Ausschnitt aus einem Beitrag des Kölner Stadt-Anzeiger von 2005
45 Meter Regalboden fĂŒllen die Akten ĂŒber die Firmengeschichte der Rheinischen Linoleumwerke Bedburg im Wirtschaftsarchiv Köln. Dessen Direktor, Dr. Ulrich SoĂ©nius, ĂŒberreichte der Stadt jetzt ein so genanntes Findbuch, in dem zu den Nummern der Akten eine kurze Zusammenfassung des Inhalts verzeichnet ist. âDas ermöglicht Interessierten, gezielt eine Akte in den Lesesaal des Archivs zu bestellen und einzusehenâ, erklĂ€rt SoĂ©nius den Zweck des 460 Seiten starken Werks. In mĂŒhevoller Arbeit hat die Historikerin Julia Caun das Findbuch erstellt.
EintrĂ€ge zu den Familien, die das Unternehmen fast 100 Jahre fĂŒhrten, zur Produktion, zu GrundstĂŒcken, dem Ein- und Verkauf und eben auch Strafverfahren finden sich in den Unterlagen, zu denen das Findbuch eine Ăbersicht bietet.900 BeschĂ€ftigteWohl keine andere Firma hatte einen solch groĂen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt Bedburg wie die Linoleumwerke. âVor dem Ersten Weltkrieg hatte das Werk 900 BeschĂ€ftigte – eine solche Firma könnten wir heute wieder gut gebrauchenâ, bemerkte BĂŒrgermeister Gunnar Koerdt mit einem Blick auf die Unternehmensgeschichte. 1897 grĂŒndete Adolf Silverberg die Rheinischen Linoleumwerke Bedburg, kurz RLB. Neben der ebenfalls durch die Initiative Silverbergs entstandenen Bedburger Wolle entwickelte sich die Linoleumproduktion schnell zu einem wichtigen Wirtschaftszweig in der Region, der die Stadt zur BlĂŒte brachte und zahlreiche NeubĂŒrger anzog. âIn der Zeit von 1861 bis 1910 steigen die Einwohnerzahlen von Bedburg, Lipp, Blerichen und Broich durch die industrielle Entwicklung von unter 1500 auf 3912â, weiĂ Stadtarchivar Uwe Depcik.
GeprĂ€gt wurden die RLB durch die Familie Holtkott. 1899 ĂŒbernahm Richard Holtkott die Leitung der Firma. Die Söhne Alfred und Walter folgten in den 20er Jahren in die GeschĂ€ftsfĂŒhrung. Neben Linoleum produzierten die RLB Linkrusta, ein abwaschbares Tapetenmaterial, sowie einen FuĂbodenbelag aus Wollfilz. Vor dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten 1000 Menschen in dem Bedburger Werk. Es gab Zweigniederlassungen in Berlin und Wien.GröĂter HerstellerDurch KriegsschĂ€den und die starke EinschrĂ€nkung der Produktion fiel die Zahl der BeschĂ€ftigten bis 1945 auf 50 Mitarbeiter. Aber schon in den 50er Jahren gehörte das Bedburger Unternehmen wieder zu den gröĂten Linoleumherstellern Deutschlands.
In den 60ern griffen die Holtkott-Söhne einen neuen Trend auf: Sie lieĂen hochwertiges PVC produzieren. Dennoch war der Niedergang unaufhaltsam. Anfang der 70er Jahre wurde die Produktion des mittlerweile unpopulĂ€ren Linoleums eingestellt. Die allgemeine Auftragslage verschlechterte sich. Kurz vor Eröffnung des Konkursverfahren 1978 hatten die RLB noch 250 Mitarbeiter. Das WerksgelĂ€nde wurde 1979 abgerissen. ZunĂ€chst als Stellplatz fĂŒr eine Autofirma, spĂ€ter von einer Firma fĂŒr Boden- und WandbelĂ€ge genutzt, kaufte die Stadt das GrundstĂŒck 1991 auf. Heute befindet sich das Gewerbegebiet Adolf Silverberg auf dem GelĂ€nde.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger
IHK – Bericht ĂŒber die Firmengeschichte
PDF – Datei
Ausschnitt aus einem Artikel von „Die Zeit“ aus dem Jahr 1972.
Es geht um ein Verfahren vor dem Bundeskartellamt in Berlin wegen unerlaubter Preisabsprachen, in das auch die RLB Werke verwickelt waren.
In dieser Chronik des Turnvereins Bedburg werden RLB und einige Mitarbeiter des Unternehmens erwÀhnt.
Auszug aus der Wikipedia:
Eine AuĂenseiterposition nahmen die Rheinischen Linoleumwerke Bedburg (RLB) ein. Das 1897 gegrĂŒndete und zeit seines Bestehens im Familienbesitz stehende Unternehmen blieb stets unabhĂ€ngig von der restlichen Industrie. Im Dritten Reich ĂŒbernahm die RLB mehrere Unternehmen aus jĂŒdischem Besitz, darunter mit der Ăsterreichische Linoleum-, Wachstuch- und Kunstlederfabriken AG und des Prager Unternehmens Linoleum-Industrie Leopold Blum auch zwei Linoleum-Werke. In der Nachkriegszeit wurde das Unternehmen zum zweitgröĂten deutschen Hersteller nach der DLW AG und beschĂ€ftigte bis zu 1100 Mitarbeiter.[35]
Jubilarehrung in echter Betriebsgemeinschaft
25jÀhrige Dienstzeit in den rhein. Linoleumwerken
Bedburg. Die rheinischen Linoleumwerke Bedburg hatten fĂŒr Montag zu einer Feier zu Ehrung der Jubilare des Unternehmens im Saale des JĂ€gerhofes eingeladen. weiter…
Link: wisoveg.de
RICHARD HOLTKOTT (Köln 1866-Rhöndorf 1950), Industrieller, Bedburg. Alte Zeichnungen und Drucke. Richard Holtkott war GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Rheinischen Linoleumwerke Bedburg (RLB), einer 1897 von Adolf Silverberg gegrĂŒndeten Linoleumfabrik. 1899 ĂŒbernahm er die Firma und leitete sie bis zu seinem Tod 1950. 1900 heiratete er Else Graber. Ab 1924 arbeitete auch ihr Sohn Alfred (1903-1980) in der Firma, einige Jahre spĂ€ter ihr Sohn Walter (1916-1996). Nach dem Tod ihres Vaters ĂŒbernahmen Alfred und Walter bis 1976 die Leitung der Fabrik. Vor dem Ersten Weltkrieg begann Richard Holtkott, alte Drucke und alte Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert zu sammeln. Jahrhundert und spĂ€ter japanische Holzstiche, asiatische Objekte, persische Miniaturen und tibetische Bronzen. Die Zeichnungen und Drucke, die er in groĂen Mengen sammelte, wurden oft in ganzen Chargen gekauft, was die QualitĂ€t der Arbeiten sehr ungleichmĂ€Ăig machte. Holtkott, der in den 1920er und 1930er Jahren besonders aktiv war, erwarb hĂ€ufig beim Kölner Kaufmann Walter Bornheim, aber auch bei Auktionen bei Lempertz in Köln oder bei CG Boerner. Die Sammlung alter Drucke bot einen Ăberblick ĂŒber die Geschichte der Grafik, da der Sammler eine Kopie jedes Drucks haben wollte, den Bartsch in seiner Arbeit ĂŒber Maler-Graveure erwĂ€hnte. AuĂerdem hatte er auch einige LieblingsfĂ€cher, wie die Darstellungen von Adam und Eva. Der gleiche Druck war auch in zwei Exemplaren zu finden: eines fĂŒr die Sammlung nach Bartsch und das andere fĂŒr die Sammlung von Adam und Eva. SchlieĂlich hatte er vor allem in den 1920er Jahren auch eine Reihe von topografischen Ansichten des Rheins, insbesondere des Siebengebirges, gesammelt, die er besonders mochte, mit einer Villa in Rhöndorf. Er beschrĂ€nkte sich nicht nur auf Drucke und Zeichnungen mit topografischen Ansichten, sondern erwarb auch GemĂ€lde und Porzellan. Alle topografischen Ansichten von Bonn und Umgebung – ĂŒber 750 Drucke, 65 Zeichnungen, 30 Alben, 11 GemĂ€lde und 45 Porzellane – wurden Mitte der 1960er Jahre von der Stadt Bonn fĂŒr die StĂ€dtischen Kunstsammlungen erworben und wurden dann kurz im Ernst-Moritz-Arndt-Haus in Bonn vorgestellt. 1991 wurden Werke aus der Zeit vor 1914 zwischen dem neu geschaffenen StadtMuseum Bonn und der Stadtarchiv und Stadthistorischen Bibliothek Bonn aufgeteilt. Nachdem der Sammler und dann seine Frau 1956 verstorben waren, begannen ihre Erben, Teile der Holtkott-Sammlung zu verkaufen, zunĂ€chst 1962 bei Karl & Faber in MĂŒnchen, dann bei Lempertz in Köln und ab 2002 von den Swann Galleries in New York. FĂŒr letztere ist der Verkauf vom 7. November 2002, ab dem 1. st Mai 2003, 6. November 2003 und 29. Januar 2004 , die mehrere Lose aus dem Nachlass Holtkott enthalten. Die unten angegebene Verkaufsliste ist möglicherweise nicht vollstĂ€ndig und wir konnten die verschiedenen Lose nicht immer angeben. Beachten Sie, dass sich unter den Erben noch ein Teil befindet. Es gibt drei Sammlungsmarken: eine mit dem vollstĂ€ndigen Namen (siehe L.4265); diese Marke mit dem Anfangsbuchstaben ‚H‘ und schlieĂlich der Marke ‚Sammlung Richard Holtkott‘ (siehe L.4280). Holtkott soll sich in den 1920er Jahren in allen Buchstaben (L.4265) einen Namen gemacht haben, ihn aber selten auf Zeichnungen und Drucken angebracht haben, die er fĂŒr Ausstellungen verliehen hat. Die Erben brachten wahrscheinlich nach 1962 zwei Briefmarken an, denn die in diesem Jahr von Karl & Faber verkauften Werke scheinen keine Marke zu tragen: Dies ist beispielsweise der Fall bei einem italienischen Design des 17. Jahrhunderts, das Frits erworben hat Lugt durch W. Jeudwine zum Verkauf am 29. November 1962, MĂŒnchen, Karl & Faber, Nr. 327, als Christiaen van Vianen (Paris, Fondation Custodia, Inv. 7775). VERKAUF 1962, 14.-16. Mai, MĂŒnchen, Karl & Faber, Auktion 80. Keine Herkunftsangabe, jedoch mehr als 130 Werke der Familie Holtkott. 1962 29. November bis 1. st Dezember MĂŒnchen, Karl & Faber, Auktion 82. Keine Angabe der Quelle, sondern nach der Liste Besitzerverzeichnis , ist dies die n os 47 und 119 Zeichnungen und Drucke. 1997, 6. Dezember, Köln, Lempertz. Alte Kunst. GemĂ€lde, Zeichnungen, Skoqueruren ua GemĂ€lde und Zeichnungen aus einer Rheinischen Privatsammlung . UngefĂ€hr 312 antike Zeichnungen des 19. Jahrhunderts (aus der Rheinischen Privatsammlung). 2002, 7. November, New York, Swann, Verkauf 1950. Alter Meister durch zeitgenössische Drucke . Mehrere alte Drucke von Holtkott. 2003, 23. Januar, New York, Swann, Verkauf 1957. Zeichnungen alter Meister . Mehrere Zeichnungen von Holtkott. 2003 1 st Mai, New York, Swann Verkauf 1969 Alter Meister durch Contemporary Prints . Mehrere alte Drucke von Holtkott. 2003, 6. November, New York, Swann, Verkauf 1983. Alter Meister durch zeitgenössische Drucke . Mehrere alte Drucke von Holtkott. 2004, 29. Januar, New York, Swann, Verkauf 1994. Old Master Drawings . Zeichnungen: Los n os 152, 155, 193, 194, 201, 203, 205, 208, 278, 279, 283, 285, 288, 294/296, 298/300, 303/306, 309, 318, 352. 2004, 6. Mai, Neu York, Swann, Sale 2005. Alter Meister durch zeitgenössische Drucke . Mehrere alte Drucke. 2005, 24. Januar, New York, Swann, Verkauf 2030. Zeichnungen alter Meister . Mehrere Zeichnungen von Holtkott. 2005, 3. November, New York, Swann, Verkauf 2055. Alter Meister durch moderne Drucke . Mehrere alte Drucke von Holtkott. 2007, 29. Januar, New York, Swann, Verkauf 2101. Zeichnungen alter Meister und Rembrandt-Radierungen . Mehrere Zeichnungen von Holtkott. 2007, dem 21. Juni, New York, Swann, Verkauf 2119. Entdeckung Verkauf : Drucke und Zeichnungen . Mehrere alte Drucke von Holtkott.
Die Sammlung von Zeichnungen und Drucken Sammlung: L.4266
Gisela Holtkott war nicht etwa als Schlachtenbummlerin in Sachen FuĂball unterwegs. Dass sie sich in der Schweiz aufhielt, hatte andere GrĂŒnde. Die Berlinerin erholte sich im Seehotel „Hirschen“ ihrer Schwiegermutter von einer Krankheit.
Das Haus befand sich in Gunten am Thuner See, direkt gegenĂŒber von Spiez, an der anderen Uferseite gelegen. Die damals 36-JĂ€hrige war tĂ€glich mit dem Schiff unterwegs. Vom Dampfer aus konnte sie Sepp Herberger und die deutschen FuĂballer beim Training beobachten.
Jetzt, fĂŒnfzig Jahre spĂ€ter, holten die Ereignisse von damals die Seniorin wieder ein. Im Film „Das Wunder von Bern“ ist nĂ€mlich der „Hirschen“ zu sehen. Die edle Herberge diente dem Regisseur des Streifens als Kulisse fĂŒr den Kino-Hit ĂŒber die FuĂball-Weltmeisterschaft 1954. „Das BelvĂ©dĂšre eignete sich nicht, denn es liegt am Berg hoch ĂŒber dem Ufer“, berichtet Gisela Holtkott.
Link: Nach dem Sieg setzt beim HFV der Boom ein
Link: Die untergegangenen GĂ€rten von Schloss Bedburg
Neugieriger Blick in die Firmenakten | Kölner Stadt-Anzeiger