Im Frühjahr benötigte meine Frau die Ambulanz. Lange Wartezeit! Daran ist man längst gewöhnt. Ein paar Monate später war meine Nichte zehn Stunden im Bergheimer Krankenhaus, dann ging sie, erschöpft und ohne Hilfe. Außer der ziemlich bekoppten Aussage eines Arztes nach etwa 10 Stunden fand keine Behandlung statt. Erst am nächsten Morgen fand sie eine chirurgische Ambulanz in Jülich, die sie behandelte, wie es sich gehört.

Ein paar Wochen später stürzte unsere Nachbarin (Mitte 70) auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz (Unebenheiten) und brach sich die Schulter. Vier Stunden warten in Köln, danach Röntgen in Bergheim, danach die Krankenhausambulanz: sechs Stunden. Diagnose: neues Schultergelenk nötig. Doch wegen ihrer Vorerkrankungen lehnt sie die Operation ab. Jetzt lebt sie mit der kaputten Schulter – und der Angst vor dem, was sie noch erwartet.
Ich frage mich, wie das weitergehen soll – primär in kleinen Städten bzw. auf dem Land. 40 Prozent der Hausärzte in Deutschland sind über sechzig. Nachfolger finden sich nur mit Glück und umfangreichen Werbemaßnahmen der Kommunen. Das Netz wird dünn und dünner. Wenn es reißt, fällt keiner mehr weich.



Wenn man dann wie Spahn u Linnemann jetzt noch syrische Ärzte und Pfleger auffordert, wieder nach Syrien zu gehen und ihr Land aufzubauen, wird es hier bestimmt noch schnell besser!
@SuMu: Dass „die“ nicht gemeint sind, ist eigentlich klar. Jedenfalls für die, die nicht überempfindlich sind und keine grünlinke Ideologie verfolgen.
@Horst Schulte: Dann sollten Merz und Co. das auch genau so mitteilen und sich nicht ständig allgemein äußern! Das ist ein Teil der schlechten Kommunikation der Regierung.
@SuMu: Sonderlich gut kommunizieren kann auch diese Regierung nicht. Es fehlt mitunter an Klarheit. Aber vielleicht ist das Teil einer Strategie, die ich noch nicht durchschaut habe. Wadepuhl, unser wackerer Außenminister, war kürzlich in Syrien und hat sich vor diesem Eindruck kritisch über die Chance geäußert, dass viele Syrier (wie von Merz/Lnnemann) gewünscht wieder nach Hause zurückkehren werden. Beim Ausmaß der Zerstörung und dem Grad von Unsicherheit für die Menschen dürfte Wadepuhl wohl eher richtig liegen.
NTV:
„In der Sitzung der Bundestagsfraktion am Dienstagnachmittag soll er nach Angaben mehrerer Teilnehmer gesagt haben, Syrien sehe schlimmer aus als Deutschland 1945.
Beteiligte der Sitzung äußerten sich irritiert über die Aussage. Ein Abgeordneter bezeichnete den Auftritt Wadephuls in der Fraktion als „schlimm“ und „desaströs“. Die Unterstützung für den Außenminister in der Fraktion schwinde.“
Das „C“ in CDU könnten die langsam mal streichen!
@: Warum soll ein Außenminister das nicht sagen? Ich halte das für eine erlaubte und ehrlich gesagt, sympathische Aussage des Außenministers. Wir leben in einer Demokratie und auch Spitzenpolitiker einer konservativen Partei sollten das dürfen, ohne gleich von allen beschimpft zu werden.
@Horst Schulte: Das haben Mitglieder seiner eigenen Partei gesagt
Wadepuhl hatte das doch gesagt. Darum ging der Streit ja. Dass es in der CDU gibt, die das auch so sehen, ist nur natürlich.