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Köln: Steigende Mieten, sinkende Mordrate

Ich war (leider) schon lange nicht mehr in Köln. Das hat unterschiedliche Gründe. Da spielen nicht nur Sicherheitsbedenken eine Rolle. Meine Frau und ich bleiben lieber vor der Stadt in Köln-Weiden. Das schöne Einkaufszentrum auf der Aachener Stadt bietet viel, so dass wir nicht unbedingt in die Stadt hinein müssen. Früher fuhren wir regelmäßig zum „Theater am Dom“. Aber unser Abo ist schon vor Jahren abgelaufen. Mietspiegel Köln 2017: was

Ich war (leider) schon lange nicht mehr in Köln. Das hat unterschiedliche Gründe. Da spielen nicht nur Sicherheitsbedenken eine Rolle.

Meine Frau und ich bleiben lieber vor der Stadt in Köln-Weiden. Das schöne Einkaufszentrum auf der Aachener Stadt bietet viel, so dass wir nicht unbedingt in die Stadt hinein müssen. Früher fuhren wir regelmäßig zum „Theater am Dom“. Aber unser Abo ist schon vor Jahren abgelaufen.

Auszug Straftaten Köln – Quelle

Mietspiegel Köln 2017: was mieten in Köln kostet | Quelle

Die Vorfälle der letzten Zeiten machen Angst. Es ist kein Trost, dass es in anderen Großstädten ähnlich aussieht.

Die Bürgermeisterin von Berlin-Neuköllln, Dr. Franziska Giffey, kündigte kürzlich eine Offensive gegen die dort wirkenden migrantischen Clans an. Ihre angekündigte „Null-Toleranz-Politik“ gegen diese Leute kommt nicht bei allen gut an.

https://www.facebook.com/franziska.giffey/posts/1171910869612453

Ich bin kein Fan von Law and Order. Trotzdem wünsche ich mir, dass die Kriminalität, Dreck und Unordnung möglichst vermieden wird.

Hoffentlich ist es nicht schon zu spät, um die Leute an die Kandare zu nehmen. Ich kann die Bedenken derjenigen, die eine härtere Gangart der Behörden falsch finden, nicht nachvollziehen.

Thomas Licher, der die Neuköllner Fraktion der Linken führt, lehnt das Vorgehen der Bürgermeisterin hingegen entschieden ab. Statt auf mehr Polizei und Staatsanwälte zu setzen, brauche es mehr Prävention, sagt er.Quelle: SPD-Bürgermeisterin Giffey: Was steckt hinter der neuen Härte gegen Clankriminalität in Neukölln? – WELT |
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Mir ist aber klar, das Widerspruch unausbleiblich ist. Nach der lang andauernden Verzagtheit von Politik und Behörden müssen solche Ankündigungen wie ein Paradigmenwechsel wirken. Mit sowas haben Menschen meistens Probleme.

Es könnten willkürliche Polizeimaßnahmen folgen. Abgesehen davon sind sie Wasser auf die Mühlen der Rechten. „Wir haben es ja immer gewusst!“ Schuldzuweisungen in Richtung der Migranten sowie der Hang, Differenzierung in der Bewertung nun vollständig zu unterlassen, werden vermutlich befördert.

Aber es geht auch nicht, dass die Verantwortlichen die Dinge weiter treiben lassen. Aber dieses Gefühl hat sich bei vielen Menschen, die in den betroffenen Ballungszentren der Großstädte, die also direkt betroffen sind, festgesetzt. Keiner will, dass Neuköllner, Marxloer oder Nord-Essener Verhältnisse überall einkehren.

Es ist also davon auszugehen, dass angesichts dieser Ausgangslage viele Angst haben und dazu neigen, überzureagieren.

Ich frage mich in solchen Situationen, wo die vernünftigen Leute geblieben sind. Die, die Brücken bauen können und die das tun, was getan werden muss? Stattdessen finde ich im Internet immer nur frustrierte Scharfmacher, die ihre eigenen Probleme in ihren „Produktionen“ reflektieren und leider andere Menschen dabei „mitnehmen“.

Wenn Razzien gegen die Hells Angels auf Bundesebene stattfinden, weshalb sollte so etwas nicht auch bei den Leuten funktionieren, die in Köln ihr Unwesen treiben?

Solche Berichte sind Wasser auf die Mühlen der Rechten:

Die linksgrüne Saat ist aufgegangen und wächst den realitätsvergessenen Grünen nun über ihre Köpfe!Quelle: Leserkommentar zu Kriminalität am Kölner Ebertplatz gerät außer Kontrolle – JUNGE FREIHEIT |
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Jeder Kommentar zu diesem Artikel hat den gleichen Tenor. Ich verstehe aber, dass die Leute sich angesichts vieler Nachrichten bestätigt fühlen – auch, wenns mich ankotzt.

Es wäre es falsch, weiter aus den „ideologischen Schützengräben“ aufeinander einzuschlagen. Zumal sich das langsam abnutzt. Will sagen: den meisten Leuten hängen die permanenten Verbal-Scharmützel vermutlich genauso zum Halse heraus wie mir.

Wir kommen um härtere und hoffentlich wirksamere Maßnahmen gegen kriminelle Migranten nicht mehr herum! Hab ich eigentlich je etwas anderes geschrieben? Was ich mir ankreiden lassen muss ist allerdings, dass ich die Dimension der Probleme, die damit auf unser Land zukommen, falsch eingeschätzt habe. Trotzdem kann und ich ich nicht denen folgen, die ständig behaupten, wir hätten mit den Ereignissen seit dem Sommer 2015 unsere Zukunft verspielt.

Es bleibt der durch die mediale Berichterstattung erzeugte Eindruck (statistisch belegt ist er auch), dass sich die Meldungen über Verbrechen, die durch Migranten begangen wurden, sehr gehäuft haben. Aber da sind wir gleich beim nächsten Fragezeichen: Kann man der Berichterstattung überhaupt noch trauen? So oder so, „die Medien“ machen es immer verkehrt. Entweder meckern die einen, die anderen oder einfach alle.

Nicht nur in dieser Hinsicht ist es von Vorteil, in einem Dorf zu leben. Hier gibt es die Dinge nicht, die aus den Großstädten berichtet werden. Aber spätestens das Wahlergebnis in Sachsen hat gezeigt, wie es funktioniert, wenn man selbst gar nicht oder kaum betroffen ist. Auch hier im Dorf haben über 8 % die AfD gewählt.

Wir leben halt in einer Welt und die Haltung zur Massenmigration ist nicht nur in Deutschland ein heißes Eisen. Fremde sind nicht überall willkommen. Wenn sie sich dann nicht mal benehmen können, ist Schluss mit lustig.

Dass der Polizeipräsident von Köln „die Waffen“ streckt und für eine generelle Lösung nicht allein die Polizei in der Pflicht sieht, vergrößert mein „Unwohlsein“ sehr. Schließlich verfügt die Polizei als Vertreterin des Staates über das Gewaltmonopol in unserem Rechtsstaat.

Wer, wenn nicht die Polizei soll uns denn bitte vor dieser „Entwicklung“ beschützen? Jacob denkt an „die Politik“ und im Besonderen an städteplanerische Maßnahmen für den Ebertplatz. Aber wie lange soll es dauern bis eine Besserung der dortigen Verhältnisse eintritt? Wir kennen doch die Planungshorizonte in Köln und deren Abweichungsgrade.

Wer schützt die Menschen bis dahin vor den Zugriffen der Banditen? Es ist kein Wunder, dass angesichts solcher Verhältnisse (80 % der Teilnehmer an einer Umfrage sagen, sie würden den Ebertplatz aus Sicherheitsgründen meiden) die Stimmen nach Abschiebung und strengerer Handhabung der Gesetze laut werden. Der Staat versagt weiterhin. Oder kommt da noch mal einer zur Besinnung?

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8 Gedanken zu „Köln: Steigende Mieten, sinkende Mordrate“

  1. Interessant, dass du die Lage in Köln aufgreifst. Ich lebe hier ja schon seit vierzig Jahren und kann die Schwarzmalerei nicht so ganz mitmachen. Wir hatten hier sehr viel schlimmere Zeiten um die Jahrtausendwende, als wir einen Einbruch ins Haus, mehrere versuchte & geglückte Taschen- bzw. Schließfachdiebstähle & Vandalismus am Haus ertragen mussten. Die Silvesterübergriffe waren sicher übel und sind nicht zu leugnen, doch wir gehen immer noch regelmäßig nachts am Dom & Bahnhof vorbei, ohne ungute Gefühle.
    Die sexuellen Übergriffe sind ja auch ein Thema, das generell anzugehen ist, wie es die augenblickliche Medienresonanz mal wieder ( zum tausendsten Mal ) zeigt, mich wohl aufgrund meines Alters aber nicht mehr persönlich betrifft. Das ist aber auch kein alleiniges Thema für die Polizei ( von der ich mir mehr Sensibilität wünsche, sicher ).
    Nichtsdestotrotz finde ich ein Vorgehen gegen Gruppierungen, die das Gewaltmonopol des Staates nicht respektieren, richtig. Ich denke auch, es ist Absicht, allen eher linksorientierten Menschen da zu unterstellen, sie würden das tolerieren. Ich finde das propagandistisch bis diffamierend.
    Aber man muss sich ja momentan sehr viel gefallen lassen von denen, die meinen sie wären das Volk.
    Liebe Grüße!

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  2. @Astridka:

    Ich lese das gern, liebe Astridka. Jede Stimme, die nicht alarmistisch oder schwarzmalerisch klingt, ist mir lieber als die vielen anderen. Ich erinnere mich gar nicht daran, damals was über die Dinge gelesen zu haben, die du beschreibst. Aber so sind wir Menschen. Immer das ist besonders schlimm, was gerade vor sich geht 🙁

    Ich hätte mir im Januar 2016 gewünscht (verlinkter Artikel im Beitrag), dass die Täter möglichst alle hätten dingfest gemacht werden können. Es war sehr schnell klar, dass genau das nicht passieren würde. Wäre das anders gewesen, hätten die Rechten bestimmt nicht diesen Auftrieb (Bestätigung) für ihre Tiraden erhalten. Aber die Dinge sind wie sie sind.

    Mir fehlen die Politiker – nicht nur in der Stadt -, die in der Lage sind, die Leute zu überzeugen. Es gibt ein paar, finde ich. Aber das sind Rosinen, die leider oft innerhalb ihrer Organisation nicht viel zu melden haben.

    Die Rechten beklagen sich ständig darüber, dass die anderen nicht differenzieren würden. Eine Lachnummer. Vor allem, wenn man sieht, wie sie über Migranten reden und schreiben. Weniger Differenzierung war wohl nie. Nur stellen diese Leute inzwischen gerade in den so genannten sozialen Medien eine echte Macht dar. Angesichts der allgemeinen Diskussionen über die Meinungsfreiheit (Maas-Komplex) werden wir wohl kaum eine Veränderung zum Guten sehen. Die Auseinandersetzungen, fürchte ich, werden noch viel schriller.

    Letzten Endes bleibt uns nur übrig, damit klarzukommen und eine Sprache zu finden, die unsere Anliegen verständlich macht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele aufgegeben haben. Die Rechten sind unter sich, die Linken auch.

    LG
    Horst

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  3. Es stimmt schon: Es fehlen in der Politik Leute mit Visionen, auch, die überzeugt von ihrer Sache sind. Aber die Mehrheit hierzulande mag auch nichts wagen und wählt das Bekannte. Und ansonsten wird furchtbar gerne gemeckert & geklagt & alles runtergemacht…
    Die damalige Kriminalitätswelle ist schon sehr medial ausgeschlachtet worden. Das Revolverblatt von Dumont- Schauberg hat damals sogar Fotos von den „Klaukindern“ veröffentlicht, währen Frau Dumont sich charitymäßig für Romakinder eingesetzt hat. Das war schon pervers.
    Ich selbst habe damals auch Romakinder unterrichtet und im Umgang mit den Individuen auch die schlimmen Erfahrungen relativieren gelernt ( ebenso wie Kolleginnen, die sonst zu Sarrazin gegangen sind: In Bezug auf die Kinder waren sie wahre Christenmenschen ). Es ist eben alles relativ. Und Schwarz-Weiß funktioniert nur in der Propaganda.
    Am Sonntag schreibe ich auch noch einmal zu meinem Umgang mit der populistischen Anmaßung.
    LG

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  4. Auf Express und Bild beziehe ich mich auch nicht gern. Aber meine Tageszeitung, der Kölner Stadt-Anzeiger macht das (naturgemäß) häufiger. So kam ich an die beiden Links. Übrigens habe ich heute nach 41 Jahren mein Abonnement beim Kölner Stadt-Anzeiger gekündigt. Ich hatte eine kleine Aktion gestartet und um Unterstützung gebeten. Die haben nicht mal geantwortet. Das ist schon das zweite Mal, dass die Redaktion nicht mal reagiert hat. Jetzt bin ich es wirklich leid. (https://bedburgisches.de/2017/10/abschiebung-der-bedburger-familie-cekaj-verhindern.html)
    Ich bin grundsätzlich bei den Quellen auch vorsichtig. Aber der Mord am Ebertplatz ist doch passiert und die Täter (um nur diese jüngste Geschichte herauszugreifen) sind doch dem beschriebenen Milleu zuzuordnen? So sehr ich mir wünsche, dass daraus dürfen keine Verallgemeinerungen werden. Es wird immer schwerer, dagegen zu halten.

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  5. Ist doch klar: wer mehr für Miete löhnen muß, hat weniger Geld sich eine Knarre zu kaufen, um den lieben Nachbarn…

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  6. Hallo lieber Herr Hugo,

    wir leben doch hier nicht in Trump-Land. Wat’n Glück, das wir alle unbewaffnet sind. Wenn ich mir die Stimmung in unseren „sozialen Netzwerken“ so anschaue, könnte es ansonsten gar gefährlich werden. Auch für dich. 🙂

    LG

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