Gesellschaft

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Bringt die Zukunft hier zu viel und dort zu wenig Wasser?

Der Bericht des Club of Rome aus dem Jahr 1972 warnte vor den Folgen von Bevölkerungswachstum und Industrialisierung auf Ressourcen, Umwelt und Klima. Obwohl damals schon durchaus umstritten, zeigen die Erkenntnisse heute ihre Gültigkeit und Dringlichkeit.

Wahrscheinlich erwähne ich nicht zum ersten Mal, dass ich 1973 den dicken Schmöker mit dem Titel: „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972 gekauft habe. Der Club of Rome hatte die besorgniserregende Vision unserer Zukunft herausgebracht.

Meiner Erinnerung nach gab es viele Interessenten, das Buch löste eine Debatte aus. Ob es die Erste war, die sich als „Nebeneffekt“ zur Bevölkerungsentwicklung auch mit den Folgen auf unser Klima befasste, kann ich nicht sagen.

Die Fakten sind nicht mehr die Fakten – Fakten für alle?

Diese Fakten wurden ausführlich von diesem Report behandelt:

  • Ressourcenknappheit: Die zunehmende Nachfrage durch Bevölkerungswachstum und Industrialisierung würde die Verfügbarkeit von Wasser in vielen Regionen an die Grenzen bringen.
  • Umweltverschmutzung: Die Verschmutzung von Wasserressourcen durch Abwässer und Industrieabfälle würde die Qualität des verfügbaren Wassers verschlechtern. (Der Anteil der Landwirtschaft wird heute stärker betont!)
  • Ungleiche Verteilung: Der Zugang zu sauberem Wasser würde ungleich verteilt bleiben, mit dem Risiko von Wasserknappheit und Konflikten in stark frequentierten Regionen.

Soweit waren die Erkenntnisse Anfang der 1970-er Jahre.

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Hoimar von Ditfurth 1978, die an anderer Stelle tatsächlich als Klimaquatsch abgetan wurde…

Diese Schwerpunkte stehen jetzt zusätzlich auf der Tagesordnung:

  • Veränderte Niederschlagsmuster: Regionen mit Wasserstress leiden unter Dürren, während andere Gebiete mit Überschwemmungen zu kämpfen haben.
  • Schmelzende Gletscher: Wichtige Wasserquellen wie Gletscher schmelzen schneller, was die Wasserversorgung in den davon abhängigen Regionen beeinträchtigt.
  • Steigender Meeresspiegel: Salzwasser-Intrusion in Küstengebieten verdirbt Süßwasserressourcen.

Erkenntnisprobleme haben wir nicht (oder doch?)

Aus heutiger Sicht fast schon legendär waren die Ausführungen des Hoimar von Ditfurth im Jahr 1978 zum Thema Klimawandel. Jedenfalls für die einen. Für die anderen war es der Beginn einer Art Scharlatanerie, die in zahlreichen verrückten und abstoßenden Narrativen mündeten.

Leider wissen wir, dass all diese Beschäftigung mit künftigen Begleiterscheinungen unseres Lebens zu wenig geführt haben. Schon gar nicht zu globalen Antworten auf die gestellten Herausforderungen.

Was ist mit FFF?

Oder ist die meinem Gefühl nach im Sande verlaufende Jugendbewegung, die bei vielen so viel Hoffnung geweckt hat, durch nur durch Gretas offenen Antisemitismus geschädigt worden? Wir wissen, wie schnell das geht. Gerade dann, wenn Ereignisse wie Gretas antisemitische Phrasen auf eine ohnedies bereits polarisierte Gesellschaft stößt.

Dass sich die deutsche Sektion tapfer gegen ein negatives Momentum stellte, heißt ja längst nicht, dass die Bewegung des „Friday for Future“ nicht auch hier bei uns nachhaltig beschädigt wurde. Anderweitige Beschäftigungen Luisa Neubauers würde ich als Beleg dafür ansehen. Aber ich mag mich irren.

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Wer vermag diese Menschheit, in Zeiten parallel verlaufender Herausforderungen, überzeugen, dass Ignoranz kein Weg aus der existenziellen und globalen Krise darstellt? Derzeit scheint die interne Hitliste der vorrangigen Probleme stark von nationalen Egoismen dominiert zu sein. Aber war das je anders? Natürlich kann ich mich irren, aber ich sehe, die Veränderungen in unserer Umwelt und Natur (nicht nur regional) zum einen im Vergleich zu früheren Jahrzehnten meines Lebens als gegeben und logischerweise als zunehmend bedrohlich.

Veränderungsprozesse benötigen viel Zeit, hier sogar sehr viel

Anderseits ist es so, dass so tiefgreifende Veränderungsprozesse naturgemäß viel Zeit brauchen. Auch die Wirkungen von Klimakonferenzen, so könnte man sagen, sind nicht innerhalb einer kurzen zeitlichen Distanz zu erkennen. Aber der Glaube daran, dass Veränderungen schnell wirken könnten, wäre ein Placebo, von dem alle wissen, dass es eines ist.

Solange es unmöglich bleibt, globale Maßnahmen permanent koordiniert und evaluiert zu betrachten, siegen Fake News und bewusst gestreute Propaganda. Und das ist nur eine Facette des Problems. Ich denke dabei gerade zum Beispiel an China, den in absoluten Zahlen größten CO₂ – Emittenten der Welt. Die einen messen dort den Ausbau und Einsatz erneuerbarer Energien, für die anderen ist in der Debatte maßgeblich, dass dort immer noch Kohlekraftwerke und Atomenergie ausgebaut werden.

Eindrücke und Ängste

Einerseits haben wir keine Zeit. Weder, um abzuwarten, wie sich „die Dinge“ entwickeln, noch um auf Nationen zu warten, die (vermeintlich, angeblich) noch weniger Rücksicht auf die Natur (besser gesagt die Voraussetzungen, die menschliches Leben auf unserem Planeten ermöglichen) nehmen als wir in unserem Land. Andererseits soll es so sein, dass sich die Zeitfenster für wirksame Maßnahmen schließen. Wir sprechen allerdings über Prozesse, die – womöglich einmal in Gang gesetzt (Kipppunkte) – unumkehrbar sind. Das sind keine guten Voraussetzungen für unsere Zukunft. Und doch müssen wir uns auch die Zeit geben, die solche Veränderungen benötigen. Vielleicht ist das auch nur eine vage Hoffnung eines älteren Mannes. Meine persönliche Sorgenperspektive ist befristet, die unserer Spezies ist es nicht.

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