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Wenn dein Partner dich nach über 60 Jahren für immer verlässt

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Der Tod ist ein Thema, das viele Gedanken und Gefühle in uns hervorruft. Konkret gesagt: Ich denke als fast 70-Jähriger häufiger darüber nach, als ich es früher getan habe. Sicher sind der Tod meiner Schwiegermutter im Oktober vergangenen Jahres und der meiner Mutter im Mai dieses Jahres mitverantwortlich.

Gerade ist die eine 87-jährige Bekannte verstorben. Sie und ihr Ehemann waren 60 Jahre lang verheiratet. Meine Frau und ich kannten sie fast unser Leben lang. Nun ist der Ehemann allein. Er ist sehr traurig und weint viel. Wie schwer das für ihn ist, kann sich jeder mit etwas Empathie gut vorstellen. Wir denken häufig an sie.

Der Tod ist, wie man so sagt, ein unvermeidlicher Teil des Lebens, und dennoch ist er oft schwer zu begreifen und noch weniger zu akzeptieren.

Stefan Sulkes Lied »Außer manchmal bei nem Unfall« berührt genau diese Themen. Ich kenne den Liedermacher seit den 1970-er Jahren und höre seine Lieder bis heute.

Der Titel lässt nicht nur darauf schließen, dass der Tod manchmal unerwartet und plötzlich sein kann. Wie halt bei einem Unfall. Sulke meinte etwas anderes. Dass Eheleute nach einem langen gemeinsamen Leben gleichzeitig aus dem Leben scheiden, ist wohl eher selten, obwohl man von solchen Fällen gelegentlich hört. Ein Ehepartner stirbt und der andere folgt ihm innerhalb kurzer Zeit. Das passiert, selbst ohne medizinische Erklärung, vermutlich deshalb, weil die oder der eine nicht ohne den anderen leben will.

Es gibt Menschen, die die Institution Ehe für ein Relikt aus grauer Vorzeit halten und die sich entweder ohne sie allein ein Leben eingerichtet haben oder in einer Partnerschaft ohne amtlichen oder kirchlichen Segen. Für sie gilt das Gleiche. Es ist egal, ob man in einer engen Partnerschaft oder in einer Ehe zusammenlebt, die Menschen müssen mit dem Verlust des Partners umgehen.

Dass ausgerechnet in diesen späten Phasen des Lebens Freundschaften mit anderen Menschen rarer werden, erschwert den Prozess. Wohl dem, der in solchen schweren Zeiten Familie und/oder Freunde hat, die ihm dabei helfen.

Wir schaffen es über lange Zeiträume hinweg, den Tod auszublenden oder ihn gar zu ignorieren, bis er uns direkt betrifft.

Die Vergänglichkeit des Lebens und die Unberechenbarkeit des Todes sind Fakten, die uns oft daran hindern, das Leben in vollen Zügen zu genießen, glaube ich.

Der Tod ist mit Trauer und Verlust verbunden, aber manchmal kann er auch dazu beitragen, allgemein zum Leben eine andere, positive Perspektive einzunehmen. Sie kann uns dazu bringen, unsere bisherigen Prioritäten zu überdenken.

Mich fasziniert, wie Musik und Text eines Liedermachers wie Stefan Sulke, dessen Karriere von Mitte der 1970-er bis vielleicht Ende der 1980-er-Jahre dauerte, mir über so lange Jahre hilft, Themen wie dieses zu reflektieren.

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

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Artikelinformationen:

Privat

Leben, Partnerschaft, Tod

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3 Gedanken zu „Wenn dein Partner dich nach über 60 Jahren für immer verlässt“

  1. Der Tod ist ein Tabu in Deutschland. Auch weil nur wenig Leute daran verdienen können.

    Trauerbewältigung ist ein sehr subjektiver Prozess, der auch viel Zeit beanspruchen kann.

    In größeren Städten soll es hierzu wohl auch professionelle Ansprechpartner für eher einsame Menschen geben.

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  2. Ich glaube, die Bestatterbranche verdient schon recht gut. Ob es wenige sind, vermag ich nicht zu sagen. Ein Tabu ist der Tod in unseren Sphären, natürlich nicht bloß in Deutschland, leider immer noch. Obwohl doch im Hinblick auf spirituelle Angebote, glaube ich, einiges passiert ist. Vielleicht steckt der christliche Glaube hinter dieser Tabuisierung? Eigentlich sollte die Lehre der Kirche für das Gegenteil sorgen. Vorausgesetzt, man glaubt an etwas.

    In anderen Regionen der Erde (mit anderen spirituellen Schwerpunkten oder Religionen) haben die Menschen einen anderen Zugang. Ich finde das gut und halte es für erstrebenswert. Aber ich bin keiner, der sich esoterische Sphären erschließen könnte. Das ist für mich einfach nix. Da bleibe ich lieber bei der existenziellen Sicht auf diese Dinge und behalte meine Angst vor dem Tod.

    Wer nimmt schon nach dem Tod eines lieben Menschen externe Hilfe in Anspruch? Ich kenne keinen einzigen, der das getan hätte. Jedenfalls kenne ich keine Beispiele. Aber möglicherweise wird darüber nicht gesprochen. Das könnte sein. Aber ich glaube, die Menschen, die mir nahestehen und die solche Erfahrungen logischerweise gemacht haben, sind damit klargekommen. Die Zeit heilt … Na, ich glaube nicht wirklich, dass es so ist, obwohl die Zeit hilft.

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  3. Einfach. In unseren Nachbarländern kaufst Du das Exit Kit. Das kost Dich auch 60 Steine, aber garantiert Dir den Rest. Natrium Bento Barbitale generieren Dir auch nur das, was die Amis ihren schlimmsten Besitzern beibringen. Aber das wirkt.

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