Der segensreiche Einfluss grüner Politik zeigt sich womöglich auch beim Datenschutz

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> 4 Kommentare

In hes­si­schen Schulen dür­fen „Microsoft Office” und „Google Docs” wegen daten­schutz­recht­li­cher Bedenken des dor­ti­gen Datenschutzbeauftragten nicht mehr benutzt wer­den. Das ist eine ein­zig­ar­ti­ge Entscheidung, die in ande­ren Bundesländern bis­her nicht gilt.

Das gilt übri­gens für alle Unternehmen (auch für Apple z.B.), die cloud­ba­sier­te Daten verarbeiten. 

Nix in die Cloud

Ich fra­ge mich, ob die im Trend lie­gen­de Cloudnutzung von unse­ren hes­si­schen Datenschützern auch für die übri­gen Anbieter von ein­schlä­gi­gen Softwarepaketen (Open Office, Libre u.s.w.) zu wei­te­ren Verboten füh­ren wird. Jedenfalls klingt das in mei­nen Ohren wie­der arg nach grü­ner Verbotspolitik. 

Dieses Vorgehen über­rascht mich schon des­halb nicht wirk­lich, weil die schwarz-​grüne Regierung in Hessen gegen den Vorstoß ihres Datenschutzbeauftragten offen­bar wenig auf­zu­bie­ten hat. Wie auch immer, die Schüler wer­den damit bestimmt „ihren Spaß” haben. 

Oder glaubt der hes­si­sche Datenschutzbeauftragte, dass er mit die­ser daten­schutz­recht­li­chen Maßnahme die Unternehmen tref­fen wür­de? Wohl in viel stär­ke­rem Maße die Schüler, die in die­ser Hinsicht in Deutschland ver­mut­lich im Vergleich ohne­hin nicht auf Rosen gebet­tet sind.

Deutschland ent­wi­ckelt sich bekannt­lich in vie­ler­lei Hinsicht nicht so, wie es das im eige­nen Interesse eigent­lich tun soll­te. Aber hey, Hauptsache daten­schutz­recht­li­che Bedenken wer­den zum Katalysator aller Stopper unse­rer fort­schritts­feind­li­chen Nomenklatura. Der Einfluss der Grünen wird sich noch als sehr segens­reich erweisen.


Entdecke mehr von Horst Schulte

Melde dich für ein Abonnement an, um die neu­es­ten Beiträge per E‑Mail zu erhalten.

Diesen Beitrag teilen:

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


4 Gedanken zu „Der segensreiche Einfluss grüner Politik zeigt sich womöglich auch beim Datenschutz“

  1. Was hat das Agieren des hes­si­schen Datenschutzbeauftragten Prof. Dr. Michael Ronellenfitsch mit „grü­ner Politik” zu tun? Dafür fin­det sich bei einer Recherche kei­ner­lei Ansatzpunkt! 

    „Der Landesbeauftragte für den Datenschutz (LfD, auch Landesdatenschutzbeauftragter) ist der Datenschutzbeauftragte eines deut­schen Bundeslands. Er über­wacht und berät die öffent­li­chen Stellen des Landes in Fragen des Datenschutzes. Im Rahmen die­ser Aufgabenerfüllung ist er unab­hän­gig, wei­sungs­frei und nur dem Gesetz unterworfen.”
    https://de.wikipedia.org/wiki/Landesbeauftragter_für_den_Datenschutz

    Roennefisch ist seit 2003 Datenschutzbeauftragter in Hessen und wur­de ein­stim­mig gewählt.
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​M​i​c​h​a​e​l​_​R​o​n​e​l​l​e​n​f​i​t​sch
    Er ist ein lan­ge eta­blier­ter Verwaltungsrechtler, emi­ri­tier­ter Professor der Uni Tübingen (Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Verwaltungsrecht). 

    Das neue hes­si­sche Kabinett besteht aus dem Ministerpräsidenten und sechs CDU-​Ministern. Die GRÜNEN haben 4 Minister, dazu kommt eine Parteilose. Kultusminister ist ein CDU-​Mann, aber auch ihm „unter­steht” der Datenschutzbeauftragte ja nicht.

    Zudem gibt es zu dem von Dir kri­ti­sier­ten Akt eine lan­ge, dif­fe­ren­zier­te Vorgeschichte, die auf der Webseite des Datenschutzbeauftragten im Detail nach­zu­le­sen ist:

    Stellungnahme des Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit zum Einsatz von Microsoft Office 365 in hes­si­schen Schulen

    ” Im August 2018 hat Microsoft der Öffentlichkeit mit­ge­teilt, dass für die Deutschland-​Cloud kei­ne Verträge mehr ange­bo­ten wer­den und der Vertrieb die­ses Produkts ein­ge­stellt wird. Seither haben beim HBDI eine Vielzahl von Lehrkräften und Schulleitungen, aber auch Schulträger hin­sicht­lich der Nutzung von Office 365 in der euro­päi­schen Cloud angefragt. ”

    Das Alternativ-​Angebot „euro­päi­sche Cloud” bie­tet offen­bar nicht diessel­be, daten­schutz­kon­for­me Sicherheit:

    „Schulen kön­nen sich daten­schutz­kon­form digi­ta­ler Anwendungen bedie­nen, soweit die Sicherheit der Datenverarbeitung und die Teilhabe der Schülerinnen und Schüler gewähr­leis­tet ist. Anders ist die Rechtslage bei Office 365 als Cloudlösung. Seit Jahren befin­den sich die Aufsichtsbehörden mit Microsoft in der Diskussion. Dabei ist der ent­schei­den­de Aspekt, ob die Schule als öffent­li­che Einrichtung per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten (von Kindern) in einer (euro­päi­schen) Cloud spei­chern kann, die z.B. einem mög­li­chen Zugriff US-​amerikanischer Behörden aus­ge­setzt ist. Öffentliche Einrichtungen in Deutschland haben eine beson­de­re Verantwortung hin­sicht­lich der Zulässigkeit und Nachvollziehbarkeit der Verarbeitung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten. Auch muss die digi­ta­le Souveränität staat­li­cher Datenverarbeitung gewähr­leis­tet sein. Hinzu kommt ein wei­te­res Problem, auf das im Herbst 2018 das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie die Öffentlichkeit hin­ge­wie­sen hat. Mit der Verwendung des Betriebssystems Windows 10 wer­den eine Fülle von Telemetrie-​Daten an Microsoft über­mit­telt, deren Inhalte trotz wie­der­hol­ter Anfragen bei Microsoft nicht abschlie­ßend geklärt sind. Derartige Daten wer­den auch bei der Nutzung von Office 365 übermittelt.”

    Der hes­si­sche Datenschutzbeauftragte han­delt somit kon­form mit der #DSGVO, die ja nun wahr­lich kein rein „grü­nes Projekt” ist. 

    Man kann in Sachen „Übermittlung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten an USA-​Unternehmen” geteil­ter Meinung sein – aber so ist nun mal die aktu­el­le Rechtslage. Andere Datenschutzbeauftragte wer­den dem frü­her oder spä­ter fol­gen, den­ke ich. 

    Alles also kein Grund zum GRÜNEN-​Bashing (die ich übri­gens bei der EU-​Wahl nicht gewählt habe), son­dern allen­falls eine Datenschutz-​kritische Position!

  2. Ich bin auch nicht begeis­tert von diver­sen Folgen der #DSGVO. Aber es ist ein Projekt der Datenschützer quer durch alle Parteien – und eben nicht allein „grü­ne Gängelung”. 

    Der eigent­li­che Skandal hin­ter alle­dem ist ja im Grunde das Jahrzehnte-​lange Versäumnis hie­si­ger Unternehmer und Politiker, den USA-​Giganten irgend etwas ent­ge­gen zu set­zen, was auf EU-​Ebene mit­hal­ten könnte. 

    Was wür­de wohl pas­sie­ren, wenn Google, MS und Amazon ein­fach mal ihre Services schlie­ßen wür­den? Dann wären eine Menge Mittelständler hier­zu­lan­de gleich akti­ons­un­fä­hig, weil sie ihre Datenbanken, Mailprogramme und Warenhaltungssysteme in deren güns­ti­ge Dienste und Clouds aus­ge­la­gert haben (und ich wär auch erwerbs­los, da ich für sol­che Auftraggeber arbeite).
    Diese weni­gen Netzkonzerne haben im Grunde mehr Macht als Trump…

✨ Lasst das Licht in euren Worten leuchten.

Entdecke mehr von Horst Schulte

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Share to...
Your Mastodon Instance