Frankreich steht im Zentrum Europas – politisch wie wirtschaftlich. Doch die Staatsverschuldung entwickelt sich zunehmend zu einem Risiko für die Stabilität der gesamten Eurozone.
Frankreichs öffentliche Schulden belaufen sich mittlerweile auf rund 3,3 Billionen Euro – die höchste absolute Summe in der EU. Relativ zum Bruttoinlandsprodukt liegt Frankreich zwar „nur“ auf Platz drei hinter Griechenland und Italien, doch diese Differenz ist trügerisch. Die Größe der französischen Volkswirtschaft macht ihre Schuldenlage zu einer europäischen Schlüsselfrage.
Während Premier François Bayrou soeben mit seiner Sparpolitik im Parlament gescheitert ist, zeigt sich, wie brisant die Situation geworden ist. Die politischen Blöcke im Land sind verhärtet, Gewerkschaften mobilisieren gegen Einschnitte, und Präsident Macron muss eine neue Regierung finden, ohne Neuwahlen auszurufen. Diese Instabilität fällt mitten in eine Phase, in der die EU dringend geschlossene Führungsstärke benötigt.
Für die Märkte ist klar: Wenn Frankreich ins Wanken gerät, betrifft das nicht nur Paris. Die Glaubwürdigkeit des Euro steht auf dem Spiel. Ratingagenturen und Investoren beobachten die Entwicklung mit wachsender Skepsis. Steigende Risikoaufschläge für französische Staatsanleihen könnten schnell zur Belastung für die gesamte Eurozone werden.
Die Lage ist heikel: Nicht nur die USA wirken derzeit wie ein Wackelkandidat in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Auch in Europa droht ein Kernland ins Schlingern zu geraten – mit unabsehbaren Folgen für die Stabilität der Union. Na! Weit davon entfernt sind wir ja auch nicht.
Interessant ist die Verweigerungshaltung auch der französischen Bevölkerung. Man kennt das natürlich auch bei uns. Allerdings könnte was daran sein, dass die Franzosen renitenter als wir sind. Ich denke an Merz› Hinweise auf den jetzt nicht mehr leistbaren Sozialstaat. Nicht nur die politische Linke hat mit diesen Aussagen ein Problem, sondern auch die Bevölkerung. Aber hier haben wir wenigstens noch Schuldige, die klar ausgemacht werden. Zumindest glauben viele das.
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