Dank an die Nürnberger Berufsschüler

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Gestern wurde berichtet, dass ca. 300 Nürnberger Mitschüler eines 20jährigen afghanischen Flüchtlinges dessen Abschiebung verhindern wollten. Es war keine geplante Aktion von Abschiebegegnern oder NGO’s. Wie jeder weiß finden die Polizeiaktionen unangekündigt (auch nachts) statt. Die Proteste der Mitschüler wurden also durch persönliche Anteilnahme ausgelöst, eine Reaktion auf staatliche Willkür und Ungerechtigkeit. Die Polizei ging massiv gegen die jungen Leute vor. Inwieweit…

Gestern wurde berichtet, dass ca. 300 Nürnberger Mitschüler eines 20jährigen afghanischen Flüchtlinges dessen Abschiebung verhindern wollten.

Es war keine geplante Aktion von Abschiebegegnern oder NGO’s. Wie jeder weiß finden die Polizeiaktionen unangekündigt (auch nachts) statt. Die Proteste der Mitschüler wurden also durch persönliche Anteilnahme ausgelöst, eine Reaktion auf staatliche Willkür und Ungerechtigkeit.

Die Polizei ging massiv gegen die jungen Leute vor. Inwieweit die Grundlage für diesen Auftrag an die Polizei ethisch-moralischen Anforderungen entsprochen hat, wird im folgenden Diskurs nicht die Rolle spielen. Eher so etwas, wie der Zufall, dass ausgerechnet an jenem Tag eine riesige Autobombe in Kabul explodierte, die mindestens 80 Menschen getötet und ca. 300 verletzt hat.

[symple_box color=“red“ fade_in=“false“ float=“center“ text_align=“left“ width=““]Inzwischen gibt es zwei Augenzeugenberichte.

Hier die Links:

  1. Schülerproteste gegen Abschiebung: „Und dann fängt auf einmal diese krasse Aggression an.“ | Themen | PULS | Quelle
  2. Bericht vom gewalttätigen Abschiebe-Protest in Nürnberg – Politik – jetzt.de | Quelle

Andere, neuere Erkenntnisse, sind ebenso interessant wie die Kommentare zu diesem Beitrag.[/symple_box][symple_spacing size=“20″]

Die Regierung findet, dass dieser Anschlag an den Voraussetzungen dafür, Afghanistan zum sicheren Herkunftsland zu machen, nichts verändert habe. Das soll wohl heißen: nur, weil in Kabul mal eine Bombe hochgeht, heißt es ja nicht, dass es überall im Land so zugeht. Es soll in Afghanistan sichere Provinzen geben…

Es gibt allerdings Leute, die das glatte Gegenteil behaupten. In Afghanistan herrscht ein grausamer Bürgerkrieg. Deutschland schiebt auch dorthin ab, weil die Regierung sich von den Rechten treiben lässt.

Die Behandlung von Afghanistan als „sicheres Herkunftsland“ ist für meine Begriffe ebenso schizophren, wie die weitere Stationierung unserer Soldaten. Nichts wird die Taliban und die anderen Kriegsparteien aufhalten. Irgendwann werden sie die Macht wieder an sich reißen. Bis dahin wird das Morden dort weitergehen. Jede Intervention in muslimischen Staaten hat am Ende nur dazu geführt, dass die Zahlen muslimischer Terroranschlägen weiter gestiegen sind. Dieser Zusammenhang ist zwar evident, er wird aber in der Diskussion um den „Kampf gegen den Terror“ viel zu wenig beachtet.

Wir sitzen auf einem hohen moralischen Ross. Alle westlichen Interventionen haben für die Menschen in den Krisenregionen nie etwas Gutes, sondern dauerhaft Tod und Verwüstung gebracht.

https://youtu.be/wlBFYuv_Jr4

Dass die Polizei dem 20jährigen Afghanen nach den Tumulten etwas anhängen will, obwohl er sich, wie es offiziell hieß, zunächst „kooperativ“ zeigte und obwohl er sich nach Zeitungsberichten erst unter dem Eindruck der von seinen Mitschülern begonnenen Proteste gewehrt hat, passt ins Bild.

Ebenso übrigens, wie der Bericht im „ZDF Auslandsjournal“, der sich mit dem Leben von Flüchtlingen befasste, die in der Zwischenzeit aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben wurden. Ebenso eindeutig, wie manche Medien sich gegen die (neue) deutsche Abschiebepraxis postionieren, tun andere das exakte Gegenteil.

Wenn ich zudem die abfälligen und von Null Empathie zeugenden Reaktionen in den Sozialen Netzwerken betrachte, scheint es so, als würde Nürnberg am anderen Ende der Welt liegen. Aber zum Glück ist die Realität offenbar eine andere.

Dass Menschen spontan auf die Polizei-Methoden bei Abschiebungen reagieren, gibt mir Hoffnung und Motivation. Ich kann heute die rechten Hetzer etwas besser ertragen als sonst. Mein tief empfundener Dank an die Berufsschüler in Nürnberg!

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16 Gedanken zu „Dank an die Nürnberger Berufsschüler“

  1. Ja, toll dass sowas mal spontan stattfindet!

    “ Nichts wird die Taliban und die anderen Kriegsparteien aufhalten. Irgendwann werden sie die Macht wieder an sich reißen. Bis dahin wird das Morden dort weitergehen. Jede Intervention in muslimischen Staaten hat am Ende nur dazu geführt, dass die Zahlen muslimischer Terroranschlägen weiter gestiegen sind. “

    Man darf nicht alle muslimischen Staaten in denselben Topf werfen. Die Verhältnisse vor Ort und die jeweiligen Gründe für Krieg und Terror sind durchaus unterschiedlich. Gestern hab ich im Auslandsjournal ein Interview mit einem echten Kenner der afghanischen Verhältnisse gehört (Name leider vergessen, ein Alterer, der viele Jahre dort war und noch immer seine Kontakte pflegt). Befragt, warum all das Geld und alle Mühen des Westens dort scheitern, berichtete er: Afghanistan war NOCH NIE ein Land, das zentralstaatlich regiert wurde. Dort hat praktisch jedes Tal seinen eigenen Clan-Fürsten – und dabei wollen die auch bleiben. Der „Staat“ war und ist dort immer nur eine gegen den Willen der Bevölkerung in Kabul installierte, weitgehend machtlose Institution. Der Westen hat jedoch auf diesen Staat gesetzt und versucht, ihn zu stärken (wir kennen es ja auch nicht anders…), um so „von oben“ allerlei Veränderungen herbei zu führen. Klappt jedoch nicht, weil all diese Clans immer weiter den Zentralstaat bekämpfen. So richteten sich auch die Terrorakte in aller Regel nicht gegen Ausländer, sondern gegen Erscheinungsformen des Zentralstaats.
    Nun sei es aber zu spät, um noch umzusteuern, die Fronten sind zementiert – keine Aussicht auf Besserung….

    Mir war das im Detail nicht so bekannt. Rausgehen ist auch keine Option, denn dann würde erst recht ein gnadenloser Bürgerkrieg ausbrechen.

    Furchtbar, das alles!

    Antworten
    • Die arabischen, vorwiegend muslimischen Staaten sind größtenteils Stammes-/Clan-/tribalistische Strukturen.
      Peter Scholl-Latour z. B. hat häufig darauf hingewiesen. Religion kommt vor dem Staat, verantwortlich fühlt man sich nur für seinen „Stamm“, seine Familie. Solidarität mit einer Sozialgemeinschaft ist unbekannt, Staatswesen = häufig Feindbild (daher auch die bei uns stark zunehmenden Angriffe auf Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen). Der Westen sollte endlich seine Schlüsse daraus ziehen – auch für die Integration bei uns.
      Unsere gewohnten Demokratien funktionieren in diesen Ländern nicht, nur Diktaturen. Gilt auch für Syrien, wo die deutsche Regierung, die EU und die USA Assad absetzen wollen, was uns aber gar nicht zusteht und unverantwortlich ist. Wo der Westen glaubt, Regierungen absetzen zu müssen, versinken die Länder in Chaos, Bürgerkrieg und Terroranschlägen. Siehe Afghanistan, Irak, Libyen.
      Ägypten hatte eine gewalttätige Militärdiktatur, die die Menschen loswerden wollten. Freie Wahlen. Muslime rissen die Macht an sich, wollten das Land zurück ins Mittelalter werfen. Heute haben Sie wieder das Militär.
      Europa hält die Grenzen für Alle offen und wundert sich jetzt über vermehrte Terroranschläge und Straßenkriminalität. Sie glauben nicht wirklich, dass es – sollten wir so weitermachen – in einigen Jahren noch eine Chance für uns gibt, mit demokratischen, gemäßigten Methoden wieder Ordnung in das Chaos bringen zu können, oder?
      Wie sagte schon Scholl-Latour: „Wer Kalkutta zu uns holt, hilft nicht Kalkutta, sondern etabliert Kalkutta bei uns (oder so ähnlich :-)).
      Deutschland müßte schnellstens Afghanistan verlassen, hatte dort nie etwas zu suchen. Wäre doch jetzt mit Feindbild Trump eine gute Gelegenheit, die Solidariät mit den USA Afghanistan betreffend aufzukündigen 😉
      Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, wie es überhaupt passieren konnte, dass unser Parlament diesen Einsatz je absegnete. Bei der Gelegenheit erinnere ich noch einmal daran, dass wir heute auch im Irak wären, wäre es nach Frau Merkel, die dort unbedingt teilnehmen wollte, gegangen.
      Es ist immer die Bevölkerung, die verheerende Entscheidungen ihrer politischen Führer ausbaden soll. Ich kann und will das nicht mehr schweigend hinnehmen. Nicht für Herrn Hitler, aber auch nicht für das Parteivolk von SPD oder CDU.

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  2. Dieser De Maizière hat mir immer noch nicht erklären können, wieso ausgerechnet Afghanistan sicher sein soll. Hut ab vor dem Engagement der Nürnberger Schüler!
    LG Sabienes

    Antworten
  3. Pingback: Linksindoktrinierte Berufsschüler und Linksautonome sollen in Nürnberg mitgemischt haben - Reiztext.de
  4. Die ganze Aktion war hirnrissig und nicht spontan. Die Aktion war in den SM – auch von linken Gewalttätern, die sich untermischten – abgesprochen.
    Frage mich allerdings, warum die Polizei immer wieder in die Schulen geht, um die Leute zwecks Abschiebung einzusammeln.
    3 Jahre lang weigerte der junge, gewalttätige Afghane sich, Deutschland zu verlassen.
    Jetzt bedankt er sich bei den Deutschen mit den Worten. „In einem Monat bin ich eh wieder hier und werde Deutsche töten.“
    Ich glaube nicht, dass irgendeiner der Foristen in diesem Block auch nur die geringste Vorstellung hat, wieviel Gewaltpotential die jungen Männer aus Syrien und anderen afrikanischen/arabischen Staaten in sich tragen. Und wieviel Hass und Verachtung für die westliche Lebensart. Für sie sind wir Untermenschen.
    Geschätzte 60 % (ergaben u. a. Untersuchungen in GB und Schweden) wollen in Deutschland die Scharia einführen. Wenn Sie aus erster Quelle hören würden, was mir syrische Freunde (ECHTE Flüchtlinge, vorw. Alawiten) über ihre Landsleute und die, die vorgeben, aus Syrien zu kommen, erzählen, würden Sie keine Nacht mehr ruhig schlafen. Und keine Behörde kann ihnen helfen, reagiert nicht einmal auf Hinweise möglicher geplanter Anschläge. Sie sind völlig überfordert.
    Warum sind die Deutschen so scharf darauf, Menschen aus tribalistischen Kulturen (wie eine Foristin richtig über Afghanistan schrieb), die NIEMALS eine Gemeinschaft, einen Sozialstaat außerhalb ihres „Stammes“ anerkennen werden, also niemals integrierbar sein werden, zu sich zu holen und ein Leben lang zu finanzieren?
    Was wollen wir hier mit Menschen, die uns auf der Straße anpöbeln, weil wir während des Ramadan wagen, öffentlich einen Burger oder ein Eis zu essen? Die offensichtlich „vergessen“ haben, wo sie sich hier befinden.
    Sind die Deutschen auf das, was sie erwartet, wirklich vorbereitet? Ich behaupte nein, denn noch träumen sie von friedvollen multikulturellen Gesellschaften, die es nicht geben wird.
    Meine Erkenntnisse stammen übrigens nicht aus „rechten Blogs“, sondern – ich gebe es ungern zu – auch vom ZDF, von Phoenix, aus der Literatur, vorwiegend aber aus persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Menschen aus diesen Kulturkreisen seit mittlerweile Jahrzehnten.
    Wie wir u. a. aus der Geschichte wissen, ist Solidarität unter Linken nicht sonderlich bewährt, sie können sich einfach nicht miteinander arrangieren. Immer viel Rauch und Getöse, am Ende aber wenig dahinter. Das sieht bei konservativen, wertebewußten Menschen (von Linken auch „Rechte“ oder „Nazis“ genannt) ganz anders aus.

    Antworten
    • @Corinna: das ist wieder mal so eine Rede, die vor Pauschalisierungen nur so trieft! Ich arbeite selbst in einem Verein mit, der Flüchtlinge und Migranten berät und ihnen wo möglich hilft. Dabei hab‘ ich Mitarbeiter kennen gelernt – z.B. Syrer! – die seit Jahren wahre Säulen dieses Vereins sind, hochgradig integriert, exzellent arbeitend und selbstverständlich sehr gut Deutsch sprechend.
      Syrien ist mit Afghanistan überhaupt nicht vergleichbar, sondern ein Vielvölkerstaat, dessen Bevölkerung sich aus diversen Ethnien, Religionen/Strömungen, Zugewanderten/Flüchtlingen zusammen setzt. Völlig anders als die kleinteiligen, ortsfesten Clans in Afghanistan. Viele städtische Syrer sind ähnlich modern wie wir und auch nicht immer arm.
      Ich bin in Berlin noch nie von irgendwem angepöbelt worden, weil ich auf der Straße etwas esse. Aber ich habe erlebt, wie sich die Näherin in der Nachbarschaft trotz Ramadan-Fasten schier tot arbeitete, um allen ihre Hosen zu kürzen und Reissverschlüsse einzunähen („schier“ ist falsch, sie ist bei der Arbeit an einem Hirn Aneurysma gestorben). Es ist nicht das Interesse von Immigranten und Flüchtlingen, hier auf der faulen Haut zu liegen – aber Flüchtlinge dürfen nicht arbeiten, solange sie keinen Asylbescheid haben. Das dauert dann schon mal viele Monate oder gar Jahre – und dann wundert man sich, dass einige lieber Cannabis im Park verkaufen als gar nichts zu tun!
      Menschen wie Sie verbreiten Ressentiments gegen ganze Völkerschaften wegen der Verfehlungen Einzelner. Ich finde das schlimm, es widerspricht jedem Empfinden von Gerechtigkeit. Wir haben auch keine Sippenhaft mehr, wie noch im Mittelalter – und das ist gut so!

      Antworten
      • Schade. Sie haben meine 2 Beiträge hier entweder nicht gelesen oder nicht verstanden, unterstellen mir Pauschalisieren und Ressentiments. Hätten Sie sie gelesen, wüßten Sie, dass Sie mir über die Verschiedenartigkeit von z. B. Syrern nichts mitteilen müssen. Mit Ihrem Urteil kann und muss ich leben, Sie aber sehen die Dinge ausschließlich einseitig. Wenn jemand die andere Seite thematisiert, holen Sie die Keule des Beleidigens heraus.
        Es sollte Ihnen doch zu denken geben, dass selbst viele kürzlich nach Deutschland gekommene Syrer das Verhalten der Deutschen als unvorsichtig und naiv sowie unverhältnismäßig tolerant kritisieren und ihre eigenen (muslimischen) Landsleute als Gefahr einstufen. Auf diese Gefahren gehen Sie überhaupt nicht ein, auch nicht auf meine Frage, mit wie demokratischen Methoden wir dieser Gefahren in der Zukunft noch Herr werden können.
        Was Sie persönlich nicht erlebt haben, blenden Sie als nicht existent einfach aus. Es gibt aber inzwischen viele (und immer mehr werdende Menschen), die ganz andere, negative Erfahrungen gemacht haben. Auch diese Menschen haben das Recht, sich warnend zu Wort zu melden, ohne mit falschen Attributen belegt zu werden.
        Wieviel Gewalt und Opfer sind unsere ehemals friedlichen europäischen Gesellschaften bereit hinzunehmen, bis wir erkennen, ok, wir haben es zu tun mit einer gewalttätigen Minderheit, einer großen schweigenden bis gut heißenden Mehrheit und einem weiteren Teil, der mit Gewalt nichts zu tun haben will. Und dass wir dem irgendwann Rechnung tragen müssen, wenn wir die friedlichen Jahrzehnte zurückhaben wollen.
        Es hat doch keinen Sinn, immer nur auf einige wenige Einzelschicksale zu schauen und dabei den Blick für das große Ganze zu verlieren. Schauen Sie auf die britischen, französischen oder schwedischen Gesellschaften. Deutschland ist dabei, denselben, wenn nicht sogar schlimmeren Weg zu gehen.

        Antworten

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