Der Rufer im Wald.

Ich weiß nicht, wor­über ich mir am meis­ten Sor­gen machen oder ob ich mir über­haupt noch wel­che leis­ten soll­te? Die Lage ist zu unüber­sicht­lich. Die­se Zeit sei von Mul­ti­kri­sen geprägt, erklä­ren uns klu­ge Men­schen. Für ein­fa­che Leu­te wie mich ist das eine Zeit, die mei­nen inne­ren Kom­pass rotie­ren lässt. Ich nei­ge dazu, die Ori­en­tie­rung zu ver­lie­ren. Aber habe ich den Ein­druck, dass unse­re poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Eli­ten in die­ser Hin­sicht bes­ser auf­ge­stellt sind? Nee, ganz und gar nicht.

Sind es die Nazis, die immer mehr Zulauf haben, die die­se unter­stüt­zen­de Pres­se, die im Ver­gleich zu den guten alten Zei­ten immer stär­ker Beach­tung gewinnt und sich zu allem Über­fluss auch noch als Stim­me der Mehr­heit geriert? Wenn die Mar­got Fried­län­der als Zeu­gin gegen die Mer­kel- und Ampel­re­gie­rung (Zuwan­de­rung aus mus­li­mi­schen Kul­tur­krei­sen) miss­brau­chen, wird mir ein­fach nur schlecht. 

Es ist die Bedro­hung durch den Kli­ma­wan­del, den Sek­tie­rer und Pseu­do­durch­bli­cker mit aller­lei Dumpf­ba­cken­theo­rien ein­fach bestrei­ten? Sie kapie­ren nicht, dass es in die­sem Som­mer (der wärms­te, der je glo­bal gemes­sen wur­de) bei uns im Land viel gereg­net hat jetzt – im Früh­herbst – sogar schon Schnee fällt. Die Zusam­men­hän­ge mit der Kli­ma­kri­se bestrei­ten sie schlicht­weg und set­zen ihre wis­sen­schafts- und demo­kra­tie­feind­li­chen Narrative.

Lügt Frau Klöck­ner? Jeden­falls ken­ne ich ande­re Wer­te über die Ent­wick­lung von Insol­ven­zen. Aller­dings sind die­se auch nicht gut.

Wäh­rend ande­re #Volks­wirt­schaf­ten wach­sen, schrumpft Deutsch­lands Wirt­schaft. Die diri­gis­ti­sche Wirt­schafts­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung mit Mikro­ma­nage­ment aus dem Bun­des­wirt­schaftsmnis­te­ri­um her­aus in die Betrie­be hin­ein führt zu mas­si­ver Ver­un­si­che­rung, Ver­trau­ens­ver­lust und Abfluss von Inves­ti­tio­nen ins AUs­land. Deutsch­land ver­liert immer mehr Arbeits­plät­ze, die Insol­ven­zen sind um 30 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr gestie­gen -..

Quel­le

Ist es der beschrie­be­ne Nie­der­gang der Wirt­schafts­na­ti­on Deutsch­land mit schlimms­ten Kon­se­quen­zen für unse­ren gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt (Sozi­al­sys­te­me) oder die feh­len­de «Kriegs­tüch­tig­keit» unse­res Lan­des? Die Uni­on beklagt ver­ständ­li­cher­wei­se die zuneh­men­de Zahl von Insol­ven­zen (30 % ggü. dem Vor­jahr sagt CDU-Frau Julia Klöck­ner). Es sind inzwi­schen fast 25 %, kei­ne 30 %. 

Alli­anz Trade pro­gnos­ti­ziert für 2024 einen Zuwachs von 21% auf rund 21.500 Fäl­le.


Zu den beson­ders betrof­fe­nen Bran­chen gehö­ren laut Alli­anz Trade das Bau­ge­wer­be und der Ein­zel­han­del. Im Bau­ge­wer­be konn­ten vie­le Unter­neh­men die Rück­zah­lun­gen von wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie auf­ge­nom­me­nen Dar­le­hen nicht stem­men. Hin­zu kamen erschwer­te Bedin­gun­gen bei der Kre­dit­auf­nah­me. Die Anfor­de­run­gen der Finan­zie­rungs­in­sti­tu­te sind gestie­gen, wäh­rend die Ver­ga­be von Kre­di­ten restrik­ti­ver gehand­habt wird. Im Ein­zel­han­del habe sich die Situa­ti­on eben­falls ver­schärft. Eini­ge Unter­neh­men, ins­be­son­de­re im Mode­ein­zel­han­del, kämp­fen schon seit Jah­ren ums Über­le­ben. Die aktu­el­le Kon­sum­zu­rück­hal­tung der Ver­brau­cher mache es die­sen Unter­neh­men noch schwe­rer.

Quel­le

Wenn wir uns die täg­li­chen Nach­rich­ten anse­hen, könn­te man mei­nen, wir ste­hen kurz vor der Apo­ka­lyp­se: Kli­ma­wan­del, poli­ti­sche Insta­bi­li­tät, wirt­schaft­li­che Kri­sen – die Lis­te scheint end­los. Aber mal ehr­lich, was ist wirk­lich die größ­te Bedro­hung in unse­rem All­tag? Genau, der Moment, in dem du mor­gens dei­nen Kaf­fee ver­schüt­test. Schlim­mer noch, wenn es der letz­te Kaf­fee im Haus war! Das wäre die Apokalypse.

Natür­lich sind Kli­ma­wan­del und Nazis mit Regie­rungs­an­spruch erns­te The­men, aber wer hat gesagt, dass wir immer nur Trüb­sal bla­sen müs­sen? Nimm den Kli­ma­wan­del: Wäh­rend wir auf nach­hal­ti­ge Lösun­gen war­ten, kön­nen wir uns auch an den klei­nen Fort­schrit­ten erfreu­en. Manch einer fährt jetzt stolz mit dem E‑Scooter ins Büro und tut dabei so, als hät­te er die Welt geret­tet – zumin­dest bis zum nächs­ten Stromausfall.

Wie man sich von den vielen negativen Eindrücken zumindest zeitweise entziehen kann

Der Trick, um die­sen stän­di­gen nega­ti­ven Ein­drü­cken zu ent­kom­men, ist ein­fach: Man (ich) muss ler­nen, die Din­ge mit Humor zu neh­men. Wenn die Nach­rich­ten mal wie­der sagen, dass die Wirt­schaft am Abgrund steht, stell dir vor, Ulri­ke Her­mann hat recht. Sie hat­te in ihrem Buch gefragt, ob uns der Lebens­stan­dard des Jah­res 1978 nicht auch rei­chen würde. 

Auch ein guter Tipp: Schal­te ein­fach mal ab. Nicht den Kopf, son­dern die Gerä­te. Einen Tag ohne Nach­rich­ten und Social Media und du merkst plötz­lich, wie schön die Welt wirk­lich sein kann. Ok, ein Tag reicht da nicht. Bes­ser, wir üben eine Woche Ver­zicht. Klar, die nächs­te Kri­se kommt bestimmt, aber viel­leicht ver­schiebt sie sich und ver­liert an Kraft, wenn wir ein­fach mal nicht mehr hin­se­hen und hinhören.

Ich bin gern in der Natur unter­wegs. Dazu brau­che ich nicht immer neu­es Gelän­de, son­dern kom­me gut damit klar, immer wie­der die glei­chen Wald­stü­cke zu durch­strei­fen, die uns Rhein­braun in unse­rer Regi­on über­haupt noch gelas­sen hat. Schon wie­der eine nega­ti­ve Beschrei­bung, obwohl ich eigent­lich sagen will, dass ich mich von all dem Scheiß gut abgren­zen kann, wenn ich eine Wan­de­rung durch die Natur mache. Den Foto­ap­pa­rat habe ich immer dabei, was den Spaß­fak­tor noch erhöht und unge­heu­er ablen­kend wirkt.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit: Tier-Vide­os! Die Reels bei Ins­ta oder You­Tube sind oft­mals so lus­tig, dass ich schal­lend lachen muss und das übri­gens nicht nur aus Scha­den­freun­de. Der Dalai Lama selbst hat mal gesagt (oder ich habe das miss­in­ter­pre­tiert?), dass das Lachen eines Wel­pen die bes­te Medi­zin gegen Exis­tenz­ängs­te ist. War­um sich also mit den dunk­len Ecken des Inter­nets beschäf­ti­gen, wenn du dir statt­des­sen eine Stun­de lang toll­pat­schi­ge Pan­das beim Klet­tern anse­hen kannst?

Fazit: Alles halb so schlimm

Das Leben mag manch­mal wie ein ein­zi­ger Hin­der­nis­par­cours aus­se­hen, aber mit etwas Humor und einer gro­ßen Tas­se Kaf­fee (bit­te nicht ver­schüt­ten) lässt sich vie­les ent­spann­ter ange­hen. Schließ­lich sind es oft die klei­nen, uner­war­te­ten Freu­den, die uns dar­an erin­nern, dass die Welt – trotz allem – gar nicht so schlecht ist. Und wenn es doch mal wie­der zu viel wird: Ein­fach mal einen Pan­da anschauen.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Kategorie: Privat

Schlagworte: Krise

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4 Gedanken zu „Persönliche Methoden der Krisenbewältigung“

  1. Das Pro­blem ist, so glau­be ich, dass heut­zu­ta­ge die Men­schen nur noch auf die Per­so­nen hören, die laut(er) schrei­en. Und das trifft auf Medi­en auch zu. Immer lau­ter. Aber 10 Minu­ten spä­ter inter­es­siert es kei­nen mehr.
    Scha­de, dass es sich so ent­wi­ckelt hat.

  2. Gute Nach­rich­ten ver­kau­fen sich lei­der ein­fach nicht so gut, des­we­gen bekom­men wir davon auch nicht so viel auf dem media­len Ser­vier­tel­ler prä­sen­tiert. Sich nur eine begrenz­te Zeit mit Nach­rich­ten und all den Ver­rück­ten in der Welt zu beschäf­ti­gen, hilft da defi­ni­tiv. Natur und Pan­da-Vide­os (der ist ja zu lus­tig!) sind da bes­ser fürs Gemüt und dann kann man auch selbst wie­der etwas mehr Zuver­sicht in die Welt tragen.

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