Der 1. Oktober war auch letztes Jahr ein relativ warmer, schöner Tag

Vor einem Jahr, etwa um halb 3 Uhr nach­mit­tags ver­starb Mutter mit 97 Jahren, nur weni­ge Tage vor ihrem 98. Geburtstag. Auch im ver­gan­ge­nen Jahr war der ers­te Oktober ein schö­ner Herbsttag. Nicht so warm wie heu­te, aber immer­hin wur­den ca. 18 Grad gemes­sen. Ich habe es gegoogelt.

Die letz­ten Tage damals waren schwer. Meine Schwiegermutter quäl­te sich seit eini­gen Tagen. Meine Frau und ich wuss­ten in die­ser Situation nicht mehr, ob es rich­tig war, Mutter nicht ins Krankenhaus gebracht zu haben. Von Schlafen war wäh­rend die­ser Tage und Nächte kei­ne Rede mehr. 

Wir hat­ten zum Glück die Hilfe eines Palliativdienstes und einen wun­der­ba­ren Hausarzt. Er bestärk­te uns im Wunsch, Mutter zu Hause zu pfle­gen und trotz allem nicht noch ins Krankenhaus zu brin­gen. Sie tun das Richtige, hat­te er uns mehr­fach Mut zuge­spro­chen. Es gibt nichts, was Sie jetzt falsch machen könnten.

Der Abschied war schwer, und wir den­ken oft an sie. Im letz­ten Oktober ahn­ten wir nicht, dass uns im Mai die­ses Jahres auch mei­ne Mutter im Alter von 91 Jahren ver­las­sen wür­de. Sie ver­ließ uns ohne ein Anzeichen von Unwohlsein in der Nacht. Gestern hat­ten wir uns ver­ab­schie­det. Wir woll­ten eine Woche nach Holland, Ferien machen. 

Meine Frau und ich sind also Vollwaisen. Mit fast 70 Jahren füh­len wir uns pri­vi­le­giert, unse­re Mütter als die Seelen unse­rer Familien so lan­ge bei uns gehabt zu haben. Danke.