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Fußball mag ich nicht mal mehr anschauen

Meine Liebe zum Fußball hat sich schwer abgekühlt. Nicht wegen Jogi Löw oder der aktuellen Leistungen unserer Fußball-Nationalmannschaft. Nein, ganz allgemein.

Wahrscheinlich bin ich nicht einmal allein mit diesem Bekenntnis, das so spät nach der blamablen WM kommt. 🙂 Das Geblöke draußen im Land mag vielleicht auch andere Ursachen haben. Wir Deutschen sind ja mit nichts mehr zufrieden. Warum sollte die Nationalmannschaft da die Ausnahme sein?

In Stadion habe ich mich sowieso nur selten verirrt und wenn, dann höchstens mit einem über die Jahre zunehmend mulmigen Gefühl. Dafür sorgen die TV-Bilder aus unseren Stadien und das nicht erst seit gestern.

Im Spiel gegen Serbien muss ja -wieder mal- besonders nettes Publikum vor Ort gewesen sein. Ich glaube zwar nicht, dass der Vorwurf berechtigt ist, dass jeder das Publikum bekommt, das er verdient, denn leider gibt es schließlich derartige rassistische Ausfälle auch fast bei jedem Bundesligaspiel und in den Ligen darunter wird das vielleicht noch schlimmer sein. Vielleicht übertreibt die Presse auch. So würden die Funktionäre des Fußballs mir das sicher auszureden versuchen.

Dass Teile des Publikums Fußballspiele quasi auf allen Ebenen für ihr persönliches gewalttätiges Freizeitvergnügen nutzen, ist ja seit Jahrzehnten schon nichts Neues. Mich hat es immer schon gewaltig abgeturnt, wenn ich davon erfuhr, dass sich nach den Spielen ganze Heerscharen von Bekloppten zur allgemeinen Schlägerei abseits der Stadien trafen.

Es wurden sogar Interviews von TV-Sendern mit diesen Affenärschen aufgenommen und als Bestandteil einer sich wie auch immer bildenden neuen Subkultur verkauft. Für mich war und ist Gewalt ist immer nur eins: Absolute Scheiße!

Daran wird sich in meinem Leben sicher nichts mehr ändern, obwohl ich weiß, dass heute Schlägereien nach Fußballspielen zur Normalität gehören. Was soll nur aus dieser Gesellschaft werden?

Es bleibt auch so, obwohl viele sicher ihre Nasen darüber rümpfen. Dass Mannschaften, die überwiegend aus türkischen Spielern (sollte es das überhaupt geben?) bestehen, sich durch besondere Brutalität auf dem Platz und außerhalb hervortun, ist vielleicht eine traurige Randnotiz. Klar ist, dass viele so genannte deutsche Fußballfans sich nicht zweimal bitten lassen. Sie steigen mit vollem Körpereinsatz ein, wenn es was zu verkloppen gibt. Was nützt es angesichts solcher Entwicklungen, wenn eingefleischte echte Fans sich empört zeigen und sich distanzieren. Oder wenn Vereine hilflose Versuche unternehmen, diese Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Es funktioniert offenbar nicht!

Was sich direkt neben dem Fußballplatz abspielt oder was die sogenannten Fans nach dem Spiel treiben ist natürlich deren Sache. Blöd finde ich aber, dass ich mit meinen Steuergeldern die Exzesse dieser Arschlöcher bezahlen darf. Und das ist ja leider auch nicht alles!

Wie die deutsche Öffentlichkeit mit Mesut Özil vor, während und nach der verkorksten Fußball-Weltmeisterschaft im letzten Jahr „umgegangen“ ist, hat auch mich betroffen gemacht. Da war blanker Rassismus im Spiel. Einer dämlichen Handlung von Özil folgten Anfeindungen gegen den Mann, die nicht allein mit dem fremdenfeindlichen Abschaum in unserem Land zu erklären sind, der nach 2015 an die Oberfläche gespült wurde.

Was André Voigt passiert ist, wird leider keine Ausnahme sein. Sein Handeln war mutig. Aber wehe dir, du stellst dich (heute) solchen Leuten entgegen.

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Nein, ich muss das nicht haben. Und wenn ich sehe, wie die Kommerzialisierung des Fußballs voranschreitet, macht mich das nicht froher.

Der FC Bayern ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Mittlerweile sind sie zum x. Mal deutscher Fußballmeister. Seit 2013 hat keine andere deutsche Mannschaft mehr eine Schnitte gegen die Bayern gemacht. Vielleicht werden sie heuer zum 6. Mal hintereinander Meister. Das ist total langweilig und sagt einiges über die Bundesliga aus. Aber nichts Gutes!

Die Übertragungen der Fußballspiele der deutschen Nationalmannschaft finden nicht mehr „nur“ im öffentlich-rechtlichen Fernsehen statt, sondern sind Pay-TV-Veranstaltungen oder sie laufen mit den obligatorischen Werbepausen im Privatfernsehen.

RTL übertrug auch gestern. Ich dachte, ich könnte mir das Spiel im Internet anschauen. Aber: Dafür wäre ein Premium-Account bei TV-Now nötig. Denkste RTL! Ich gucke kein Privatfernsehen, sondern – wenn ich überhaupt noch TV gucke – nur die Öffentlich-Rechtlichen, inklusive der 3. Programme, ZDF Neo, Arte, Phoenix etc. Frage ich mich eigentlich allein, weshalb RTL kein anderes Format findet, als den Zuschauer zu einem Premium-Abo zu drängen? Mit den öffentlich-rechtlichen Sendern gab es diesen Ärger nicht! Ja, liebe LeserInnen, so denken sie halte, die alten weißen Männer!

Das Spiel gestern haben wir gewonnen. Es ist anders gelaufen, als die anderen 82 Mio. Bundestrainer es prognostiziert hatten. Im Kölner Stadt-Anzeiger gab es gestern Morgen eine Karikatur, die den (kleinen) deutschen Michel vor dem gigantischen holländischen Wohnwagen zeigte. Heute sieht alles wieder rosig aus. Die alte Ordnung scheint wieder hergestellt zu sein. Die ausländischen Pressenachrichten sind positiv, vielleicht ein bisschen schmeichelhaft für uns Deutsche. Eigentlich ist es, wie so oft.

Ich habe gar keinen Bock mehr auf diesen Zirkus.

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10 Gedanken zu „Fußball mag ich nicht mal mehr anschauen“

  1. Ooch, der arme Onkel Horst – er ist leider nicht so pragmatisch wie ich. Weil ich eines tue(n kann) ohne das andere zu lassen – so wie beim 3:2 über die bärenstarken Holländers:

    – Herr Hugo streamt einen Krimi vom NAS zum TV
    – er wechselt kurz zu RTL – 2:0 für D > Waaas?
    – wieder zum Krimi
    – 2 Halbzeit zu RTL – 2:2 – Wie erwartet, NED wird´s schon schaffen
    – wieder zum Krimi
    – kurz vor Spielende – 3:2 für Deutschland…
    – „Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor!“
    – ach Herrjeh, da ist mir ein Zitat von 1954 falsch hereingerutscht…

    Dieses Endspiel ging auch 3:2 aus und Deutschland war Weltmeister. Das habe ich aber gar nicht geguckt, weil ich a) erst 3 Jahre alt war und b) meine Eltern noch keinen Fernseher hatten.

    Den 2. WM-Sieg konnte ich aber 1974 live miterleben – 2:1 gegen die Holländers…

    Dsa Rückspiel gegen die in der EM-Quali werde ich wohl genau so gucken: volle Information bei sparsamstem Zeitaufwand.

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  2. Ich hab gar nix gesehen. Die doofen RTL-Männers haben mich nicht gucken lassen. Dabei wäre ein schöner Livestream während des Lesens doch eine feine Sache gewesen. Aber die haben auch ohne dich und mich gewonnen. Hast du denn noch Lust, diesen Mist anzugucken? Ich meine gar nicht mal unbedingt das Spiel von gestern. Das soll ganz gut gewesen sein. Oder? Was sagt der Experte?

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  3. Ich arbeite seit rund 4 Jahren im VIP-Bereich im Rheinenergiestadion in Köln in der Gastronomie .. Nebenbei … für etwas mehr als den Mindestlohn.
    Und das mache ich nicht, weil ich das Geld brauche, wie einige Deutsche, die ohne Zweitjob nicht mehr leben können. Ich nenne es ein bezahltes Hobby. Von „meiner Theke“ aus habe ich eine grandiose Sicht auf das Spielfeld und leider auch auf den Gästeblock – wo sich schon Einige deftigst daneben benommen haben.
    So komme ich in den Genuss jedes Heimspiels der effzehs ohne um Karten zu kämpfen – ich arbeite es einfach ab. Und – es ist nicht immer ein Hochgenuss – denn jeder kennt die manchmal zweifelhaften Leistungen meines Lieblingsvereins.
    Ich weiß das sich die Deppen draußen treffen um sich zu prügeln und wenn ich so 3 Stunden vor dem Spiel am Stadion ankomme… versammelt sich auch die Polizei und die Jungs der Security – manchmal ein komisches Gefühl – wenn Gladbach, Düsseldorf, Dresden oder Frankfurt im Anmarsch sind – denn da weiß man das der Ärger vorprogrammiert ist.
    Aber egal ob im VIP- Bereich oder zur Zeiten auf der Tribüne oder in der Südkurve – ich hatte niemals Angst. Und nach mehr als 30 Jahren „Stadion-Erfahrung“ muss ich immer noch mit den Tränen kämpfen wenn die Hymne laut – von 45.000 Menschen gesungen wird – wenn das Trömmelchen geht – nach einem Tor – oder mit “ in unserem Veedel“ die Niederlage verarbeitet wird.
    Fußball ist für mich auch Kultur – und Banausen gibt es immer – überall. Ob jetzt wieder Unsummen ausgegeben werden, für eine komplett sinnfreie Renovierung des Platzes über der Philharmonie, oder Geld für die Sicherheit im Stadion. Es macht keinen Unterschied – denn unsere Steuergelder werden immer verprasst.
    Macht es einen Unterschied, wenn Fußballfans nach dem Spiel verhaftet werden, weil sie sich vollgesoffen prügeln – oder wenn sie sich unter Drogen vor dem Hyatt in Köln auf den neuen Rheinboulevard prügeln? Es sind einzelne Bekloppte für die wir immer aufkommen mit unseren Steuergeldern – egal bei welchen Großveranstaltungen.
    Es macht auch keinen Unterschied ob ich Köln-Fan bin oder als Deutscher Fan der National-Elf … ob ich Regionalstolz oder Nationalstolz signalisiere. Fußball verbindet viel mehr Menschen als die paar Spinner die sich bekriegen – und das sollte man im Auge behalten.

    Und ja – der Kommerz rund um den Fußball – der kotzt mich manchmal auch ein bisschen an … aber trotzdem hab ich einen Schal und Shirts vom effzeh – weil es ein unglaubliches Gefühl des Zusammenhaltes gibt in einem Stadion. Wenn sich Väter und Kinder weinend in den Armen liegen, wenn der Abstieg fest steht – oder wenn die Stammkunden ein Stück vom Rasen mit hoch bringen – der lag als feststand wie spielen Euroleague…
    Wenn da Summen von Gehältern und Ablöse gezahlt werden – wenn Spieler zu Diven werden – weil sie auf der Erfolgswelle schwimmen … kann man sich aufregen – aber ist das nicht in vielen anderen Sportarten genau so? Tennis? Formel 1 ? Darf ich dann gar nichts mehr gucken?

    Darf ich mich beschweren, wenn ich für mich als Person entscheide, ich gucke kein Privatfernsehen – aber da jetzt Fußball läuft? Die Chance es kostenlos zu sehen, wäre da gewesen – wenn man denn kein Prinzipienreiter ist. Und wenn man einer ist – darf man dann jammern, das man es nicht kostenfrei sehen konnte?

    Ich werde auch weiterhin Fußballfan bleiben – auch wenn ich mit vielem nicht einverstanden bin. Ob der Verein zu dem ich halte gewinnt oder verliert .. egal. Und wie war dieser schöne Spruch nach dem frühen WM-Aus? Und Zack – weiß eine ganze Nation, wie der Effzeh-Fan sich ständig fühlt.

    In diesem Sinne – einmal Fan – immer Fan

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  4. Das war ein toller Kommentar, Heike. Vielen Dank dafür. Vieles kann ich absolut nachvollziehen, mache Sachen sehe ich anders. Nun ja, die Distanzierung vom Fußball ist bei mir nicht plötzlich vonstatten gegangen, sondern sie war ein langer Prozess. Vielleicht hat das einfach mit meinem Alter zu tun? Deine Begeisterung ist jedenfalls ansteckend, soviel kann ich sagen.

    Ich habe übrigens RTL nicht aus Prinzipienreiterei nicht gequckt, sondern weil meine Schwiegermutter (94) und meine Frau ein anderes Programm für diesen Abend ausgesucht hatten. Deshalb wollte ich das Spiel im Internet ansehen. Wir haben nämlich nur einen Fernseher. 🙂

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  5. Der Fussball, zumindest der an der Spitze hat sich binnen der letzten 30 Jahre grundlegend verändert. Als ich „Fan“ wurde und mir meine erste Dauerkarte zulegte musste ich einen Betrag von 160,00 DM hinlegen, dafür gab es einen unbedachten Stehplatz hinterm Tor. Ich habe es jedesmal genossen. Fanartikel gab es praktisch keine, ein Schal, ein Wimpel, eine Nadel, das unvermeidliche Bierglas; viel mehr war nicht im Sortiment und wurde auch nicht nachgefragt. Im Zuge der Kommerzialisierung änderten sich die Ansprüche, die Stadien wurden größer und ähneln mittlerweile einander wie ein Ei dem anderen. Für den Eintritt muss man mindestens 30,00 € hinlegen, dazu kommt dann noch die Parkplatzgebühr in Höhe von 5 bis 10 €, je nach Stadion und Laufleistung. Das bedingte natürlich auch, dass das Publikum einmal mehr oder weniger komplett ausgetauscht wurde, wäre zu Beginn meiner „Karriere“ mancher niemals im Leben zum Fussball gegangen ist es heute schon fast ein gesellschaftliches Muss. Der Austausch des Publikum veränderte auch das Umfeld der Arenen, Fanshops von der Größe mittlerer Supermärkte sind schon fast Pflicht, daneben findet man dann auch die passende Erlebnisgastronomie, im Sommer Biergarten mit Grillstation für 20000 Leute. Die von dir beschriebenen Hooligans finden in der Bundesliga eher selten statt, die sind in die unterklassigen Ligen abgewandert, in der 3.Liga oder den Regionalligen, da wo es noch wie „früher“ ist. Ist das jetzt alles schlecht? Schwer zu beurteilen, ich als Fan freue mich über die veränderte Wahrnehmung, Kommentatoren, die nicht nur die Namen der Spieler runter beten (Overath auf Beckenbauer, der zu Flohe, Flohe Flanke, Müller Kopf Tor) sondern die auch in die Analyse gehen; ein Effekt der mir bei den Übertragungen von RTL positiv aufgefallen ist. Das Fussball gleichzeitig ein Spiegel unserer Gesellschaft ist kommt hinzu, egal ob Rassismus oder Homophobie, die Themen machen vor dem grünen Viereck nicht halt, im Gegenteil, sie werden durch die Präsenz der Medien noch befeuert. Das wiederum schärft im Fall von Özil die Sensibilität der Menschen, auch wenn Özil das zarte Pflänzchen Respekt umgehend selbst zertrat. Am Ende ist der Fussball immer noch der „geilste Sport der Welt“, ein Thema das als Bindeglied zwischen Menschen funktioniert und auch Sprachbarrieren überwindet (ausser in Kanada, da musst du Ahnung von Hockey haben). Ein Sport der Helden gebiert und ruiniert, der Menschen beschäftigt und von den Unbillen des Lebens für ein paar Stunden ablenkt. Aber auch ein Sport, der durch seine fortschreitende Kommerzialisierung sich selbst unglaubwürdig macht. Pay-TV ist ein Teil, allerdings nimmt man das Problem in GB und Spanien wieder anders wahr als hier, kritischer sehe ich die ständige Ausweitung des Angebots. Nations League, Vereinsweltmeisterschaften, Europameisterschaft mit 32 Ländern, WM bald mit 50 und mehr, der Fan wird uberfüttert und verliert irgendwann die Lust. Das Problem besteht. Ich für meinen Teil habe keine Dauerkarte mehr, ins Stadion fahre ich selten, Sky ist abbestellt, die Sportschau reicht völlig. Ggf schaue ich mir ein Spiel der Amateure an, mit Bratwurst und Bier. Einfach mal so. Weil Fußball ist irgendwie schon ein Spaß, nur nicht mehr immer…

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  6. Herr Hugo sagt: ich hab´ beim 3:2 ja nur ~ 5 min auf 3x zugeschaut – auch ein Superexperte könnte davon nicht auf´s Ganze schließen. ist aber auch egal – beim Fußball kommt es nicht Hymnen, Freuden oder Tränen an, sondern nur auf eines: wer ein Tor mehr schießt, der hat gewonnen. Wie, ist letztlich egal.

    Wenn ich mich recht erinnere, war ich nie in einem größeren Fußballstadion und nur 1 oder 2x in Köln (paarmal umsteigen auf´m Bahnhof zähle ich nicht) – ob das nun gut oder schlecht ist, lasse ich mal dahingestellt.

    Die lieben Verwandten vom Horst (von denen ich ja weiß…) fließen immer in meine Überlegungen ein, grins. Bei ihm gehen Abstimmungen über´s TV-Prog immer 1:2 aus, weil er so ein friedliebender Mensch ist – bei mir 1:0, weil ich Singlewohner bin. So, und jetzt schweife ich einfach ab, weil mir das in den Sinn kommt:

    – 4x in meinem Leben wären Schwiegermütter möglich gewesen

    – die erste war ganz i.O. (aber deren Mann…), die zweite war arg katholisch, ihr Mann noch ärger, die dritte hat mich gehaßt wie die Pest (ich sie auch), die vierte hat mich schon gemocht (mehr jedenfalls als den Ex-Mann ihrer Tochter)

    – die dritte und die vierte kannten sich (auch die Töchter), weil sie in der gleichen polnischen Kleinstadt wohnten

    Es ist aber in keinem Falle zu einer Heirat gekommen, also auch zu keiner Schwiegermutter. Fotos habe ich von keiner der -mütter, aber ein anderes: eines vom Grab der dritten. Da bin ich hingegangen und habe: „So!“ gesagt, als letzten Gruß.

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  7. @Hugo: Ja, die Schwiegermütter. 🙂 Ich kann ja überhaupt nicht klagen. Sie lebt jetzt schon im 5. Jahr bei uns und wir verstehen uns im Großen und Ganzen wirklich sehr gut. Das ist angesichts der Molesten des Alters doch ein schönes Ergebnis. 🙂 Aber Kompromisse, gerade beim TV-Programm sind nicht zu vermeiden.

    Der Gottschalk hat nach 43 Jahren die Reißleine gezogen. Wir sind übrigens genauso lange verheiratet. Und wir haben uns versprochen, dass das so bleibt. 🙂 Aber so ganz ohne Frauen ist ja manchmal auch nicht schlecht.

    Ich habe übrigens bei Spiegel online im Liveticker immer mal wieder gespinkst, um auf dem Laufenden zu bleiben.

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  8. @Christiof: Herzlichen Dank für den langen und persönlichen Kommentar. Meine Stadionbesuche liegen lange zurück. Ein paar Mal war ich in Köln und in M.-Gladbach. Einmal – es war in den 70ern 🙂 – war ich in Hamburg.

    Der FC spielt zufällig und wir gingen ins Stadion. Abgesehen davon, dass es schrecklich kalt war (November) ist mir das kriegerische und bedrohliche Verhalten der Hamburger Fußballfans aufgefallen.

    Das war nicht vergnügungssteuerpflichtig. In den U-Bahnen und auch außerhalb las man: „Tod dem FC“. Gott sei Dank war ich in einem Block nur mit FC-Fans. Die hatten ihren Spaß. Ich fror derweil. An eine Szene erinnere ich mich noch gut. Ein FC-Spieler hatte Manni Kaltz nahe der Außenlinie gefoult. Er lag protestierend am Boden. Einer aus dem Kölner Block rief rüber: „Eh, Manni“. Der schaute tatsächlich zu uns hin, was ihm ein diabolisches Gelächter des Kölner Fans eingebracht hat. Ich fand es damals komisch. Die Ränge waren noch viel näher am Spielfeld (Volksparkstadion), so dass solche Interaktionen anders liefen als heute. Ich habe mich nie richtig wohl gefühlt.

    Was skandieren die „Fans“ immer für einen Mist, wenn sie sich gegenseitig hochschaukeln. Das kann man im TV einigermaßen gut heraushören. Da pöbelt der Mob ohne Sorge haben zu müssen, dafür zu Rechenschaft gezogen zu werden. Natürlich ist klar, dass das die absolute Minderheit ist und wirkliche Fans sich dagegen verwehren. Aber es wird doch eher schlimmer als besser. Die Vorkommnisse bei den letzten Länderspielen zeigen das (s. Beitrag).

    Die Analysen von Fußballspielen sind wohl durch die Privaten besser geworden. Das würde ich unter dem Stichwort: Konkurrenz belebt das Geschäft, subsumieren. Nur geht damit ja auch die maßlose Kommerzialisierung des Fußballs einher. Dass die Verbände den Hals nicht voll bekommen, heizt das noch weiter an.

    Ich war nie ein wirklich glühender Fan. Aber ich habe auch gespielt – als Jugendlicher. Nicht gut aber wirklich gern. Und es hat immer viel Spaß gemacht, die Fußballbundesliga zu verfolgen, von den Länderspielen gar nicht zu reden. Das hat sich in meinem Fall leider stark verändert. Mir macht es nichts aus, wenn mir heute ein Länderspiel aus Gründen durch die Lappen geht. Das wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen. Wahrscheinlich liegts einfach am Alter 🙂

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  9. QHorst:
    Ja – ich liebe den effzeh .. und die Menschen im Stadion – bin aber oft genug fassungslos über das was einige Chaoten da anfangen. Realistischer Träumer sozusagen – was den 1. FC Köln angeht – wie alle Hardcore-Fans 😉 wir leben leiden und freuen uns mit dem Verein.

    Allerdings hab ich da auch schon ganz andere Dinge mitbekommen die mich schockiert haben – wenn ein Herr Spinner zum Beispiel bei einem Spiel eine Familie muslimischer Asylanten einlädt in den VIP-Bereich und dem Vater vollkommen gedankenlos und dumm ein Kölsch hinstellt. Da kommt mir die Galle hoch … werbewirksam ein Foto gemacht für die Presse – dann eine Info: „Ach Heike, kümmer dich doch bitte um unsere Gäste“ und die Leute werden sich selbst überlassen. Hoffnungslos überfordert mit dem Angebot von Essen, Getränken und den schmuckbehangenen VIP-Ladies die von ihren Männern ins Stadion gezerrt wurden um gute Kunden zu unterhalten.
    Da zeigt sich meines Erachtens die wahre Intelligenz der Führungsriege mancher Fußballclubs – und das ist beim FC nicht anders als in München oder Dortmund.
    Und hier liegt wahrscheinlich auch der Hund begraben – wie will man denn von dummen Menschen eine Lösung zur Gewaltbereitschaft mancher Fans erwarten?

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