Meine Antwort auf das Bashing des kommerziellen Fussballs ist immer die gleiche: Der Fussball kann nicht besser sein als die Gesellschaft. Er bildet sie ab, und das ist gerade das mit Spannendste daran.
Wenn man sich anschaut, wie es vermehrt vorkommt, dass die sog. Ultras die Spieler öffentlich nach Niederlagen zusammenstauchen, es also quasi heisst, „Antreten zum Rapport“, wie eben gerade in Darmstadt geschehen, dann befremdet mich das mindestens so sehr wie die Kommerzialisierung. Womöglich sind das die gleichen Fangruppen, welche sich gegen das Geld im Fussball wehren.

Wie Clubs dann herumeiern, wenn es um ihr „Verhältnis“ zu den Ultras geht, ist auch oft befremdend. Gewaltbereite Rechtsaussen stehen oft eher neben als auf dem Fussballplatz.

Das Thema ist längst nicht ausdiskutiert. Klar ist auf jeden Fall, dass ich als Fussballliebhaber Matches am TV sehen kann, die in ihrer Intensität unfassbar zugelegt haben und die Bundesliga gegenüber anderen Top-Ligen mit noch viel mehr Geld ins Hintertreffen gerät. Am TV ist das feststellbar. Dennoch schaue ich WE für WE Bundesliga. Da kenne ich ganz viele Geschichten und Gesichter, und diese werden jedes WE weiter erzählt. Und auf dem Bolzplatz den Jungen zuzusehen oder selbst wieder mal gegen das Leder kicken ist herrliche Lebenslust. Das bleibt ewig so. Ist unkaputtbar