleich mal installieren.

    Gruß Ellen

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  8. @Ellen: Danke für deinen Kommentar. Schön, dass dich der Artikel auf die Idee gebracht hat, das Addon mal auszuprobieren. Wie gesagt, ich arbeite schon seit ein paar Jahren damit (heute allerdings mehr mit der für den Google-Chrome-Browser.

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