De Maizières Thesen sind nichts als Wahlkampfgetöse – nicht ernst zu nehmen jedenfalls

Der Ver­riss von de Mai­zièrs „Leitkultur“-Vorstoß in der Zeit hat mir gefal­len. Wes­halb soll­te auch gera­de ich all den (links/​grünen) Recht­schaf­fe­nen die­sen Reflex abspre­chen? Nur gibt einen Aspekt im Jahr der BTW und über­haupt anno 2017, der mich dies­be­züg­lich unsi­cher sein lässt. Immer dann, wenn etwas pas­siert ist, wird dar­auf bestan­den, dass wir uns unse­rer „Wer­te“ bewusst sein und sie offen­siv ver­tre­ten sol­len. Ist de Mai­zièrs Ver­such, unab­hän­gig davon, dass er es im denk­bar übels­ten Medi­um die­ses Lan­des getan hat, etwas ande­res, als genau das? Ges­tern waren es noch The­sen, heu­te sind es nur noch Vor­schlä­ge zur Leit­kul­tur. Dabei war die­ser Vor­stoß des Innen­mi­nis­ters eben­so dem (lah­men) Wahl­kampf geschul­det, wie Laschets über­ra­schen­de Ent­schei­dung, den belieb­ten und betont kon­ser­va­ti­ven Innen­po­li­ti­ker Bos­bach, der sich inzwi­schen ver­mut­lich end­gül­tig im Ruhe­stand wähn­te, in sei­nen Bera­ter­stab zu holen. Was im Wahl­kampf pas­siert – das wis­sen wir! – , soll­te man nicht so ernst neh­men. Jeden­falls lohnt sich die Auf­re­gung in der Regel nicht. Schließ­lich ist das mit… 

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Der Ver­riss von de Mai­zièrs „Leitkultur“-Vorstoß in der Zeit hat mir gefal­len. Wes­halb soll­te auch gera­de ich all den (links/​grünen) Recht­schaf­fe­nen die­sen Reflex absprechen?

Nur gibt einen Aspekt im Jahr der BTW und über­haupt anno 2017, der mich dies­be­züg­lich unsi­cher sein lässt. Immer dann, wenn etwas pas­siert ist, wird dar­auf bestan­den, dass wir uns unse­rer „Wer­te“ bewusst sein und sie offen­siv ver­tre­ten sol­len. Ist de Mai­zièrs Ver­such, unab­hän­gig davon, dass er es im denk­bar übels­ten Medi­um die­ses Lan­des getan hat, etwas ande­res, als genau das?

Ges­tern waren es noch The­sen, heu­te sind es nur noch Vor­schlä­ge zur Leit­kul­tur. Dabei war die­ser Vor­stoß des Innen­mi­nis­ters eben­so dem (lah­men) Wahl­kampf geschul­det, wie Laschets über­ra­schen­de Ent­schei­dung, den belieb­ten und betont kon­ser­va­ti­ven Innen­po­li­ti­ker Bos­bach, der sich inzwi­schen ver­mut­lich end­gül­tig im Ruhe­stand wähn­te, in sei­nen Bera­ter­stab zu holen.

Was im Wahl­kampf pas­siert – das wis­sen wir! – , soll­te man nicht so ernst neh­men. Jeden­falls lohnt sich die Auf­re­gung in der Regel nicht. Schließ­lich ist das mit der Leit­kul­tur über­haupt nichts Neu­es. Außer­dem lohnt die Auf­re­gung nicht, weil de Mai­ziè­res „Vor­schlags­the­sen“ erfah­rungs­ge­mäß ganz schnell wie­der in der Schub­la­de ver­schwin­den wer­den, bis der nächs­te Hans sie wie­der öff­net und sie hervorholt.

Dabei wäre es drin­gend not­wen­dig, dass unse­re Gesell­schaft sich end­lich klar bekennt. Näm­lich zu dem, was sie will. Oder hab ich was über­hört und es gibt schon ein sol­ches Wertebekenntnis?

Nein, das Bekennt­nis steht, unab­hän­gig von den Sonn­tags­re­den vie­ler Poli­ti­ker und den Regun­gen am rech­ten Rand des poli­ti­schen Spek­trums immer noch aus.

Alles, was sich da regt, ist nicht Aus­druck eines ein­heit­li­chen Stand­punk­tes in unse­rer Gesell­schaft, son­dern Aus­druck des exak­ten Gegen­tei­les. Viel­leicht ist er Aus­weis einer tie­fen, viel­leicht sogar gefähr­li­chen Verunsicherung.

Weiß der Him­mel, wes­halb sich so vie­le fürch­ten: vor der Zukunft, vor dem, was uns an Ver­än­de­run­gen bevor­steht und über­haupt. Nur weni­ge von uns glau­ben die Lösung zu ken­nen. Aber auch die­se weni­gen ken­nen sie nicht. Die ande­ren wis­sen das und behal­ten mehr­heits­tech­nisch nicht jedoch „stimm­lich“ noch die Ober­hand. Schon des­halb wirkt es so, dass unser Land tief gespal­ten ist (wie vie­le ande­re auch).

„Wir“ nicht wis­sen, was „wir“ wol­len. Wie soll es unter die­sen Vor­aus­set­zun­gen funk­tio­nie­ren, eine Leit­kul­tur für die gan­ze Gesell­schaft zu definieren? 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Wahlkampf

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