Meine Frau hat Brötchen geholt. In der Bäckerei war das Kassensystem ausgefallen. Nur noch Käufe gegen bar waren möglich. Nun passieren solche Dinge ja nicht gerade oft. Außerdem gibt es auf der gleichen kleinen Straße noch einen Bäcker und nur wenige Minuten Fußweg entfernt, gibt es eine weitere Bäckerei. Ein, wie meine Frau erzählte, dicker, ungepflegter Mann wollte die drei gekauften Brötchen mit Karte bezahlen. Als ihn die Verkäuferin darauf hinwies, dass sie ihm die Brötchen nur gegen Bargeld verkaufen könne, flippte er förmlich aus. Er war sicher Ortsfremd oder schlicht einer von denen, die mit Krisen schlecht altern.
Mich erinnerte die Geschichte an einen „Fall“ aus den 1970-er Jahren. Ich war mit zwei Kollegen in Köln unterwegs. Wir waren in einem Postamt (den Grund habe ich vergessen). Ein Kollege kaufte eine Briefmarke und bezahlte diese mit Kreditkarte. Der zweite Kollege, der deutlich älteste von uns, echauffierte sich so darüber, dass er einen hochroten Kopf bekam. Ich dachte, der kriegt gleichen nen Infarkt.
Heute kosten Kartenzahlungen (bei der KSK jedenfalls) jeweils 0,50 €. Ich finde ja, bei einem Brötchen- oder Briefmarkenkauf ist dieser Weg schon arg snobistisch. Aber mein Geld ist es ja nicht.
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Die Rechnung zahlt am Ende immer der Kunde. Wenn zukünftig jeder mit Karte bezahlt, wird das dann halt auf den Brötchenpreis umgelegt – also doch unser Geld.
Das sich manch einer das Hantieren mit Kleingeld sparen möchte, kann ich ja nachvollziehen. Das den Leuten aber nicht klar ist, was das für die Händler bedeutet, ist schon irgendwie ignorant.
So ist es mit vielen Dingen, die wir als besonders fortschrittlich wahrnehmen. Die Zeche zahlt stets der Verbraucher. Aber das sollten doch eigentlich alle wissen.