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Der Untergang: Wenn die Freunde aus den USA uns alleinlassen

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Verfolgt man die Debatten um den Status quo des rus­si­schen Angriffskrieges gegen die Ukraine und beschäf­tigt sich mit den vie­len Implikationen, kommt man schnell zur Rolle der USA und aktu­ell das euro­päi­sche Zittern vor einer erneu­ten Präsidentschaft Donald Trumps. 

Trump wird die Ukraine (und Europa) vor­aus­sicht­lich nicht mehr schüt­zen bzw. unter­stüt­zen, jeden­falls nicht in dem Umfang, wie es bis­her der Fall war. Das Damoklesschwert eines NATO-​Austritts der USA schwebt über allem. Den USA, bes­ser gesagt vor allem Trumps Republikanern, wird die Unterstützung zu teu­er. In den USA ist mit Außenpolitik bei Präsidentschaftswahlen kein Blumentopf zu gewin­nen. Die Grenze nach Mexiko (also auch hier die Migration) spielt im auf­zie­hen­den Wahlkampf die domi­nan­te Rolle. 

Die USA haben IMHO seit dem 2. Weltkrieg für viel Leid gesorgt. Und das gilt nicht nur für die Destabilisierung im Nahen Osten, son­dern auch für Motive, die Putins Massenmord an Ukrainern aus­ge­löst haben. Dass wir im Westen davon nichts wis­sen möch­ten, ist einer­seits nach­zu­voll­zie­hen. Anderseits ste­hen wir mit her­un­ter­ge­las­se­nen Hosen (ohne mili­tä­ri­sche Macht und (noch schlim­mer!) mit lee­rem Portemonnaie da) in direk­tem Konflikt mit Russland. Ein Risiko, das die die­ser Vogel-​Strauß-​Politik inne­wohnt. Dass Politiker und „Experten” uns Angst machen, in dem sie eine Eskalation des Krieges in einer Zeitspanne von 5 bis 8 Jahren wahr­sa­gen, muss man nicht ernst neh­men, sage ich. Leider hören nur die meis­ten nicht auf ein­sa­me Rufer. Decken die Aussagen Putins sol­che Sorgen? Unbestreitbar dürf­te indes sein, dass wir (Europa) in der Lage sein müs­sen, uns gegen Aggressoren zu schüt­zen. Wir sind nicht nur ein (noch) über­aus star­ker Wirtschaftsraum, hier leben Hunderte von Millionen Menschen. Und zwar in frei­heit­li­chen Rechtsstaaten. Auch wenn die eine oder ande­re Tendenz in eine fata­le Richtung geht. 

Diese Freiheit ist kein Geschenk. Sie wur­de mit dem Leid und der Erfahrung vie­ler Millionen von Menschen errun­gen. Auch mit­hil­fe der USA. Unsere Generationen haben Glück gehabt. Eine so lan­ge Friedensperiode war vor uns nicht vie­len Menschen ver­gönnt. Manchmal scheint es, als sei­en wir uns nicht ein­mal mehr die­ses Glücks bewusst. Die Opfer sind vie­len nicht mehr prä­sent. Trotz aller Mittel und Möglichkeiten, all das Leid zu rea­li­sie­ren, das so vie­le Menschen vor uns erlit­ten haben. 

EU und Europa haben kei­nen Einfluss auf die Dinge, die US-​Amerikaner ent­schei­den, und die sich ver­än­dern­den Interessen die­ser Führungsmacht mit frag­wür­di­ger Moral kön­nen uns kei­ne Orientierung geben. Es hilft auch nicht, dass die USA den Krieg Putins durch ihre Handlungen pro­vo­ziert haben. Nachdem die Karre inzwi­schen rich­tig im Dreck steckt, zie­hen sie sich zurück. Dass Europa die­sen Ausfall kom­pen­sie­ren könn­te, ist ausgeschlossen.

Ein mora­li­sches Desaster, das man in Europa bewer­ten aber nicht ändern kann. Wahrscheinlich könn­te (und wür­de) die Biden-​Administration (soll­te sie die Wahlen im November gewin­nen) vor dem innen­po­li­ti­schen Druck eben­falls kei­ne ande­re Entscheidung mehr treffen. 

Dass das 100 Mrd. EUR-​Sondervermögen, das vom deut­schen Kanzler im Rahmen der Zeitenwende beschrie­ben wur­de, bis­her kei­ne zähl­ba­ren Erfolge bei der Bundeswehr gebracht hat, ist ein Resultat, das ich als typisch Deutsch betrach­te. Vielleicht geht aber auch die­se Betrachtung nur auf das zurück, was unse­re Medien auch bei die­sem Thema an nega­ti­ver Konnotation lie­fern. Sichtbare Effizienz und Effektivität sind mit den Ergebnissen des Handelns der Verantwortlichen in die­sem Land schein­bar nicht gege­ben. Das Gegenteil wird in unse­rer Öffentlichkeit jeden­falls mit Eifer insinuiert. 

Hier einige Punkte zur Verantwortung der USA für Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine:

Christopher Caldwell gab am 21. Mai 2022 fol­gen­de Stichpunkte in sei­nem Text für die „New York Times”

Die USA unter­stütz­ten 2014 den Aufstand gegen den pro­rus­si­schen Präsidenten

2014 hat­te die Ukraine kaum moder­nes Militär, dann began­nen die USA mit der Bewaffnung

Henri Guaino hat Recht, wenn er den Westen der „Schlafwandelei” bezichtigt

Wenn grö­ße­re Waffen nicht abschre­cken, dann füh­ren sie zu grö­ße­ren Kriegen

Die USA haben gezeigt, dass sie die Tendenz haben, Konflikte zu eskalieren

Keine Zugeständnisse an Russland zu machen, hie­ße, sich dem Wahnsinn zu beugen

Auch Henry Kissinger hat­te zum Vorgehen der USA eine beson­de­re Haltung. Nur ist der Mann für vie­le ja kein geeig­net Zeuge.


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