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Trumps Gaza-Fantasien: Ein gefährlicher Irrweg

Trumps Gaza-Vision stößt auf weltweite Kritik. Seine Worte befeuern Spannungen, während die Geiselfrage die fragile Waffenruhe gefährdet.

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von Horst Schulte

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Donald Trumps Vorschlag, Gaza in eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu verwandeln, wurde verständlicherweise international stark kritisiert. Seine Idee beinhaltet die Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung aus Gaza, was von Ägypten und Jordanien strikt abgelehnt wurde.

Imperialistische Untertöne und steigendes Misstrauen

Diese Aussagen haben vielleicht keinen unmittelbaren Einfluss auf die jüngste Eskalation, verstärken jedoch Spannungen durch ihre imperialistischen Untertöne und das Ignorieren der komplexen Realitäten vor Ort. Solche Pläne werden mittel- und langfristig das Misstrauen gegenüber internationalen Akteuren erhöhen.

Wahrscheinlich liegen die Hauptursachen der Eskalation in der politischen und militärischen Dynamik der Region, Trumps Äußerungen werden hoffentlich also als provokative Anmerkung eines Ignoranten wahrgenommen.

Ethnische Säuberung als Konsequenz?

Würden Trumps »Vorschläge« Realität, entspräche dies nicht mehr und nicht weniger einer ethnischen Säuberung. Vielen Israelis scheint diese Idee gut zu gefallen. Dass die Hamas droht, keine weiteren Geiseln mehr freizulassen, geht für mich auch auf Trumps unsägliches Gebrüll zurück. Er ist und bleibt ein unverantwortlicher Brandstifter.

Es dürfte eine Mischung verschiedener Gründe geben, die den hoffnungsvollen Prozess ins Stocken bringt, genauer gesagt eine weitere Entwicklung gefährdet.

Vier Gründe für die stockenden Verhandlungen

  • Erstens wirft die Hamas Israel vor, gegen die Waffenruhe-Vereinbarung verstoßen zu haben. Dazu zählen angeblich verzögerte Rückführungen von Palästinensern in den nördlichen Gazastreifen sowie Behinderungen bei der Einfuhr humanitärer Hilfsgüter. Israel weist diese Vorwürfe zurück und sieht die Aussetzung der Freilassungen als Bruch der Vereinbarung durch die Hamas.
  • Zweitens sehen Analysten die Geiseln als wichtigstes Druckmittel der Hamas, um ihre Verhandlungsposition zu stärken. Die Organisation könnte versuchen, bessere Bedingungen für die nächste Phase der Waffenruhe zu erreichen, etwa einen vollständigen Abzug israelischer Truppen aus Gaza oder weitere Zugeständnisse.
  • Drittens haben die Drohungen von US-Präsident Donald Trump, die Freilassung aller Geiseln bis Samstag zu erzwingen, und seine kontroversen Vorschläge zur Umsiedlung von Palästinensern die Situation zusätzlich belastet. Die Hamas reagierte ablehnend auf Trumps Forderungen und betonte, dass Drohungen die Lage nur komplizierter machen.
  • Viertens drohte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu mit einer Wiederaufnahme des Gaza-Kriegs, sollten keine weiteren Geiseln freigelassen werden. Dies erhöht den Druck auf beide Seiten und gefährdet die fragile Waffenruhe.

Für Empörung und Entsetzen sorgten dabei die Vorführung und der schockierende körperliche Zustand der drei freigelassenen Israelis.

Quelle

Die Bilder der Geiseln schockieren die Welt

Die Bilder der drei Männer, die von der Hamas freigelassen wurden, berühren viele Menschen. Man mag eine Idee, eine Vorstellung davon haben, welche Dinge diese Männer ertragen mussten. Allein die Ahnung wird die Ablehnung gegenüber diesen widerlichen Hamas-Terroristen prägen und zementieren. Leider wird das in diesem Konflikt den betroffenen Menschen nicht helfen. Genauso wenig wie Trumps irrer Vorschlag, der einer zweiten Nakba gleichkäme.

Die Weltgemeinschaft bleibt hilflos

Die Weltgemeinschaft bleibt in diesem ewigen Konflikt einmal mehr hilflos und einflusslos. Wir sehen schon in unserem Land, wie zerrissen die Leute sind. Es gibt einen gewaltigen Loyalitätskonflikt. Man möchte, nicht bloß aus Staatsraison, Israel beistehen, allerdings lässt uns das gewaltige Unrecht, das uns in Form von Bildern und Berichten quält, zweifeln.

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Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Politik

Gaza-Konflikt, Geiselfrage, Trump

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