Überforderung, Ehrlichkeit und die Empfindlichkeit im links-grü­nen Lager

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von Horst Schulte

Lesezeit: 2 Min.

Ehrliche Worte, har­te Reaktionen

Es stimmt nach­denk­lich, Kommentare wie die­sen ($) zu lesen. Die meis­ten wer­den nicken, sie ver­ste­hen natür­lich, was die Autorin (uns) sagen will. Die Begleiterscheinungen sol­cher Debatten machen ein schlech­tes Gewissen. Hand aufs Herz: Andererseits wuss­ten wir doch alle sofort, wel­che Reaktionen die kla­ren Worte des Kanzlers her­vor­ru­fen würden.

Merz zu unter­stel­len, er habe die Wirkung sei­ner Aussagen über das Stadtbild nicht bedacht, zeugt weni­ger von Analyse als von purer Empörung dar­über, dass ein deut­scher Regierungschef es wagt, die Überforderung sei­nes Landes offen anzu­spre­chen – und, wie es sei­ne Aufgabe ist, mög­li­che Gegenmaßnahmen zu benen­nen. Die alt­be­kann­te Replik aus dem lin­ken Lager, man müs­se ledig­lich die Integrationsbedingungen ver­bes­sern, wirkt da wie wohl­fei­ler Opportunismus: ein beru­hi­gen­des Mantra für jene, denen es in die­sem Land immer noch nicht bunt genug zugeht.

Erwartbare Empörung

Bei Grünen, Linken und Teilen der SPD waren die Reaktionen vor­her­seh­bar. Das empör­te Echo folgt dem gewohn­ten Muster – es ist ritua­li­siert und wird zum Glück in unse­rer Bevölkerung genau­so wahr­ge­nom­men. Selbstverständlich wuss­te auch Kanzler Merz das.

Vielleicht wäre es an der Zeit, nicht nur die Töchter zu befra­gen, son­dern auch den schwu­len Nachbarn, den pflicht­be­wuss­ten Polizisten, den enga­gier­ten Hauptschullehrer oder die erfah­re­ne Kindergärtnerin. Ein nüch­ter­ner Blick in die Kriminalstatistik wür­de die Debatte zusätz­lich erden. Was da debat­tiert wird, geht nicht gegen Menschen mit migran­ti­scher Herkunft, schon gar nicht gegen die Kinder, son­dern gegen die­je­ni­gen, die die­ses Land nicht bun­ter, son­dern aus unter­schied­lichs­ten Gründen und Motiven unsi­cher machen.

Wenn Moral das Denken ersetzt

Am schwers­ten wiegt nicht die Kritik selbst, son­dern ihre Einseitigkeit. Viele der schar­fen Zuschreibungen gegen­über Merz ent­sprin­gen weni­ger Fakten als einer mora­li­schen Pose. Doch Argumente pral­len an die­ser Haltung ab – zu oft siegt der Reflex über die Vernunft.


Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe auf dem Land.

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Artikelinformationen

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4 Gedanken zu „Überforderung, Ehrlichkeit und die Empfindlichkeit im links-grü­nen Lager“

  1. Merz sei­ne Partei haben die­ser Entwicklung jah­re­lang bei­getra­gen und gefördert!
    CDU/​CSU und SPD waren jah­re­lang in der Regierung und haben regiert!

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