Immer, wenn es ein wenig wärmer wird, kommen sie. Von irgendwoher. Ich wusste nicht, wie sie entstehen oder wie lange sie leben. Als Störenfriede vor allem in der Küche sind sie in der Sommerzeit kaum vermeidlich.
Im Magazin des Kölner Stadt-Anzeiger gab es vorgestern einen Bericht über die „neugierigen Küchengäste“. Wahrscheinlich vergesse ich die Informationen über diesen kleinen Quälgeist wieder, mit denen mich der Artikel versorgt hat, zumindest teilweise.
Dieses nur millimetergroße Insekt legt seine bis zu 400 Eier auf überreifem Obst ab. Kein schöner Gedanke, in einen vielleicht ein wenig überreifen Pfirsich zu beißen und diese Information im Kopf zu haben. Nach 10 Tagen schlüpfen Larven aus den Eiern. Die Weibchen leben bis zu acht Wochen, die Männchen nur zehn Tage. Männer sind biologisch nicht nur bei unserer Spezies die mit der kürzeren Lebenszeit. Obwohl, ich habe gerade irgendwo gelesen, dass wir aufgeholt haben. Hoffen wir, dass dies zutrifft. Ohne Nahrung können Fruchtfliegen keine 24 Stunden überleben.
Mark Benecke ist Biologe. Er kennt sich bestens mit Insekten aus. Sein großes Wissen habe ich verfolgt. Er ist oder war auch einer der bekanntesten Gerichtsmediziner Deutschlands und hat – ich sage es mal salopp – auch beim FBI gelernt. Ein absolut faszinierender Typ.
Früher ™, so Benecke, habe es viel mehr Fruchtfliegen gegeben als heute. Er fügt dieser Bemerkung den vielleicht etwas melancholischen Satz an, dass die Welt nicht immer so leer gewesen sei. Ältere Menschen (bin ich gemeint?) erinnerten sich noch an die vielen Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten. Ja, ich erinnere mich.
Fruchtfliegen seien eher nahrhaft, jedenfalls seien sie keine Träger von Krankheiten und stellten keine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar.
Zuletzt las ich etwas über die sogenannte Goldfliege. Wir sagen hier auch Schmeißfliege zu diesem Brummerinsekt und das schätzen wir ganz und gar nicht. Diese Fliegen sind für uns Menschen durchaus von anderem Kaliber. Sie sind in der Lage, Krankheiten zu übertragen.
Schön, dass die kleinen Fruchtfliegen nicht schädlich sind. Wie wir mit ihnen künftig umgehen, wenn ein, zwei Exemplare zum Beispiel in meinem Rotweinglas baden gingen, weiß ich gerade nicht. Benecke empfiehlt jedenfalls vorsichtig mit ihnen umzugehen bzw. sie in Ruhe zu lassen. Schließlich seien sie ohnehin nur schwer zu erwischen. Wie wahr.
Man soll den Müll regelmäßig entleeren. Gut, das machen wir ohnehin. Faulendes Obst bleibt nicht in der Küche, sondern wandert in den Biomüll. Meine Frau und ich denken in Zukunft daran, den „schönen, sozialen und friedlichen Insekten“, mit Respekt zu begegnen. Sie, die Fruchtfliegen mögen wie wir süßes Obst, sagt er. Deshalb sollten wir den Fruchtfliegen, die einen von Milliarden Netzknoten bilden, die menschliches Leben ermöglichen.
Kann jedenfalls sagen, dass der gute alte Klebe-Fliegenfänger (bei uns: DM Profissimo) für unsere Fruchtfliegen eine sehr effektive Bekämpfungsmethode darstellt. Aufgehängt, viertel Stunde später schon ca. 20 Stück gefangen, jetzt 2 Stunden später nur noch vereinzelte Fruchtfliegen (und seehhr viele kleben Amam Klebefänger), vorher wurde man überall in der Küche umschwirrt.
Hatte direkt nach dem Aufhängen auch 3 Giftstreifen am Fenster angebracht, in wie weit die an der Problemlösung beteiligt waren weiß ich nicht.
Wow. So viele haben wir zurzeit nicht in unserer Küche. Aber es war schon so. Wir stellen eine Mischung von Spülmittel und Essig (einfach) in Wasser in einem Gefäß hin. Das wirkt auch Wunder.
Das hat bei uns alles nicht geholfen. Erst als wir die Super Ninja Fruchtfliegenfalle aufgestellt haben, konnten wir Abhilfe schaffen. Und viel appetitlicher als so ein Klebestreifen ist es auch. =)
@Massimo: Die Klebestreifen sind ja doch eher von früher ™. Heute gibts elegantere Methoden. Die Chemiekeule als Freunde gg Insekten.