Kann es sein, dass Podcasts deshalb Hochkonjunktur haben, weil Ratlosigkeit, Unsicherheit und Sorgen der Leute exorbitant zugenommen haben? Ich höre vielen dieser Leute wohl auch nur deshalb zu, weil ich als Rentner zu viel Zeit habe und denke (wie Georg Schramm in Glanzzeiten einmal pointiert ausführte) , sie könnten mir Aspekte und Informationen vermitteln, die ich bis dahin noch nicht kannte. Verzweiflung und Dummheit gehen insofern leider Hand in Hand.
Experten oder Schwätzer?
Es wird erstaunlicherweise durch die Massen an täglich neuem Input leider überhaupt nichts besser, sondern die Verunsicherung nimmt anhand dieser aus den Mündern dieser Heerscharen von sich berufen fühlenden Experten und Fachleuten (nennen wir sie vielleicht mal Schwätzerinnen und Schwätzern?), immer nur zu.
Wenn Journalisten selbst zur Verwirrung beitragen
Dass ich bei meiner Kritik an dieser Überforderung durch unqualifizierte Sachbeiträge nicht einmal solche extremen Aussagen von Leuten wie Trump, Musk oder Vance oder Putin, Medwedew, Peskow oder Le Pen, Kickl, Orban und Fico im Blick habe, sondern die, die wir als Journalisten bezeichnen und von denen wir uns gern einreden, sie könnten für uns die Dinge des Weltgeschehens qualifiziert einordnen, ist wohl ein Armutszeugnis.
Qualität statt Quantität: Gibt es noch kluge Podcasts?
Es gibt gute Podcasts, kluge Gastgeber/innen und natürlich auch kluge Gesprächspartner. Ich finde allerdings, dass das, was da teilweise rausgetextet wird, schwer zu ertragen ist. Wer jetzt in meine Richtung kritisiert, dass ich schließlich auch meine 5 Cent zu allem und jedem hinauslasse, hat natürlich recht. Allerdings kann ich für mich in Anspruch nehmen, dass ich damit 3-7 andere BloggerInnen nerve. Das macht schon einen Unterschied. Oder?
Wenn politische Kommunikation zur Kakophonie wird
Da sitzen die Koalitionsspitzen nach den Bundestagswahlen einige Tage beisammen, lassen sich von sogenannten Spitzenökonomen beraten, um sich am Ende von diesen coram publico bestätigen zu lassen, dass die nun öffentlichen Vereinbarungen aber genau NICHT dem entspreche, was man besprochen hätte. Auf Deutsch: Mütterrente zählt nicht zu den Investitionen, die die kaputte Infrastruktur in Stand setzen. Tja, Herr Söder.
Zum Glück muss man die vielstimmige Kakofonie nicht als Menetekel des Unterganges interpretieren. Lassen wir uns doch bitte von den ganzen Klugscheißern nicht ins Bochshorn jagen!
Zum Glück war das Wetter in den vergangenen Tagen wunderbar, so dass ich täglich ein paar Stunden an der frischen Luft war. Das hilft auch dabei, mit diesem ganzen Mist etwas besser klarzukommen.
Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.