Fehler: Wer sich vergaloppiert und das nie zugeben würde

Dass wir uns immer häu­fi­ger über Satire strei­ten, statt ihr und ihren Protagonisten die lan­ge all­ge­mein gül­ti­gen Freiheiten zu las­sen, gehört zu den ungu­ten Entwicklungen in unse­rem Land. Stattdessen wird jeder ver­meint­lich als Fehler betrach­te­te Wortbeitrag hochgejazzt.

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Gehör ich auch zu jener Spezies, die mit einem Fehler nicht gut umge­hen kann? Ich den­ke schon. 

Vize-​Autor Felix Dachsel zählt mich ver­mut­lich zu den „Eckhart-Verteidiger„n. So, wie ich hier vor eini­ger Zeit Xavier Naidoo vor über­zo­ge­nen Angriffen ver­tei­digt habe (…Boh eh), so war es also Zeit für Dieter Nuhr und Lisa Eckhart. Immer noch bes­ser, als ein Corona-​Leugner zu sein. 

Maxim Biller hat in der SZ rich­ti­ger­wei­se ent­schlüs­selt, dass der anti­se­mi­ti­sche Ausfall bei Eckhart kei­ne Ausnahme ist, son­dern die Regel.

Warum das ZDF die Antisemitin Lisa Eckhart aus­la­den sollte

Vorwurf hält einer Prüfung nicht Stand

Ich habe mir schon vie­le Youtube-​Videos mit Eckhart ange­se­hen. Und zwar, weil ich sie mag und ihre mit­un­ter anstö­ßi­gen Texte bril­lant fin­de. Beispiele für einen gras­sie­ren­den Antisemitismus habe ich außer beim Auftritt bei den „Mitternachtsspitzen” nicht gefun­den. Dabei wird jeder hof­fent­lich wis­sen, dass das eine oder ande­re „Versatzstück” von Kabarettprogrammen immer mal wie­der in neue­ren Auftritten vor­kom­men können.

Nicht nur Wodarg oder Bhakdi kämen zum Beispiel nie auf die Idee, ihre wahn­wit­zi­gen Thesen und Fehleinschätzungen öffent­lich ein­zu­ge­ste­hen. Vermutlich auch des­halb, weil sie dann gesell­schaft­lich voll­stän­dig gelie­fert wären. Der Fluch einer sehr unwür­di­gen Popularität lässt sie nicht mehr aus ihren Klauen.

Übereinstimmungen

Stellungnahme von Lisa Eckhart zu Billers Artikel (inzwi­schen ist die­ser zum Glück hin­ter einer $$$ Bezahlschranke verschwunden! 

Ich räu­me ein, wenn ich Mist von mir gege­ben habe. Zugegeben, ich habs ein­fach als klei­ner Blogger. Egal, wie sie sich selbst sehen und ein­schät­zen wer­den, Biller, Dachsel und genü­gend ande­re kämen nicht ein­mal im Traum dar­auf, ihre völ­lig über­zo­ge­ne Kritik zu hinterfragen. 

Was Maxim Biller sich bei sei­ner Kolumne gedacht hat, leuch­tet ein. Er gehört zu denen, die es sich nicht neh­men las­sen, den „deut­schen Schuldkomplex” zu füt­tern. Er ver­steht den Umgang mit die­sem „Instrument” eben­so gut, wie die AfD. Gut, die Blickrichtung ist verschieden.

Hendryk M. Broder wür­de ich einer gan­zen Gruppe von Leuten bei­ord­nen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, ihre deut­schen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu quä­len. Dabei möch­te ich wet­ten, dass sich die­se bei­den Männer über­haupt nicht lei­den können. 

Fehlerlesen

Geschenkt, es gelingt die­sen Leuten schein­bar spie­lend, den dun­kels­ten Teil unse­rer Geschichte als Waffe gegen alle Deutschen umzu­mün­zen. Dass die ver­wen­de­ten Geschütze, die dafür ver­wen­det wer­den, immer schär­fer wer­den, hin­dert sie nicht dar­an, sich fort­ge­setzt gegen die­se Gesellschaft zu wenden. 

Das ist zwar etwas ande­res als poli­ti­scher oder reli­giö­ser Fundamentalismus. Unserer Gesellschaft tut die unnüt­ze Beschäftigung mit die­sen selbst­ge­rech­ten Intellektuellen in die­sen schwie­ri­gen Zeiten nicht gut. Wir haben hin­rei­chend ande­re Probleme. Ich bin froh, dass wir wenigs­tens ein paar Comedians, SatirikerInnen, von mir aus KabarettistInnen im Land haben, die uns ab und an mal ein Lachen aufs Gesicht zau­bern. Und wenn Eckhart oder Nuhr die­sen Idioten nicht pas­sen, sol­len sie abschal­ten und uns mit ihrem pseu­do­in­tel­lek­tu­el­lem Gequatsche verschonen. 


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