Ich bin für eine Wehrpflicht, allerdings in einer reinen möglichst europäischen Verteidigungsarmee. Wir haben seinerzeit gute Erfahrungen mit der Wehrpflicht gemacht, die Bundeswehr repräsentierte den Querschnitt der Bevölkerung.
Viele sind über die Wehrpflicht hinaus dabeigeblieben, wie ich im übrigen eine Zeitlang auch. Für eine schlagkräftige Armee braucht es aber mehr als die Wehrpflicht und ja, auch wenn sich das nicht schön anhört: Für die Ausbildung junger Soldaten muss (zumindest in den Kampfeinheiten) der Anspruch einer bedingungslosen Härte, d.h. das was in einem demokratischen Land gerade noch an das Herantasten psychischer und physischer Leistungsgrenzen möglich ist, Ausbildungsgrundlage sein. Nur so kann einem möglichen kriegerischem Akt ernsthaft begegnet werden, bestenfalls sogar zur Abschreckung führen.
Verbundenheit zum eigen Land gehört genauso dazu, wie Rückhalt in der Bevölkerung für die Soldaten. Zudem braucht eine Armee ein gewisses Maß an Traditionalismus. Ob diese Dinge jungen Leute heute noch ansprechen, darf getrost hinterfragt werden. Ich jedenfalls bin mir da nicht so sicher.