[Webmasterfriday] Ökoblogger bin ich keiner

Horst Schulte

am

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Mülltrennung ist wohl das Erste, was dem gemeinen Bürger (also mir) zum Begriff Umweltschutz einfällt. Bei uns hängt hinter der Tür eine Plastiktüte, in der z.B. der gelbe Müll verschwindet. Wir haben nämlich nicht genug Platz für einen gescheiten Mülleimer, der die verschiedenen Müllarten aufnehmen könnte. Deshalb die Türe. Funktioniert in einem Zweipersonenhaushalt auch ganz gut. Bei Gelegenheit wird der Inhalt in einen gelben Müllsack umgelagert. Der normale Abfall geht in die graue Mülltonne. Papier (überwiegend also Prospekte und Tageszeitungen) werden gesammelt und alle paar Wochen in einem Karton am Abend des Abholtermines auf die Straße gestellt. Kompost fällt wenig an. Aber auch dafür haben wir eine Mülltonne, die unsere Hausgemeinschaft miteinander teilt.

Was mache ich noch für die Umwelt? Ich esse deutlich weniger Fleisch als früher. Wir fahren nicht mehr 2, sondern im Normalfall nur noch 1 x im Jahr in Urlaub. Ich fahre möglichst wenig mit dem Auto, abgesehen natürlich von der Fahrerei zu meiner Arbeitsstelle, die 150 km entfernt ist. Es geht um meine Gesundheit und zum kleineren Teil um mein Portemonnaie, wenn ich die Woche über im Hotel schlafe. Aber auch das schont die Umwelt natürlich. Medikamente, Batterien oder Elektroschrott werden vorschriftsmäßig entsorgt.

Und jetzt sollen wir uns zum Webmasterfriday Gedanken darüber machen, ob wir denn umweltschonend bloggen oder was wir uns ggf. darunter vorstellen können. Ökobloggen heißt die Devise. Und auf den ersten Blick kann ich mir darunter nicht viel vorstellen. Ehrlich jetzt. Deshalb ist es gut, dass ich wieder mal viel zu spät bin. Da kann ich ein bisschen spinksen, was meine Kolleginnen und Kollegen so darunter verstehen.

Stromsparen wäre eine Möglichkeit. Der PC bleibt aus, das Tablet läuft nicht Standby, sondern wird ebenfalls ganz abgeschaltet. Nee, das ist keine Lösung. Inspiration entsteht durch Online sein, nicht durch abgeschaltete Gerätschaften. Zurück zur Zeitung? Und nur bei Bedarf ab und an mal ein Artikelchen schreiben? Das kann ich mir alles nicht vorstellen. Aber es ist ein ganz schöner Faktor in diesem Zusammenhang. Der Stromverbrauch dürfte durch das permanente Onlinesein ganz schön gestiegen sein. Mein Provider (allinkl.com) setzt zu 100% auf erneuerbare Energien. Wir sind haushaltstechnisch immer noch bei RWE. Worauf die setzen ging eben erst durch die Presse, weil das Unternehmen damit erstmals seit 60 Jahren einen satten Verlust (2,8 Mrd. Euro) eingefahren hat.

Ich lasse meinen PC (am Wochenende immer durchlaufen). Wenn ich aufstehe, schalte ich ihn ein und erst vor dem Zubettgehen wieder ab. Natürlich halte ich das nur dann so, wenn ich zu Hause bin. Ansonsten wird er abgeschaltet, inkl. dem Bildschirm. Drucker und andere Peripheriegeräte schalte ich grundsätzlich aus, wenn ich sie nicht benötige. Ich drucke nur ganz selten mal etwas aus. Deshalb freue ich mich auch immer so über die verklebten Düsen meines Tintenpissers.

[alert type=“success“ close=“false“ heading=““]Wenn PC’s oder Elektrogeräte alt sind und verschrottet werden müssen, bitte daran denken, dass Elektrohändler künftig gesetzlich dazu verpflichtet sind, diese Geräte zurückzunehmen und vorschriftsmäßig zu entsorgen![/alert]

Beim Bloggen selbst hätte ich keine Idee, wie man dabei ökologisches Verantwortungsgefühl zeigen könnte. Entweder man bloggt oder man bloggt nicht. Dazwischen läge vielleicht noch die Chance, häufig etwas über Umweltprobleme oder neue umweltschonende Technologien zu berichten. Aber da muss ich zugeben, dass das weniger mein Thema ist. Dass heißt andererseits aber nicht, dass mir nicht z.B. Skandale wie Asse tierisch auf den Zeiger gehen. Grotesk finde ich die Verantwortungslosigkeit, die Politik und Wirtschaft dabei lange an den Tag gelegt haben. Nur, wenn wir ehrlich sind, spielen wir dabei auch eine ganz direkte Rolle. Wenn man betrachtet, wie hysterisch die Diskussionen um die Strompreisentwicklung geführt werden, wird klar, was ich meine. Kein Atomstrom aber alles andere darf nichts kosten und auch nicht die Gegend verschandeln. Das ist schizophren. Wir müssen schon sehen, dass eine Energiewende mit höheren, vielleicht deutlich höheren Kosten verbunden ist. Es war doch immer klar, wer dafür am Ende blechen muss.

Foto von: Alexis DworskyCC BY-NC-SA 2.0

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Horst Schulte

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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2 Gedanken zu „[Webmasterfriday] Ökoblogger bin ich keiner“

  1. Hallo Horst,
    wenn dein Provider den Strom 100% aus erneuerbaren Energien bezieht, bist du doch schon ein ziemlich guter Ökoblogger 🙂 War wahrscheinlich nicht unbedingt von dir so geplant, aber der Umwelt ist das egal 🙂 Und wer will schließlich schon perfekt sein?
    Wünsche dir ein schönes Wochenende
    Ann-Bettina

  2. H. Schulte 2852 08. März 14 um 18:55

    Hallo Ann-Bettina,

    mein Beitrag ist ja in diesem Sinne eher klein. Aber ich wüsste auch keine großartigen Dinge, die man als Blogger ökotechnisch tun könnte. Weniger Energie zu verbrauchen ist ja auch kein Weg. Dann müssten wir letztlich ja weniger bloggen. Und wer will das schon? 🙂

    Dir auch ein schönes Wochenende
    Horst

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