Weihnachten im Krankenhaus

Ges­tern Abend fand in mei­ner Fir­ma die tra­di­tio­nel­le Weih­nachts­fei­er statt. Man­che Leser wis­sen viel­leicht, dass ich Pend­ler bin und nur am Wochen­en­de nach Hau­se fah­re. In die­sem Jahr hat­te ich eigent­lich erst­mals vor, an der Weih­nachts­fei­er teil­zu­neh­men und des­halb mein Hotel­zim­mer auch für Frei­tag auf Sams­tag reser­viert.Weil es mir aber im Moment gesund­heit­lich nicht gut geht, habe ich mich kurz­fris­tig doch noch ument­schie­den und bin nach Hau­se gefah­ren. Die Schnee- und Stra­ßen­ver­hält­nis­se lie­ßen es zu und wer weiß, wie es heu­te Mor­gen gegan­gen wäre. Denn heu­te schneit es ‑jeden­falls hier- schon die gan­ze Zeit. Es stell­te sich am Abend her­aus, dass es ganz gut war, dass ich mich ument­schie­den habe. Wir muss­ten näm­lich ein Fami­li­en­mit­glied ins Kran­ken­haus brin­gen. Des­halb war es gut, dass ich zu Hau­se war. Wir haben eine gan­ze Wei­le in der Not­auf­nah­me ver­bracht. Es war schon nach 20:00 Uhr. Dafür ging es betrieb­sam zu, obwohl es sich um das… 

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Ges­tern Abend fand in mei­ner Fir­ma die tra­di­tio­nel­le Weih­nachts­fei­er statt. Man­che Leser wis­sen viel­leicht, dass ich Pend­ler bin und nur am Wochen­en­de nach Hau­se fah­re. In die­sem Jahr hat­te ich eigent­lich erst­mals vor, an der Weih­nachts­fei­er teil­zu­neh­men und des­halb mein Hotel­zim­mer auch für Frei­tag auf Sams­tag reser­viert.

Weil es mir aber im Moment gesund­heit­lich nicht gut geht, habe ich mich kurz­fris­tig doch noch ument­schie­den und bin nach Hau­se gefah­ren. Die Schnee- und Stra­ßen­ver­hält­nis­se lie­ßen es zu und wer weiß, wie es heu­te Mor­gen gegan­gen wäre. Denn heu­te schneit es ‑jeden­falls hier- schon die gan­ze Zeit.

Es stell­te sich am Abend her­aus, dass es ganz gut war, dass ich mich ument­schie­den habe. Wir muss­ten näm­lich ein Fami­li­en­mit­glied ins Kran­ken­haus brin­gen. Des­halb war es gut, dass ich zu Hau­se war. Wir haben eine gan­ze Wei­le in der Not­auf­nah­me ver­bracht. Es war schon nach 20:00 Uhr. Dafür ging es betrieb­sam zu, obwohl es sich um das Kran­ken­haus einer nie­der­rhei­ni­schen Klein­stadt handelte.

So kurz vor Weih­nach­ten ist es für Betrof­fe­ne dop­pelt schlimm, wenn man auf­grund des eige­nen Gesund­heits­zu­stan­des kei­ne ande­re Wahl hat, als sich in die Not­auf­nah­me eines Kran­ken­hau­ses zu bege­ben. Es könn­te ja sein, dass man über Weih­nach­ten dort blei­ben muss, weil einem die ärzt­lich Dia­gno­se kei­ne ande­re Wahl lässt.

Ein alter, recht klapp­ri­ger Mann in Beglei­tung sei­nes Soh­nes, eine jun­ge Tür­kin, die von einer gan­zen Grup­pe jun­ger Män­ner (viel­leicht waren es ihre Brü­der) beglei­tet wur­de, waren dort, als wir die Not­auf­nah­me betra­ten. Sie brach nach einem Gespräch mit einem Arzt und einem danach geführ­ten kur­zen Tele­fo­nat in Trä­nen aus. Es kam eine Frau her­ein, etwas jün­ger als mei­ne Frau und ich. Sie such­te einen Roll­stuhl und schob etwas spä­ter ihren Mann in den War­te­be­reich der Not­auf­nah­me. Der Mann war schwer gezeich­net – mit­leid­erre­gend. Er atme­te sehr schwer, laut hör­bar. Er war wahn­sin­nig abge­ma­gert – wirk­te wie der Schat­ten eines Menschen.

Eini­ge der Pati­en­ten, wie auch unser Fami­li­en­mit­glied, wur­den noch am Abend unter­sucht und dann sta­tio­när auf­ge­nom­men. Der schlimms­te mög­li­che Fall also. Eben auch des­halb, weil es nur noch weni­ge Tage bis Weih­nach­ten sind. Die Ver­schlech­te­rung des Gesund­heits­zu­stan­des lässt einem kei­ne ande­re Wahl, als die Weih­nachts­ta­ge im Kran­ken­haus zu blei­ben. Auf der ande­ren Sei­te sieht man, wie dank­bar man all den Men­schen sein muss, die sich zu jeder Tages- und Nacht­zeit um ande­re küm­mern – egal ob Ärz­te, MTAs, Kran­ken­schwes­tern oder Kran­ken­pfle­ger, Putz­frau­en oder Telefonistinnen.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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4 Gedanken zu „Weihnachten im Krankenhaus“

  1. Miki 5 18. Dezember 2010 um 15:01

    Na dann gute Bes­se­rung für dein Fami­li­en­mit­glied! Und viel­leicht klappts doch noch mit Weih­nach­ten zu Hau­se? Frü­her konn­te man die Pati­en­ten auch übers WE oder Fei­er­ta­ge beur­lau­ben. Ich glau­be das geht aus ver­si­che­rungs­tech­ni­schen Grün­den nicht mehr. Ist der Papier­ramsch wie­der mal wich­ti­ger als die Menschen.…

  2. Horst 2977 18. Dezember 2010 um 15:34

    Vie­len Dank für die guten Wün­sche. Wir fah­ren heu­te in Kran­ken­haus, um zu sehen, wie es heu­te geht.

  3. Nila 1 18. Dezember 2010 um 20:32

    Von mir auch lie­be Grüs­se und Gute Besserung 😉
    Lg

  4. Horst 2977 18. Dezember 2010 um 20:40

    @Nila: Vie­len Dank! Es ging heu­te ein biss­chen bes­ser. Mal sehen, wie es mor­gen sein wird.

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