„Fans“ des HSV haben feiernde „Fans“ des 1. FC Köln angegriffen. Es gab mindestens zwei Verletzte. Wiederum wurde bewiesen, zu welcher Sportart passenderweise ein Begriff wie „Hochrisikospiele“ kreiert wurde. Ich habe für die Gewaltexzesse solcher sogenannten Holigans nur Verachtung übrig. Das ist Abschaum – ganz unabhängig davon, ob sie womöglich einer rechten Szene zuzuordnen wären oder bloß den Umgang mit Gewalt pflegen. Irgendwann hat das angefangen und dieser Anfang liegt bereits sehr lange zurück.
Schlechte Entwicklung innerhalb freier Gesellschaften
Vielleicht liegt es an dieser Entwicklung, die mir den Spaß am Fußball genommen hat. Mir ist klar, dass es sich nur um kleine Gruppen von Gewalttätern handelt und die meisten Fans ihrem Sport verbunden sind. Aber diese Entwicklung betrachte ich auch deshalb skeptisch, weil die Bereitschaft zur Gewaltanwendung durch „normale Leute“ im täglichen Leben so rapide zunimmt. Vielleicht hat die Hooliganszene zur Normalisierung von Gewalt beigetragen? Da Fußball in bestimmten Ländern einen so großen Stellenwert besitzt und entsprechend viele Menschen mit ihm emotional verbunden sind, halte ich das für durchaus möglich.
Kostenübernahme / Verfassungsgericht
Seit die Diskussion aufkam, war ich immer dafür, die Fußballklubs an den Kosten für die nötigen Polizeieinsätze zu beteiligen. Dass das Bundesverfassungsgericht mit seiner Grundsatzentscheidung diesem Anliegen Rechnung getragen hat, hat mich insofern gefreut. Ich habe die Argumente der Gegenseite in dieser Diskussion zur Kenntnis genommen und als zu leicht empfunden. Die Vergleiche mit anderen Großveranstaltungen (Kirmes, Volksfeste etc.) stechen in meinen Augen nicht! Schließlich gehen die Leute zu solchen Veranstaltungen nicht, um sich gegenseitig die Fresse einzuschlagen oder andere, friedliche Fans mit Pyrotechnik zu traktieren.
Vor 40 Jahren war ich einmal im Volksparkstadion, damals noch zum Erst-Liga-Spiel Hamburger SV gegen den 1. FC Köln. Schon damals war die Stimmung aggressiv: Kölner Fans wurden von Hamburger Fans bedroht. Dass die Kölner in dieser Hinsicht nicht zurückstehen, sei nur fairerweise erwähnt.
Schmierereien und Gewalt in der Stadt
In der U-Bahn und überall in der Stadt fanden sich Schmierereien an den Wänden, die den FC und seine Fans beleidigten. Auch im Stadion selbst fühlte ich mich damals schon ausgesprochen unwohl. Bei Sprüchen wie „Tod dem FC“ kam bei mir keine Freude auf.
Feindseligkeit und Hochrisikospiele
Im Stadion gab es jede Menge feindliche Sprüche, Gesänge und auch Schlägereien am Rande des Spiels. Das ist nun 40 Jahre her, und obwohl die Situation sicher nicht besser geworden ist, weigern sich Fußballvereine bis heute, an den Kosten für diese sogenannten Hochrisikospiele mitzuwirken.
Die Debatte um Verantwortung und Kosten
Ich kann nicht nachvollziehen, warum Vereine und Fans nicht bereit sind, Verantwortung übernehmen und sich an den Sicherheitskosten zu beteiligen. Schließlich tragen sie auch eine Mitverantwortung für die Ereignisse rund um die Spiele. Jetzt passiert endlich etwas in diesem Sinne und die Ereignisse in Hamburg belegen, dass es höchste Zeit ist.
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