Was tut die Jugend in Lausanne? Sie streitet. Das ist sehr wichtig!

Die schweizerische Zeitung “Blick” (sowas wie die Bild-Zeitung bei uns) schreibt einen “Wasserstandsbericht” über das Treffen der jungen Klimabewegung in Lausanne.

Fabienne Kinzelmann schreibt in süffisantem Unterton. Das wird sicher Anklang finden bei den Gegnern der jungen Leute. Aber ich will fair sein: übertrieben hat Frau Kinzelmann nicht, glaube ich.

Ich habe in meiner Jugend an einer Jugendzentrumsinitiative beteiligt. Die Treffen fanden einmal die Woche in einem kleinen Raum statt. Manchmal schien die Luft zu brennen.

Wir wollten in unserer Nachbarschaft Bergheim das Jugendzentrum durchsetzen und seinen Unterhalt sicherstellen. Bevor es überhaupt an die richtige Arbeit ging, haben wir unglaublich diskutiert, gestritten und uns gegenseitig Vorwürfe gemacht.

Unsere Ideen von praktischer Demokratie und von den Schwierigkeiten, ein solches Projekt gegen die Stadtoberen durchzusetzen, gingen weit auseinander. Wir waren, glaube ich, alle ziemlich weit links, jedenfalls glaubten wir das alle. Ein paar von uns blieben dabei und erreichten einiges. Viele sprangen vorher ab und haben die Sache nicht weiterverfolgt. Ich war unter denen, die aufgegeben haben. Mir war der Streit zuviel. Außerdem stecke ich in meinen Prüfungsvorbereitungen. Faule Ausrede!

Das Treffen in Lausanne wird sicher genau beobachtet werden von all den Hetzern und Gegnern der Bewegung. Ich finde, über die Lernkurve, die die jungen Leute nehmen, sollten wir weder witzeln noch polemisieren. Ich betrachte die Erfahrungen, die sie jetzt machen, als normal, positiv und sicher auch lehrreich (das soll nicht herablassend klingen!). Immerhin hat diese Bewegung ein gigantisches Level an Beachtung erreicht.

Wer von uns älteren Leuten kann etwas Vergleichbares schon vorweisen? Und das Anliegen ist bestimmt wichtiger als die Friedensbewegung, die Proteste gegen Atomkraftwerke oder die Startbahn-West – falls sich noch wer erinnern sollte.

Wie alte weiße Männer ihren Rassismus mit angeblichen Selbstzweifeln bemänteln, ist beispielhaft

Ich lese den Anfang eines bei Claudia verlinkten Artikels und denke: whow, erwischt – der meint mich.
Schon wieder einer, den meine zunehmenden Probleme mit den Folgen der verfehlten Migrationspolitik nur insofern interessieren, als dass er dafür nur die üblichen “netten” Worte findet. Der Unterschied zu “früher” ist lediglich, dass ich mich wirklich angesprochen fühle.

Dass er tatsächlich auf einen anderen zeigt, beruhigt mich.

Der alte weiße Mann (eine Geschichte von Sophie Passmann)

Ich verfüge mit Mitte 60 über die relevanten Merkmale. Der alte weiße Mann (nicht nur Sophie Passmann weiß das) muss offenbar für all das herhalten, was sachlich nur schwer erklärt werden kann.

Deshalb weichen so viele auf die emotionale Ebene aus. Es gilt also nicht nur für die, die sich innerhalb einer Grenze von 180 Zeichen zu Wort melden.

Hier der Text, der mein Herz höher schlagen ließ:

Es muss das Alter sein. Geht nicht anders. Ab einem gewissen Alter scheinen ältere Herren mit viel Tagesfreizeit keinen Bock mehr zu haben, ihren Rassismus noch mühsam zu bemänteln, und lassen endlich die Sau raus. Dann salbadern sie ellenlang, selbstverliebt und im belehrenden, hochfahrenden Tonfall des allwissenden Erleuchteten über ihr früheres Links- und Naivsein, über ihr Aufgewachtsein 2015 (oder dass sie es immer schon gewusst hätten, das aber niemals jemand habe wahrhaben wollte) und ziehen als Experten für alles Mögliche gegen linke Träumer und grüne Gutmenschen zu Felde. Und immer werden sie von allen missverstanden, schluchz! Angesichts des furchtbaren Vorfalls von Frankfurt lässt sich etwa das hier als jüngstes Beispiel bestaunen:

Fliegende Bretter: Allwissend im Alter

Ich bin (in echt) schon böser beschimpft worden, auch schon als Antisemit. Die Hürde zum Rassisten ist danach leicht genommen. Umso einfacher habe ich es, hier im Blog meine Punkte zu setzen. Es bringt Sicherheit, endlich auf der richtigen Seite angekommen zu sein.

Veranlagt oder angeboren

Wahrscheinlich war ich von Geburt an einer. Die Indoktrination durch meine nach links tendierenden Eltern im Zusammenspiel mit der Übermacht links-grün-versiffter Medien in unserem Land hat mit meinem Ausscheiden aus dem Berufsleben sowie dem Alterungsprozess nun endlich mein wahres Wesen offengelegt.

Heute hatte ich hier schon auf den Artikel der “NZZ am Sonntag” hingewiesen, in dem die Autoren die Tendenz zum gegenseitigen Zerfleischen in den sozialen Netzwerke im Angesicht der aktuellsten Empörungsspitzen aufgebröselt. Ich hatte mich von Facebook und Twitter verabschiedet und mir eingeredet, dass Blogs gegenüber diesen Mechanismen weniger anfällig wären. Wieder falsch.

Das Internet ist nicht der Spiegel der Gesellschaft, sondern der ein teuflischer Katalysator

Ich bin froh, dass immer deutlicher wird, dass das Internet nicht ein Spiegel unserer Gesellschaft ist, bzw. – wenn überhaupt – nur höchst indirekt. Vielmehr ist es so, dass im Internet die Normen, die ein friedliches Zusammenleben in einer Gesellschaft regeln, nicht gelten. Daran ändern auch so lächerliche Konstrukte wie die DSVGO oder ein Netzdurchsetzungsgesetz rein gar nichts. Wir erkennen, wie zerbrechlich die Firnis unserer Zivilisation in Wahrheit ist und immer schon war. Nur haben wir jetzt ein Tool, dass diese Schwäche der Menschen so wunderbar klar werden lässt. Nur wehe, uns will eine/r das Internet reglementieren oder – wie sagte AKK nach dem Youtuber – Desaster? – den Umgang mit diesen Dingen neu regeln.

„Ich glaube, es ist eine traurige Wahrheit, dass wir unserem Affenzustand noch sehr nahe sind und dass die Zivilisation nur eine sehr dünne Decke ist, die sehr schnell abblättert.“

– Fritz Bauer, NS-Ankläger

Ich hätte nicht erwartet, dass wir nur so wenige Jahrzehnte benötigen würden, um wieder mit dieser simplen Wahrheit konfrontiert zu werden.

Wir sind weder in der Lage noch willens, deutsche Soldaten nach Hormus zu schicken

Ich erinnere mich noch gut daran, als unser ehemaliger Bundespräsident Horst Köhler wegen seiner Äußerungen zurückgetreten ist.

„… dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ, bei uns durch Handel Arbeitsplätze und Einkommen zu sichern.“ 

Ich war voll dabei. Ja, mein damaliger Blog (Querblog.de) wurde sogar im Heute-Journal gezeigt. Ob ich darauf stolz bin? Damals war ich es irgendwie. Heute bin ich nachdenklicher. Ob ich zu anderen Schlüssen komme als Köhler vor immerhin fast 10 Jahren oder AKK anno 2019? Nein, komme ich nicht!

Köhlers Aussage finde ich auch heute noch falsch. Allerdings war der damalige Umgang mit seiner Äußerung grob falsch. Köhler hätte deshalb nicht zutreten sollen.

Trumpski und Konsorten

Nicht nur Trumpski, sein hiesiger Botschafter, Richard Grenell, wünschen sich eine deutsche Beteiligung am möglicherweise zukünftigen Kriegseinsatz gegen den Iran. Auch ein deutscher Experte für Sicherheitsfragen heikler Art (der Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz), Herr Ischinger, wünscht sich, dass Deutschland als eine der größten Handelsnationen des Globus jetzt nicht abseits steht.

Diese Herren haben natürlich alle viel mehr Ahnung als ich und überhaupt als viele von uns. Man möchte ihnen glauben und sich kopfüber in ein neues Abenteuer stürzen. Nur – meine Herren: Das läuft heute nicht mehr!

Ich denke, die wenigsten Deutschen sind bereit, dass sich unser Land an einem Militäreinsatz beteiligt, der unter Trumpskis Regime steht? Und auch die Lösung einer EU-Mission würde, wenn es Ernst würde, nichts daran ändern, dass wir dort in einen Krieg verwickelt werden, von dem wir nicht profitieren würden. Diese Art von Solidarität finde ich ohnehin (Verzeihung!) zum Kotzen.

Wer ist Hansjörg Müller?

Ich halte Appelle an meine Vernunft für hinterfotzig. Vor allem, wenn es letztlich um die Frage geht, ob Deutschland sich wieder an einem Krieg beteiligen soll.

Wenn ein deutscher Journalist in der vor allem bei AfD-Fans (aus Gründen) favorisierten großen schweizerischen Zeitung “NZZ”, darüber lamentiert, was Deutschland alles verkehrt macht, steigt Ärger in mir auf.

Was erlaube Hansjörg Müller? Was die Schweizer sich bloß dabei denken, wenn sie Deutschland unter der Rubrik “Der andere Blick” Vorhaltungen machen? Ist es nur kommerzielles Interesse einer Zeitung oder muss unsere Kavallerie wieder los?

AfD-Trolle freuen sich über Munition aus der Schweiz

Die NZZ füttert die AfD-Trolle und noch schlimmere. All die, die deutschen Medien Lügenpresse nennen. Sie tuten in die AfD-Hörner und lassen deutschlandfeindliche Texte von Redakteuren formulieren, die selbst Deutsche sind und aus irgendwelchen Beweggründen ihr Mütchen kühlen möchten.

Klar, bei wird auch die Meinung vertreten, dass wir uns gegen den Iran positionieren müssen. Aber was erhofft sich eine schweizerische Zeitung, wenn sie solche Sätze veröffentlicht?

” Selbstgerechtigkeit und Bequemlichkeit stehen einem Engagement im Weg. “

Unterdessen scheint man in London auf eine Mission unter amerikanischer Führung zu setzen. Selbstgerechte deutsche Kommentatoren mögen sich dadurch bestätigt fühlen, sind ihnen Trump und Johnson doch gleichermassen suspekt.

Hansjörg Müller in der NZZ

Ich finde es provozierend und oft sogar billig, wie deutsche Journalisten in der NZZ über ihr eigenes Land schreiben. Dass andere (AfDler) ihnen deshalb auf die Schulter klopfen und die das damit begründen, dass sie wenigstens dort “die Wahrheit” (die wohl eher ihre Wahrheit ist!) lesen können, ist mehr als ärgerlich.

Penetrante Artikel der NZZ

Dass die Artikel aus der Schweiz kommen, suggeriert, dass die braven Schweizer eine andere Treue gegenüber den USA an den Tag legen als wir feigen und bequemen Deutschen dies tun. Wenn die Schweizer doch nur so könnten wie sie gern möchten. Dabei versteigen sich ja viele Deutsche (der anderen Fakultät) längst in der Behauptung, dass die schweizerische Armee stärker sei als unsere Deutsche. Mir ist das so etwas von scheißegal!

Sollen sich doch die Schweizer mit ihrer Marine ? auf den Weg zur Straße von Hormus machen. Schließlich leben sie mit einem irrsinigen Exportanteil (65%) von ihrem BIP auf vergleichbar großem Fuß. Wir exportieren ca. 47 % unseres BIP, während die Schweiz aktuell bei ca. 65% liegt. Über die absoluten Zahlen sage ich an dieser Stelle mal nichts. Zu viele Vergleiche sind doof.

Wem das zu pazifistisch, zu antiamerikanisch oder überhaupt zu dumm klingt.. nun ja. Übrigens gibt die Schweiz jährlich (seit 10 Jahren) unverändert 0,7% ihres BIP für ihr Militär aus. Aber die sind ja auch neutral. Wir leider ja nicht. Deshalb müssen wir uns Trumpskis Gezeter weiter anhören und drehen uns weg, sobald er seinen Flieger bestiegen hat.

Wordpress: Kommentare erleichtern und verfolgen

Warum verzichten BloggerInnen auf die Kommentare ihrer LeserInnen? Sie lassen sie erst gar nicht mehr zu. Manche schalten sie, unschlüssig über den richtigen Weg, von Zeit zu Zeit an und aus. Das ist nicht so selten, wie man glauben könnte.

In gewissen Phasen meiner “Bloggerkarriere” habe ich das auch schon ausprobiert. Es ist schade, dass die “Freude am Kommentieren” so nachgelassen hat. Likes und Retweets sind kein Ersatz für Kommentare. Auch andere Bewertungsmöglichkeiten kommen an den Nutzen und den Spaß, den Kommentare mit sich bringen, nicht heran.

Themesfunktionen oder Plugins, um Kommentare abzuschalten

Zahlreiche Themes erlauben es, den Kommentarbereich in der Konfiguration ganz auszuschalten. Für andere es gibt Plugins, die das bewerkstelligen.

Kommentare, finden viele BloggerInnen, sind das Salz in der Suppe. Ohne Kommentare würde das Bloggen vielleicht keinen Spaß machen?

Ich beklage mich heute einmal nicht über zu wenig Kommentare, sondern möchte diesen Blogbeitrag all denen widmen, die wegen stark rückläufiger Kommentare, ganz auf diese Kommunikationsmöglichkeiten verzichten oder derzeit über die Zukunft “ihres Kommentarsystems” im Blog nachdenken.

Es ist schon viel darüber geschrieben worden, dass die sozialen Netzwerke maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Zahl der Kommentare zurückgegangen ist.

Eilige Empörung rauslassen

Unser “Sofortismus”, die Dringlichkeit unserer Empörung aber nicht zuletzt Reichweite und Bequemlichkeit der infrage stehenden Plattformen, drohen unsere Demokratie irreversibel zu schädigen.

Ich habe das hier schon häufig geschrieben und bin damit auf wenig Zustimmung gestoßen. Inzwischen müsste ich mich darüber freuen, dass kritische Stimmen zu diesem Zusammenhang lauter werden. Das Internet bleibt allerdings in den Augen vieler Rädelsführer sakrosankt. Und ich fände es ehrlicherweise ja auch schrecklich, wenn man mir dieses Spielzeug wegnehmen würde – egal aus welchen Gründen es passieren würde oder wer so etwas versuchte.

Die Hürden des Kommentierens abbauen

Wer selbst kommentiert – was ich zu wenig tue – stößt auf verschiedene Hürden, die leichter überwunden werden, wenn man auch wirklich an einem Diskurs interessiert ist.

Eine Hürde besteht bereits darin, wie trotz des technisch naheliegenden Verzichts auf RSS – Feeds (Feedly) (sic?) oder der Aufgabe der sozialen Medien (Facebook, Twitter) sicherstellt, dass die eigenen Kommentare nicht untergehen. Ich bin an der Antwort der BloggerInnen interessiert, bei denen ich einen Kommentar hinterlassen habe.

Zudem gibt es Blogger, die genau verfolgen, wie viele Leser in den verschiedenen Kanäle erreicht wurden. Ich unterschätze solche Erfolge nicht, verzichte aber trotzdem seit Juli auf die Nutzung von Facebook und Twitter. Ich mag mir das nicht mehr antun.

DSGVO wird nicht von allen hochgehalten

Mir ist aufgefallen, dass viele Blogger mit der DSVGO auf Kriegsfuß stehen.

Dies zeigt sich in den vielen Kommentarbereichen, die ganz ohne diese wunderhübschen, schmückenden Klickkästchen auskommen. Die Datenschutzerklärung und das Impressum sind die verbliebenen Reminiszenzen an den Datenschutz made in Europe. 


Dagegen scheint in anderen Blogs quasi echt alles dabei zu sein, was die DSVGO zu bieten hat. 


Mir ist aufgefallen, dass in immer mehr Blogs darauf verzichtet wird, den LeserInnen die Nachverfolgung möglicher Antworten auf eigene Kommentare zu erleichtern.

Nicht nur DSVGO-konforme Lösungen (sprich: Plugins) werden angeboten. Neben passenden Plugins, können Sie auch das komplette Kommentarsystem (z.B. gegen WPDiscuz) austauschen. Allerdings gilt auch für diese Systeme, dass sie nicht immer DSGVO-konform sind.


WpDiscuz und DSGVO: Die Kommentare werden in der eigenen Datenbank und nicht auf einem fremden Server irgendwo in einem Nicht EU Land gespeichert. Das ist schon einmal gut. Man kann eine Checkbox inklusive Link zur Datenschutzseite erstellen und auch eine Opt-In Funktion für Cookies einbauen.

WORDPRESS PLUGINS – NÜTZLICHE ERWEITERUNGEN | DENIZPEDIA


Jetpack.com – birgt in dieser Hinsicht ein gewisses Risiko. Dennoch ist das Jetpack-Kommentarsystem sehr verbreitet. Und zwar nicht nur in Blogs, die von Wordpress.com gehostet werden.


Durch die Verknüpfung mit einem WordPress-Account werden Website-Daten an die Server von wordpress.com übermittelt – vor allem dann, wenn Funktionen wie die “Website Statistiken”, “Kommentare” oder “Gefällt mir-Buttons” aktiviert sind. In Zeiten der DSGVO ist das in jedem Fall bedenklich, wenn auch kein Ausschlusskriterium.

JETPACK – PRO UND KONTRA DES BELIEBTEN PLUG-INS · ELBNETZ-BLOG


Ich nutze hier das normale Wordpress – Kommentarsystem.

Formatieren

Mit einem Plugins biete ich die Möglichkeit an, die eigenen Kommentare ein wenig zu formatieren. Das Plugin “MarcTV Quicktags” ist zwar in die Jahre gekommen, leistet aber immer noch gute Arbeit. Es wurde 6 Jahre lang nicht aktualisiert, ohne je auffällig geworden zu sein.

Nachträgliches Ändern des Kommentars

Außerdem können Sie die Kommentare nachträglich innerhalb der von mir festgelegten Zeitspanne von 10 Minuten korrigieren. Dafür nutze ich das Plugin “Simple Comment Editing” in der Pro-Version.

Nachverfolgen eigener Kommentare / Gibt es weitere Kommentare zum einem Beitrag, der mich interessiert?

Unschlüssig bin ich beim Einsatz des Plugins, das meinen LeserInnen die Nachverfolgung der eigenen Kommentare ermöglicht. Natürlich kann man auf RSS-Feeds (Kommentare) zurückgreifen oder sich über neue Kommentare ggf. via Twitter gegenseitig benachrichtigen.

Am liebsten wäre es uns Bloggern wahrscheinlich, dass LeserInnen sehr regelmäßig wegen neuer Beiträge vorbeischauen und bei der Gelegenheit nachsehen, ob es Antworten auf eigene Kommentare gibt. Vielleicht unterziehen sich ja mehr Leser dieser Mühe als man es selbst glauben würde? Woran orientieren sich die Leser? Haben diese LeserInnen den Titel des Beitrages noch präsent, weil er erst wenige Tage alt ist und deshalb noch nicht in den Fluten neuer Artikel untergegangen ist? Was hilft das Widget in der Sidebar, in dem die “letzten (5) Kommentare” aufgeführt sind?

Wie auch immer: Ich finde, diejenigen, die noch fleißig Kommentare schreiben, haben es verdient, dass im Kommentarbereich wenigstens ein paar Optionen angeboten werden, die das Schreiben und Nachverfolgen wenigstens etwas komfortabler machen. 

Wie denken Sie darüber? 

Realitätssinn

Heute soll ein “40-Jähriger mit eritreischer Staatsbürgerschaft” eine Mutter und ihren 8jährigen Sohn vor einen ICE im Frankfurter Hauptbahnhof gestoßen haben. Der Junge überlebte den Sturz nicht, er wurde vom ICE überrollt, die Mutter konnte sich noch retten. Das war heute morgen um 10.00 Uhr in Frankfurt/Hessen. Wir müssen abwarten, was da passiert ist!

OB Geisel sagte, es waren „deutlich weniger“ Jugendliche auffällig. Die Polizei hatte zunächst 50 bis 60 genannt. Die Rädelsführer haben nach bisherigen Erkenntnissen deutsche Pässe.

Quelle: WELT

Der Chef der Deutschen Bademeister prägt im BILD-Interview den pauschalen Satz für diesen Sommer: „Freibäder sind Orte des Schreckens“. Das ist so’n Köder, neudeutsch Clickbait, der nicht nur Bild – Leser magisch anmacht.

Der Subtext gibt sowieso jedem das Seine. Vielleicht gehts heute vor allem ja darum!

Schwimmmeisters Horrorvisionen

Der oberste deutsche Schwimmmeisters gibt in BILD die Pace vor, sein Satz passt vor allem zeitlich aufs Vortrefflichste zur Lage im Düsseldorfer Rheinbad. So schien es jedenfalls, bevor man die Ergebnisse der Pressekonferenz in Düsseldorf kannte.

Jugendliche mit Migrationshintergrund
-Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei den rund 60 Personen ausschließlich um Jugendliche mit Migrationshintergrund.
-Personalien wurden nur von einem jungen Mann aufgenommen. Er wurde wegen Beleidigung und Bedrohung angezeigt und hat einen nordafrikanischen Hintergrund.

Quelle: WDR (eine Falschmeldung?)

Ach, wenn es doch nicht die von Polizei und Medien verdrehten Tatsachen gäbe. Wir könnten entspannt das Freibad aufsuchen. Es wird nämlich schon wieder wärmer.

Migranten im Freibad

Oder wir entscheiden uns dafür – je nachdem wie wir die Probleme der Massenmigration beurteilen -, dass die heutige Pressekonferenz nur dem Zweck diente, eine unangenehme, vor allem aber unerwünschte Realität herunterzuspielen. Und es scheint: wir lernen schnell und unser Realitätssinn ist verdammt scharf. Zur Not bleibt noch die Möglichkeit, den deutschen Pass nicht als Nachweis deutscher Identität zu betrachten. Soll ja auch vorkommen.

Nach Angaben der Polizei gegenüber der Deutschen Presse-Agentur wurde nach den Vorkommnissen am Freitagabend ein 16-Jähriger wegen Beleidigung und Bedrohung einer Bademeisterin angezeigt. Der junge Mann sei in Deutschland geboren und habe einen afrikanischen Migrationshintergrund. Der zweite Mann, gegen den ermittelt werde, habe mit dem Tumult selbst nichts zu tun gehabt. Der 27-jährige Deutsche habe eine Polizistin beleidigt, als er das Bad verlassen sollte. Weitere Ermittlungsverfahren gab es nach dem Vorfall laut Polizei nicht.

Welt Online (Erkenntnis aus der Pressekonferenz von heute)

Die Rädelsführer im Düsseldorfer Rheinbad sollen also (gemäß Pressekonferenz) zwei Deutsche gewesen sein. Der Düsseldorfer OB Geisel ging besonders auf den zeitlichen Ablauf der Räumung des Freibades ein. Eine Schwimmmeisterin war von einem der Rüpel bedroht worden, der einen Satz von geradezu lyrischer Schönheit formulierte: “Ich klatsch dich an die Wand “. Das war der Frau zuviel. Sie fühlte sich bedroht und rief die Polizei. Der “Tumult” der 50-60 Jugendlichen mit angeblich durchweg nordafrikanischer Herkunft stellte sich erst danach ein. Er bestand darin, dass die jungen Männer das Freibad nicht verlassen wollten, ohne noch einmal auf dem Sprungturm gewesen zu sein. So wurde das in der Pressekonferenz von heute dargestellt.

Aufstand im Freibad ersetzt den “Mutsprung”

Ich hatte den Eindruck, dass die Schließung des Freibades in Düsseldorf nicht von allen an der Pressekonferenz Beteiligten für richtig gehalten wurde. Hätte die Auseinandersetzung mit den zwei oder drei Jugendlichen mit der Bademeisterin keine vorzeitige Schließung des Bades zur Folge gehabt, wären die vielen spektakulären Medienberichte ausgeblieben, weil es “den Aufstand” auf den alle Medien durch die Bank Bezug genommen haben, gar nicht gegeben hätte. Der chronologische Ablauf scheint das zu belegen. Auf der anderen Seite: Ich hätte an der Stelle der Bademeisterin auch die Polizei gerufen.

Aufklärung

Da mögen sich die Teilnehmer an der Düsseldorfer Pressekonferenz noch so viel Mühe machen, den Sachverhalt herunterzuspielen, die Lage in unseren Schwimmbädern hat sich dramatisch verändert. Ob wir das Bild, das der Chef der deutschen Bademeister von “Orten des Schreckens” im Interview zeichnet, für uns übernehmen oder nicht, es ist anders als früher. Allein schon die bloße Tatsache, das für den Betrieb von Schwimmbädern heute Sicherheitspersonal nötig ist, zeigt das.

Dass die Bäder in Deutschland darben, weil sie nicht kostendeckend betrieben werden können, wird auch mit dem Bedarf an zusätzlichem Sicherheitspersonal erklärt werden müssen. Wenn sich Leute nicht mehr in die Bäder trauen, weil sie entweder von übertriebenen oder falschen Medienberichten in die Irre geführt werden oder ob sie diese meiden, weil die Angebote rar sind oder die Eintrittspreise zu hoch, macht in der Konsequenz keinen Unterschied. Deutschland, das Land der Nichtschwimmer.

Heißer Sommer: Gut und leicht essen

Viele glauben, ich sei nur an schwermütig machenden, kontroversen politischen und gesellschaftlichen Themen interessiert. Ich schwöre, so ist das nicht. Ich könnte zum Beweis mein Gewicht verraten, mach ich aber nicht.

Die ätzende, üble Nachrichtenlage hält meine Frau und mich nicht davon ab, auf gutes, leckeres Essen Wert zu legen. Auf dem Speiseplan steht weniger Fleisch, häufiger Fisch. Zum Frühstück gibts weniger Wurst, dafür Frischkäse mit Tomaten und gern mal Eier in verschiedenen Zubereitungsarten. Das ist nicht erst seit der verschärften Beweislage für den Klimawandel der Fall.

Es ist uns seit Längerem wichtig, klare Vorstellungen davon zu haben, woher unser Essen kommt und ob wir mit den “Produktionsbedingungen” einverstanden sein können. Dabei kommt uns entgegen, dass in vielen Supermärkten auf regionale Versorgung geachtet wird. Das geht längst auch soweit, dass die Bauernhöfe, ihre Betreiber und Hersteller der Produkte in den jeweiligen Geschäften vorgestellt werden. Ich finde das wirklich gut.

Wir kaufen Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt und nehmen beides unverpackt mit nach Hause. Beim unserem Fleischer wird die Herkunft des Fleisches bestimmt. Ich finde, solche Maßnahmen fördern das Vertrauen. Alfred Biolek sprach vor Jahren vom “Fleischer seines Vertrauens”. Damals habe ich darüber gelächelt.

Ein Wort zur Bundeswehr

Sagt man nicht immer, dass “Politik mit der Betrachtung der Wirklichkeit” beginnt? Es wäre wünschenswert, ist aber nicht der Fall! Die Politik vernachlässigt die Bundeswehr, obwohl hohe Ex-Militärs und einige dem Militär nahe stehende Journalisten übereinstimmend feststellten, dass sie derzeit nicht einsatzfähig sei. Wer zweifelt daran, dass auch die neue Verteidigungsministerin an dieser Aufgabe scheitert? Oder kann es vielleicht nicht mehr schlimmer werden?

Die Bundeswehr ist in ihrer jetzigen Verfassung nicht einsatzbereit. Und damit eben auch nicht in Gänze zur Landesverteidigung befähigt.“

Ex-General Dr. Erich Vad (Gabor Steingarts Morning-Briefing vom 25.07.2019)

Wir haben die kleinste Bundeswehr, die wir jemals hatten. Wir haben die am schlechtesten ausgerüstete Bundeswehr, die wir jemals hatten. Und wir haben die Bundeswehr mit der niedrigsten Moral.“

Ex-General Kujat: „Unglaubliches Versagen der Politik“ (Gabor Steingarts Morning-Briefing vom 23.7.2019)

Die Hauptvorwürfe richten sich immer an die Politik bzw. die zuständigen Fachminister. Dabei gibt es zwei wichtige Aspekte, die oft keine Rolle spielen. Dr. Vad hat sie im Interview mit Gabor Steingart angesprochen.

Vad weist die Verantwortung für die Misere nicht ausschließlich der Politik zu, sondern sieht innerhalb der Bundeswehr Handlungsspielräume für Verbesserungen. Ob beispielsweise die “ausufernde Militärbürokratie”, die zu lange und fehlerhafte Beschaffungsprozesse verursacht, wohl von der Bundeswehr intern zu lösen sind? So kommt es zu lebensgefährlichen Pannen, wie beispielsweise den Lieferungen nicht passender Schutzwesten an die Truppe in Mali und Afghanistan.

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Vad beklagt, dass Generale von der Qualität eines David Petraeus in der Bundeswehr “mit der Lupe” gesucht werden müssten. Für ihn wäre die Übergabe des Verteidigungsministeriums an einen ehemaligen General keine gute Lösung. Es gab in der Vergangenheit nur wenige Politiker, die als Verteidigungsminister eine “gute Figur” abgegeben hätten. Er nannte Helmut Schmidt, Manfred Wörner und Georg Leber, dem “die Altvorderen in der Bundeswehr” zu Beginn seiner Tätigkeit die Eignung abgesprochen hätten, weil er “nur” Unteroffizier gewesen sei. Die Frage lautete: “Wie will der denn Generale befehligen?” Er war einer der besten Verteidigungsminister überhaupt.

Politische Führung

Frank und frei kritisierte Vad die militärische Führungselite von heute. Sie sei in einem Apparat groß geworden, in dem ein “großes Maß an Anpassungsfähigkeit und Schönrederei” gefordert sei. Deutlicher kann man den Stab über die Führungsspitze unserer Bundeswehr nicht brechen. Es brauche vielmehr zur Lösung der Mammutaufgabe im Ressort politische Schwergewichte vom Schlage eines Volker Rühe (CDU) oder Peter Struck (SPD).

Trotz 43 Milliarden-Etat nicht einsatzbereit

Wenn ich Vads Petitum richtig verstanden habe, sieht er die Aufstockung des Wehretats auf die vertraglichen 2% unseres BIP nicht als vorrangiges Ziel an. Er nannte das mir schon geläufige Beispiel aus Israel. Das Land unterhält, freilich unter völlig anderen politischen Voraussetzungen, eine sehr schlagkräftige Truppe, die mit “nur” einem Drittel des Etats der Bundeswehr zurechtkommt. Israelische Flugzeuge fliegen Tag und Nacht! Wir liegen mit unseren Militärausgaben an 8. Stelle weltweit (sic?). Es scheint ein großes Geheimnis von Annegret Kramp-Karrenbauer zu bleiben, weshalb diese riesigen Summen nicht ausreichen sollten, eine schlagkräftige Armee zu formen. Insofern unterstütze ich die Position der SPD, weil mehr Geld nicht mehr Qualität und Sicherheit verspricht. Jedenfalls nicht im Moment.

Gesellschaftliche Basis

Der Bundeswehr fehlt die Verankerung in unserer Gesellschaft. Was man besonders gut daran erkennt, dass die Missstände mit gleichgültigem Schulterzucken quittiert werden. Es ist uns egal, das MitbürgerInnen jeden Tag ihr Leben aufs Spiel setzen. Das hat nicht allein damit zu tun, dass sie von unserer Regierung in Konflikte verwickelt wurden, die für die Mehrheit unserer Bevölkerung unpopulärer gar nicht sein könnten.

Ich denke, es ist unsere generelle Einstellung zum Militär. Nur befinden wir uns nicht in der neutralen Schweiz, sondern haben unsere Aufgaben innerhalb eines Bündnisses wahrzunehmen, zu dem wir uns ausdrücklich bekannt haben. Dabei ist die Verteidigungsbereitschaft der Schweiz ganz anders zu bewerten, von der Einstellung zur Armee einmal ganz zu schweigen.

Wir Deutschen machen den Eindruck, davon überzeugt zu sein, die Bundeswehr nicht zu brauchen, wenngleich wir das sicher nicht so deutlich aussprechen würden. Wir haben kein Interesse. Ganz sicher keins, im Namen eines vielbeschworenen Werteverbandes, Menschen in anderen Ländern helfen. Vielleicht hat die Politik mit ihrem Teil an Ignoranz diesen wichtigen Fragen gegenüber beigetragen. Aber generell gilt, was Ex-Bundeswehrgeneral Erich Vad deutlich zum Ausdruck brachte: Wir brauchen eine Verankerung der Bundeswehr in unserer Bevölkerung. Diese ist abhanden gekommen und daran ist nicht allein die Politik schuld!

Statistik: Ranking der 15 Länder mit den weltweit höchsten Militärausgaben im Jahr 2018 (in Milliarden US-Dollar) | Statista


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Der segensreiche Einfluss grüner Politik zeigt sich womöglich auch beim Datenschutz

In hessischen Schulen dürfen “Microsoft Office” und “Google Docs” wegen datenschutzrechtlicher Bedenken des dortigen Datenschutzbeauftragten nicht mehr benutzt werden. Das ist eine einzigartige Entscheidung, die in anderen Bundesländern bisher nicht gilt.

Das gilt übrigens für alle Unternehmen (auch für Apple z.B.), die cloudbasierte Daten verarbeiten.

Nix in die Cloud

Ich frage mich, ob die im Trend liegende Cloudnutzung von unseren hessischen Datenschützern auch für die übrigen Anbieter von einschlägigen Softwarepaketen (Open Office, Libre u.s.w.) zu weiteren Verboten führen wird. Jedenfalls klingt das in meinen Ohren wieder arg nach grüner Verbotspolitik.

Dieses Vorgehen überrascht mich schon deshalb nicht wirklich, weil die schwarz-grüne Regierung in Hessen gegen den Vorstoß ihres Datenschutzbeauftragten offenbar wenig aufzubieten hat. Wie auch immer, die Schüler werden damit bestimmt “ihren Spaß” haben.

Oder glaubt der hessische Datenschutzbeauftragte, dass er mit dieser datenschutzrechtlichen Maßnahme die Unternehmen treffen würde? Wohl in viel stärkerem Maße die Schüler, die in dieser Hinsicht in Deutschland vermutlich im Vergleich ohnehin nicht auf Rosen gebettet sind.

Deutschland entwickelt sich bekanntlich in vielerlei Hinsicht nicht so, wie es das im eigenen Interesse eigentlich tun sollte. Aber hey, Hauptsache datenschutzrechtliche Bedenken werden zum Katalysator aller Stopper unserer fortschrittsfeindlichen Nomenklatura. Der Einfluss der Grünen wird sich noch als sehr segensreich erweisen.

SPD als Deppenpartei ausgemustert

Interessiert es die Leute, dass Merkel eine erfolgreiche Woche hatte? Zum Beispiel, weil Ursula von der Leyen gestern zur EU-Kommissionspräsidentin gewählt wurde und Annegret Kram-Karrenbauer neue Verteidigungsministerin wird?

Mit von der Leyen habe ich heute schon meinen ersten Dissens. Nicht der Klimawandel muss Vorrang vor allen anderen Themen haben, sondern die Einigung der ganzen EU auf ein Vorgehen in der Flüchtlingskrise. Aber eine, die den vorgeblich immer so hochgehaltenen Werten der EU entspricht.

Aber in dieser wie in der Frage des Klimawandels wird von der Leyen gegen Wände laufen. Genauso, wie alle Politiker vor ihr es getan haben. Ich bin nicht zuversichtlich.

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Von der Leyen hat sich als Ministerin in Berlin einen schlechten Ruf erarbeitet. Vielleicht ist vieles von diesem Ruf oppositioneller Stänkerei und der Lufthoheit links-grüner Medien geschuldet. Ihren Job als Verteidigungsministerin hat sie zwar fünf Jahre gemacht und damit länger als mancher ihrer ausschließlich männlichen Vorgänger. Das Resultat ihrer Arbeit fällt objektiv miserabel aus. Die Bundeswehr ist nur bedingt einsatzbereit, die umstrittenen hohen Beratungskosten vermochten das nicht zu verhindern.

„Die Namen der drei Spitzenkandidaten wurden verworfen“ […]

„In Anbetracht der zur erfüllenden Aufgaben waren die Fähigkeiten und Erfahrungen nicht vorhanden.“

Emanuel Macron, franz. Staatspräsident

In den Medien wird zwar kolportiert, dass es Macron gewesen sei, der von der Leyen für das europäische Spitzenamt vorgeschlagen hätte. Wahrscheinlicher ist, dass diese Personalie für Merkel, die nicht gerade bekannt dafür ist, das Personalkarussell ihres Kabinetts anzutreiben, eine elegante Gelegenheit bot, den politisch überfälligen Wechsel zu organisieren. Natürlich ging die Personalie von ihr aus, nicht von Macron. Dafür erhielt die Französin den Chefsessel der EZB. Aber nein: Hinterzimmerdeals waren das natürlich nicht!

Und dann kam auch noch Annegret

Dass Annegret Kramp-Karrenbauer doch ins Kabinett eintritt, wird als neue Chance für sie empfunden. Während ihrer kurzen Zeit als CDU-Chefin hat sie dermaßen viel Reputation verloren, dass ihre Chance auf das Kanzleramt fast dahin schien. Die Personalie wurde, gelinde gesagt, mit einiger Verwunderung aufgenommen. Dass die AfD in Person ihres “gemäßigten” Mitgliedes, des Ex-Bundeswehroffiziers Uwe Junge, bei Twitter einen “Aufstand der Generäle” nachfragt, ist was für alle AfD-Fresser der Nation. Zu häufig haben AfD-Leute mit ihrem unerhörten Geschichtsbewusstsein Vokabeln ins Spiel gebracht, deren Wirkung nachher angeblich nicht gewollt gewesen sein sollte. Wer es nachliest, wird ein wenig Mühe dabei haben, das Wort “Aufstand” nicht als Aufforderung zu einem Militärputsch zu deuten. Der AfD wäre sicher damit gedient, wenn die Reaktionen “der Generäle” über allgemeine Empörung hinausginge. In Bundeswehr und Polizei soll es immerhin Leute geben, die für derartige Gedanken nicht unempfänglich sind. Aber das ist ja nur Hörensagen.

Ich unterstelle an dieser Stelle mal ganz generell, dass die höchst fragwürdige Personalentscheidung Merkels für die Bundeswehrführung und die Soldat*Innen ein schwerer Schock ist. Ganz nach dem Motto: Da denkst du, es könnte gar nicht mehr schlimmer werden, und dann wird Annegret Kramp-Karrenbauer Bundesverteidigungsministerin”…

Aber viele übertreiben doch ziemlich schamlos, was die Kompetenzen der ehemaligen saarländischen Ministerpräsidentin angeht. Bei Twitter behauptet einer, die Bundeswehr habe mehr Angehörige als das Saarland Einwohner hätte. Im Saarland leben fast eine Million Menschen, die Bundeswehr hat ca. 181.000 Angehörige. Selbst die Türken als truppenstärkste Armee innerhalb der Nato haben nach den USA (1,3 Mio.) haben bloß 384.000 Militärangehörige.

Peter Tauber wäre eine naheliegende Lösung gewesen

Wäre Peter Tauber nicht eine viel bessere Lösung gewesen? Er war Soldat und ist als Staatssekretär im Verteidigungsministerium nah bei der Truppe. Er war immerhin Oberleutnant der Reserve und zuletzt (2019) Hauptmann der Reserve. Vielleicht wollte Tauber nicht. Ebenso kann ich mir gut vorstellen, dass Jens Spahn auch kein Interesse an diesem Job hatte. Vielleicht ist Spahn Merkel in seiner jetzigen Position auch unentbehrlich?

Zurück zur Europäischen Union. Martin Sonneborn, Die Partei, hat gleich nach den ersten EU-Personalentscheidungen auf einige dunkle Flecke in der Vita der bestellten Spitzenfunktionäre hingewiesen. In seiner einminütigen “Rede” vor der Wahl von der Leyens hat er die Vorwürfe wiederholt. Auch von der Leyen kritisierte er scharf.

Ich finde es komisch, dass die begründete Kritik bei den Entscheidungen überhaupt keine Rolle gespielt haben. Weder beim neuen EU – Außenbeauftragten noch bei Frau Lagarde gab es scheinbar keine Alternativen. Ich möchte mich irren, aber das alles sieht mehr nach einer Verschwörung korrupter Eliten aus, als nach seriöser Politik.

Vergebene Liebesmüh’

Ich habe mich bei den letzten EU-Wahlen dazu durchgerungen, doch wieder zur Urne zu gehen. Entsprechend empört war ich darüber, dass der Rat die Implementierung des Spitzenkandidatenmodells nach nur einer Legislatur für null und nichtig erklärt hat. Es ist mir egal, welche Regelungen innerhalb der EU-Statuten formaljuristisch bestehen bzw. das dieser Konstrukt nur in den Köpfen irgendwelcher Politstrategen existiert hat. Nicht nur aber vor allem in Deutschland wurde mit dem Spitzenkandidatenmodell für eine hohe Wahlbeteiligung geworben.

Der SPD wird von Union und Medien angelastet, sich innerhalb des EU-Parlaments nicht an diese Prinzipien gehalten zu haben und sich nicht für den siegreichen Manfred Weber (EVP) eingesetzt zu haben. Einerseits ist der Vorwurf berechtigt, weil aus diesem Grund letztlich das Spitzenkandidatenmodell vom Tisch genommen wurde. Andererseits ist es aber auch nicht üblich, den Kandidaten des politischen Gegners zu unterstützen. Dass Merkels Alternativvorschlag zugunsten von Frans Timmermans vor allem durch die Osteuropäer um Victor Orban mit freundlicher Unterstützung des französischen Präsidenten Macron abgeschmettert wurde, kann man der SPD nicht anlasten. Schließlich ist ihr Einfluss mit nunmehr 16 Abgeordneten selbst innerhalb der Fraktion der Sozialisten eher niedlich als mächtig.

Ich gebe zu, dass ich nach der Entscheidung des Europäischen Rates zur (vorläufigen?) Aufgabe des Spitzenkandidatenmodells mit der SPD auf einer Linie. Diese Unverschämtheit Macrons und der ihn unterstützenden osteuropäischen Länder sollte nicht auch noch belohnt werden. Daran änderte die Tatsache erst einmal gar nichts, dass die im Hinterzimmer zu welchen Bedingungen auch immer auserkorene Spitzenfrau von der Leyen hieß. Sie genießt nicht mein Vertrauen, was anhand ihrer Liste von Fehlleistungen wohl jeder nachvollziehen könnte.

Juhu, eine Frau als Kommissionspräsidentin und dann auch noch eine deutsche

Dann hieß es plötzlich wie toll es wäre, dass endlich mal eine Frau EU-Kommissarin werden würde und die Deutschen auf ein solches Amt schon über 50 Jahre gewartet hätten. So? Ich nicht! Ein anderes Argument konnte mich zum Teil überzeugen. Die EU wäre durch das Scheitern der Abstimmung über von der Leyen in eine schwere Krise gestürzt worden, personelle Alternativen hätte es vorerst nicht gegeben. Möchte ich also Schuld daran sein, dass das Projekt “Europäische Union” dadurch Schaden nimmt, dass ich mich beschissen fühle und die beleidigte Leberwurst spiele?

Ich habe nach und nach meine Position überdacht und war am Ende damit einverstanden, dass diese Frau von der Leyen es macht. Aber die arme SPD konnte nicht mehr zurück hinter ihre so vehement vertretene Position der Ablehnung von Frau von der Leyen. Ja, Gabriel hat am Anfang der Debatte sogar die Auflösung der Koalition gefordert. Dazu waren die Damen und Herren dann allerdings auch wieder nicht bereit.

So nimmt der weitere Niedergang dieser ehemals tollen Partei seinen Lauf. Ich bin echt verzweifelt darüber, wie schlechtes und intellektuell komplett untaugliches Personal diese Traditionspartei in den Ruin führt. Mich tröstet es nicht, dass ähnliches auch anderen sozialdemokratischen Parteien in Europa widerfuhr. Die Sorge um die Pfründe der aktuellen Bundestagsabgeordneten bei der SPD und bei der Union sorgen dafür, dass der längst überfällige Schritt hin zu Neuwahlen unterbleibt. Diese Leute ruinieren mit ihrer ambitionslosen Politik unser Land und schrecken nicht einmal davor zurück, durch ihr Verhalten die Demokratie an solche zu beschädigen. Ihr fehlendes Verantwortungsgefühl mag ihnen das Auskommen für den Rest dieser Legislaturperiode sichern. Wir Wähler werden diesen beiden ehemaligen Volksparteien ihre Ignoranz hoffentlich weder nachsehen, noch werden wir ihre Verantwortungslosigkeit bis zum nächsten Wahltag vergessen!

Land of the free: Gehört die Polizeigewalt dazu?

Die grassierende Polizeigewalt gehört bestimmt nicht dazu, was sich “die” Amerikaner wünschen. Das Land der vielen Superlative hat fast vier mal so viele Einwohner wie Deutschland. Die Größe, seine Militär- und Wirtschaftsmacht sind so anders, dass Vergleiche lächerlich anmuten.

Seit Trumpski die Geschicke des Landes lenkt, hat der Antiamerikanismus in Deutschland wahrscheinlich noch einmal zugelegt. Wahrscheinlich gibt es dazu Statistiken. Aber darum soll es hier eigentlich gar nicht gehen. Schlimm genug, dass dieser Mann Aussichten auf eine zweite Amtszeit hat. Mein Vertrauen in den Geisteszustand der Amerikaner ist ohnehin verdammt gering.

Ich höre zu denen, die noch “niemals in New York” waren und, wenn ich es mir so recht überlege, werde ich im Geiste meines eigenen Beitrages zum Klimaschutz während meiner Restverweildauer auf diesem Planeten dieses Abenteuer nicht riskieren. Am Ende werde ich gar nicht reingelassen oder verhaftet. Über Erdogan habe ich hier ebenfalls schon so viel gelästert, dass meine Frau und ich uns nicht mehr dorthin trauen können.

Selbst dann, wenn ich den Mut zu einer Reise in die USA aufbrächte, darf ich mir solche Zahlen nicht merken:

Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

In den USA starben also im ersten Halbjahr 2019 487 Menschen durch Polizeigewalt. Bei uns waren es von 1952 addiert bis heute 515 Menschen. Die Verteilung nach Ethnien ist ein starkes Indiz dafür, wie ungerecht es in den Vereinigten Staaten zugeht. Jahr für Jahr starben in den USA seit 2015 fast 1000 Menschen durch Polizeigewalt.

Über 2 Millionen Menschen befinden sich in us-amerikanischen Gefängnissen. Das sind mehr Menschen als in China. China hat fast 1,4 Milliarden Einwohner, also mehr als vier mal so viele wie die USA.

Diese desolate Lage in den USA ist natürlich nicht Trumpski oder Obama zuzuschreiben. Es liegt an einem vollkommen verkommenen, kaputten System. Es ist eine vernichtende Bankrotterklärung für das ganze Land. Wieso sollte man so ein Land als Vorbild für irgendetwas nehmen? Weil es dort Google, Apple, Facebook und Microsoft gibt? Und wenn im dortigen Gesellschaftssystem der Hauptgrund für diese erschreckenden Details liegt? Ist es am Ende nur eine Frage der Zeit bis diese Entwicklung auch uns erreicht?

Getunte Feindbilder

Die Ureinwohner nennen sie Deutsch – Türken oder Deutsch – Araber. Weil sie anders aussehen, sich anders benehmen oder auch deshalb weil damit ausgedrückt werden soll, dass “sie” nicht hierher gehören.

Es ist das alte Lied. Viele besitzen einen deutschen Pass, oft zusätzlich zu dem ihres Herkunftslandes. Auch in dieser Hinsicht sind sie anders. Und anderes sein ist in Deutschland problematisch und zwar zunehmend. Und das obwohl wir das Jahr 2019 schreiben.

Wir unterscheiden uns in rein gar nichts.

Sie sind hier geboren und haben eine Biografie, um die man sie oft beneiden kann. Dass das nicht für alle gilt ist irgendwie normal. Jedenfalls solange man nicht Sarrazins Bücher liest.

Vielleicht wird es sich nie ändern, dass wir mit unterschiedlich ausgeprägten Vorbehalten gegen alles was anders ist geplagt werden.

Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltall…

Ich möchte es trotzdem glauben. Aber ich sehe ein, dass dieser Zeitpunkt trotz unserer angeblich pathologischen Vorliebe für politisch korrektes Handeln weit entfernt ist.

Welche Schlüsse ziehen wir aus den Verbrechen, die von Menschen begangen werden, die zu der immer weiter anwachsenden Gruppe der Einwanderer zählen?

Heute, so lesen wir, wurden ein paar Deutsche auf Mallorca verhaftet, weil sie mutmaßlich ein sehr schlimmes Verbrechen verübt haben. Eine so genannte Gruppenvergewaltigung soll stattgefunden haben.

Das Opfer ist eine 18jährige junge Frau, die mutmaßlichen Täter sind vier deutsche Männer. Was? Deutsche Männer tun sowas doch nicht!

Ohne viel Rechercheaufwand stellte sich bald heraus, dass die mutmaßlichen Täter auf die Namen Serhad, Azad, Yakub und Baran hören. Dazu gabs zuerst Fotos in den Boulevard-Medien, die die kleine Theorie von vier deutschen Männern aber mal so was von aufgemischt hat. Deutsche Männer tun sowas nämlich nicht!

Vielen war es – wie so oft – von Anfang an klar: das waren DIE Ausländer.

Solche Gedanken müssen wir bekämpfen! Es wäre so wünschenswert uns einzugestehen, dass alle Menschen, unabhängig davon, wo sie geboren wurden, von ihren Eltern und von ihrem Umfeld lernen, was richtig und was falsch ist.

Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Normalität von bestimmten Leuten in unserem Land mit fieser menschenfeindlicher Hetze außer Kraft gesetzt wird. Wenn wir das nicht schaffen, haben Leute wie Meuthen, Weidel, Höcke oder Gauland ihren inneren Reichsparteitag. Wortwörtlich.


Wenn ich die Tweets lese, hat die AfD die “Manipulation”, wie ihresgleichen es zu nennen pflegt, gleich durchschaut. Die warten nur auf diese Art von Nachrichten, um sie zu sammeln und möglichst breit zu verteilen. Mit Sprüchen, die mich immer noch ins Mark treffen. Alice Weidel wusste:

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Für Frau Weidel war gleich nach dem Bekanntwerden dieses Verbrechens sofort klar, dass es sich bei den Tätern nur um Migranten handeln konnte. Gute, es waren offenbar Deutsche. Aber Deutsche mit türkischen Wurzeln.

Deutsche Männer tun sowas nämlich nicht!

Gestern gab es übrigens eine Gruppenvergewaltigung an einer 18jährigen Frau, die von mehreren aus Bulgarien stammenden Jugendlichen verübt worden sein soll. Wir haben alle noch im Hinterkopf, dass in Freiburg ein Prozess gegen 11 Migranten und einen Deutschen läuft, die eine 18jährige Frau vergewaltigt haben sollen. Die Verteidiger der Angeklagten behaupten, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt.

Solche anwaltschaftlichen Gebaren sind schwer zu ertragen, obwohl ich das Prinzip verstanden habe. Jeder Angeklagte hat ein Recht auf möglichst optimale Verteidigung. Das ist schwer verdaulich. Aber Deutschland ist ein Rechtsstaat. Auch diese Aussage steht quer zu den Ansichten der Menschenfeinde von rechts.

Ich hatte gelesen, dass die junge Frau damals von einem der Angeklagten KO-Tropfen verabreicht bekommen hätte. Wenn das gestimmt hätte, müsste von vornherein klar gewesen sein, dass es sich nicht um einvernehmlichen Sex gehandelt haben kann.

Mich widert die Taktik der Anwälte an! Ich bin eben auch nur ein einfacher Kerl, dessen Weltsicht durch derart abscheuliche Verbrechen arg angeknackst ist. Aber das berechtigt mich nicht, die Regeln unseres Rechtsstaates infrage zu stellen.

Ich bin nicht in der Lage, den Eindruck, der durch die Berichterstattung ausgelöst wurde, zu entkräften. Auch aus anderen Ländern (Schweden zum Beispiel) hören wir von Gruppenvergewaltigungen, die von Migranten begangen wurden. Ich habe mir die Mühe gemacht, damals, als diese Meldungen aufkamen, die Quellen zu checken, um die Korrektheit der Horrornachrichten oder möglicher Absichten zu recherchieren.

Zu den Fällen in Schweden wurden massiv fürchterliche Nachrichten vom Gatestone – Institute verbreitet. In meinen Augen ist das Institute eine fragwürdige Quelle. Allerdings gab es außerdem “normale” Presseberichte, die die Informationen über Gruppenvergewaltigungen durch Migranten bestätigten. Die politischen Gegebenheiten in Schweden haben sich nicht grundlos verändert.

Immer wieder kreisen meine Gedanken um den Punkt, der mir in diesem Zusammenhang am wichtigsten ist.

Viele Menschen erkennen in den brutalen Sex-Verbrechen an jungen Frauen ein Muster. Der Eindruck ist, dass Gruppenvergewaltigungen vorwiegend von Migranten bzw. Ausländern begangen werden.

Ist es zulässig, anhand einer subjektiven Wahrnehmung (einseitige Medienmeldungen) zu folgern, dass diese Verbrechen mit der Herkunft bzw. den kulturellen Eigenarten der mutmaßlichen Täter zu tun haben? Wenn nein, warum tun die Rechten es trotzdem und zwar systematisch?

Darauf muss jeder Mensch selbst die Antwort finden.

Die Verbrechen selbst sind unentschuldbar! Die Täter müssen hart bestraft und – wenn es sich um Migranten handelt – aus Deutschland ausgewiesen werden. Und zwar auch dann, wenn sie neben einem anderen einen deutschen Pass haben sollten.

Das muss ggf. ordentlich kommuniziert werden. An Klarheit und Deutlichkeit mangelt es nämlich leider.


Update: 7.7.2019

Und hier der ganz schön umfangreiche und substantiierte Widerspruch zum Artikel von Thomas Matterne in seinem Blog: DER KONSERVATIVE

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