featuredimage

Windräder vs. Artenschutz

Von allem zu viel. Auch vom Wahnsinn. Jetzt streiten sich Klimaschützer mit Artenschützern.

∼ 3 Min. Lesezeit

Ungefähr die Hälfte der Bürger in NRW sind nach neusten Umfragen für den geringeren Abstand von Windrädern zu Wohngebieten, die andere ist dagegen. In manchen Regionen sieht es so aus wie auf dem Beitragsfoto, das ich als Screenshot einem WDR – Beitrag von gestern entnommen habe. Wir haben in unserer Region mMn durchaus viele Windräder. Nicht alle Windparks wirken so abstoßend, wie das auf diesem Screenshot zu sehen ist.

Der Ausbau im Sauerland soll vorangehen. Aber daran scheiden sich die Geister. Es gibt Natur- und Artenschützer, die ihren Kollegen aus der Fraktion Klimaschutz das Leben ziemlich schwer machen. Da gehen ein paar Leute (Vogelliebhaber, Ornithologen) in die Natur, machen nach eigenen Angaben „nach wissenschaftlichen Standards“ ihre Beobachtungen und kommen zu dem Schluss, dass der Bestand von drei Vogelarten durch Windkraftparks gefährdet werde. Die EU unterstützt die Schlussfolgerungen dieses Befundes.

Ein Bürgermeister stellt die Erhebungen nach wissenschaftlichen Standards jedoch infrage und kritisiert unwillig die von der EU gestützte Meinung der Ornithologen. Mehr Vogelschutzgebiete sagen die einen, die anderen wollen das Ausgangsmaterial, das bisher nicht vorliegt, nicht akzeptieren und fordern den Ausbau von zukunftsträchtigen Windkraftparks.

Ich finde etwas anderes befremdlicher. Im Beitrag geht es auch darum, dass Waldbesitzer, die aufgrund der Folgen des Klimawandels verlorenen Waldflächen beklagen und mit dem wirtschaftlichen Schaden klarkommen müssen, diese Flächen für mindestens eine Generation mit Windrädern bestücken wollen.

Hier treffen für mich eine ökonomische Notwendigkeit und eine vielleicht nur schwer kontrollierbare Entwicklung aufeinander. Wir sehen in TV-Beiträgen, wie arg der Klimawandel die Wälder im Sauerland schon geschädigt hat. Große Schneisen und Lichtungen brechen die früher geschlossenen Waldflächen auseinander. Und in diese Lücken hinein wollen die wirtschaftlich schwer geplagten Waldbesitzer für eine bestimmte (vordefinierte?) Zeit Windparks errichten.

1.) Außer den Waldbetreibern weiß niemand, ob künftig solche Flächen nicht auch bewusst vernachlässigt, brandgerodet oder anderswie manipuliert werden, damit dort freie Flächen für Windparks entstehen. Für mich ist das keine zu unterschätzende Gefahr. Vor allem, weil der wirtschaftliche Druck so hoch ist und vermutlich steigen wird.

2.) Die irgendwann in 20-25 Jahren notwendigen Abbrucharbeiten solcher Windparks sind, wie allseits bekannt, kostspielig und die großen Beton/-Stahlfundamente sind im „Normalfall“ finanziell kaum tragbar zu entsorgen. Auf solchen Fundamenten kann man keinen Wald aufforsten. Wer soll diese aufwendigen Rückbauten finanzieren?

Das sind wieder Beispiele dafür, wie unsinnig manches ist, das durch die Energiewende angestoßen, in Gang gesetzt wurde. Ich habe keine Vorstellung davon, was es heißt, wenn 2 % der Flächen unserer Natur für Windräder abgezwackt werden. Mir sind solche Angaben zu abstrakt. Vermutlich gibt es aber niemanden, der diesbezüglich eine klare Vorstellung hat.

Aber wir sind dabei, das durchzuziehen. Sieht es dann auch hier so aus wie auf dem Foto aus dem Sauerland? Aber vielleicht wurde das ja auch schon mit KI erstellt? Ich denke aber nicht.

Dass das nicht für jeden schön aussieht, ist aber vermutlich noch eins unserer kleineren Probleme.

Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com

Letztes Update:

Gefällt Ihnen der Artikel? Dann teilen Sie ihn mit Ihren Freunden.
apollon23 2trakl.png
Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 70 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt in Bedburg, nicht weit von Köln entfernt. Meine Themen sind Politik und ihre Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und ein wenig mehr.

7 Gedanken zu „Windräder vs. Artenschutz“

  1. Wir sind paarund80 Millionen in einem kleinen Land mit äußerst wenig ungenutzen Freiflächen. Und wir wollen alle weiterhin gut leben.

    Also werden solche Anblicke in Zukunft noch mehr zur Normalität werden.

    Der Strom kommt eben nicht einfach so aus der Steckdose.

    Ich fand es fast zum Kaputtlachen, als sich vor ein paar Wochen die CDU mächtig aufplusterte und von der Regierung energisch die sofortige Hinwendung zur Kernfusion forderte. Und schon die Katastrophe heraufbeschwörte, dass unsere Regierung hier völlig untätigt das schon in Kürze beginnende Zeitalter der rosigen Energiezukunft dank Kernfusion verschlafen und Deutschland von diesem Markt fernhalten würde.

    Es hätte der CDU mal jemand sagen sollen, dass in Deutschland seit 50 Jahren Fusionsforschung betrieben wird und es fast genauso viele Jahrzehnte blockierende, nicht zukunftsgewandte CDU-Verantwortung gewesen sind, dass wir heute auf diesem Gebiet nicht weiter sind als andere Länder. Die bleiernen CDU/CSU/FDP- und CDU/CSU/SPD-Jahre haben uns die Misere eingebrockt. Jetzt zahlen wir den hohen Preis. Aber gelernt haben sie nix, weder CDU/CSU, noch FDP (die schon gar nicht..) und auch die SPD auch kaum.

    Dito für Photovoltaik und Windenergie. Auch hier jahrelange Blockaden durch unionsgeführte Regierungen, bis heute. Jahrzehntelanges ignorantes Beharren auf Kohlestrom und Kernenergie.

    Wir könnten längst unabhängig davon sein, genau wie vom Erdgas.

    Kernfusion als dauerhafter Lieferant günstiger Energie in großer Breite wird noch viele Jahre dauern, wir beide werden es wohl nicht mehr erleben. Die Sonne als Energielieferanten hier im Kleinen auf der Erde nachzubauen, ist wahrscheinlich die größte wissenschaftliche und technische Herausforderung, vor der wir jemals standen.

    Im Moment haben wir tatsächlich nur saure Äpfel, in die wir beißen können…

  2. Ich fürchte, du hast recht, Boris. Irgendwann wird es überall so aussehen. Ob Bayern das auch so sieht oder werden die ihre paar Windparks mit diesen riesigen neuen Windrädern bestücken, von denen man vlt. auch weniger Teile braucht? In den bleiernen Jahren der Merkel-Ära haben wir in Deutschland immerhin noch gut gelebt. Und die Augen zu verschließen, hatte schon immer Methode. Nicht nur bei uns.

    Die Menschen merken, dass sich das gerade rapide ändert. Es bleibt deshalb nicht aus, dass viele Bürger, wenn sie nach rückwärts schauen, alle Verantwortung auf vergangene Regierungen schiebt. Sie schwanken zwischen Notalgie und Zukunftsängsten. Ganz schlecht. Leider gibt es im Land keine einzige Führungspersönlichkeit mehr. Besser gesagt, wir haben dafür durch den Einsatz nichtsnutziger asozialer Netzwerke gesorgt.

    Die sauren Äpfel bleiben uns. Wenn sie nicht vertrocknen.

  3. Das Problem sind eher Energiespeicher. Nur werden wir die aus China wohl nicht kaufen dürfen, weil die nach Haus telefonieren, was jedes Amitechnoligie schon zu Merkels Zeiten machte.

    Tatsächlich bin ich da für Windkraft, solange man eben nicht Lebensstandard und Bevölkerung schrumpfen lassen will, obwohl das irgendwann ohnehin passieren muss.

    Alle spielen den Drei-Affen-Tanz und hoffen mit soviel Luxus wie möglich sich den Weg durchs Perlentor zu bahnen, ganz wie in der Szene von Monty Python, wo sie mit ihrem Bentley bei Petrus aufkreuzen.

  4. ich bin auch überzeugt davon, dass es ohne Einschnitt in unseren Lebensstandard (weltweit) nie zu einer Erholung des Klimas kommen kann. Aber davon sind wir meilenweit entfernt.

  5. Gar nicht mal so. Die Zeitenwende sagt ja: Es ist Zeit für Krieg! Da muss man dann nur abwarten, wo es eskaliert.

  6. Da wäre ich mir derzeit nicht so sicher. Jeder kleine Potentat schaut sich die Welt im Moment genau an und wittert seine Chance.

Kommentare sind geschlossen.

Your Mastodon Instance
Share to...