Ich kann deinen Brass durchaus verstehen, mit geht es gelegentlich ähnlich. Eigentlich erwartet man ja sogar Dankbarkeit, dass die alle hier sein dürfen und versorgt werden (viele sind übrigens auch dankbar, das bekommt man aber nur im persönlichen Kontakt mit).
Trotzdem werde ich nie aufhören können, auch nach den Rahmenbedingungen zu schauen und mich versuchsweise in solche Situationen hinein zu versetzen. Zu Hunderten in so einer Unterkunft, zum Nichtstun verurteilt – dass ich mir vorstellen kann, wie man da auf die schiefe Bahn gerät, heißt ja nicht, dass ich das „entschuldige“ oder schön rede! (Zudem ist ja die Verteilung unterschiedlicher Charaktere m.E. bei sämtlichen Populationen ähnlich).
Dass „wir Deutschen Schuld sind“ hab ich nie und nirgends gesagt. Schade finde ich aber, dass offensichtlich unsere bürokratisch eingeschleiften Strukturen nicht in der Lage sind, irgendwie fantasievoller mit dem Thema „Integration“ umzugehen. Schnellere Verfahren wären das eine, kreative Projekte mit Flüchtlingen mit Bleibeperspektive das Andere. Aber da ist halt das Arbeitsverbot davor…
Und ich bleibe dabei: Wer nur aus den Medien mitbekommt, was schief läuft, übersieht, dass auch vieles gut läuft! Nach wie vor verhält sich die große Mehrheit der Flüchtlinge unauffällig, geht in Sprachkurse, sucht nach Möglichkeiten legaler Ausbildung und Arbeit. Aber das ist natürlich nicht weiter berichtenswert….