Es ist keine reale Option, ja nicht einmal denkbar, den Amis den Mittelfinger zu zeigen und ihnen unsere Waren und Dienstleistungen nicht mehr zu liefern. Kein Mercedes, kein Porsche, kein BMW mehr auf der Wall Street. Trump wird jubeln.
Uns wird schließlich seit Jahr und Tag weisgemacht, dass unser Wohl und Wehe als große Exportnation davon abhängt, Trump in den Arsch zu kriechen und nur ja nichts zu tun, was unseren „Wohlstand” (wessen Wohlstand wohl gemeint sein könnte) und unsere militärische Sicherheit gefährdet. Sie hängt nun mal von diesem wundervollen US-amerikanischen Präsidenten ab. Die gleichen Leute wundern sich heute immer noch, wie sich gewisse Führer im Handstreich ganze Länder unter den Nagel reißen konnten. Heute sehe ich im „Spiegel” diese Fotos und denke: Hmm, der sieht wirklich aus wie ein …
Unsere Politiker buckeln einstweilen vor diesem Quartalsirren. Das ist so peinlich und unwürdig, dass man im Strahl kotzen könnte.
Da hat er mit der EU einen Deal gemacht und stellt das Ergebnis – nur wenige Tage später – schon wieder infrage. Er droht in seiner unnachahmlichen Mafia-Art mit weiteren Zöllen, falls er nicht über die 600 Mrd. €, die Gegenstand dieses Scheißdeals waren, „frei verfügen” könne. Die Investitionszusage der EU ist für Trump offenbar so etwas wie Spielgeld. Dass daneben für weitere 750 Mrd. € dreckige Energie aus den USA importiert und auch diese Umweltsünde als Teil dieses famosen Deals positiv verkauft wird, macht hoffentlich nicht nur mich kirre!
Wenn unsere Wirtschaft nicht läuft, hat das Auswirkungen auf den Sozialstaat. Das muss ich selbst als Sozialist einräumen. Es fehlt bereits so viel Geld, dass ich nicht mehr viel auf die Zukunft unserer Demokratie geben kann. Wir haben es gegenwärtig nicht mit einer konjunkturellen, sondern mit einer strukturellen Schwäche unserer Wirtschaft und unserer Wettbewerbsfähigkeit zu tun.
Zu deutlich zeigen sich bereits die Folgen des zu erwartenden Zusammenbruchs der deutschen Autoindustrie, den die aktuellen Umsatz- und Gewinneinbrüche andeuten. Schon jetzt marschieren wir schnurstracks auf 3 Mio. Arbeitslose im Land zu. Da spielt am Ende, um nur ein Beispiel zu nennen, der Sozialmissbrauch durch ausländische Clans (die man aus Gründen der PC nicht Clans nennen soll) auch keine Rolle mehr. Eine Umverteilung der Vermögen von oben nach unten ist unwahrscheinlich, weil sich an den Machtverhältnissen im Land nichts verändert hat. Es ist, wie es immer war: Die Mächtigen sagen, wo es langgeht! Glaubt jemand, dass sich das ohne Revolution je ändern könnte?
Wenn sich der zählbare Teil unserer Bevölkerung, den man gemeinhin als „rechts der Mitte” bezeichnet, wie vor bald 100 noch weiter vergrößert, werden sich die Verhältnisse im Land nicht bessern. Wir schlittern geradewegs in unser Verderben. Ich glaube, das liegt vor allem an unserer intellektuellen Unbeweglichkeit und den Beharrungskräften, vor allem im älteren Teil unserer Gesellschaft. Der Mensch hat Angst davor, etwas von dem zu verlieren oder abzugeben, was er im Lauf des Lebens mit eigener Hände Arbeit mühsam aufgebaut hat. Verständlich, aber leider nicht zukunftssicher. Wir werden Verzicht lernen müssen. Aber das wird vermutlich ein langsamer und langer Prozess sein. Eine friedliche Revolution wird das garantiert nicht.
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