Irre Rituale: Putin droht zurück

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Möglichkeit eines Einsatzes von Bodentruppen in der Ukraine nicht ausgeschlossen. Diese Aussage hat nicht nur bei unserem Kanzler für Aufregung gesorgt, sondern auch bei vielen anderen. Einige haben sich über Macrons verbale Attacke empört.

Das sogenannte “Säbelrasseln” wird von einigen klar abgelehnt. Besonders für diejenigen unter uns, für die Pazifismus nach wie vor eine wichtige Denkweise ist, sind solche Äußerungen inakzeptabel.

Möglicherweise wollte Macron gar keine Drohungen aussprechen, sondern vielmehr Putin und Medwedew die Stärke der Europäer zeigen, die von ihnen oft als schwach wahrgenommen werden. Allerdings war diese Botschaft möglicherweise nicht erfolgreich, da Politiker in anderen westlichen Ländern bei solchen Aussagen nervös werden.

In den Augen einiger dürfen nur die als unzivilisiert angesehenen Russen Drohungen aussprechen. Vielleicht noch die Iraner oder der nordkoreanische Machthaber. Hier scheinen diese Drohungen glaubwürdiger. Unsere westlichen Medien reagieren auf Drohungen jeglicher Art, während gleichzeitig oft betont wird, wie schwach wir gegenüber diesen Regimen sind, obwohl dies möglicherweise nicht beabsichtigt ist.

Putin, Medwedew und andere in ihrer Regierung sind es nicht gewohnt, Bedrohungen von uns im Westen zu erhalten. Wenn es doch einmal passiert, greift Wladimir Putin, der sich selbst als Verteidiger der Zivilisation sieht, zu harschen Worten. In einer seiner “Reden an die Nation” warnt er aktuell davor, dass ein NATO-Einsatz in der Ukraine zu “der Auslöschung der Zivilisation” führen könnte. Diese Aussage scheint jedoch etwas ironisch, wenn man bedenkt, wer sie ausspricht. Russland und Zivilisation? Derzeit scheint es schwierig, beide Begriffe unter einen Hut zu bekommen.

Trotzdem wird seine Drohung bei vielen Menschen, insbesondere bei Talkshow-Gastgebern wie Markus Lanz, wahrscheinlich besser ankommen als diejenige, die Macron an Russland gerichtet hat.


Linkliste zum Thema:

  1. Ukraine-Konflikt: Chronologie der Ereignisse
  2. Die Rolle der NATO im Ukrainekonflikt
  3. Analyse: Putins Reden an die Nation
  4. Medien und geopolitische Spannungen: Eine Analyse

Russlands Militärausgaben im Aufschwung

Russland hat Berichten zufolge seine Wirtschaft verstärkt auf Kriegsführung ausgerichtet, wobei die Ausgaben im Vergleich zu früheren Jahren erheblich gestiegen sind. Im aktuellen Jahr plant Russland, rund 109 Milliarden US-Dollar für militärische Belange auszugeben. Bis zum Jahr 2021 lag das Militärbudget im Durchschnitt der Vorjahre bei etwa 65 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Doch im Kriegsjahr 2022 stiegen diese Ausgaben deutlich auf 86,4 Milliarden US-Dollar.

Zum Vergleich: Die USA investierten im selben Jahr 877 Milliarden US-Dollar in ihr Militär. Auch die EU-Länder erhöhten ihre Militärausgaben in dieser Zeit. Deutschland gab im Jahr 2022 55,8 Milliarden US-Dollar für militärische Zwecke aus. Tendenz steigend (Zeitenwende).

In den letzten zehn Jahren haben die NATO-Länder ihre Militärausgaben um etwa 50 % gesteigert! Im Jahr 2014 betrugen sie 145 Milliarden US-Dollar, während sie im vergangenen Jahr auf 215 Milliarden US-Dollar anstiegen.

Die EU-Staaten insgesamt haben im Jahr 2022 insgesamt 245 Milliarden US-Dollar für Militärzwecke ausgegeben, eine Rekordsumme und 6 % mehr als im Vorjahr.

All diese Daten sind öffentlich zugänglich und stammen aus seriösen Quellen.

Es ist jedoch schwer nachvollziehbar, dass trotz solch hoher Ausgaben ein Mangel an einsatzbereitem Gerät und Munition besteht. Dies ist besonders bedenklich angesichts der Situation der deutschen Bundeswehr, die seit Jahren unter Problemen leidet. Möglicherweise liegt dies daran, dass sie nicht über die notwendige Lobby verfügt, um ihre berechtigten Ansprüche durchzusetzen.

Es ist auffällig, dass individuelle Wünsche und Ansprüche oft Vorrang haben, während soziale Belange und die nationale Sicherheit vernachlässigt werden. Ich entnehme das u.a. den Diskussionen über die Erhöhung des Bürgergeldes, die unsere Gesellschaft geradezu in zwei Lager spaltet. Es ist an der Zeit, dass wir daraus lernen.

Die aktuellen Zahlen mögen beruhigend sein, doch ist klar, dass die Realisierung, mit der diese Finanzmittel in militärische Ausrüstung umgesetzt werden, Zeit braucht. In Deutschland scheint dieser Prozess besonders langwierig zu sein bzw. nur suboptimal zu laufen.

Trotz der hohen Ausgaben kann Russland nicht mit dem Rest Europas konkurrieren.

Selbst ohne die Unterstützung der USA wäre die EU bzw. der freie Teil Europas ein mächtiger Gegner. Obwohl dies nur für konventionelle Kriegsführung gilt, ändert es nichts an der Situation. Wir dürfen uns nicht von den Drohungen russischer Politiker einschüchtern lassen. Putin und Medwedew mögen jetzt stark erscheinen, aber ihre Macht wird nicht ewig währen. Hoffentlich werden sie für die Schrecken, die sie dem ukrainischen Volk antun, zur Rechenschaft gezogen werden.

Vielleicht wäre es gut, wenn Macron für seine auf den ersten Blick merkwürdig wirkende Aussage von französischen Soldaten in der Ukraine nicht spontan krasse Kritik bekäme, sondern Unterstützung. Wieso sollte es schaden, wenn auch unsere Politiker (möglichst geschlossen) diesen russischen Banditen im Kreml klarmachen, dass Europa durchaus verteidigungsbereit ist. Allein die finanziellen Mittel, die dazu eu- bzw. europaweit bereitstehen, könnten Putins Russland Abschreckung sein. Leider lassen die Medien in der freien Welt solche eindeutigen Signale nicht zu. Sie werden verwässert und in Nichts aufgelöst, weil jeder Depp seine negative Haltung zur Verteidigungsfähigkeit und -bereitschaft in die Kameras und Mikrofone pustet.


Quellen/Links:

  1. Statista – Länder mit den höchsten Militärausgaben
  2. taz – Erhebung zu Militärausgaben
  3. Statista – Anteil der Militärausgaben am BIP der EU-Beitrittskandidaten
  4. Spiegel – Militärausgaben in Europa
  5. Euronews – Europa gibt so viel Geld für Militär aus
  6. Statista – Militärausgaben von Russland seit 2000
  7. Tagesschau – Russland Etat Militär
  8. taz – Erhebung zu Militärausgaben

Blogparade: Schreiben übers Schreiben

Das Schreiben ist wie ein Balanceakt zwischen unserem Verstand und der Inspiration, die aus verschiedenen, oft geheimnisvollen Quellen sprudelt. Wenn wir uns als Blogger bemühen, besser zu werden, erkennen wir hoffentlich, wie wichtig es ist, unsere Leidenschaft mit unserem eigenen Stil zu verbinden.

Recherche und Emotion

Es ist ein wenig wie ein Handwerk, bei dem wir uns dazu verpflichten, regelmäßig zu schreiben und unsere Gedanken in eine geordnete Form zu bringen. Dabei ist die Recherche wie eine Tür, die uns zu neuem Wissen führt und hoffentlich unseren Beiträgen Tiefe und Echtheit verleiht.

Aber woher kommt diese kreative Inspiration, die uns Blogger antreibt? Sie kann aus persönlichen Erfahrungen oder sogar aus dem Alltag stammen, auch wenn er manchmal banal erscheint. Es geht darum, offen zu sein für neue Ideen und den Moment zu nutzen, wenn sie auftauchen.

Auch Handwerk

Wir sind wie Handwerker in einer Werkstatt des Wortes, die die Freiheit des Ausdrucks erkunden. Grammatik, Stil und Struktur sind unsere Werkzeuge, mit denen wir arbeiten, um unsere Botschaft klar zu vermitteln.

Wenn wir uns auf heikle Themen wie Politik und Gesellschaft konzentrieren, müssen wir vorsichtig sein. Unsere Worte können wie Waffen sein und andere verletzen. Deshalb ist es wichtig, sich der Macht unserer Sprache bewusst zu sein und sie verantwortungsvoll einzusetzen. Das klingt profan. Aber schaut auf die Scharmützel in den asozialen Medien.

Schlachtfelder der Gegenwart

Auf dem Schlachtfeld der Gedanken ist es unser Ziel, Klarheit zu schaffen, aber auch Empathie und Verständnis zu zeigen. Diese Qualitäten können uns helfen, uns vor dem Sturm der Worte zu schützen, sowohl von anderen als auch von uns selbst.

Jeder Beitrag, den wir als Blogger veröffentlichen, trägt dazu bei, das Gewebe unserer Gesellschaft zu festigen, auch wenn es nur ein kleiner Teil davon ist. Der Austausch von Ideen und Meinungen ist wichtig für eine lebendige Demokratie, und wir sollten uns bemühen, ihn auf konstruktive Weise zu fördern.

Dranbleiben!

Das Wichtigste ist, dranzubleiben und sich weiterzuentwickeln, denn nur so können wir als Blogger unsere Stimme effektiv nutzen und einen positiven Beitrag leisten.

#SchreibenübersSchreiben

Entwertet der Einsatz von Technik womöglich das Fotografieren?

Mit dieser Frage ziele ich nicht speziell auf die Weiterentwicklung und den stark zunehmenden Einsatz technischer Mittel (KI) in der Fotografie. Es beginnt schon damit, dass Motivwahl und Konzeption eines Fotos heute eine untergeordnete Rolle spielen könnten.

Ich betrachte gern Fotos von anderen. Mich stört das schier unmäßige Angebot nicht, wenn ich bei Insta, Threads, Flickr und anderen Netzwerken überwiegend auf niedliche Tierfotos stoße oder auf Landschaftsaufnahmen stoße. Das gefällt mir besser als die fotografische Selbstdarstellung so mancher Influencer.

“Das fotografische Sehen ist eine Fähigkeit, die tiefer verwurzelt ist, die Offenheit und Achtsamkeit erfordert, um ohne Bedingung und ohne Agenda das “hier und jetzt” zu erfassen”.

Gerhard Rossbach

Wäre das mein Anspruch an die Fotografie? Ich würde gern Ja sagen. Nur – soweit werde ich wohl nie kommen. Und es wäre generell zu viel verlangt von den Menschen, für die Fotografie nicht die Bedeutung hat, die solchen Intentionen folgen. Für viele sind und bleiben Fotos Schnappschüsse ihres Lebens. Das ist voll in Ordnung.

Wenn ich mit meiner Kamera unterwegs bin, stört mich das Gewicht (je nach Objektiv) nicht. Andere sagen, man könne doch heutzutage auch wunderbare Fotos mit dem Smartphone machen und weshalb ich mir die Schlepperei antun würde. Natürlich ist beides richtig. Die digitale Fotografie mit dem Smartphone gewinnt immer mehr Zustimmung. Es gibt massenhaft Beispiele dafür, wie toll sich mit diesen Geräten fotografieren lässt.

Trotzdem habe ich mich auf Kamera und Wechselobjektiv versteift. Das war bereits vor dem “Absetztrend” hin zur Fotografie mit Smartphones der Fall. Eine allgemeine Gegenbewegung hat allerdings schon eingesetzt.

Ich beobachte an mir, dass der Raum, den die Bildbearbeitung bei meinem Hobby einnimmt, stark zugenommen hat. Alle Fotos, die mir bei der Sichtung würdig erscheinen, bearbeite ich mit Adobe “Lightroom”. Die Zeiten, in denen ich diverse Presets wild ausprobiert habe, sind Vergangenheit. Die Schalter meiner Wahl, die ich heute noch benutze, lassen sich i.d.R. an einer Hand abzählen.

Zu Beginn des KI-Hypes habe ich voller Begeisterung und mit viel Elan, die Angebote genutzt und meine Experimente durchgeführt. Anhand sehr weniger Beispiele habe ich (eigentlich nur im Blog, den ich inzwischen gelöscht habe) Fotos gezeigt, die ich mit KI bearbeitet hatte. Gepostet (Insta oder Flickr) habe ich sie gar nicht, weil ich mich bei dem Gedanken unwohl fühlte, dass sich der generelle Vorwurf etablieren könnte, meine Fotos seien “Fake”. Dabei hat es mit manchmal durchaus in den Fingern gejuckt.

In einem Fall hatte ich aus einem Wald heraus ein Feld fotografiert und mittels KI eine Windmühle auf einen Hügel platziert. Das sah wirklich interessant aus. Aber gesehen hat dieses Foto niemand. Doch, meine Frau, meine Schwester und meine Nichte. Sie haben Zugang zu meiner Cloud.

Sehe ich heute die Timelines durch, fallen mir immer häufiger Fotos auf, die ich als KI-bearbeitet einstufe. Wie zuvor erwähnt: Mein Eindruck ist, dass die Zahl der so bearbeiteten (gefakten?) Fotos stark zugenommen hat.

Ich denke viel darüber nach, was die erst beginnende KI-Zeit (im Massengebrauch) uns Menschen bringen wird. Zunächst bin ich voll bei denen, die voller Begeisterung die neuen Möglichkeiten aufgenommen und ihre eigenen Experimente durchgeführt haben. Dann jedoch bin ich gleich bei dem, was mit Sora den nächsten “evolutionären Schritt” bringt. Jeder kann ein Script erstellen, nachdem die Sora-KI ein (bisher noch) 60-sekündiges Video herstellt. Sicher haben Sie die beeindruckenden und gleichzeitig sehr nachdenklich machenden Beispiele im Netz gesehen.

Ja, man kann Kreativität imitieren. Und sei es nur, in dem man schlussendlich Fotos oder Kurzfilme als sein Werk ausgibt. Das erzeugt nicht nur Freude, denkt man etwas intensiver darüber nach. KI könnte, neben ganz vielen anderen unerwünschten Nebenwirkungen, die Kreativität nicht, wie vielleicht mancher annimmt, fördern und entwickeln, sie könnte uns durch die niedrigschwelligen Nutzungsangebote ausgetrieben werden.

Über die Wirkungen, die KI im politischen (allgemeinen) Kontext entfalten könnte, mag ich nicht einmal nachdenken. Entspringen meine Gedanken dem typischen Verhalten eines deutschen Bedenkenträgers der Boomer-Generation? Wahrscheinlich ist es so, dass ganz viele Leute sich über diese Entwicklung Gedanken machen. Das ist immerhin etwas, das dazu beitragen könnte, dass wir uns nicht nur auf staatlicherseits herbeigeführte Reglementierungen (EU-Ebene) verlassen müssen.

Seit wann stehen Begriffe wie Genozid und Apartheid für Antisemitismus?

Ich kenne Vorwürfe gegen die Israelis, die beide Begriffe (Genozid und Apartheid) enthalten. Aber mir fallen andere Gründe für deren Benutzung ein als eine antisemitische Gesinnung.

Die AfD wird von der Berlinale ausgeladen. Über die Gründe müssen wir nicht reden. Jetzt tritt ein Team des dort ausgezeichneten Films “Direct Actions” auf die Bühne, nutzt die Publicity für eine fragwürdige Sache; die Kritik an Israel.

Die SZ nennt die Samstagabend-Veranstaltung der Berlinale eine Schauergeschichte zum Thema Antisemitismus in Deutschland im Jahr 2024.

In den vom Filmteam benutzten Begriffe “Genozid” und “Apartheid” sieht die SZ antisemitische Kürzel. Dass das Leid der jüdischen Menschen, die geschändet, getötet oder verletzt wurden, mit keinem Satz von diesen Leuten erwähnt wurde, hat im Plenum keine erkennbaren Reaktionen erzeugt. In diesem Zusammenhang ist von “gemütlichem Konsens” die Rede.

Ich kann einerseits die Empörung nachvollziehen. Allerdings erinnere ich mich an die Klage Südafrikas gegen Israel. Das Stichwort ist “Genozid”. Was den Stand der Verwarnung des Internationalen Gerichtshofes anlangt, ist abzuwarten, wie dieser die Vorgehensweise der Israelis bezeichnen wird, wenn die Operation an der Südgrenze des Gaza-Streifens beendet ist.

Es ist richtig, Israel viel Freiheit im Kampf gegen den islamistischen Terror einzuräumen. Das Land muss sich verteidigen! Die Empörung gegen die Maßnahmen der israelischen Regierung nimmt allerdings zu. Daran ändern auch die Aufregung über unangebrachte Demonstrationen auf der Bühne der Berlinale wenig.

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