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Das Kopftuchverbot für Kita und Grundschule finde ich falsch

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von Horst Schulte

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Es gibt zu meinem Leidwesen so einige Probleme mit der Migration, die ich inzwischen einräume. Lange habe ich mich gewehrt, negative Erkenntnisse zu akzeptieren. Nicht nur in Diskussion auch vor mir selbst.

Was aus meiner Sicht nicht zu diesen Problemen gehört, ist das Tragen von Kopftüchern von Kindern und Jugendlichen.

Ich wundere mich deshalb, dass ein Mann wie Ahmad Mansour, der uns dabei hilft, die Folgen falsch verstandener Toleranz zu erkennen, so ein klares Bekenntnis zum Kopftuchverbot für Kinder und Jugendliche auch in Deutschland abgegeben hat.

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Wenn wir unseren Großneffen oder unsere Großnichte in der Kita abholen sehen wir dort auch einige Mädchen mit Kopftüchern. Mal tragen sie welche, manchmal nicht. Ich finde, es sind schöne Kinder, die laut und fröhlich mit ihren Freundinnen und Freunden spielen.

Ich habe mich schon mehrfach gefragt, wie es dazu kommt, dass kleine Mädchen im Alter von drei oder vier Jahren überhaupt Kopftücher tragen. Sie sehen wirklich hübsch aus (die Kopftücher) und vielleicht ist schon das eine der möglichen und sehr einfachen Erklärungen dafür, warum die Kinder sie tragen. Warum gehen wir davon aus, dass sie die Tücher tragen, weil ihre Eltern sie dazu ermutigen oder aus religiösen Zwängen sogar dazu anhalten?

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Ist es nicht möglich, dass die Kinder die Tücher bei älteren Schwestern oder an ihrer Mutter gesehen und sie daraufhin den Wunsch geäußert haben, ebenfalls eins zu tragen? Einfach, weil sie es schön finden und ihren Müttern oder Schwestern nachmachen möchten?

Für manche Leute, die das Kopftuchverbot für Kinder und Jugendliche in Österreich vehement unterstützen, muss mein kleiner Einwand ein geradezu verheerend naiver Gedanke sein. Wie kann ich nur daran zweifeln, dass Kinder zum Kopftuch gezwungen werden, um „sexualisierte Kommunikation“ zu erlernen? Müsste man unter diesem Aspekt nicht Hotpants und Miniröcke sowie bauchfreie T-Shirts radikal verbieten?

Ich stelle mir vor, wie die Mütter oder Väter ihren Mädchen erklären müssen, dass ein Kopftuch, das Mama und Schwester Basima selbstverständlich tragen, für sie tabu und erst ab einem bestimmten Alter erlaubt ist. Überlegen Sie bitte mal, wie nichtmuslimische Mütter ihren Mädchen erklären, dass sie in ihrem Alter noch keinen Nagellack und kein Minikleid tragen dürfen. Viele Eltern werden sowas verhindern, weil sie es falsch finden. Aber die Diskussionen führen zu Hause garantiert oft nicht nur zu langen Gesichtern, sondern auch dazu, dass die Kinder ihren Wunsch durchsetzen.

Statt sich mit den echten Problemen der Migration zu befassen (was Mansour natürlich auch tut) sollten wir denen nicht auf den Leim gehen, die diese Regel aus Österreich nur übernehmen wollen, um Muslimen zu demonstrieren, was Sache ist. Das ist fies, typisch rechts und außerdem bringt es uns bei der Bewältigung der bestehenden Migrationsprobleme kein Stück vorwärts!

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