@Horst Schulte: Naja, wer bietet denn Plattformen an? Menschen. Wer erstellt Algorithmen und moderiert die Inhalte? Menschen. Wer publiziert sich dort? Auch Menschen.
Was aus dem Medium gemacht wird und wer es betreibt – das ist die Problematik. Nicht das Medium an sich. Twitter war 2008, als ich dort einstieg, ein sehr wunderbarer Platz. Mit der Masse und der Gier nach Reichweite wurde es immer anstrengender.
Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Mit unserem Verhalten stärken wir diese Netzwerke. Das Fediverse nenne ich bewusst nicht Social, sondern Personal Media (genau so wie mein Blog), da ich dort mit meiner eigenen Instanz die Fäden selbst knüpfen kann. Zentrale Orte der Kommunikation bieten immer das Risiko, Stammtische zu werden. Das Internet war von jeher als dezentrale Infrastruktur gedacht, diesen Gedanken müssen wir wieder aufnehmen. Sonst zerreibt uns der fehlgeleitete Diskurs leidlich Informierter im Wesenskern unserer Gesellschaft.
Am Ende sehe ich es genau so wie du: Es braucht die Regulierung zentralisierter Sozialer Netzwerke. Wenn das nicht durch eigenverantwortliches Konsumverhalten geschieht, muss das durch gesetzliche Regulierungen geschehen.