Herbstfarben werden langsam dunkler

Golden glüht das sanfte Licht,
über Wiesen fällt es dicht.
Rot und Orange im Blättertanz,
die Bäume strahlen Glanz um Glanz.

Ein warmer Hauch durchzieht das Land,
farbige Pracht in jeder Hand.
So zeigt der Herbst sein Angesicht,
im Wunderland aus Farben und Licht.

Verse von: ChatGPT

Die Ära Merkel und unser kollektives Gedächtnis: Von Schuldzuweisungen und Eigenverantwortung

Wie schön, dass wir Angela Merkel hatten. So scheint es zumindest, wenn wir einen Blick auf die gegenwärtige politische Diskussion werfen: Die Altkanzlerin wird immer wieder als Schuldige für die Probleme des Landes benannt. Dass sie eine Frau ist, vereinfacht das Verfahren. Für viele Menschen scheint es immer noch ein Argument, dass auch Kamala Harris als eine denkbar ungeeignete Person für die US-Präsidentschaft betrachtet wird. Die Trennung zwischen liberal-progressiven und reaktionären, nationalistischen Kräften fällt an solchen Beispielen leicht.

Wie verbreitet Frauenfeindlichkeit in unseren „hoch entwickelten“ Ländern ist, zeigt sich hier deutlich.

Merkel als Sündenbock – Ein kollektives Entlastungsritual?

Können all die Probleme auf Merkels schmalen Schultern abgeladen werden? Der “Economist” beispielsweise hat Deutschland schon vor 25 Jahren abgeschrieben und, so wie es viele Briten vermutlich gern haben, gleichzeitig die Deutschen so richtig zur Sau gemacht. Das wird u.U. nicht nur für die gelten, die sich besonders für den Brexit und damit gegen die deutsche Mehrheitsmeinung gestellt haben.

Dass Medien wie die aus dem Springer-Universum geradezu triumphierend darauf verweisen, dass GB inzwischen ein höheres Wirtschaftswachstum als Deutschland vorzuweisen hat, passt ins Bild.

Die Ampel soll in drei Jahren alles vermasselt haben. Allerdings vergisst die “Welt” es unter keinen Umständen, jede Gemeinheit, die zu Merkels Lasten gehen könnte, genüsslich auszubreiten. So findet auch der Beitrag im “Economist” die aus deren Sicht gebührende Würdigung.

Ich finde es interessant und gleichzeitig beschämend, wie krass die deutschen Medien ihre eigene Rolle in diesem Theater verdrängen. Haben wir die 16 Jahre etwa nicht genossen? Wir, die Deutschen! Zugegeben, seit 2015 hat sich die Spreu vom Weizen getrennt. Wobei mir persönlich bis heute bis jetzt nicht klar ist, welche der beiden Seiten Weizen und welche Spreu ist. Ich fühlte mich als Weizen, jedenfalls nie als Spreu. Heute ist das in dieser Beziehung umgekehrt.

Energie aus Russland: Wirtschaft über Moral?

Über die Importe von billiger Energie aus Russland haben die Deutschen, soweit ich mich erinnere, nie gemault. Ich nehme stark an, dass insbesondere die auf hohe Profite getrimmte deutsche Wirtschaft (Agenda 2000) solche Importe (ausdrücklich einschließlich Nord Stream 2) wollten und jedenfalls nie bei diversen Regierungen wegen moralischer Bedenken vorstellig wurden.

Als der Ausstieg aus der Kernenergie nach dem Unglück von Fukushima beschlossen wurde, war in Deutschland eine überwältigende Mehrheit für diese Maßnahme. Merkel hat ihre Antennen genutzt und in diesem Fall den Willen des Volkes antizipiert bzw. sogleich umgesetzt.

Polarisierung und der Angriff auf demokratische Institutionen

Witzig, wie die Bürger dieses leider ebenfalls bereits stark polarisierenden Landes ihre eigene Mitverantwortung (Wahlen) negieren und wie diese Leute die jahrzehntelang gut funktionierende Demokratie schlechtreden und ihre Institutionen herabwürdigen. Ja, das erinnert tatsächlich an Weimarer Verhältnisse (Quasselbude = Bundestag). Viele behaupten, wenn man ihnen so kommt, steif und fest, wir hätten nie in einer Demokratie gelebt. Geschenkt! Die, die das sagen, sind für mich Idioten.

Viele Menschen wissen und beklagen seit Langem, wie negativ sich die durch alle Bevölkerungsgruppen festzustellende starke Nutzung der asozialen Netzwerke auf unsere Debattenkultur ausgewirkt hat.

Der Einfluss sozialer Netzwerke auf den gesellschaftlichen Diskurs

Inzwischen suchen viele aber nicht mehr nach Auswegen aus dieser Sackgasse, sondern bestehen darauf, dass jeder Äußerung erlaubt sein soll. Freilich gestehen sie das nur der eigenen Blase zu, den anderen möchte man genau dieses lieber verwehren. Oder man klagt sofort und erleidet oft vor Gerichten entweder Niederlagen oder Bestätigungen.

Jede Beanstandung sei Zensur und damit ein unzulässiger Eingriff in die Meinungsfreiheit.

Datenschutz und Scheinregulierung als Placebo in einer polarisierten Gesellschaft?

Das haben wir nun davon, dass wir uns den Problemen jahrelang nicht gestellt haben. Wir haben über die Entwicklung laut und meinungsstark geschimpft. Die Bändigung dieser Abarten des Internets ist inzwischen nicht mehr vorstellbar. Wir sehen stattdessen, welche Reaktionen Vorstöße von Ampel-Politikern (Habeck, von Notz oder Müller) auslösen.

Das verabreichte Placebo (Datenschutz, DSGVO und der ganze Mist!), hat auf diese Entwicklung, die für unsere demokratischen Gesellschaften immer gefährlicher werden, keine Auswirkung.

Was könnte, was sollte geschehen?

Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark verändert, und die Diskussionskultur steht intern und extern in der Kritik. Das kollektive Ausweichen und die Schuldzuweisung an Einzelpersonen wie Merkel verschleiern die eigene Verantwortung. Nur ein reflektierter Umgang mit unserer Rolle und die Bereitschaft zur Veränderung können die gesellschaftliche Spaltung überwinden – eine Herausforderung, der sich jeder stellen muss.

Zwischen Freundschaft und Feindschaft: Kubicki, Habeck und die Grenzen des politischen Anstands

Ob Ex-Freund Kubicki eigentlich jeden Respekt gegenüber Robert Habeck verloren hat?

Der einstige Bromance zwischen Wolfgang Kubicki und Robert Habeck scheint endgültig vorbei zu sein. Was einst als freundschaftliches Geplänkel begann, hat sich zu einem regelrechten Rosenkrieg entwickelt. Man könnte meinen, Kubicki hätte Habecks Lieblingsteddy verschenkt, so verbittert wie er klingt.

Kubickis jüngste Frage, was den “lieben Robert so ruiniert hätte”, klingt weniger nach freundschaftlichem Klaps und mehr nach einem verbalen Roundhouse-Kick. Vielleicht sollte man dem Vize-Bundestagspräsidenten mal erklären, dass “konstruktive Kritik” nicht bedeutet, den politischen Gegner verbal zu demontieren.

Meint er seine Frage, was den lieben Robert so ruiniert hätte, nur [sic?] als freundschaftlichen Klaps, sozusagen als Aufforderung zur Rückbesinnung auf frühere grüne Tugenden? Oder hat dieser anstrengende und kein Stück überparteiliche Vize-Bundestagspräsident, wie viele andere, mit seinem Habeck-Bashing jedes Maß verloren? 1

Prof. Homburg, aus meiner Sicht einer der schlimmsten intellektuellen Rechtsausleger im Land, fragte sinngemäß bei Habeck nach, ob die Antifa den Grünen nun schon nicht mehr zur Bekämpfung politischer Gegner ausreicht.

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Robert Habeck mit einer interessanten Rede, die auch Standpunkte enthält, denen man sich nicht unbedingt anschließen muss.

Welt-Chefredakteur, Ulf Poschardt, sieht in Habecks Erörterung der destruktiven Wirkung und wohl leider fortbestehenden unregulierten Freiräume der asozialen Medien lediglich den Endkampf um die verlorene Diskurshoheit des grünen Milieus. Dabei dürfte, schon aufgrund der “grandiosen” Wahlergebnisse der Extremisten, auch dem letzten Idioten klar sein, wer diese in unserem Land innehat.

Vielleicht könnten Meinungsmacher wie Poschardt, Reichelt, Broder, Tichy und wie sie alle heißen, samt und sonders einflussreiche Vertreter der hauptamtlichen Links-Grün-Hasser – Gemeinde, ihren Teil der Verantwortung für unsere Gesellschaft reflektieren, statt ständig so zu tun, als sei die Ampel mit ihrer miserablen Politik die Totengräberin der demokratischen Kultur in Deutschland.

Spätestens dann, wenn die Ampel nämlich Geschichte ist, werden sie in ein tiefes Loch fallen, weil sie zuerst neue Feindbilder kreieren müssen. Kubicki, Poschardt, Frau Schneider und Prof. Homburg sind mit den von Habeck favorisierten Regulierungsmaßnahmen der asozialen Medien so überhaupt nicht einverstanden. Vielleicht hat man ihnen dort einmal zu oft weh getan und sie versuchen so sicherzustellen, dass dieser moralische Moloch sich künftig weiterentwickeln kann. Nicht, dass wir uns falsch verstehen.

Solche Menschen finden es offenbar gut, wie es gerade läuft und sehen in jedem, der im Interesse der Demokratie und einer konstruktiven Diskurskultur nach möglichen Regulierungswegen sucht, einen Feind der Demokratie. Sie sprechen diesen Vorwurf sogar laut aus – ohne rot zu werden.

Für mich sind dies schlechte Menschen, die garantiert selbst mit den Schattenseiten der asozialen Medien konfrontiert sind, die jedoch im Sinne ihrer bescheuerten Agenda (dem totalen Krieg gegen Linksgrün) jedes Maß verloren haben. Statt selbst konstruktiv zu sein und andere Vorschläge zur Bändigung der asozialen Medien vorzustellen, erschöpfen sie sich in weiteren Hasstiraden, um noch die ohnehin beschissene Stimmung im Land noch schlimmer, resp. brauner, werden zu lassen.

  1. Ich weiß, dass ein Bundestagspräsident nicht zur Überparteilichkeit verpflichtet ist! Es wäre aber doch schön – oder? ↩︎

…und die ganze Vogelschar

Meine Fotos behaupten vielleicht etwas anderes. Mir fällt allerdings schon seit einer Weile auf, dass es wenig Vögel in unserer Gegend gibt. Das hat im Spätsommer begonnen und die Erklärungen, die ich bisher dazu gefunden habe, überzeugen mich nicht. Irgendwas stimmt nicht.

Ja, die größeren Wasservögel sieht man natürlich eher als kleinere. Wenn aber die zahlreichen Amseln, Buchfinken und Meisen plötzlich verschwunden zu sein scheinen, macht mich das nachdenklich. Vielleicht ist unsere Gegend nun wirklich nicht die beste Umgebung für Tiere. Die Rheinbraun-Kultivierungsmaßnahmen haben uns nur so etwas wie Waldstreifen gelassen. Die früher auch hier einmal vorhandenen zusammenhängenden Wälder sind seit Jahrzehnten verschwunden.

Neubaugebiete bringen nicht nur mehr Wohnraum, der so dringend gebraucht wird. Es siedeln sich damit auch mehr Menschen an. Unsere Kleinstadt wächst, die Flächenversiegelung nahm logischerweise zu. Außerdem nimmt der Lärm zu. Die wenigen schmalen Waldstreifen, die je nach Ausprägung nur wenige Hundert Meter breit sind, bringen nicht die für Tiere erforderliche Ruhe mit.

Allerdings wird auch diese Entwicklung vermutlich keine hinreichende Begründung dafür sein, dass ich ein mulmiges Gefühl habe. Ich hatte hier erzählt, dass wir uns ein neues Vogelhaus zugelegt haben. Nun, es ist nicht so ausgefallen, wie ich es mir gewünscht habe. Die Vogelmutter hat sich mit einer etwas kleineren Version angefreundet. Aufgebaut und geladen ist es, nur die Vögel kommen (noch) nicht. Wir haben erst ein, zwei Meisen gesehen. Das ist auch wirklich ungewöhnlich, wenngleich die Natur den Zaungästen noch hinreichend Nahrung bietet. Da sind sie auf ein Vogelhäuschen mehr oder weniger nicht angewiesen.

Ich hoffe, dass mein Eindruck nur darauf zurückzuführen ist, dass ich meine Umgebung weitaus intensiver scanne, als ich das getan habe, bevor ich mit dem Fotografieren begonnen habe. Außerdem gibt es ja immer noch Gegenden, in denen auch kleine Vögel häufig vorkommen. 🐥🐥🦅🦜🐤

Schöne Gärten am Erftufer

In unserem Städtchen fließt die Erft gleich an unserem Freibad (früher: Badeanstalt 🏊🏻‍♂️) vorbei. Die Anliegerstraße nannten wir damals “Verschönerung”. Heute heißt sie kreativer Weise “Erftstraße”. Auf der gegenüberliegenden Seite des Erftufers entstanden vor ca. zwei Jahrzehnten einige Häuser.

Vor ein paar Tagen waren wir dort unterwegs.

Wenn wir an der “Verschönerung” entlangspazieren, denke ich, dass diese Gegend aufgrund ihrer schönen Lage vielleicht die teuersten Häuser in unserem Städtchen sein werden.

Und das, obwohl wir ja auch noch eine Schlossallee haben.

Wenn Vielfalt zum Feindbild wird: Reaktionäre Stimmen in den sozialen Medien

Zerfetzen, zerlegen, zerstören. Das sind die Verben, mit denen Rechte allzu gern in den asozialen Medien operieren. Sie richten sich gegen die Woken, die ihrerseits meist mit Substantiven wie Vielfalt, Diversität, Toleranz, Zusammenhalt, Respekt hantieren.

Was muss innerhalb einer sogenannten freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft alles passieren, damit solche, ursprünglich durchweg positiv besetzten Begriffe, derart negative Reaktionen auslösen? Man könnte den Eindruck gewinnen, in Deutschland hätten Reaktionäre längst das Ruder übernommen.

Wenn junge Menschen, die noch vor 3 Jahren bei der Bundestagswahl in hoher Anzahl grün oder gelb gewählt haben, heute bekunden, Angst vor den Grünen zu haben, lässt das vor allem Zweifel daran zu, ob die Herabsetzung des Wahlalters wirklich eine gute Idee war. Ich war schon im Alter von 17/18 Jahren politisch Links und ticke (ob Sie es glauben oder nicht) immer noch Links. Diesen Herrschaften ist schon nach 3 Jahren die Überzeugung abhanden gekommen. Ich will das nicht weiter kommentieren!

Politiker-Sprechblasen

Lag es an den von bestimmten gesellschaftlichen Gruppen erzeugten Widerständen? Sind die Politiker dafür verantwortlich, die mit ihren gewohnheitsmäßigen Sprechblasen die Leute auf die Palme gebracht haben? Die Menschen haben im Laufe der letzten Jahrzehnte gelernt, dass sie schlecht beraten wären, Politikergerede für bare Münze zu nehmen.

Selbst die üblichen Politiker-Statements nach eingetretenen schlimmen Ereignissen hinterlassen kaum noch Eindruck in der Bevölkerung. Wenn von äußerster oder maximaler Betroffenheit die Rede ist, klingt es für viele wie Hohn. Die Rituale wiederholen sich immer und immer wieder. Tatsächliche Veränderungen aufgrund politischer Entscheidungen sind dagegen rar, wenn es sie denn überhaupt gibt. Denken Sie nur an die neue Sicherheit, die die Gesetzesvorlage der Ampel bringen sollte und die nun erst einmal weitere parlamentarische Runden drehen wird.

Eine Erklärung, für die niemand lange nachdenken muss, wäre, dass die Vielfalt gegenwärtiger Krisen viele Menschen überfordert. Ich werde bald 71 Jahre alt und kann mich an keine Zeit erinnern, in der gleichzeitig so viele drängende und existenzielle Fragen aufgeworfen waren und für die es nicht den Hauch einer Spur von glaubwürdigen, Erfolg versprechenden Lösungsansätzen gab.

Migration

Picken wir ruhig das Beispiel Migration heraus, obwohl dieses objektiv nicht die größte Bedeutung für unsere Zukunft hat. Warum steigt die Zahl der Menschen, die ihre Heimat verlassen, so rapide an? Die UN sprechen von 120 Millionen Menschen, die ihre Heimat verlassen haben. Viele dieser Menschen sind sogenannte Binnenflüchtlinge. Kriege und die Folgen der sich in einigen Weltregionen bereits gravierend auswirkenden Klimakrise sind die Gründe. In den letzten 12 Jahren sind die Flüchtlingszahlen von Jahr zu Jahr weltweit gestiegen.

Zur Eindämmung der Migration sollen die Fluchtgründe bekämpft werden, sagen Politiker. Finanzielle Unterstützung, so wurde suggeriert, sollte dazu führen, dass sich weniger Menschen auf die Suche nach einer neuen, lebenswerteren Zukunft machen. Kriege lassen sich offensichtlich nicht verhindern. Wir Menschen lernen in dieser Frage nicht dazu! Vielleicht ist dieser Befund die schlimmste Erkenntnis meiner gesamten Lebenszeit.

So sehen die Zahlen zur Migration nach Deutschland aus – Nachrichten – WDR

Den Bürgern wird von der Opposition erklärt, dass die meisten Flüchtlinge aufgrund verlockend hoher Sozialleistungen nach Deutschland kämen. Dass es Studien gibt, die andere Ursachen dafür nennen, wird von vielen (den meisten?) nicht zur Kenntnis genommen und es ist müßig, darüber zu streiten. Ich sage das, weil ich den Punkt kommen sehe, an dem der Druck der Wähler auf die Politik so groß wird, dass unter jeder neuen Bundesregierung gesetzliche Einschränkungen der diesbezüglichen Regeln vorgenommen werden.

Die rechte Presse findet ihre eigenen Narrative, die sie ihrerseits als belegt an all die verbreitet, die auch ohne alle Informationen zum Thema ihre Meinung längst festgezurrt haben.

Deutschland scheint für mich nicht dazu in der Lage zu sein, die von den Rechten als irregulär geframte Migration von dem Teil zu trennen, der für unsere Volkswirtschaft und unsere Gesellschaft lebensnotwendig ist. Viele glauben sogar dem Rechtsaußen der AfD, Höcke, der behauptet hat, Deutschland könne auf 20 – 30 Mio. Menschen “verzichten”. Dabei wissen alle, die sich halbwegs informieren, dass wir aufgrund unserer demografischen Lage auf Migration angewiesen sind. Wie soll das gelingen, wenn unser Land unter den Augen einer wachen Weltöffentlichkeit so versagt und dazu übergegangen ist, Migranten eine Gewissheit des Nicht-Erwünschtseins zu vermitteln?

Klimakrise

Die nicht sachliche Beschäftigung mit dem Thema Migration einerseits und die damit einhergehenden Zugewinne rechter Parteien in Deutschland (CDU, AfD, BSW, FDP) hat neben der Debatte um Habecks Wärmepumpendebakel dazu geführt, dass die Klimakrise in Deutschland aus dem Fokus geriet. Es ist schick, sich gegen jede Maßnahme zu wenden, die damit in Verbindung steht.

Ich fürchte, dass uns diese Tatsache noch auf die Füße fallen wird. Andererseits werden die genannten Parteien mit Unterstützung der rechten Medien schon dafür sorgen, dass die Zweifel an nationalen und globalen Maßnahmen gegen die Klimakrise geschürt werden. Offenbar geschieht auch das mit durchschlagendem Erfolg.

Matthew Karnitschnig kondoliert Thilo Jung

Matthew Karnitschnig, Politico Europa-Chef (gehört Springer!), war und ist für mich einer der größten Unsympathen unter den Journalisten, deren Aussagen ich über die Medien mitbekomme. Ich kenne ihn natürlich nicht persönlich. Es ist wahrscheinlich der herablassende Ton, den dieser österreichische Amerikaner uns Deutschen gegenüber immer wieder angeschlagen hat. Soviel Patriotismus muss sein.

Heute las ich einen Tweet, den der Mann an Thilo Jung adressiert hat. Ich dachte: Wie infam ist das denn? Schließlich kenne ich die Haltung Jungs bezüglich des israelischen Krieges gegen die Hamas einigermaßen oder glaube sie jedenfalls zu kennen.

Eher zufällig (vielleicht doch absichtlich) fand ich dann einen weiteren Tweet von K, der die Sache aufklärte. Für ihn ist Thilo Jung wohl einer dieser typischen deutschen Antisemiten, die aus Gründen nicht in der Lage sind, sich offen zu bekennen. Jede Kritik am Staat Israel, namentlich an die Adresse Herrn Netanjahus, ist für manche Journalisten nichts anderes als Antisemitismus. Auch, wenn das oft anders dargestellt oder bestritten wird.

Es werden sich bestimmt weitere Kritiker finden, die Tilo Jungs kritische Sicht auf die Militäreinsätze der Israelis als Antisemitismus bezeichnen. Das ist wohl das unausbleibliche Ergebnis des bigotten Umganges mit dem furchtbaren Rachefeldzug Netanjahus gegen die Palästinenser, die von der israelischen Regierung zumindest intern mit der Hamas gleichgesetzt werden. Uneingeschränkte Solidarität und Staatsraison in einem Land, das beweist, dass es nicht in der Lage ist, seine jüdische Bevölkerung vor den Angriffen rechter, linker und radikalmuslimischer Gruppen zu schützen.

So ignoriert der WDR seine Zuschauer

Wie weit die Ignoranz des Pöbels, also von uns Zuschauern, bei unserem “Haussender” WDR (ist nur geografisch gemeint!) inzwischen geht, zeigt das heutige Beispiel.

Weder im TV noch auf der Website dieser ARD-Anstalt gab es einen Hinweis darauf, dass die “Aktuelle Stunde” und das Format “Lokalzeit” heute durch andere Programme ersetzt würde. Im Gegenteil: Auf der Website tun die so, als ob alles normal liefe. Was beim WDR schon noch normal ist.

Langsam fände ich es auch ok, wenn man diesen Leuten endlich den Geldhahn abdrehen würde. Jede Diskussion darüber, wie die Zukunft solcher Sender aussehen könnte, ist angesichts der Ignoranz dieser Leute ist echt überfällig.

Meinungsfreiheit auf dem Prüfstand: Wenn Löschung die einzige Antwort ist

Mich erinnert der Kommentar von René Hesse bei “Mobiflip” an die aktuelle #TrustedFlagger-Debatte. Google praktiziert nämlich parademäßig, wie die Zukunft unserer Meinungsfreiheit aussehen könnte.

Bevor die großen Plattformen in Kauf nehmen, sich hohe Geldstrafen einzuhandeln, falls sie auf Tipps der sogenannten #TrustedFlagger nicht sofort reagieren, werden sie LÖSCHEN. Ein Eigeninteresse einer qualitativen und logischen Prüfung existiert aus meiner Sicht nicht. Die geschilderte Praxis scheint das klar zu belegen.

Hier ein Beispiel:

Wir sollten uns also nichts vormachen. Die Maßnahmen, die Europa und Deutschland im Sinne des Datenschutzes und anderer höheren Ziele etablieren, behindern unseren eigenen Anteil an den weltweiten Entwicklungen. Man darf das gut finden. Allerdings darf sich nachher, wenn alles passiert und wir endgültig keine Rolle mehr im globalen Wettbewerb spielen werden, keiner über die Auswirkungen beklagen. Kriegen wir das hin? Ich würde es bezweifeln.

Trotz einiger Vorbehalte, die ich auch gegen den Technokratenapparat habe, bin ich davon überzeugt, dass nur die EU, die europaweit leider immer weniger Rückhalt zu finden scheint, in einem solchen Wettbewerb Chancen für künftigen Wohlstand bieten. Wie leichtfertig manche Gruppen in unserer Gesellschaft mit dieser Fragestellung umgehen, ist nicht nur irritierend, sondern grenzt an Selbstzerstörung.

Klagen war lange unser zweiter Vorname. Ich dachte fälschlicherweise, dies wäre immer noch der Fall. Sollten die Klagen rund um falsche Tatsachenbehauptungen und Beleidigungen unseren Gerichten überlassen werden, statt uns auf die ausländischen großen Plattformen zu verlassen? Kapazitäten hätten wir offenbar…

Interessant ist, dass sich die Klageflut, die früher auch durch die Überlastung von Gerichten, thematisiert wurde, in den letzten Jahrzehnten umgekehrt hat. Der Rückgang der Zivil­klagen ist massiv – Die Forschungsergebnisse – Anwaltsblatt

Allerdings:

Im Jahr 2023 haben die Staatsanwaltschaften in Deutschland knapp 5 503 000 Er­mitt­lungs­verfahren in Strafsachen erledigt. Das waren gut 402 000 Verfahren beziehungsweise 8 % mehr als im Vorjahr.

Quelle

Ich finde, wir tun wohl aus Bräsigkeit so, als hätten uns bereits die Nachteile ereilt, die uns erst noch treffen werden. Mir kommt es so vor, als sähen wir lieber der Entwicklung der ökonomischen und ökologischen Überlegenheit anderer Weltregionen aus Verdruss über falsche oder mangelhafte Visionen unserer politischen Führer wie paralysiert zu.

Sollten die anderen EU-Europäer auch bereit sein, der ökonomischen und ökologischen Überlegenheit anderer Weltregionen freien Lauf zu lassen? Die Entwicklung des Nationalismus in vielen EU-Ländern lässt wenig Raum für andere Schlüsse.

“Informant – Angst über der Stadt” – Ein spannender Blick auf Integration und Terrorgefahr

Heute beginnt in der ARD der 6-teilige Thriller “Informant – Angst über der Stadt”.

Meine Frau und ich haben die Serie schon bei ARTE gesehen. Wir können eine Empfehlung aussprechen. Wieder einmal ist Jürgen Vogel in einer Hauptrolle besetzt. Er brilliert in seiner Rolle als ausgebrannter LKA-Undercover-Ermittler, Gabriel Bach, dem seine Vorgesetzte nach längerer Auszeit eine neue Chance gibt. Der Mann hatte undercover im Rechtsextremistenmilieu ermittelt. Durch die Nähe und persönliche Beziehungen zu Mitgliedern der Gruppe war er auf sehr ungute Weise integriert.

Kritiken im Allgemeinen

Die Kritiken sind, glaube ich, überwiegend negativ.

Ermittlungen im Milleu

LKA, BKA und BND (warum nicht auch noch der Verfassungsschutz?) ermitteln in Hamburg im Vorfeld eines großen Konzertes in der Philharmonie. Es existieren Hinweise auf einen möglichen Terroranschlag. Wie dort von Analysten mögliche Anhaltspunkte und konkrete Verdachtsmomente entstanden, wirkt auf mich mehr als zufällig. Ich hoffe, dass die Profis in der Realität etwas substanzieller vorgehen werden.

Ich fand es besonders interessant, wie intensiv die Fluchtgeschichte, vor allem aber die Lebensumstände der afghanischen Familie in die Story integriert wurden. In meinen Augen ist dies in einem guten Sinne gelungen. Ich unterstelle allerdings, dass die üblichen Vorbehalte und Vorurteile vieler Zuschauer gegen Flüchtlinge aus muslimischen Ländern mit meiner Bewertung nicht einverstanden sein dürften.

Familie und Freunde

Die Äußerungen aus dem Kreis dieser Familie sowie ihrer Freunde gegenüber den Deutschen klingen sehr ablehnend. Manche werden sie als beleidigend werten. Diese Äußerungen sind meiner Ansicht nach auch die Folge der nicht immer ausgesprochenen, aber existenten und erfahrbaren Einstellung und oft genug des Umgangs, dem Migranten in Deutschland durch unsere Behörden ausgesetzt sind.

Viele von uns werden, wenn sie tief genug graben, wissen, was ich damit meine. Jahrzehntelang haben wir in der Gewissheit gelebt, dass ein größerer Teil unserer Gesellschaft fremdenfeindliche Tendenzen zeigt. Die Zahlen schwanken um die 20 %. In einem Land mit unserer Geschichte nicht gerade ein besonderer Nachweis von Lernfähigkeit und dennoch sage ich jetzt: Für mich ist das auch ein klares Zeichen der Überforderung zu vieler Menschen im Land.

Ich möchte nicht spoilern, deshalb bleibe ich vage, was den Inhalt der Serie angeht.

Integration allein meistern?

Der Film thematisiert die Schwierigkeiten von Integration und den Konflikt zwischen der Loyalität zur eigenen Herkunftskultur und der Integration in die deutsche Gesellschaft. Durch die kritische Darstellung von Teilen der migrantischen Community soll verdeutlicht werden, wie schwer es einigen Menschen fällt, sich mit den Werten und Normen des Landes zu identifizieren. Dies spiegelt reale, harte Debatten wider, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern geführt werden, besonders im Zusammenhang mit Migration, Integration und kulturellen Unterschieden.

Es gibt den aktiven Beitrag der Gesellschaft, in die Menschen integriert werden. Ja, es gab diese Jubelszenen im Jahr 2015, über die Rechte, sich bis heute das Maul zerreißen. Es gibt zum Glück immer noch viele Menschen im Land, die sich darum bemühen, Migranten bei ihrer Integration behilflich zu sein. Ohne sie wäre der Staat vermutlich längst an dieser Aufgabe gescheitert. Den Beitrag wollten und wollen viele von uns allerdings nicht leisten. Vielleicht ist das in unseren Großstädten anders als hier auf dem Land. Außerhalb eines möglichen gemeinsamen Arbeitsumfeldes finden Begegnungen kaum statt. So würde ich die Situation jedenfalls beschreiben und ich glaube nicht, dass ich damit grundlegend falschliege.

Immer neue Herausforderungen

Die Autoren wollen auch auf die Problematik der Radikalisierung aufmerksam machen, die aus sozialer Ausgrenzung oder der Unzufriedenheit mit gesellschaftlichen Verhältnissen entstehen kann. Der Film zeigt, wie ein Teil der migrantischen Community sich von der Mehrheitsgesellschaft entfremdet. Inwieweit dieser anfällig für extremistische Ideologien wird, sei dahingestellt. Diese Darstellung sensibilisiert auf alle Fälle für die Herausforderungen, denen die Gesellschaft bei der Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus gegenübersteht.

Autoren mit großer Sensibilität

Ein weiteres Motiv der Autoren könnte sein, die oft schwierige Beziehung zwischen Sicherheitsbehörden und Migranten zu hinterfragen. Es geht auch um das Misstrauen, das innerhalb der Communities gegenüber staatlichen Institutionen herrscht, und die Probleme, die dies bei der Bekämpfung von Kriminalität und Extremismus verursacht.

Der Film fordert aus meiner Sicht das Publikum dazu auf, über gesellschaftliche Probleme wie Integration, Identität und die Verantwortung des Staates gegenüber Minderheiten nachzudenken. Indem er die Perspektiven von Migranten kritisch darstellt, sollen auch Vorurteile und Stereotype aufgezeigt werden, mit denen die Gesellschaft umgehen muss.

Habeck und Baerbock verlangen angeblich eine Erklärung Israels, Rüstungsmaterial aus Deutschland nicht zum Völkermord zu verwenden

Was Staatsraison und “uneingeschränkte Solidarität” mit Israel bedeuten, macht uns die Ampel-Regierung in diesen Tagen deutlich. Wie die israelische Öffentlichkeit darüber wohl denkt? Im besten Fall werden sie Habecks und Baerbocks Vorgehen, wenn überhaupt, achselzuckend zur Kenntnis nehmen.

Friedrich Merz, CDU, hatte im Bundestag vor wenigen Tagen zu Recht kritisiert, dass die Bundesregierung keine oder kaum noch Waffen an Israel geliefert hätte. Er fand, dass diese Tatsache nicht zu den hehren Erklärungen Deutschlands und der deutschen Regierung passe. Wohl wahr!

Der Kanzler war darüber erbost und antwortete nicht ganz nach Protokoll direkt aus einer Abgeordnetenbank, dass dies nicht stimme. Die Regierung liefere, so Scholz, nach wie vor Waffen an Israel.

Aus unseren Medien wusste man bereits, dass die Werte der Waffenausfuhren nach Israel in letzter Zeit massiv zurückgegangen seien.

Nach Berichten der Bild-Zeitung soll es so gewesen sein, dass Habeck und Baerbock von den Israelis eine Erklärung verlangt hätten, wonach Israel deutsche Waffen nicht für einen “Völkermord” einsetzen würden. Gemäß der “Jüdischen Allgemeinen” wurde diese Erklärung am Tag der Auseinandersetzung zwischen Merz und Scholz im Bundestag unterzeichnet.

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Man sollte meinen, dass der Bundeskanzler die im Bundessicherheitsrat getroffenen Verabredungen kennt. Ich frage mich: Macht die von zwei grünen Ministern geforderte Erklärung praktisch überhaupt Sinn oder ist sie den übrigen völlig nutzlosen Kategorien werteorientierter oder feministischer Außenpolitik zuzuordnen?

Wie schlimm wird das mit diesen Leuten wohl noch werden, bevor sie ihre Überforderung endlich selbst erkennen?


Baerbock und Habeck blockieren persönlich Waffenlieferungen an Israel | Jüdische Allgemeine

So sieht die Content-URL aus:

<meta property="og:url" content="https://www.juedische-allgemeine.de/israel/baerbock-und-habeck-blockieren-personlich-lieferungen-von-waffen-an-israel/"/>

Der Link, den ich aus der “Jüdischen Allgemeinen” entnommen habe, enthält also im Original das Wort “persönlich”. Im aktuellen Artikel ist dieses Wort nicht mehr vorhanden. Entweder, es wurde interveniert, die Behauptung der “BILD” war falsch oder beides. Gibts noch eine Möglichkeit?

Laut UN wird die Lage für die Bevölkerung in Gaza immer schlimmer. Menschen droht dort der Hungertod. Der rechtsextreme israelische Finanzminister, Bezel Smotrich, hält den Tod von 2 Mio. Menschen in Gaza für “gerechtfertigt”. Kann die klare Distanzierung des Zentralrates der Juden in Deutschland solche Sätze neutralisieren? Immerhin ist der Mann Regierungsmitglied. Leider gibt es im Kabinett Netanyahus wohl mehr Leute, die so oder ähnlich denken.

Menschenrechtsorganisationen bestätigen die Aussagen der UN. Aber die stehen für die israelische Regierung und große Teile der dortigen Öffentlichkeit (alle!) auf der falschen Seite.

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