Fotografieren ist toll, trotz KI

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> 4 Kommentare

Ich foto­gra­fie­re immer noch gern. Trotz KI und all dem, was man so oder so sehen kann. Deshalb sehe ich mir auch vie­le Fotos ande­rer Fotografen an. Einmal dient mir das zur Inspiration und ande­rer­seits mache ich das aus purer Freude über gelun­ge­ne Fotos. Meinen Flickr-​Account habe ich vor ein paar Jahren wie­der­eröff­net. Das stimmt nicht ganz. Ein neu­er Account war nötig, weil ich die Zugangsdaten der frü­he­ren Fotos von Anfang der 2000er Jahre im bestehen­den Account nicht mehr rekon­stru­iert bekam. Auch Flickr konn­te nicht hel­fen. Allerdings hat­te ich die­se Bilder damals ja gesi­chert und auf mei­nen Google-​Foto-​Account hoch­ge­la­den. Fotoalben haben halt doch was für sich im direk­ten Vergleich zu den diver­sen Fotoportalen. Nun, man geht schließ­lich mit der Zeit. Da müs­sen gewis­se Fehlfunktionen (vor und hin­ter dem Bildschirm) in Kauf genom­men werden. 

Was ich komi­scher­wei­se nicht mag, sind Fotos von Tieren, die gera­de dabei sind, ihren natür­li­chen Bedürfnissen nach­zu­ge­hen. Ich mei­ne nicht so etwas:

Vor ein paar Tagen hat­te jemand bei Insta eine Szene foto­gra­fiert, die das auf kras­se Weise beschrieb. Eine Katze hat­te einen Buntspecht ange­grif­fen. Angeblich, so der Autor, hat der Vogel es über­lebt, weil er ein­ge­grif­fen habe. Das mag so sein. Aber es war schon noch Zeit für ein Foto. 

Als ich sah, dass sehr vie­le Leute den Beitrag kri­tisch kom­men­tiert haben, wur­de mir klar, dass vie­le Leute sol­che Szenarien nicht mögen. Ich like der­lei Fotos fast nie. Es sei denn, es han­delt sich um Fotos von National Geographics, also von pro­fes­sio­nel­len Fotografen. Denen hal­te ich zugu­te, dass sie die Wirklichkeit abbil­den, und zwar (ACHTUNG!) ohne womög­lich nach­zu­hel­fen. Warum ich das sage? Ich war kürz­lich mit einem Naturschützer in unse­rer Region unter­wegs, der mir davon erzähl­te, dass es unter uns Fotografen auch sol­che gibt, die etwa Insekten mit Eisspray „behan­deln”, um die­se dann bes­ser foto­gra­fie­ren zu kön­nen. Er beschrieb mit Handlungen sol­cher „Fotofreunde”, die ich offen gestan­den nicht für mög­lich gehal­ten hät­te. Da wur­den Brutstätten von Eisvögeln ohne Rücksicht auf Verluste prä­pa­riert und vie­le ande­re Dinge mehr. 

Diese eine Schattenseite eines so wun­der­vol­len Hobbys habe ich noch nie bedacht. Auch, weil ich sol­che unver­ant­wort­li­chen Handlungsweisen gar nicht für mög­lich gehal­ten hätte. 

Fotos, in denen ein Tier ein ande­res ver­letzt oder tötet, erhal­ten von mir kein Like. Natürlich weiß ich, dass die Natur vom Fressen und Gefressen wer­den bestimmt ist. Auch, dass i.d.R. der Stärkere gewinnt. Der natür­li­che Kreislauf ver­stößt, ich muss es lei­der zuge­ben, gegen einen Instinkt, den ich zwar selbst als merk­wür­dig betrach­te, den ich ande­rer­seits aber auch nicht unter­drückt bekomme. 

Vor ein paar Monaten hat­te ich einen Haubentaucher beob­ach­tet und ihn direkt nach dem Auftauchen „erwischt”. Er hat­te einen Fisch gefan­gen und war dabei, ihn zu ver­schlin­gen. Ich habe das Foto bei Flickr gezeigt und dafür immer­hin 104 Likes und 6 Kommentar erhalten. 

Hier kli­cken, um den Inhalt von Flickr anzuzeigen. 
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Flickr.

Diese in mei­nen Augen harm­lo­se­re Variante konn­te ich gera­de noch so pas­sie­ren las­sen. Dagegen habe ich kürz­lich ein Video gese­hen, in dem ein Reiher einen klei­nen Vogel töte­te. Das war schau­rig und ging lang­sam vor. Der Reiher hat­te sein Opfer mit sei­nem gro­ßen Schnabel auf­ge­spießt. Das sah furcht­bar aus. 

Ich kann mir schon vor­stel­len, was man­che jetzt den­ken mögen.

Ich bin ja auf dem Land auf­ge­wach­sen. Während mei­ner Kindheit leb­te mei­ne Familie in einer Art land­wirt­schaft­li­chem Betrieb. Da fan­den jähr­lich Schlachtungen statt, Hühner wur­den getö­tet und gerupft und manch­mal wur­de ich (ein­mal sogar gewollt) Zeuge. Das gehör­te dazu und in der Natur selbst umso mehr. Aber Fotos müs­sen ja auch nicht alles zeigen. 

Wie seht ihr das? 


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4 Gedanken zu „Fotografieren ist toll, trotz KI“

  1. Schöne Fotos!
    Ich stim­me zu, Fotos müs­sen nicht alles zei­gen. Videos/​Fotos vom Schlachten/​Tierquälerei etc. kann man sich not­falls auf Youtube oder Tierschutz-​Aktivisten-​Seiten angu­cken. Ich mag so was nicht sehen. Die Welt ist schon grau­sam genug.

  2. Hallo Horst,

    tut mir leid für die spä­te Antwort hier.
    Du hast bei mir kom­men­tiert, das du eine Time Machine für dei­ne Fotos nutzt? Magst du mir da viel­leicht mehr dazu erzäh­len? Was macht es und wie benutzt man es?

    Bzgl dei­nem Beitrag: Ich bin dank­bar dafür, das man teil­wei­se KI Bilder noch erkennt. Wer weiß, wie die Technik in ein paar Jahren aus­sieht. Es ist erschre­ckend, wie ver­fälscht Fotos oder sogar Videos heut­zu­ta­ge sind…

    Was dem Vogel angeht, ich kann die Leute ver­ste­hen, die nega­tiv kom­men­tiert haben. Natürlich muss man nicht über­all sei­nen Senf dazu­ge­ben, aber lie­ber dem Vogel hel­fen, statt ein Foto zu machen. 🙂 Dennoch Hass, Negativität muss nicht sein. 

    Liebe Grüße, Anja

☀️ Jeder Tag ist ein neuer Anfang.

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