Die Oscar-Verleihung erinnert mich daran, wie wichtig das Kino für mich einmal war 📽️

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Die­se Nacht ist Oscar-Nacht. Das erin­nert mich dar­an, dass mei­ne Frau und ich seit über zehn Jah­ren nicht mehr im Kino waren. Schänd­lich. Lei­der inter­es­sie­ren uns die Kino­fil­me, die heut­zu­ta­ge gespielt wer­den, nicht mehr so, wie es frü­her der Fall gewe­sen ist. Heut­zu­ta­ge war­tet man ein paar Mona­te, und sie flat­tern via Stream für ein paar Euro frei Haus ins Wohnzimmer.

Kinokarte
Kino­kar­te

Hin­zu kommt, dass in unse­rem Städt­chen kein Ange­bot mehr vor­han­den ist. Frü­her ™ gabs hier zwei Kinos ($). Jah­re­lang waren sie die meist fre­quen­tier­tes­ten Orte für mei­ne Freun­de und mich.

Die legen­dä­ren Karl-May-Fil­me wur­den spä­ter hin­sicht­lich der Besu­cher­zah­len nur noch von „Satur­day Night Fever“ über­trof­fen. 🙂 Es war toll. Ich erin­ne­re mich sehr gut, wie es in mei­nem Bauch krib­bel­te, wenn ich an der Kas­se anstand, um eine Ein­tritts­kar­te zu kau­fen. Ein­mal war ich zu spät, die Vor­stel­lung aus­ver­kauft. Die Besit­ze­rin des Kinos hat mir einen Stuhl aus ihrem Wohn­zim­mer geholt und ihn im Gang auf­ge­stellt. Das war nicht erlaubt. Ich fand das eine tol­le Ges­te und war unend­lich dank­bar, dass ich Win­ne­tou und Old Shat­ter­hand doch noch zu Gesicht bekam.

Man geht nicht bloß ins Kino, um sich Fil­me anzu­se­hen. Man geht viel­mehr ins Kino, um mit zwei­hun­dert Men­schen zu lachen und zu weinen.

John Nais­bitt (*1930), ame­rik. Prognostiker

Es kam damals eini­ge Male vor, dass die Kinos aus­ver­kauft waren. Jeden­falls bei uns auf dem Land. Es gab ja nicht vie­le Ange­bo­te für jun­ge Leu­te. Obwohl – ja, die Dis­cos hat­ten sonn­tags schon um 14.00 Uhr geöff­net. Wir haben das eini­ge Jah­re lan­ge aus­ge­nutzt. Mitt­woch, Frei­tag, Sams­tag und Sonn­tag waren unse­re Dis­co­ta­ge. Nie war es lang­wei­lig. Zwi­schen­drin waren Kino­be­su­che obli­ga­to­risch. Es kam auch vor, dass ich abends, nach­dem ich mei­ne Freun­din zum Bus gebracht hat­te, noch die Spät­vor­stel­lung besuch­te. So was wie die Teu­fels­kral­le mit Bruce Lee oder ähn­lich ver­hei­ßungs­vol­le Titel stan­den auf dem Programm. 

Heu­te gibts kei­ne Kinos und kei­ne Dis­cos. Was machen die jun­gen Leu­te hier aufm Land heu­te bloß? Sie fah­ren mit ihren Autos auf lee­ren gro­ßen Park­plät­zen ihre Run­den. Für mich wäre das nichts gewe­sen. Ich habe erst mit Mit­te 20 den Füh­rer­schein gemacht.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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4 Gedanken zu „Die Oscar-Verleihung erinnert mich daran, wie wichtig das Kino für mich einmal war 📽️“

  1. Ihr wart seit kur­zem nicht mehr im Kino, ich war 1999 zum letz­ten mal in einem. Ver­misst habe ich es bis­her nicht. Das mag mit der spe­zi­el­len (?) Situa­ti­on hier in Frank­furt zu tun gehabt haben. Jah­re­lang haben die zwei (es waren zwei, glau­be ich mich zu erin­nern) Besit­zer aller Frank­fur­ter „Erst­auf­füh­rungs-Thea­ter“ die Kino­land­schaft gründ­lich ver­gam­meln las­sen. Stich­wor­te feh­ler­an­fäl­li­ge auto­ma­ti­sche Pro­jek­to­ren plus ein (1) Bedien­per­so­nal für 8 Kinos und win­zi­ge Pappschachtelkinos.

    Dann kamen die „Mul­ti­ple­xe“, ich hat­te erst kurz Hoff­nung auf Bes­se­rung, dann ganz schnell nicht mehr. Nur noch mehr indus­tri­el­le Film­ab­spul­wirt­schaft. Tschüss Kino, will­kom­men Video/​DVD/​BD – und heu­te Streaming.

    Ich war auch kein typi­scher Kino­gän­ger. Ich woll­te einen Film sehen und nicht mit ande­ren Leu­ten abhän­gen. Die stör­ten mich nur. Heu­te ist es wohl kom­plett uner­träg­lich gewor­den, zumin­dest dem zu fol­gen, was ich gele­gent­lich so lese.

    Für mich haben gute Fil­me nicht not­wen­di­ger­wei­se etwas mit Film­vor­füh­rungs­sä­len mit hun­der­ten Sitz­plät­zen vor Groß­lein­wän­den zu tun.

    „Oppen­hei­mer“ habe ich übri­gens schon seit rund vier Wochen auf mei­ner Watch­list ste­hen, der ist dem­nächst ‚dran’…

  2. Kino soll­te mind. ein­mal im Jahr auf dem Pro­gramm ste­hen, das ist ein­fach was ande­res, als Net­flix zuhause. 

    Und ja, es gehö­ren auch die kalo­rien­ver­däch­ti­gen Nat­chos oder Pop­corn dazu. Ich habe mich beim let­zen Mal – mit mei­ner klei­nen Nich­te im Schlepp­tau – über die Prei­se der unge­sun­den Kino­bei­kost gewun­dert; sei’s drum, ein­mal im Jahr.……

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