Harte Intellektuelle überfordern deutsches Mittelmaß

Ulf Pos­ch­ardt ver­tei­digt Maxim Bil­ler – ein Duett der Eitel­keit im Kampf um die Deutungshoheit.

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Maxim Bil­ler zeigt ein­mal mehr sein unfreund­li­ches Gesicht. Ich habe ihn bei sei­nen TV-Auf­trit­ten nie mit einem wenigs­tens neu­tra­len erlebt. Auch der Mann hat Freun­de. Sol­che, die sich voll in die Bre­sche wer­fen, ins­be­son­de­re dann, wenn der links-ver­siff­te Main­stream­jour­na­lis­mus (wozu gehört eigent­lich die Sprin­ger-Klit­sche?) wie so häu­fig „Can­cel Cul­tu­re“ praktiziert. 

»Ja, wenn es um Isra­el geht, um Ben­ja­min Netan­ja­hu und die stra­te­gisch rich­ti­ge, aber unmensch­li­che Hun­ger­blo­cka­de von Gaza oder die rein defen­si­ve Iran-Kam­pa­gne der IDF, ken­nen die meis­ten Deut­schen kei­nen Spaß«, schreibt Bil­ler.

Die Deut­schen sei­en »Täte­ren­kel« und von einem schlech­ten Gewis­sen geplagt; in ihnen ste­cke »der ewi­ge Opa und wil­li­ge Wehr­machts­spieß«, so der Schrift­stel­ler und Essay­ist wei­ter.

Als ein Bei­spiel von meh­re­ren nennt er den ZDF-Talk­mas­ter Mar­kus Lanz. Die­ser zei­ge beim The­ma Isra­el »eine raub­tier­haf­te Angriffs­ho­cke« und wol­le »die Israe­lis als mit­tel­al­ter­li­che Kin­der­mör­der und moder­ne Kriegs­ver­bre­cher über­füh­ren«. Eini­ge sei­ner Talk­show-Gäs­te sei­en »leicht ent­flamm­ba­re Islam­ver­ste­her«, die sich auf einem »patho­lo­gi­schen, psy­chisch bestimmt sehr belas­ten­den Anti-Isra­el-Hor­ror­trip« befänden.

Quel­le

Das mit der „raub­tier­haf­ten Angriffs­ho­cke“ muss ich mir mer­ken. Aller­dings gilt die­se Hocke in ihrer Anwen­dung nicht bloß für die­ses Bei­spiel. Die Angriffs­ho­cke ist eher wohl ein Teil der Phy­si­o­no­mie des Talkers.

Ulf Pos­ch­ardt, der sich selbst offen­bar als ele­gant ver­pack­tes Prä­sent an die kul­tu­rel­le Eli­te begreift, sah sich bemü­ßigt, Maxim Bil­ler in der Jüdi­schen All­ge­mei­nen zu ver­tei­di­gen. Hier wird nicht dis­ku­tiert, hier wird exe­ku­tiert – schließ­lich geht es um nichts Gerin­ge­res als den hei­li­gen Kul­tur­kampf gegen das links-grü­ne Lager.

Für Maxim Bil­ler ist der Intel­lek­tu­el­le vor allem ein Anwalt der Mäßigung.

Ulf Pos­ch­ardt in sei­nem Mei­nungs­bei­trag in der „Jüdi­schen Allgemeine“

Als gemä­ßigt ist Bil­ler mir noch nie auf­ge­fal­len, eher als Stör­ele­ment einer beson­de­ren Art.

Sei­ne Ver­bun­den­heit mit Isra­el und des­sen Men­schen neh­me ich ihm (Pos­ch­ardt) ab. Doch dass er nun aus­ge­rech­net einen dezi­diert deutsch­land­kri­ti­schen Geist wie Bil­ler ins Feld führt, um sich die ver­lo­ren geglaub­te Deu­tungs­ho­heit zurück­zu­er­obern, ist ein tak­ti­scher, ja – viel­leicht sogar hin­ter­lis­ti­ger Zug. Pos­ch­ardt weiß natür­lich, dass vie­le sei­ne intel­lek­tu­el­le Schär­fe nicht tei­len (mögen oder kön­nen) – und ihm des­halb auch die Gefolg­schaft verweigern.

Sol­che Men­schen wie Pos­ch­ardt und Bil­ler konn­te ich noch nie leiden. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Israel Kulturkampf Meinungsführer

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