Wahrscheinlich hatte Helmut Schmidt solche Figuren wie Donald Trump vor Augen, als er vor Jahrzehnten konstatierte: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“.
Als ich gestern die neuesten Trump-Meldungen hörte, stieg zunächst mein Blutdruck. Was für ein Schmock, dachte ich. Den Panama-Kanal und Grönland will er sich – notfalls mit militärischen Mitteln – einverleiben. Zudem will er die NATO-Mitglieder dazu zwingen, nicht 2, nicht 3, nein 5 % ihres BIP in ihren Militäretat zu geben. Was Letzteres bei den hiesigen Diskussionen um 3 % auslösen dürfte, kann man sich lebhaft vorstellen.
Wenn der Verteidigungsetat auf 5 % des BIP steigen würde:
Deutschland müsste also jährlich etwa ca. 209 Milliarden Euro für Verteidigung ausgeben. Das wäre eine groteske Steigerung gegenüber den aktuellen Ausgaben von etwa 90,6 Milliarden Euro.
Bisherige Militärausgaben Deutschlands:

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Erst heute Morgen hörte ich dann, dass das nicht alles war. Trump zieht in Erwägung Kanada zum 51. US-Bundesstaat zu machen. Jetzt weiß ich, weshalb Trudeau hinwirft. Der sah so etwas kommen. Man kann – wie ich – schallend lachen oder sich vor Angst in die Hose machen. Denn diese drei feuchten Trump-Träume dürften ein gewaltiges Potenzial besitzen. Potenzial für Krieg, Tod und Vernichtung – auf allen Kontinenten. Hatte Trump nicht zuletzt noch damit geprahlt, dass er während seiner viel zu langen 4‑jährigen Amtszeit als US-Präsident keinen Krieg angefangen hätte? Er hat sich das überlegt und gibt jetzt mal richtig Gas. Die Leute in den USA hat er ja voll hinter sich und die werden ihm sicher auch den einen oder anderen Krieg verzeihen. Schließlich war er sich schon längst sicher, dass er überall alles machen kann, ohne, dass ihm seitens der Leute etwas passieren könnte. („Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue [in New York, Anm.] stehen und jemanden erschießen, und ich würde keine Wähler verlieren“.) Das soll er ja mal gesagt haben.
Noch kann ich darüber lachen. Vor allem, als ich das mit Kanada hörte, musste ich wirklich schallend lachen. Dabei ist die Idee geopolitisch nach Trumps Maßstäben gut überlegt. Schließlich muss der gemeine Ami nicht mehr ein so riesiges Land wie Kanada überqueren, um in Alaska Urlaub zu machen.