Gesellschaft

29. August 2020: Sturm auf den Reichstag

∼ 3 Min. Lesezeit

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6 Kommentare

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Der Tag ist was fürs Geschichtsbuch. Heute hat es noch nicht geklappt. Aber die Bewegung konnte dank richterlicher Entscheiden schon mal zeigen, was sie vor hat und wie sie sich die Zukunft dieses Staates vorstellt. Ein Hauch von München liegt in der Luft.

Die „Querdenker“ bzw. die in ihren Reihen „mitlaufenden“ Nazis haben versucht, den Reichstag zu stürmen. Das meldete eben der „Tagesspiegel“. Bei diesem Gedanken wird manchen bestimmt das Herz hüpfen, mich bringt das gewaltig auf die Palme.

Leider sind die Covidioten offenbar nicht in der Lage zu erkennen, dass nicht wir, die als schlafende Schafe Beleidigten die Idioten sind, sondern sie selbst. Sie laufen gemeinsam mit Staatsfeinden zur Hochform auf, weil sie die Maske drückt. Morgen freuen sie sich wieder über die Meldungen ihrer Verbündeten, dass Millionen vor Ort waren. Mit dieser Art von Selbstüberschätzung kann man klarkommen.

Mich drückt was ganz anderes. Soviel Unverstand auf einem Haufen ist für mich schwer zu verkraften! Wollen diese Menschen der Demokratie schaden, in dem Sie mit Leuten paktieren, die ein anderes Gesellschaftssystem errichten wollen? Glauben die Corona-Leugner ihren Mitdemonstranten, dass sie irgendwas mit ihren Zielen am Hut hätten? Sind sie wirklich so blöd? Ich will mir das nicht vorstellen.

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Es wurden bei der Demo Regierungsmitglieder in Sträflingskleidung gezeigt. Die Vision eines Sturmes auf die Demokratie nach historischen Vorbildern scheint diese Leute umzutreiben.

Ich will hoffen, dass die RichterInnen der Berliner Verwaltungsgerichte, die mit ihrer Entscheidung ja vorgeblich unserer Verfassung Geltung verschaffen sollen, heute stark ins Schwitzen kamen und nicht nur die Polizisten, die wieder mal die Karre aus dem Dreck ziehen müssen!

Schließlich haben wir diese bekanntlich von Nazis unterwanderten „Demonstrationen“ allein denen zu verdanken, die so tun, als würden sie die Demokratie verteidigen aber in den Augen der Nazis die Schwäche der Demokratie nach Kräften fördern. Genau das ist nämlich heute passiert. Es war kein Sieg der Demokratie, sondern ein Sieg derer, die einen anderen Staat wollen. Dass es vor der russischen Botschaft zu besonders gewalttätigen Aktionen kam, muss auch kein Zufall gewesen sein.

Es wird den Feinden im Innern ein innerer Reichsparteitag sein, was heute in Berlin abläuft.

Und der Abend bzw. die Nacht sind noch nicht vorüber. Mir ist ziemlich egal, welches Bild Deutschland heute im Ausland abgibt. Es wird wohl kein Gutes sein.

Mir ist nicht egal, in welche Richtung sich Teile der deutschen Bevölkerung bewegen. Hoffentlich schafft die Polizei es – notfalls mit Wasserwerfern und Tränengas – diese Leute zur Fasson zu bringen!

Und dann lasst uns die richtigen Lehren aus diesem Dilemma ziehen.

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6 Gedanken zu „29. August 2020: Sturm auf den Reichstag“

  1. Ich bin entsetzt, welchen Gefahren man unsere Polizei aussetzt.
    3 Leute müssen die letzten Stufen verteidigen.
    Zwar sind die Leute geschult, dennoch ist es ein Unding.
    Und wie schaut das Ausland auf uns? Da bin ich auch gespannt.

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  2. Dieser versuchte Sturm des Reichtages hat vor allem symbolischen Charakter für die Rechten. Davon werden die Schweine eine ganze Weile zehren. Ich fand diesen Vorgang so provozierend und abstoßend, dass ich es kaum ausdrücken kann.

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  3. Auf Twitter beschweren sich „Querdenker“ über die Presse, die nur über die Rechten und den Reichstag berichte, aber nicht über die Themen, die in den Reden von Ärzten und Anwälten zu Corona vorgetragen wurden.
    Ich halte dagegen: So ist das eben, wenn man mit Rechtsextremisten demonstiert und gemeinsame Sache macht!
    Es geht aber anscheinend nicht in ihre Köpfe, dass sie sich deutlich (und nicht nur individuell wenn gefragt) distanzieren müssen, wenn sie das ändern wollen. Sie schimpfen einfach nur auf die Presse und fühlen sich mit ihren Inhalten nicht ernst genommen und somit „unterdrückt“.
    Ein Elend…

    (das Kommentargespräch zu den Inhalten / Corona-Maßnahmen auf dem Digidiary geht immerhin weiter…)

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  4. Absolut richtig, liebe Claudia. Die Berichterstattung liegt im Fokus auf dem, was die Rechten und Verschwörungstheoretiker getan haben und das ist wahrhaftig schlimm genug. Das war den Verquerdenkern sicher vorher bewusst. Sich jetzt darüber zu beklagen, ist irgendwie auch wieder typisch. Ich habe mir bei RT Deutsch eben die Rede von Robert Kennedy angehört. Ich glaube, der Typ ist durchgeknallt. Aber er kriegt dort (was sonst?) viel Applaus. Irre.

    Was glauben die eigentlich, sollten wir statt der Vorsichtsmaßnahmen, anderes machen? Alles nur auf freiwilliger Basis oder vielleicht lieber alles so laufen lassen, als gäbe es kein Virus? Darüber sagen viele ja nicht einmal etwas Genaueres. Solange sind die für mich keine ernstzunehmenden Diskussionspartner. Ich bewundere dich für deine Geduld bei Digidiary. Ich habe mich nicht mehr geäußert, weil das höchstens ausarten würde.

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  5. „Sie schimpfen einfach nur auf die Presse und fühlen sich mit ihren Inhalten nicht ernst genommen und somit „unterdrückt““

    Typische Opfer eben. Provozieren – Gegenwind kriegen – mimimi. Immer das Gleiche. Man kann es nicht mehr hören.

    Leider drehen diese Gesellen das immer um. So, dass das IQ-ferne Volk, das auf diese Vorbeter reinfällt, deren absurdes Gelaber glaubt. Wie man das ändern kann? Wie man die Deutungshoheit und eine faktenbasierte Diskussion, die auf Vernunft aufgebaut ist, zurückbekommen kann? Hey, ich weiß es auch nicht…

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  6. Die Hoffnung auf Einsicht ist bei mir verflogen. Diese Leute wollen nicht zuhören. Das Schlimmste ist jedoch, dass sie keine Alternativen vorstellen. Ich glaube, sie würden die Pandemie (die ja nach Meinung vieler dieser Spinner in Wahrheit gar nicht existiert) so laufen lassen. Was das bedeutet, kann man zwar an den Opferzahlen in vielen Ländern ablesen, es interessiert sie aber kein Stück. Wie soll man begreifen, was man nicht versteht?

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