Thema: Wirtschaftspolitik

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Zölle – Protektionismus als Bumerang: Trumps Handelsstrategie auf dem Prüfstand

Vielleicht gibt es keine kluge Antwort, die die Weltgemeinschaft auf Trumps Zölle geben könnte. So wird es dazu kommen, dass die betroffenen Länder (Mexiko, Kanada und China) mit Zöllen kontern. Wohin eine derartige Kaskade führen wird, haben Ökonomen weltweit erklärt. Beim orangenen Mann im Weißen Haus verfangen Argumente nicht. Da passt kein Blatt Papier zwischen ihn und seine Wähler.

Ein legitimes Ziel mit fragwürdigen Mitteln

Trump will die schon seit Langem ungleiche Handelsbilanz zugunsten der USA verändern. Ich finde, das Vorhaben ist legitim. Das gewählte Mittel ist ungeeignet. Er wählt somit das untauglichste Mittel – eines aus vergangenen Zeiten. Dass er seiner Bevölkerung innerhalb kürzester Zeit höhere Preise (Inflation) beschert, wird sich rächen. Jedenfalls kann man kaum eine andere Erwartung haben.

Im Jahr 2023 exportierte Deutschland Waren im Wert von etwa 158 Milliarden Euro in die USA. Im selben Jahr hat der Importwert von Gütern aus den USA etwa 94,7 Milliarden Euro.

Die Trump-Wähler werden im ersten Moment mit diesem Wahnsinn einverstanden sein. Bis sie (schnell) merken, was das für sie und ihren Lebensstandard bedeutet.

Trumps zweite Amtszeit trotz Anklagen

Dieser unsägliche Trump ist allein mit menschlichen Kategorien nicht zu beschreiben. Alles passt bisher in das Bild der Erwartungen, das man sich von Trump machte.

Er ist zu seiner zweiter Amtszeit gekommen, obwohl Trump sich mehreren strafrechtlichen Anklagen gegenübersieht (u. a. wegen Vorwürfen in Zusammenhang mit Wahlbeeinflussung sowie dem Umgang mit geheimen Dokumenten). Auch in den USA ist eine Anklage jedoch kein Schuldspruch; erst ein abgeschlossenes Gerichtsverfahren mit einem entsprechenden Urteil würde ihn tatsächlich „vorbestraft“ machen. Außerdem hat der Supreme Court ja Verwirrendes über Trumps “Immunität” verlauten lassen.

Wirtschaftliche Vergeltungsmaßnahmen

Die US-amerikanische Bevölkerung hat den Versprechungen und vollmundigen Ankündigungen geglaubt und – das kannten wir schon – Trump setzt um, was er hinausposaunt hat. Jedenfalls an vielen Stellen.

Die drei betroffenen Länder haben bereits reagiert. China ist verärgert und will sich revanchieren. Trudeau hat bereits ab kommenden Dienstag seinerseits Zölle von 25 % auf US-amerikanische Waren angekündigt.

Trump-Zölle gegen Mexiko bedrohen deutsche Autobauer | BR24

Dass in Mexiko einige deutsche Auto-Firmen Fabriken unterhalten und demnach von den verhängten Zöllen betroffen sind, macht die Lage also auch für Deutschland brisant.

Die Rolle der EU und die Schwäche der US-Wirtschaft

Mal sehen, wie die EU und unsere Regierung (sic?) darauf reagieren wird.

Schließlich stellt sich die Frage, weshalb eine so große und mächtige Nation nicht erreichen konnte, dass ihre Unternehmen am Weltmarkt bestehen können und deshalb auf Zölle verzichten kann. Offenbar überzeugen die Produkte nicht in dem Maße, dass sie gegenüber dem internationalen Wettbewerb bestehen könnte. An den Kosten für den Sozialstaat (s. Deutschland) liegt es also schon mal nicht!

Handelskriege als politisches Druckmittel

Länder können versuchen, durch Erhöhung von Zöllen bestimmte Verhaltensänderungen seines Handelspartners zu erzwingen (z. B. Abbau eigener Handelshemmnisse, Zugeständnisse bei Freihandelsabkommen etc.). Trump will Verhaltensänderungen erzwingen – erpressen, könnte man auch sagen. Von Mexiko erwartet er konkret, dass das Land mehr Einfluss auf die Vermeidung der Migration aus Südamerika in die USA nimmt.

Die drohende Eskalation

Es wird zu einem Handelskrieg kommen. Inwieweit die USA an dieser Stelle die bessere Ausgangslage hat, als insbesondere unser wirtschaftlich angeschlagenes Land, bleibt abzuwarten. Überaus wichtig ist in diesem Zusammenhang die Reaktion der EU.

Schuldenbremse, Bürokratie und die fatalen Narrative einer verantwortungslosen Unionspolitik: Wer führt hier wirklich und mit welchem Ziel?

Shit! Jetzt ist es passiert. Die Stimmung sei — so die freie Wirtschaftsjournalistin Weidenfeld bei Phoenix — angeblich besser als die Lage. Von dieser Dame durfte ich aber nichts anderes erwarten.

Auf dem Wutzettel aller neoliberalen Kämpfer steht jede Form linker oder grüner Politik an der Top-Position. In den vergangenen Wochen hatten wir das in unseren Medien noch andersherum geflüstert bekommen. Nun ist es also richtig schlimm. Wenige Wochen gingen seither ins Land. So schnell ändert sich alles!

Experten erregen sich darüber, dass in unseren Amtsstuben noch immer gefaxt wird. Ja, furchtbar. Man ergeht sich im Wehklagen über eine überbordende Bürokratie. Das ist ein so beliebtes Thema, weil jeder seinen Beitrag leisten und wilde Schimpfkanonaden starten kann.

Dabei geht es um Entscheidungen, die in der Ampel nicht getroffen werden können, weil die Union, die u.U. schon bald die Amtsgeschäfte übernehmen wird, nicht dazu bereit ist, die dringend nötigen Mittel für Infrastrukturmaßnahmen durch eine Anpassung der Schuldenbremse zu erlauben. Dabei darf man sicher sein, dass eine der ersten Maßnahmen der dann unionsgeführten Regierung darin bestehen wird, die Schuldenbremse zu verändern. Halten sie das Verhalten der Union wie ich für unseriös oder möchten Sie gegen meine Aussage wetten?

Die Wirtschaft — verzeihen Sie mir, dass ich das hier so unverblümt schreibe — wittert in diesen Zeiten Morgenluft. Ich finde, man kann das auch am Grundrauschen dieser massiven Unzufriedenheit erkennen, die viel zu kategorisch auf die Nichtleistung der aktuellen Bundesregierung reflektiert, um für mich glaubwürdig zu sein. Man kann eben nie genug klagen. Manche haben es dabei zur Meisterschaft gebracht. Ich finde die Bereitschaft unserer Bevölkerung, die einseitigen Narrative ohne Wenn und Aber zu übernehmen, beschämend.

Deutschland ist bekannt für seine wettbewerbsfähige und hochentwickelte Industrie, insbesondere in den Bereichen Maschinenbau, Automobilbau, Chemie und Elektronik. Diese Sektoren haben global eine starke Nachfrage. Der Status quo war bedingt durch positive Erfahrungen der Kunden dieser Sektoren.

Man hört, die schlechte Lage unserer Wirtschaft hätte vor allem damit zu tun, dass der Industrieanteil im Vergleich zu anderen europäischen Ländern so hoch ist. Der Anteil der deutschen Industrie betrug in guten Zeiten ca. 24 % des BIP.

»Made in Germany« galt etwas. Innerhalb weniger Jahre (es sollen die letzten 3 unter der Ampel-Regierung gewesen sein) hat sich das – glaubt man den Protagonisten unserer Expertenzirkel und Zurufen aus der Wirtschaft – fundamental verändert. Entscheidungen gegen den Standort Deutschland sind inzwischen an der Tagesordnung. Zeitungsberichte über Entlassungen und Werkschließungen und Verlagerungen werden im Internet geteilt, um die Unfähigkeit dieser Bundesregierung zu belegen. Nichts ist den Protagonisten der Union, der AfD und des BSW zu billig, die angesichts der Lage ihr politische Giftsuppe kochen.

Bei allen Betrachtungen spielt keine Rolle mehr, was wir vor wenigen Jahren noch als Erklärung für die Überlegenheit der deutschen Wirtschaft mit beinahe bedauerndem Unterton aus Politik und Wirtschaft zu hören bekamen. Es ging um die hohen Exportüberschüsse, die die deutsche Wirtschaft primär aufgrund der niedrigen Zinsen erzielen konnte.

Nach der Finanzkrise 2008 profitierte Deutschland stark von der Zinspolitik der EZB.

Die niedrigen Zinsen, die durch die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstützt wurden, ermöglichten es deutschen Unternehmen, günstige Kredite aufzunehmen. Dadurch konnten sie Investitionen in neue Produktionsanlagen, Technologien und Exportkapazitäten tätigen, was ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit stärkte und ihre Exportzahlen förderte. Dieser Vorzug wurde im Ausland nicht sonderlich geschätzt. Man empfand diese Lage als unfair.

Durch die Niedrigzinspolitik blieb der Euro im Vergleich zu anderen Währungen, wie dem US-Dollar, relativ schwach. Ein schwächerer Euro verbilligte deutsche Exporte für Länder außerhalb der Eurozone, da deren Produkte in anderen Währungen günstiger wurden. Das hat die Nachfrage nach deutschen Waren weltweit verstärkt.

Die niedrigen Zinsen in vielen Industrieländern führten zu einer Lockerung der Geldpolitik und trugen so zu einer wirtschaftlichen Erholung nach der Finanzkrise bei. Diese Erholung stärkte die Nachfrage nach deutschen Exportgütern, da Länder wie die USA, China und andere wichtige Handelspartner in der Lage waren, mehr zu importieren.

Das Niedrigzinsumfeld in anderen Ländern führte dazu, dass Kapitalanleger aus dem Ausland in deutsche Vermögenswerte investierten, weil Deutschland als sicherer Hafen galt. Dies hat den Kapitalzufluss erhöht, was die inländische Wirtschaft gestärkt hat und somit indirekt die Exportwirtschaft unterstützt.

Der Höhepunkt der Handelsbilanzüberschüsse fand in den Jahren 2015 bis 2017 statt. Schon in den 2010er Jahren gab es aber bereits hohe Exportüberschüsse.

Der Einfluss geopolitischer Veränderungen wird ebenso nicht in dem Maße in den Diskussionen berücksichtigt, wie das vermutlich sein sollte. Die Spannungen zwischen den USA und China spielen eine Rolle, aber leider auch die für Deutschland sehr relevanten Zolldebatten um europäische Importe aus China.

Der Euro hat den Handel innerhalb der EU erleichtert. Dass die Währung schwach ist, führte auch in den Wirtschaftsbeziehungen mit anderen Ländern zu Vorteilen.

Ich bin kein Anhänger der für mich viel zu positiven Sicht auf »die Erfolge« der Schröder-Agenda. Dieses Land hat sich durch die von der Wirtschaft bis heute bejubelte Agenda negativ verändert. Dabei erzählt man uns immer wieder das Gegenteil. Nach den 2010er Jahren gab es über lange Zeit einen erheblichen Lohnverzicht der Arbeitnehmerschaft in Deutschland. Der Niedriglohnbereich hat auch Auswirkungen auf das allseits beklagte deutsche Rentenniveau. Auf dieser Entwicklung beruhen andererseits hohe Gewinne der Wirtschaft über viele Jahre.

Der Binnenkonsum wird von der Stimmung im Land beeinträchtigt. Insofern muss ich davon ausgehen, dass die Stimmung schlecht ist. Ist das eine Überraschung? Nee, die Stimmung war bisher ja besser als die Lage. Wir lernen: Es kann schlimmer werden. Man muss nur mit »dem richtigen Blick« auf die Lage im Land schauen. Dieser Blick wird gelenkt von Union, AfD und BSW. Willige Helfer sind Springer und alle Medien, die keinerlei Verantwortungsgefühl besitzen. Natürlich nur, solange die Union noch nicht an der Macht ist.

Meine Gedanken habe ich deshalb aufgeschrieben, weil in den Betrachtungen der aktuellen Lage unseres Landes bestimmte Sachverhalte kaum Erwähnung finden. Dazu zählt nicht bloß die verteuerte Energie und strukturelle Nachteile, die natürlich nicht nur die deutsche Industrie treffen. Der Staat hat Lücken zu schließen, die über viele Jahre deshalb nicht entstanden waren, weil aufgrund der niedrigen Zinsen u.a. die Schulden trotz Ausweitung des Sozialstaates im Griff gehalten werden konnten. Jetzt muss der Finanzminister plötzlich wieder Milliarden von EUR für den Schuldendienst aufbringen. Die CDU/SPD-Merkel-Regierung hat die Spielräume durch ihr Handeln dramatisch verengt.

Hat der Kanzler denn nicht recht?
Olaf Scholz und die Übellaunigkeit in Deutschland: Ach, immer nur meckern! – Kolumne – DER SPIEGEL ($)

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Verantwortung

Wohlstand und Realität: Die ungemütliche Wahrheit hinter Deutschlands BIP

Der Wirtschaftspolitik des Hauses Habeck wird in gewissen Kreisen (einschließlich Teilen der Union) im Prinzip fast zu 100 % die Schuld an der wirtschaftlichen Krise gegeben. Der von Russland angezettelte Krieg, seine Konsequenzen oder die Auswirkung der notwendigen grünen Transformation der deutschen Wirtschaft im Lichte der Klimakrise, stehen nicht nur nicht hoch im Kurs, die damit verbundenen und wohl auch unvermeidlichen Auswirkungen werden insbesondere den Grünen angelastet. Das ist ein Stück weit unfair, aber kaum noch zu beeinflussen.

Das Bruttoinlandsprodukt (kurz: BIP)

Die BIP-Statistiken (also nicht pro Kopf und kaufkraftbereinigt), sehen Deutschland (noch) auf Platz 3 des globalen Rankings. Diese Position haben wir erst in jüngster Vergangenheit von Japan übernommen.

Das BIP pro Kopf ist ein wirtschaftlicher Indikator, der als Maß für den durchschnittlichen Wohlstand einer Bevölkerung dient. Es wird berechnet, indem das BIP eines Landes durch dessen Einwohnerzahl dividiert wird.

Quelle

Schlechte Zahlen

Die aktuellen Zahlen des DIW weisen für dieses Jahr nur mehr ein Wirtschaftswachstum von wenig über 0 % aus. Manche Institute prognostizieren ein negatives Wachstum. Daran ist (selbstredend) die Ampelregierung schuld, vor allem der grüne Wirtschaftsminister. Besonders kritische Stimmen verweisen darauf, dass wir dem von Japan “geklauten” 3. Rang im BIP-Ranking nicht zu viel Bedeutung beimessen sollten. Das sehe ich persönlich auch so. Aber aus anderen Gründen. Man verweist auf eine andere Messgröße. Wohl auch aus Böswilligkeit. Im BIP-Pro-Kopf-Vergleich läge die Wahrheit, so die Behauptung. Und man geht noch weiter, man möchte diesen Wert dann auch bitte inflationsbereinigt!

Es gibt noch schlechtere Werte, die allerdings…

Das “Manager Magazin” hat anhand neuer Daten des World Economic Outlook und des Internationalen Währungsfonds (IWF) – sie stammen, glaube ich, aus April d.Js.) festgestellt, dass unser Land in dieser reinsten aller BIP-Betrachtungen sich nicht mehr unter den Top 20 – Ländern befindet. Wir landen demnach auf dem 21. Rang. Huhu, ganz schlimm.

Mich erinnert die seltsame Diskussion ums BIP bzw. den anderen Arten ein wenig daran, wie das Buch der TAZ-Redakteurin Ulrike Hermann rezipiert wurde. Der Buchtitel lautet: “Das Ende des Kapitalismus“. Frau Hermann stellte die Frage, ob wir mit einem Lebensstandard von 1978 nicht auch gut leben könnten. Soweit sind wir bis jetzt nicht. Aber die Richtung stimmt, wie uns allen voran diese tolle Opposition täglich frisch auftischt. Alles gerät ins Rutschen und auch am Untergang der deutschen Autoindustrie ist die Ampel schuld. Schließlich steht sie federführend für das Verbrenneraus. Oder?

Da in einigen Tweets schon der Teufel an die Wand gemalt und zum Beweis auf den Artikel des “Manager Magazins” rekurriert wird, habe ich mich gefragt, wie sich diese einzig wahren BIP-Pro-Kopf-Werte denn über einen etwas längeren Zeitraum entwickelt haben mögen.

… auch früher schon schlecht waren

Dazu habe ich die Daten aus der Wikipedia herangezogen und mir die Länderrankings für einen Teil von 1990 bis 2020 angesehen. Das Ergebnis lag im Falle Deutschlands wohl noch nie auch nur in der Nähe eines guten Wertes, sag ich mal.

Interessant sind die Sprünge von Irland oder Singapur. Aber das nur nebenbei. Google bietet sicher auch dafür Erklärungen.

Das deutsche Ranking bzw. die Veränderungen nahmen sich bescheiden aus. Sie lagen von 1990, Platz 18, 2000, Platz 20 und 2020 wieder Platz 18. Jetzt, in 2024 befinden wir uns auf Platz 21.

Wir sprechen lieber über das BIP in seiner “puren” Form. Denn die Union hat ja schließlich auch in jüngster Vergangenheit noch mit dem Slogan: “Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben” für sich geworben. Aber das mit dem “WIR” war immer schon so eine Sache.

Wie sollte das WIR von denen verstanden werden, die Schröders Agenda ertragen mussten und die das Lob der Merkel-Regierung für den Turbo des Kapitalismus hörten, der direkt hinein in einen riesigen Niedriglohnsektor führte?

Dann kam die Migrationskrise. Zuerst ließen sich die gewaltigen finanziellen Ausgaben anhand der wirtschaftlichen Lage, vor allem aber aufgrund der Niedrigzinspolitik der EZB, wegstecken. Es war allerdings nicht drin, dass es den Bürgern im Land so gut ging wie den Menschen in den Ländern, die in diesem – ich sage einmal – eher versteckten BIP-Ranking deutlich vorn lagen.

Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben?

Wenn viele Menschen im Niedriglohnsektor arbeiten und so viele staatlich alimentierte Ausländer im Wesentlichen durch staatliche Hilfe über die Runden kommen, hat das Auswirkungen auf das Pro-Kopf-BIP, zumal dann, wenn die Werte auch noch inflationsbereinigt sind.

Die Privatvermögen sind in Deutschland sehr ungleich verteilt. Der sogenannte Gini-Koeffizient für Vermögen lag 2014 bei 0,76. Auf einen ähnlich hohen Wert kommt in der Eurozone nur Österreich. Je näher der Koeffizient am Wert 1 liegt, desto größer ist die Ungleichverteilung und desto stärker sind die Vermögen bei wenigen Reichen konzentriert.
Insgesamt besitzen die wohlhabendsten zehn Prozent der Haushalte zusammen etwa 60 Prozent des Gesamtvermögens, netto, also abzüglich Schulden. Die unteren 20 Prozent besitzen gar kein Vermögen. Etwa neun Prozent aller Haushalte haben negative Vermögen, sie sind verschuldet.

Quelle

Ein hohes BIP ist offenbar kein Nachweis von Wohlstand. Teile, die die Güte des Lebensstandards ausmachen, werden berücksichtigt. Deshalb ist es wichtig, die Daten inflationsbereinigt zu betrachten. Vermutlich ist der sogenannte Gini-Koeffizient an dieser Stelle aussagefähiger. Die Aussagen des BIP werden es vermutlich auch dann nicht bringen, wenn dieses pro Kopf und inflationsbereinigt dargestellt werden.

Ich gehe davon aus, dass die Zahl der Mindestlohnbezieher und Bürgergeldempfänger diese Statistikgrößen beeinflussen und sie deshalb nur dann aus der Tasche gezogen werden, wenn man der Bundesregierung damit einen weiteren Hieb versetzen kann. Und das zählt ja derzeit zum guten Ton.

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