Robin Alexander verteidigt sein Narrativ

Horst Schulte

2 Minuten Lesezeit

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Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 6 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Robin Alexander besteht als Chefreporter für Merkelvergehen darauf, die Vorgänge im Herbst 2015 in seinem Buch korrekt beschrieben zu haben. Immerhin wurde es ein Spiegel – Bestseller.

Seitdem reist Alexander als Sachverständiger durch die Republik. Seine Sicht wirkt auf mich manchmal etwas einseitig.

Ob Markus Söder wohl sowas meint, wenn er von Belehrungsdemokratie spricht? Wohl kaum. Diese Richtung gilt ja als superkorrektes demokratisches Verhalten.

Angela Merkels eigener dem hohen Druck geschuldeter Versuch, ihre Sicht dieses Zeitraumes zu erklären, scheint Herrn Alexander jedenfalls empört zu haben. Er griff sogleich zum Stift und postete seine Gegendarstellung. Leider ist sie nur für Welt-Abonnenten lesbar. Die Jünger werden auch diesmal an seinen Lippen kleben, glaube ich.

Ich habe ihn so verstanden, dass Angela Merkel gelogen hat, als sie (war’s gestern oder vorgestern [sic?]) sinngemäß davon sprach, dass an diesem historischen 4. September 2015 die EU-Außenminister zufällig getagt und über die Sache informiert worden wären.

Diese Aussage ist hochinteressant, weil diese Tagesschaumeldung vom 4. September etwas anderes aussagt:

Themen der Sendung: Flüchtlingssituation in Ungarn spitzt sich zu, Zusammenstöße zwischen Flüchtlingen und Polizei auf Lesbos, EU-Oststaaten lehnen Flüchtlingsquote ab, EU-Außenminister streiten über Flüchtlingspolitik, Großbritannien will doch mehr Flüchtlinge aufnehmen, Link: Sendung: tagesschau 04.09.2015 20:00 Uhr | tagesschau.de

Link: Sendung: tagesschau 04.09.2015 20:00 Uhr | tagesschau.de

Die EU-Außenminister stritten also über die Flüchtlingspolitik. Wer soll glauben, dass die Geschehnisse zwischen Merkel, Faymann und Orban gerade dort ungehört blieben? Wie passt die Tagesschau-Meldung zu Robin Alexanders Behauptung: „Die EU-Außenminister, die am gleichen Tag zufällig gemeinsam getagt hatten, waren nicht befasst worden.“ Ist das wahrscheinlich oder glaubwürdig? Und woher weiß Alexander eigentlich, dass das genaue Gegenteil der Fall gewesen ist?

Alexander schrieb auch: „Vorher hatte sie telefoniert – mit ihrem Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Der suchte von sich aus das informelle Gespräch mit seinem österreichischen Kollegen Sebastian Kurz.“ Sollte unser Außenminister, der bei der Konferenz ebenfalls anwesend war, nicht über diese Vorkommnisse berichtet haben? Ich halte das für sehr unwahrscheinlich!

Ob sich nicht mal einer die Mühe macht, die Substanz von Alexanders Narrativ zu checken?

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Medien, Politik

Merkel

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