Nichts als gute Nachrichten! Praxisgebühr, Musikmeile, Klimakatastrophe

Praxisgebühr rel­oa­ded, Musikmeile gestri­chen, Klimakrise ver­drängt – Ein hüb­scher Dreiklang

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> 1 Kommentar

Die Arbeitgeber wün­schen sich die Praxisgebühr zurück. Natürlich nen­nen sie das Kind anders – klingt ja freund­li­cher, wenn man die Menschen erneut zur Kasse bit­tet. Angeblich geht es dar­um, die Kosten im Gesundheitssystem ein­zu­däm­men. Dass die­se klei­ne Zusatzsteuer schon ein­mal geschei­tert ist, scheint ver­ges­sen. Der Gedanke dahin­ter ist sim­pel: Wir Deutschen ren­nen zu oft zum Arzt. Statistiken unter­mau­ern die­se Behauptung, doch sie sind genau­so trü­ge­risch wie bequem.

Statt ehr­lich über struk­tu­rel­le Probleme zu reden – auch dar­über, wie sich Migration und Gesundheitsversorgung gegen­sei­tig beein­flus­sen –, schweigt man lie­ber. Leichter ist es, an jene zu gehen, die schon brav bezah­len: die gesetz­lich Versicherten, die kei­ne Lobby haben.

Und wäh­rend also am einen Ende der Gesellschaft über ein paar Euro pro Arztbesuch gestrit­ten wird, geht im Kleinen unse­re Kultur ver­lo­ren. Bedburg, mei­ne Stadt, hat­te lan­ge ihre Musikmeile. Ein Fest, das Menschen zusam­men­brach­te. Selbst Corona über­stand das Format, doch jetzt ist Schluss. Die Kosten für Sicherheit nach ter­ro­ris­ti­schen Bedrohungen sind schlicht zu hoch. Ein Stück geleb­tes Miteinander bricht weg – nicht, weil die Menschen kei­ne Lust hät­ten, son­dern weil Absperrgitter und Einsatzpläne das Budget auffressen.

Das alles wäre schon trau­rig genug, doch die Nachrichten hören nicht auf. Der WDR ver­mel­det stolz einen neu­en Rekord an Kfz-​Neuzulassungen. Es klingt fast nach einer Erfolgsmeldung: Wachstum, Konsum, Mobilität. Klar, auch der schlech­te Zustand des ÖPNV wird erwähnt – man kennt die Floskel. Aber die eine Frage, die in die­sen Tagen drän­gen­der ist als alle ande­ren, bleibt aus­ge­spart: Was bedeu­tet das für unser Klima?

Die Autos rol­len, die Emissionen stei­gen, und die Klimakatastrophe wird zur Randnotiz. Wer inter­es­siert sich schon noch dafür? Man könn­te mei­nen, es inter­es­sie­re wirk­lich nie­man­den mehr. 


Entdecke mehr von Horst Schulte

Melde dich für ein Abonnement an, um die neu­es­ten Beiträge per E‑Mail zu erhalten.

Diesen Beitrag teilen:

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


1 Gedanke zu „Nichts als gute Nachrichten! Praxisgebühr, Musikmeile, Klimakatastrophe“

  1. Doch, die Klimakatastrophe inter­es­siert schon noch, doch gefühlt glaubt ein jeder: Man hat kei­ne Handhabe mehr dage­gen. Der ein­zel­ne kann spa­ren und auch durch Beispiel etwas in sei­nem direk­ten Umfeld bewir­ken, doch die gro­ßen Zahnräder der Klimakatastrophe grei­fen unge­rührt und stär­ker denn je durch.

    Das Sparen fing ja schon vor vie­len Jahren an, als eine Aussenseitersendung von Harry Lachner im SRW2 gestri­chen wur­de. Das war eben defi­ni­tiv kein Mainstream.

    Zum Viel-​Arzt-​gehen: Meine Frau nutzt das, um ihre Gesundheit im Auge zu behal­ten. Ich befür­wor­te das! In ande­rem Fall gin­ge es ihr bestimmt schlech­ter und schlech­ter. Sie sucht noch ande­re Ärzte auf, die sie per Rechnung bezahlt.

    Was „Zahngeschichten” angeht: Ich bekam jetzt schon das 3. Angebot, mei­nen Beitrag NOCHMAL zu erhö­hen. Selbiges auch von mei­ner Bank.

🫶 Freundlichkeit ist Revolution im Kleinen.

Entdecke mehr von Horst Schulte

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Share to...
Your Mastodon Instance