@Henning, in vielen deiner Ausführungen stimme ich mit dir überein.
Ergänzend und weiterführend würde ich meinen:
„Verstehen und zuhören zu wollen“ ist keine Einbahnstraße, die eine alleinige Bringschuld des Westens ist. Die Bereitschaft dazu sollte auf allen Seiten erkennbar sein.
Ich habe die ersten 38 Jahre meines Lebens nicht in der ehem. DDR gelebt und kann mir über diese Zeit kein Urteil/Bewertung erlauben. Ich denke, das gilt analog auch umgekehrt.
Seit 1990 arbeite ich allerdings in Sachsen. 1991 habe ich in Reudnitz meine GmbH gegründet, die ich 2000 aufgeben musste. Seitdem wohne ich mit 1. Wohnsitz in Grünau, wo noch heute 43000 Menschen wohnen. Mit 1 Kneipe. ( Eine 2. würde ich nicht als solche bezeichnen). Da mache ich mir Gedanken drüber. Was ist aus dem viel gelobten sozialen Zusammenhalt geworden? Oder war der gar nicht sozial, sondern eher solidarisch? Jeder lebt hier für sich allein.
Auch für uns im Westen war früher alles viel komfortabler und besser. Was ich allerdings verstehe ist, dass es für die Westdeutschen ein langer und schleichender Prozess war an den man sich gewöhnen konnte, auch in dem Bewusstsein, dass dieser ganze staatliche Luxus nicht auf Dauer haltbar war. Und die Krankenhausreform und viele andere Veränderungen haben ihre Auswirkungen auf die gesamte Republik.
Ich denke, Henning, mit Beispielen und gegenseitigen Vorwürfen kommen wir Alle nicht weiter. Und ich denke weiterhin, dass Problem liegt viel tiefer.