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Gassen, Chef der kassenärztlichen Vereinigung, vergisst Kinder und Jugendliche

Auch wieder so einer, der mir herzlich unsympathisch ist. Aber er tut es wieder und wieder. Als ob es uns während der Pandemie je an Geblubber gefehlt hätte. Jetzt macht Gassen sich Gedanken darüber, wie man mehr Impflinge gewinnen könnte.

Statt sich auf die kreativen Angebote zu beziehen, die wir dazu schon aus dem Ausland kennen, „fordert“ Gassen, dass alle vollständig Geimpften von den Corona-Beschränkungen befreit werden sollen.

Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern.“

Forderung der Kassenärzte: Ende der Einschränkungen für Geimpfte? | tagesschau.de

Gassen übersieht vollkommen, dass Kinder und Jugendliche voraussichtlich nicht so bald geimpft werden können. Darf man also davon ausgehen, dass Gassen die bisherige Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit seinem genialischen Vorschlag zementieren möchte?

Der Wegfall der Maßnahmen, wie Gassen sagt, soll also als Ansporn für diejenigen gelten, die selbst, wenn sie wollten/könnten, nicht in den „Genuss“ der Impfungen kommen können? Impfstoffe für jüngere Kinder stehen noch gar nicht zur Verfügung und die Stiko hat nicht grundlos ihre Entscheidung getroffen, eine bedingte Empfehlung für Jugendliche zu geben.

Herrn Gassen schert diese Gruppe von mehreren Millionen Menschen offenbar nicht. Das kann ich mir nicht vorstellen. Nein, er hat es mal wieder gut gemeint und ein paar Sätze rausgehauen in der Hoffnung, seine Gesicht in möglichst viele Kameras halten zu können. Interviews sind wichtig.

Wenn es nach Herrn Gassen ginge, säßen Kinder und Jugendliche nach dem angepeilten Zeitraum weiterhin mit Masken im Klassenzimmer, weil es für sie nämlich noch immer keine Corona-Impfung gibt. Zu Hause dürfen Eltern, Großeltern und Verwandte sich „frei bewegen“ – ohne jede Corona-Maßnahme. Die Jungen werden sicher vollkommen begeistert sein von so viel Solidarität. Aber daran haben sie sich die letzten 1 1/2 Jahre ja gewöhnen können.

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2 Gedanken zu „Gassen, Chef der kassenärztlichen Vereinigung, vergisst Kinder und Jugendliche“

  1. Grade im Handelsblatt gelesen:

    „Derweil laufen klinische Studien von Biontech und Pfizer zur Wirkung und Sicherheit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern zwischen sechs Monaten bis elf Jahren. Nach Angaben der Unternehmen sollen die entsprechenden Daten bis September 2021 vorliegen.“

    Wenn das gut geht, wird es mit den Zulassungen / Empfehlungen sicher zügig voran gehen!

    Wo Gassen und andere Recht haben: die Bereitschaft, wieder Lockdowns wie gehabt mitzumachen, ist mittlerweile äußerst gering.

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  2. Hoffentlich werden auch die Ergebnisse der Impfungen in anderen Ländern berücksichtigt, die ja Kinder und Jugendliche bereits über einen längeren Zeitraum einsetzen. Leider dauert das mit den klinischen Studien immer so lang. Da sollte man den zeitlichen Vorteil, der durch den viel früheren Einsatz in anderen Ländern erzielt wurde, unbedingt auch nutzen. Aber man hört leider bisher nicht wirklich viel.

    Dass die Bereitschaft zu Lockdowns abnimmt, ist nicht überraschend. Ich frage mich nur, welche Alternativen es unter bestimmten Bedingungen überhaupt gibt. Das Verhalten der Leute in der Pandemie ist schwer vorherzusehen und stark abhängig davon, wie die Berichterstattung weitergehen wird. Ich lese mit Interesse, dass zwar die Inzidenzen stark ansteigen (GB, Portugal oder Israel), dass jedoch die Krankenhauseinweisungen, also die schweren Verläufe nicht gestiegen sind. Wahrscheinlich ist das den Impfungen geschuldet. Es wäre ein Segen. Aber wirklich beruhigt können wir vermutlich noch lange nicht sein.

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