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Wenn du’s nicht kapierst, bist du entweder zu dumm oder aber, du willst es aus Boshaftigkeit nicht verstehen.

Ich nehme nicht so gern Partei für die Polizei, schon gar nicht für diesen Rechtsausleger, Rainer Wendt. Aber die Kolumne der TAZ-Autorin Hengameh Yaghoobifarah hat so ins Klo gelangt, dass viele nicht anders können/wollen, als ihre Abscheu zu zeigen.

Mich interessiert in diesem Zusammenhang übrigens kein Stück, dass sie sich womöglich am Thema verhoben hat und den Ton, den damals Deniz Yücels gesetzt hat, nicht auf gleichem „Niveau“ halten konnte. Gut, da gings ja auch um alle Deutschen, denen Yücel ein widerliches Denkmal gesetzt hat und nicht „nur“ um die Polizei.

Die Chefin der TAZ möchte jetzt also darüber diskutieren. Ich frage mich, was es da zu diskutieren gibt! Außerdem hat Frau Bettina Gaus dankenswerter Weise in ihrer Kolumne von heute alles gesagt, was zu diesem ungeheuerlichen Text zu sagen war.

Unsere Autor.in wurde so und wird seitdem zur direkten Zielscheibe von Hass und Hetze gemacht. Wir sorgen uns um unsere Kolleg.in.

In eigener Sache: Ringen um einen Text – taz.de

Hat sie dafür nicht selbst gesorgt? Will die TAZ – Chefredakteurin die Schuld für diese Form der Eskalation (CSU-Papperl, das die Autorin als „hasserfüllte Fratze der Linken“ bezeichnet hat und das inzwischen wieder entfernt wurde) denen zuschieben, die auf die schlimme Kolumne zu Recht sehr empfindlich reagiert haben? Wenn es Satire gewesen ist, dann war sie von einer unterirdischen Qualität. Für die haben merkwürdigerweise vor allem Linke ein gewisses Faible und behaupten, wenn sie daneben gern, dass „die anderen“ die Intention nicht verstanden hätten.

Für bestimmte Leute ist es ja offenbar nicht vorstellbar, dass andere nicht über ihren IQ verfügen. Sie arbeiten dann mit Sprüchen wie diesen:

Der Autor und Schauspieler Schlecky Silberstein verteidigt die Kolumne auf Deutschlandradio Kultur: „Denn dieser Text ist eine ganz klare Satire. Wer das nicht versteht, der hat erst einmal ein individuelles Problem.“

In eigener Sache: Ringen um einen Text – taz.de

Ja, zum Totlachen. Vor allem im Kontext der laufenden „Diskussionen“ über Rassismus und Polizeigewalt oder wie die Themen von Links sonst so gesetzt worden sind. Silberstein wird vermutlich für sich reklamierten, nicht den zu niedrigen IQ, sondern vielmehr das bewusste Missverstehen gemeint haben. Nee, damit kommt diese linke Intellektuellenblase jetzt mal nicht davon. Das war meilenweit übers Ziel hinausgeschossen und dafür müssen Köpfe rollen. Es ist erstaunlich, dass diese Frau überhaupt noch als Mitarbeiterin der TAZ geführt wird. Sie kann sich als freie Mitarbeiterin für linksradikale Giftblätter verdingen aber nicht für eine Zeitung, die sich immerhin doch den Anspruch gibt, für alle da zu sein.

Der Text ist keine Satire. Damit macht man sich einen schlanken Fuß. Denn Satire darf ja irgendwie alles. Auch das stimmt nicht. In der taz ist die Liste der zu vermeidenden Worte und von satirischen Bemerkungen auszusparenden Gruppen im Laufe der Jahre länger geworden.

Die taz, die Polizei und der Müll: Wir müssen reden – taz.de

Selbst in diesem aus meiner Sicht guten Text von Stefan Reinecke steckt eine entlarvende Denkweise, die ihm beim Schreiben selbst nicht aufgefallen zu sein scheint. Er unterstellt nämlich der Autorin, ihren umstrittenenen Text sozusagen als Antwort auf selbsterlebte Diskriminierungen erstellt zu haben. Gleichsam also als Rache an der Gruppe von Menschen, die im Moment, ausgelöst von den Ereignissen in den USA, auch in Europa und Deutschland am linken öffentlichen Pranger steht. Und zwar stellvertretend für einen Teil der Gesellschaft. Nennt man diese noch Mehrheitsgesellschaft oder ist das jetzt endgültig rum?

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3 Gedanken zu „Wenn du’s nicht kapierst, bist du entweder zu dumm oder aber, du willst es aus Boshaftigkeit nicht verstehen.“

  1. Ich fasse den Artikel als „Satirie“ auf, Horst.
    Aber wie weit darf sie gehen, die Satirie?

    Zufällig kenne ich 4 Polizeibeamte (im Ruhestand) näher – oder nah sogar. Und weiß wie sie ticken. Wie ihr Arbeitsalltag aussah, weiß ich natürlich nicht.
    Allen 4 würde ich in Teilen konservatives Gedankengut zuordnen, aber zum Beispiel auch mir. Das wird mir ja immer von meiner Frau assestiert. Ich bin so ein Konglomerat aus verschiedenen Ansichten 🙂
    Aber schlussgreifend. Zu was soll eigentlich der genannte Artikel gut sein? Das erschliesst sich mir wenig.
    Das einzige, was ich sehen könnte: Wir brauchen in unserer Gesellschaft sehr sehr heterogene Kräfte die das alles zusammenhalten. Alles ist ungeheuer komplex und schnelle Urteile über Volksschichten müssen daneben gehen.

    Der Insektenfreund.

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  2. Hallo Gerhard,

    wie andere auch, sehe ich in dem Artikel von Hengameh Yaghoobifarah keine Satire. Auch der erwähnte Journalist der TAZ, Stefan Reinecke, schreibt ausdrücklich: Der Text ist keine Satire. Es gab vor Jahren einen Text von Deniz Yücel, der in ähnlich brachialer Form über Deutschland und seine Urwohner urteilte. Damals hieß es ebenfalls, es sei Satire gewesen. Nun kann man lange darüber diskutieren, ob Satire alles darf. In diesem Fall spielt für mich eine Rolle, dass die Autorin, die sich ansonsten stark gegen Rassismus und andere wertvolle Ziele einsetzt, es fertig gebracht hat, einen ganzen „Berufsstand“, nämlich den der Polizisten, gegen sich aufgebracht hat. Dass sogar von verschiedenen Seiten Anzeigen wegen Volksverhetzung getätigt wurden, sagt etwas über die Wirkung dieser „Satire“ aus. Das nun der Versuch unternommen wird, die Leute, die sich über den Text mokieren, mit dem „Argument“ abzutun, sie hätten die Satire nicht verstanden (also einfach nur ein bisschen blöd wären) gibt dem ganzen zusätzlich Würze.

    Auf diesem Boden gedeiht Hass und Ablehnung. Darüber bzw. dagegen zu schreiben, lieber Gerhard, sehe ich persönlich schon als wichtig an. Ich mache das hier deshalb auch sehr regelmäßig. Mal gehts in die eine, mal in die andere Richtung. Dass in diesem Fall die Linken ihre Freude an diesem hetzerischen Text haben und Leute wie Wendt, den ich verabscheue, Futter für seine Rechten kriegt, ist nun mal nicht zu vermeiden.

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