Wenn man nachsieht, wie teuer das derzeitige E-Auto von Thomas Knüwer ist, könnte man glauben, dass manche Leser seinen Artikel erst gar nicht lesen. Nicht aus Neid, sondern rein wegen der Preisklasse. Er fährt einen Mercedes EQE und ist begeistert. Das Auto kostet in der Grundausstattung ca. 70 TEUR. Das ist mal ein Wort bzw. es ist ziemlich genau doppelt so teuer wie mein alter Škoda Octavia von 2007.
Ich empfehle dringend, seinen Artikel vollständig zu lesen, da er einige Wahrheiten aufdeckt, die, wenn man sie akzeptiert, viele interessante Aspekte im Kontext der Probleme offenbaren, die vor allem in Deutschland mit der E-Automobilität verbunden sind.
Es sind offenbar weniger technologische oder ökonomische Defizite, die das E-Auto ins Hintertreffen bringen, sondern – keine Überraschung – vor allem Fehler im Marketing der Autohersteller.
Es ist komplex und das deutet auch die Länge des Artikels an. Die nominale Lesezeit beträgt 27–32 Minuten.
Ich glaube, dass mich als 71-jährigen Rentner Marketing-Defizite kaum umstimmen können, mir noch ein solches Auto leisten zu sollen. Weder auf emotionaler noch sachlicher Ebene. Ich vermute, die Altersstruktur in unserem Land spielt eine Rolle, und ganz viele Menschen vermutlich ähnlich über diese Investition denken wie ich.
Ich habe vor einer Weile mal gelesen, dass jüngere Menschen eine ganz andere Einstellung zum Auto haben, als das noch zu meiner Jugendzeit der Fall war. Es wird erheblich weniger Wert auf Größe, Ausstattung oder Status gelegt. Dieser in meinen Augen sympathische Zugang führt logischerweise ja auch zu anderen Kaufentscheidungen als zu anderen Zeiten. Ob das empirisch zu belegen ist, vermag ich nicht zu sagen.
Mich haben damals solche Videos wie von Audi auch begeistert. Und obwohl ich in meinem Leben zwei wirklich tolle Audis gefahren habe, ließ ich mich von den Botschaften sicher nicht beeinflussen. Ich kann das sagen, weil beide Firmenfahrzeuge waren. Ich konnte zwischen BMW und Audi wählen. Mir gefiel Audi aus ganz bestimmten Gründen besser. Werbung, genauer gesagt deren Wirkung, zählte ehrlicherweise nie dazu. Dabei gehöre ich nicht zu denen, die die Wirkung von Werbung und deren manipulative Kraft nicht unterschätzen würde.
Ich hoffe, dass die sehr positive Einschätzung der E-Mobilität, wie sie im Artikel von Thomas Knüwer zum Ausdruck kommt, auch in unserer oft skeptischen Gesellschaft auf fruchtbaren Boden fällt.

Wenn seine Sichtweise Gehör findet, könnte das helfen, die aktuellen Probleme der Autoindustrie abzumildern – Probleme, die nicht nur auf eigene Fehler zurückgehen, sondern auch auf den Druck durch disruptive Entwicklungen und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit.
Ich habe für meine Citan Diesel (gebraucht) 13000 Euro bezahlt. Ich fahre 30000km im Jahr- einen elektro- Hundefänger könnte ich mir zwar finanzieren, aber der Akku wäre tot, bevor ich das Auto bezahlt hätte- und schon wäre ich wirtschaftlich am Ende.
Ich wohne auf dem Land und fahre den Citan (LKW Ausführung) privat. Als Ultraschaller für Druckgasbehälter bin ich ziemlich gebunden, wenn ich nicht für Mindestlohn arbeiten will. Den Kastenwagen fahre ich, um Material für Haus und Hof befördern zu können, oder mit Hund und Frau an den See fahren…
Im Sommer fahre ich oft mit dem Motorrad zur Arbeit- aus Spaß an der Sache und der CO2 Bilanz- aber elektro- das ist nicht drin.
@Wolf Jäger: Ein E-Auto werde ich mir wohl auch nicht mehr anschaffen. Mein Diesel fährt und ich fahre längst nicht mehr so viel wie du. Früher war meine Arbeitsstelle 150 km entfernt. Deshalb hatte ich mir überhaupt nur den Diesel zugelegt. Danach (2007) wurde alles anders 🙂
Wir fahren seit etwas mehr als zwei Wochen mit einem Wagen elektrisch und ich schreibe ja auch im eigenen Blog darüber. Und wir haben – nicht primär in das E-Auto – investiert, trotz meines fortgeschrittenen Alters: In eine PV-Anlage auf dem Dach, in eine Wallbox (deren Lieferung sich verzögert) und in ein geleastes E-Auto weist weg vom Mercedes EQE (dessen Lieferung sich verzögert). Und wir denken, dass es sich rechnen wird, denn meine Frau fährt täglich nach Frankfurt. Und diese Fahrten hoffen wir mit dem E-Auto und eigener Solarenergie künftig kostengünstig zu bestreiten, so dass sich die Anlage schnell rechnet und wir auch ökologisch unseren Beitrag leisten. Ja, unsere Rahmenbedingungen sind gut und ich glaube, es macht Sinn.
Und … E-Auto fahren macht Spaß, gefällt mir besser wie das Verbrenner fahren. Und ich habe lange, lange Jahre viele, viele Kilometer mit Diesel-PKW geschrubbt. Die ganze Diskussion gehört einfach weniger Diesel-Dieter gehen Elektro-Eddie, weniger emotional, mehr sachlich geführt.
@Stefan Pfeiffer: Ich denke auch, dass die Diskussionen sachlich geführt werden sollten. Der Beitrag, auf den ich hier Bezug genommen habe, war dafür ein gutes Beispiel. Ich fand den Bericht ansprechend.