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Eigentum verpflichtet – aber nicht zur Wahrheit

Medienlandschaft in USA und Deutschland im Einfluss von Kapital und Politik

In den USA bestimmen längst Milliardäre wie Rupert Murdoch, Jeff Bezos oder Patrick Soon-Shiong mit, was berichtet – und was verschwiegen wird. Medienhäuser wie Fox News, das Wall Street Journal oder die Washington Post sind Spielbälle politischer Interessen und wirtschaftlicher Strategien geworden. Was früher journalistische Unabhängigkeit war, ist heute oft kalkulierte Agenda – gelenkt von Eigentümern, deren Loyalität nicht der Wahrheit, sondern dem eigenen Einfluss gilt.

Insbesondere Murdoch hat mit seinem Netzwerk aus Fox News und New York Post den rechten Diskurs maßgeblich geprägt – bis es selbst ihm zu riskant wurde. Seit der Wahlniederlage Trumps 2020 versucht sein Imperium, sich vorsichtig zu distanzieren. Doch Trump vergisst nicht: Eine Klage gegen das Wall Street Journal und persönliche Feindschaft zeigen, wie brüchig das Bündnis zwischen Macht und Medien geworden ist.

Noch gefährlicher aber sind rechte Propagandasender wie Newsmax und OANN, die offen Verschwörungsmythen verbreiten, demokratische Institutionen untergraben und ein Klima der Radikalisierung schüren. Sie sind das Resultat einer Medienordnung, die Journalismus nicht mehr als Kontrollinstanz, sondern als Kampfinstrument begreift.

Medienmacht in Deutschland

Auch hierzulande wachsen Abhängigkeiten – subtiler, aber wirksam. Die Axel Springer SE (Bild, Welt) steht unter dem Einfluss des US-Investors KKR und CEO Mathias Döpfner, der mit klarer Agenda agiert. Auch Focus und Cicero bedienen zunehmend rechte Narrative und profitieren vom Groll gegen den sogenannten Mainstream. Zwar wirken deutsche Redaktionen oft noch unabhängig – doch ökonomischer Druck, politische Nähe und publizistische Eitelkeit verwischen die Grenzen.

Folgen für die Demokratie

Der gesellschaftliche Schaden ist enorm: Vertrauen erodiert, Lagerdenken wächst, der Journalismus wird delegitimiert. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die unverschämte und auf Lügen basierende Kampagne der konservativen und rechten Kräfte im Land gegen die Ernennung von Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf.

Was bleibt, ist ein Diskursraum, in dem nicht mehr um Erkenntnis gerungen wird, sondern um Vormacht. Stichwort: Kulturkampf gegen Links.

Demokratie braucht Medien, die nicht gekauft, nicht gefügig, nicht bequem sind – sondern unbequem. Solche, die nicht verstummen, wenn Macht Druck macht. Sondern dann erst recht laut werden. Ich halte allerdings auf der anderen Seite auch überhaupt nichts davon, dass mit Steuermitteln Medien finanziert oder auch mitfinanziert werden.

Spannend, ob Murdoch sein Wall Street Journal am Fall Epstein weiterarbeiten lässt und welche Wirkungen das auf den orangenen Mann haben wird. Wenn sich, wie ich lese, sogar schon Teile der MAGA-Bewegung von ihm abwenden, kommt vielleicht bald der große Knall?

Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

- alleiniger Autor dieses Blogs -

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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2 Gedanken zu „Eigentum verpflichtet – aber nicht zur Wahrheit“

  1. Sich in der heutigen Medienlandschaft eine eigene Meinung zu bilden, empfinde ich manchmal als Herausforderung. Man merkt einfach, dass viele Informationen in die eine oder andere Richtung eingefärbt sind und müsste eigentlich zu einem Thema immer viele verschiedene Quellen bemühen. Dazu fehlen mir oft Zeit und Lust, das muss ich ehrlich zugeben. Wenn aber manch einer seine bevorzugte Informationsquelle überhaupt nicht hinterfragt, kann einem das schon echt Sorge bereiten. Man sieht ja, wo es hin geht. Medien aus Steuern zu finanzieren, ist schon fragwürdig. Ob die Rundfunkgebühren da neutraler sind – ich weiß es nicht.

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