
Tendenzbetriebe
Also, Leute. ARD und ZDF sind Tendenzbetriebe – sagt jedenfalls Roland Schatz, Medienforscher, Journalist und erklärter Skeptiker. Und offen gestanden: Es fällt schwer, ihm da noch rundweg zu widersprechen.
Denn nach seinen Analysen berichten deutsche Medien dreimal so häufig über ausländische Tatverdächtige, wie es deren Anteil in der Kriminalstatistik hergibt. Das heißt: Wir sehen ein verzerrtes Bild, das Angst und Misstrauen sät – und kaum jemand zieht die Bremse.
Wem wollen wir noch vertrauen?
Der Regierung? Laut Umfragen: kaum. Den Medien? Schon lange nicht mehr. Das Vertrauen bröckelt, und wer überhaupt noch hinschaut, tut das meist mit zusammengekniffenen Augen.
Roland Schatz erzählte im Gespräch mit Prof. Dr. Rieck, dass nur noch 40 Prozent der Deutschen die öffentlich-rechtlichen Sender einschalten. Zu negativ, zu einseitig, zu weit weg vom Alltag der Menschen.
Ob diese Zahl so belastbar ist, sei dahingestellt. Doch sie klingt nach einer Erfahrung, die viele teilen: Das Gefühl, dass sich Sender, Redaktionen und ganze Nachrichtenhäuser in Echokammern bewegen.
Von Corona bis zur Kakophonie
Schatz lebt in der Schweiz – und dort schaut man mit einer gewissen Distanz auf das, was er sinngemäß als „Merkel-Drosten-Phänomen“ bezeichnet: die mediale Steuerung der Pandemiewahrnehmung. Er selbst wird gern in die Reihe der Corona-Skeptiker eingeordnet. Und auch wenn man diese Zuschreibung vorsichtig lesen sollte, bleibt die Frage: Warum sind so viele, die Zweifel äußern, sofort in Schubladen gesteckt?
Ich gebe zu, ich habe mich geirrt. In meinem Beitrag vom 15. Oktober 2025 habe ich das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Rundfunkfinanzierung unterschätzt. Denn es gibt inzwischen genug Material, das eine tendenzielle, unausgewogene Berichterstattung bei ARD und ZDF belegt – auch bei ihren zahllosen Ablegern.
Zu viel Meinung, zu wenig Vertrauen
Was folgt daraus? Vielleicht Klagen gegen den Rundfunk? Vielleicht auch einfach nur noch mehr Rückzug.
Mir jedenfalls wird das alles zunehmend zu unübersichtlich. Diese Kakophonie der Stimmen, dieser ständige Streit um Deutungshoheit – es ermüdet.
Man weiß langsam nicht mehr, woran man ist.
Und das ist vielleicht das größte Problem: Wenn selbst Aufklärung ihren Boden verliert.
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