Dank an die Nürnberger Berufsschüler

Ges­tern wur­de berich­tet, dass ca. 300 Nürn­ber­ger Mit­schü­ler eines 20jährigen afgha­ni­schen Flücht­lin­ges des­sen Abschie­bung ver­hin­dern woll­ten. Es war kei­ne geplan­te Akti­on von Abschie­be­geg­nern oder NGO’s. Wie jeder weiß fin­den die Poli­zei­ak­tio­nen unan­ge­kün­digt (auch nachts) statt. Die Pro­tes­te der Mit­schü­ler wur­den also durch per­sön­li­che Anteil­nah­me aus­ge­löst, eine Reak­ti­on auf staat­li­che Will­kür und Unge­rech­tig­keit. Die Poli­zei ging mas­siv gegen die jun­gen Leu­te vor. Inwie­weit die Grund­la­ge für die­sen Auf­trag an die Poli­zei ethisch-mora­­li­­schen Anfor­de­run­gen ent­spro­chen hat, wird im fol­gen­den Dis­kurs nicht die Rol­le spie­len. Eher so etwas, wie der Zufall, dass aus­ge­rech­net an jenem Tag eine rie­si­ge Auto­bom­be in Kabul explo­dier­te, die min­des­tens 80 Men­schen getö­tet und ca. 300 ver­letzt hat. [symple_​box color=„red“ fade_in=„false“ float=„center“ text_align=„left“ width=„“]Inzwischen gibt es zwei Augen­zeu­gen­be­rich­te. Hier die Links: Schü­ler­pro­tes­te gegen Abschie­bung: „Und dann fängt auf ein­mal die­se kras­se Aggres­si­on an.“ | The­men | PULS | Quel­le Bericht vom gewalt­tä­ti­gen Abschie­­be-Pro­­test in Nürn­berg – Poli­tik – jetzt​.de | Quel­le Ande­re, neue­re Erkennt­nis­se, sind eben­so inter­es­sant wie die… 

HS230625

Horst Schulte

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Ges­tern wur­de berich­tet, dass ca. 300 Nürn­ber­ger Mit­schü­ler eines 20jährigen afgha­ni­schen Flücht­lin­ges des­sen Abschie­bung ver­hin­dern wollten.

Es war kei­ne geplan­te Akti­on von Abschie­be­geg­nern oder NGO’s. Wie jeder weiß fin­den die Poli­zei­ak­tio­nen unan­ge­kün­digt (auch nachts) statt. Die Pro­tes­te der Mit­schü­ler wur­den also durch per­sön­li­che Anteil­nah­me aus­ge­löst, eine Reak­ti­on auf staat­li­che Will­kür und Unge­rech­tig­keit.

Die Poli­zei ging mas­siv gegen die jun­gen Leu­te vor. Inwie­weit die Grund­la­ge für die­sen Auf­trag an die Poli­zei ethisch-mora­li­schen Anfor­de­run­gen ent­spro­chen hat, wird im fol­gen­den Dis­kurs nicht die Rol­le spie­len. Eher so etwas, wie der Zufall, dass aus­ge­rech­net an jenem Tag eine rie­si­ge Auto­bom­be in Kabul explo­dier­te, die min­des­tens 80 Men­schen getö­tet und ca. 300 ver­letzt hat.

[symple_​box color=„red“ fade_in=„false“ float=„center“ text_align=„left“ width=„“]Inzwischen gibt es zwei Augenzeugenberichte.

Hier die Links:

  1. Schü­ler­pro­tes­te gegen Abschie­bung: „Und dann fängt auf ein­mal die­se kras­se Aggres­si­on an.“ | The­men | PULS | Quel­le
  2. Bericht vom gewalt­tä­ti­gen Abschie­be-Pro­test in Nürn­berg – Poli­tik – jetzt​.de | Quel­le

Ande­re, neue­re Erkennt­nis­se, sind eben­so inter­es­sant wie die Kom­men­ta­re zu die­sem Beitrag.[/symple_box][symple_spacing size=„20“]

Die Regie­rung fin­det, dass die­ser Anschlag an den Vor­aus­set­zun­gen dafür, Afgha­ni­stan zum siche­ren Her­kunfts­land zu machen, nichts ver­än­dert habe. Das soll wohl hei­ßen: nur, weil in Kabul mal eine Bom­be hoch­geht, heißt es ja nicht, dass es über­all im Land so zugeht. Es soll in Afgha­ni­stan siche­re Pro­vin­zen geben…

Es gibt aller­dings Leu­te, die das glat­te Gegen­teil behaup­ten. In Afgha­ni­stan herrscht ein grau­sa­mer Bür­ger­krieg. Deutsch­land schiebt auch dort­hin ab, weil die Regie­rung sich von den Rech­ten trei­ben lässt.

Die Behand­lung von Afgha­ni­stan als „siche­res Her­kunfts­land“ ist für mei­ne Begrif­fe eben­so schi­zo­phren, wie die wei­te­re Sta­tio­nie­rung unse­rer Sol­da­ten. Nichts wird die Tali­ban und die ande­ren Kriegs­par­tei­en auf­hal­ten. Irgend­wann wer­den sie die Macht wie­der an sich rei­ßen. Bis dahin wird das Mor­den dort wei­ter­ge­hen. Jede Inter­ven­ti­on in mus­li­mi­schen Staa­ten hat am Ende nur dazu geführt, dass die Zah­len mus­li­mi­scher Ter­ror­an­schlä­gen wei­ter gestie­gen sind. Die­ser Zusam­men­hang ist zwar evi­dent, er wird aber in der Dis­kus­si­on um den „Kampf gegen den Ter­ror“ viel zu wenig beachtet.

Wir sit­zen auf einem hohen mora­li­schen Ross. Alle west­li­chen Inter­ven­tio­nen haben für die Men­schen in den Kri­sen­re­gio­nen nie etwas Gutes, son­dern dau­er­haft Tod und Ver­wüs­tung gebracht.

https://​you​tu​.be/​w​l​B​F​Y​u​v​_​Jr4

Dass die Poli­zei dem 20jährigen Afgha­nen nach den Tumul­ten etwas anhän­gen will, obwohl er sich, wie es offi­zi­ell hieß, zunächst „koope­ra­tiv“ zeig­te und obwohl er sich nach Zei­tungs­be­rich­ten erst unter dem Ein­druck der von sei­nen Mit­schü­lern begon­ne­nen Pro­tes­te gewehrt hat, passt ins Bild.

Eben­so übri­gens, wie der Bericht im „ZDF Aus­lands­jour­nal“, der sich mit dem Leben von Flücht­lin­gen befass­te, die in der Zwi­schen­zeit aus Deutsch­land nach Afgha­ni­stan abge­scho­ben wur­den. Eben­so ein­deu­tig, wie man­che Medi­en sich gegen die (neue) deut­sche Abschie­be­pra­xis pos­tio­nie­ren, tun ande­re das exak­te Gegenteil.

Wenn ich zudem die abfäl­li­gen und von Null Empa­thie zeu­gen­den Reak­tio­nen in den Sozia­len Netz­wer­ken betrach­te, scheint es so, als wür­de Nürn­berg am ande­ren Ende der Welt lie­gen. Aber zum Glück ist die Rea­li­tät offen­bar eine andere.

Dass Men­schen spon­tan auf die Poli­zei-Metho­den bei Abschie­bun­gen reagie­ren, gibt mir Hoff­nung und Moti­va­ti­on. Ich kann heu­te die rech­ten Het­zer etwas bes­ser ertra­gen als sonst. Mein tief emp­fun­de­ner Dank an die Berufs­schü­ler in Nürn­berg!

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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16 Gedanken zu „Dank an die Nürnberger Berufsschüler“

  1. Ja, toll dass sowas mal spon­tan stattfindet!

    “ Nichts wird die Tali­ban und die ande­ren Kriegs­par­tei­en auf­hal­ten. Irgend­wann wer­den sie die Macht wie­der an sich rei­ßen. Bis dahin wird das Mor­den dort wei­ter­ge­hen. Jede Inter­ven­ti­on in mus­li­mi­schen Staa­ten hat am Ende nur dazu geführt, dass die Zah­len mus­li­mi­scher Ter­ror­an­schlä­gen wei­ter gestie­gen sind. “

    Man darf nicht alle mus­li­mi­schen Staa­ten in den­sel­ben Topf wer­fen. Die Ver­hält­nis­se vor Ort und die jewei­li­gen Grün­de für Krieg und Ter­ror sind durch­aus unter­schied­lich. Ges­tern hab ich im Aus­lands­jour­nal ein Inter­view mit einem ech­ten Ken­ner der afgha­ni­schen Ver­hält­nis­se gehört (Name lei­der ver­ges­sen, ein Alte­rer, der vie­le Jah­re dort war und noch immer sei­ne Kon­tak­te pflegt). Befragt, war­um all das Geld und alle Mühen des Wes­tens dort schei­tern, berich­te­te er: Afgha­ni­stan war NOCH NIE ein Land, das zen­tral­staat­lich regiert wur­de. Dort hat prak­tisch jedes Tal sei­nen eige­nen Clan-Fürs­ten – und dabei wol­len die auch blei­ben. Der „Staat“ war und ist dort immer nur eine gegen den Wil­len der Bevöl­ke­rung in Kabul instal­lier­te, weit­ge­hend macht­lo­se Insti­tu­ti­on. Der Wes­ten hat jedoch auf die­sen Staat gesetzt und ver­sucht, ihn zu stär­ken (wir ken­nen es ja auch nicht anders…), um so „von oben“ aller­lei Ver­än­de­run­gen her­bei zu füh­ren. Klappt jedoch nicht, weil all die­se Clans immer wei­ter den Zen­tral­staat bekämp­fen. So rich­te­ten sich auch die Ter­ror­ak­te in aller Regel nicht gegen Aus­län­der, son­dern gegen Erschei­nungs­for­men des Zentralstaats.
    Nun sei es aber zu spät, um noch umzu­steu­ern, die Fron­ten sind zemen­tiert – kei­ne Aus­sicht auf Besserung.…

    Mir war das im Detail nicht so bekannt. Raus­ge­hen ist auch kei­ne Opti­on, denn dann wür­de erst recht ein gna­den­lo­ser Bür­ger­krieg ausbrechen.

    Furcht­bar, das alles!

  2. Die­ser De Mai­ziè­re hat mir immer noch nicht erklä­ren kön­nen, wie­so aus­ge­rech­net Afgha­ni­stan sicher sein soll. Hut ab vor dem Enga­ge­ment der Nürn­ber­ger Schüler!
    LG Sabienes

  3. Linksindoktrinierte Berufsschüler und Linksautonome sollen in Nürnberg mitgemischt haben - Reiztext.de 2. Juni 2017 um 20:15

    […] zuguns­ten eines 20jäh­ri­gen afgha­ni­schen Mit­schü­lers fin­det nicht über­all Bei­fall. Es ist wie immer: Die Rech­ten ver­öf­fent­li­chen ihre Sicht. Wir die […]

  4. Corinna Friedrich 59 2. Juni 2017 um 23:45

    Die gan­ze Akti­on war hirn­ris­sig und nicht spon­tan. Die Akti­on war in den SM – auch von lin­ken Gewalt­tä­tern, die sich unter­misch­ten – abgesprochen.
    Fra­ge mich aller­dings, war­um die Poli­zei immer wie­der in die Schu­len geht, um die Leu­te zwecks Abschie­bung einzusammeln.
    3 Jah­re lang wei­ger­te der jun­ge, gewalt­tä­ti­ge Afgha­ne sich, Deutsch­land zu verlassen.
    Jetzt bedankt er sich bei den Deut­schen mit den Wor­ten. „In einem Monat bin ich eh wie­der hier und wer­de Deut­sche töten.“
    Ich glau­be nicht, dass irgend­ei­ner der Foris­ten in die­sem Block auch nur die gerings­te Vor­stel­lung hat, wie­viel Gewalt­po­ten­ti­al die jun­gen Män­ner aus Syri­en und ande­ren afrikanischen/​arabischen Staa­ten in sich tra­gen. Und wie­viel Hass und Ver­ach­tung für die west­li­che Lebens­art. Für sie sind wir Untermenschen.
    Geschätz­te 60 % (erga­ben u. a. Unter­su­chun­gen in GB und Schwe­den) wol­len in Deutsch­land die Scha­ria ein­füh­ren. Wenn Sie aus ers­ter Quel­le hören wür­den, was mir syri­sche Freun­de (ECHTE Flücht­lin­ge, vorw. Ala­wi­ten) über ihre Lands­leu­te und die, die vor­ge­ben, aus Syri­en zu kom­men, erzäh­len, wür­den Sie kei­ne Nacht mehr ruhig schla­fen. Und kei­ne Behör­de kann ihnen hel­fen, reagiert nicht ein­mal auf Hin­wei­se mög­li­cher geplan­ter Anschlä­ge. Sie sind völ­lig überfordert.
    War­um sind die Deut­schen so scharf dar­auf, Men­schen aus tri­ba­lis­ti­schen Kul­tu­ren (wie eine Foris­tin rich­tig über Afgha­ni­stan schrieb), die NIEMALS eine Gemein­schaft, einen Sozi­al­staat außer­halb ihres „Stam­mes“ aner­ken­nen wer­den, also nie­mals inte­grier­bar sein wer­den, zu sich zu holen und ein Leben lang zu finanzieren?
    Was wol­len wir hier mit Men­schen, die uns auf der Stra­ße anpö­beln, weil wir wäh­rend des Rama­dan wagen, öffent­lich einen Bur­ger oder ein Eis zu essen? Die offen­sicht­lich „ver­ges­sen“ haben, wo sie sich hier befinden.
    Sind die Deut­schen auf das, was sie erwar­tet, wirk­lich vor­be­rei­tet? Ich behaup­te nein, denn noch träu­men sie von fried­vol­len mul­ti­kul­tu­rel­len Gesell­schaf­ten, die es nicht geben wird.
    Mei­ne Erkennt­nis­se stam­men übri­gens nicht aus „rech­ten Blogs“, son­dern – ich gebe es ungern zu – auch vom ZDF, von Phoe­nix, aus der Lite­ra­tur, vor­wie­gend aber aus per­sön­li­chen Erfah­run­gen im Umgang mit Men­schen aus die­sen Kul­tur­krei­sen seit mitt­ler­wei­le Jahrzehnten.
    Wie wir u. a. aus der Geschich­te wis­sen, ist Soli­da­ri­tät unter Lin­ken nicht son­der­lich bewährt, sie kön­nen sich ein­fach nicht mit­ein­an­der arran­gie­ren. Immer viel Rauch und Getö­se, am Ende aber wenig dahin­ter. Das sieht bei kon­ser­va­ti­ven, wer­te­be­wuß­ten Men­schen (von Lin­ken auch „Rech­te“ oder „Nazis“ genannt) ganz anders aus.

  5. Corinna Friedrich 59 3. Juni 2017 um 00:49

    Die ara­bi­schen, vor­wie­gend mus­li­mi­schen Staa­ten sind größ­ten­teils Stam­mes-/Clan-/tri­ba­lis­ti­sche Strukturen.
    Peter Scholl-Latour z. B. hat häu­fig dar­auf hin­ge­wie­sen. Reli­gi­on kommt vor dem Staat, ver­ant­wort­lich fühlt man sich nur für sei­nen „Stamm“, sei­ne Fami­lie. Soli­da­ri­tät mit einer Sozi­al­ge­mein­schaft ist unbe­kannt, Staats­we­sen = häu­fig Feind­bild (daher auch die bei uns stark zuneh­men­den Angrif­fe auf Poli­zei, Feu­er­wehr, Kran­ken­wa­gen). Der Wes­ten soll­te end­lich sei­ne Schlüs­se dar­aus zie­hen – auch für die Inte­gra­ti­on bei uns.
    Unse­re gewohn­ten Demo­kra­tien funk­tio­nie­ren in die­sen Län­dern nicht, nur Dik­ta­tu­ren. Gilt auch für Syri­en, wo die deut­sche Regie­rung, die EU und die USA Assad abset­zen wol­len, was uns aber gar nicht zusteht und unver­ant­wort­lich ist. Wo der Wes­ten glaubt, Regie­run­gen abset­zen zu müs­sen, ver­sin­ken die Län­der in Cha­os, Bür­ger­krieg und Ter­ror­an­schlä­gen. Sie­he Afgha­ni­stan, Irak, Libyen.
    Ägyp­ten hat­te eine gewalt­tä­ti­ge Mili­tär­dik­ta­tur, die die Men­schen los­wer­den woll­ten. Freie Wah­len. Mus­li­me ris­sen die Macht an sich, woll­ten das Land zurück ins Mit­tel­al­ter wer­fen. Heu­te haben Sie wie­der das Militär.
    Euro­pa hält die Gren­zen für Alle offen und wun­dert sich jetzt über ver­mehr­te Ter­ror­an­schlä­ge und Stra­ßen­kri­mi­na­li­tät. Sie glau­ben nicht wirk­lich, dass es – soll­ten wir so wei­ter­ma­chen – in eini­gen Jah­ren noch eine Chan­ce für uns gibt, mit demo­kra­ti­schen, gemä­ßig­ten Metho­den wie­der Ord­nung in das Cha­os brin­gen zu kön­nen, oder?
    Wie sag­te schon Scholl-Latour: „Wer Kal­kut­ta zu uns holt, hilft nicht Kal­kut­ta, son­dern eta­bliert Kal­kut­ta bei uns (oder so ähnlich :-)).
    Deutsch­land müß­te schnells­tens Afgha­ni­stan ver­las­sen, hat­te dort nie etwas zu suchen. Wäre doch jetzt mit Feind­bild Trump eine gute Gele­gen­heit, die Soli­da­ri­ät mit den USA Afgha­ni­stan betref­fend aufzukündigen 😉
    Viel­leicht haben Sie sich auch schon gefragt, wie es über­haupt pas­sie­ren konn­te, dass unser Par­la­ment die­sen Ein­satz je abseg­ne­te. Bei der Gele­gen­heit erin­ne­re ich noch ein­mal dar­an, dass wir heu­te auch im Irak wären, wäre es nach Frau Mer­kel, die dort unbe­dingt teil­neh­men woll­te, gegangen.
    Es ist immer die Bevöl­ke­rung, die ver­hee­ren­de Ent­schei­dun­gen ihrer poli­ti­schen Füh­rer aus­ba­den soll. Ich kann und will das nicht mehr schwei­gend hin­neh­men. Nicht für Herrn Hit­ler, aber auch nicht für das Par­tei­volk von SPD oder CDU.

  6. @Corinna: das ist wie­der mal so eine Rede, die vor Pau­scha­li­sie­run­gen nur so trieft! Ich arbei­te selbst in einem Ver­ein mit, der Flücht­lin­ge und Migran­ten berät und ihnen wo mög­lich hilft. Dabei hab’ ich Mit­ar­bei­ter ken­nen gelernt – z.B. Syrer! – die seit Jah­ren wah­re Säu­len die­ses Ver­eins sind, hoch­gra­dig inte­griert, exzel­lent arbei­tend und selbst­ver­ständ­lich sehr gut Deutsch sprechend.
    Syri­en ist mit Afgha­ni­stan über­haupt nicht ver­gleich­bar, son­dern ein Viel­völ­ker­staat, des­sen Bevöl­ke­rung sich aus diver­sen Eth­ni­en, Religionen/​Strömungen, Zugewanderten/​Flüchtlingen zusam­men setzt. Völ­lig anders als die klein­tei­li­gen, orts­fes­ten Clans in Afgha­ni­stan. Vie­le städ­ti­sche Syrer sind ähn­lich modern wie wir und auch nicht immer arm.
    Ich bin in Ber­lin noch nie von irgend­wem ange­pö­belt wor­den, weil ich auf der Stra­ße etwas esse. Aber ich habe erlebt, wie sich die Nähe­rin in der Nach­bar­schaft trotz Rama­dan-Fas­ten schier tot arbei­te­te, um allen ihre Hosen zu kür­zen und Reiss­ver­schlüs­se ein­zu­nä­hen („schier“ ist falsch, sie ist bei der Arbeit an einem Hirn Aneu­rys­ma gestor­ben). Es ist nicht das Inter­es­se von Immi­gran­ten und Flücht­lin­gen, hier auf der fau­len Haut zu lie­gen – aber Flücht­lin­ge dür­fen nicht arbei­ten, solan­ge sie kei­nen Asyl­be­scheid haben. Das dau­ert dann schon mal vie­le Mona­te oder gar Jah­re – und dann wun­dert man sich, dass eini­ge lie­ber Can­na­bis im Park ver­kau­fen als gar nichts zu tun!
    Men­schen wie Sie ver­brei­ten Res­sen­ti­ments gegen gan­ze Völ­ker­schaf­ten wegen der Ver­feh­lun­gen Ein­zel­ner. Ich fin­de das schlimm, es wider­spricht jedem Emp­fin­den von Gerech­tig­keit. Wir haben auch kei­ne Sip­pen­haft mehr, wie noch im Mit­tel­al­ter – und das ist gut so!

  7. Corinna Friedrich 59 5. Juni 2017 um 16:48

    Scha­de. Sie haben mei­ne 2 Bei­trä­ge hier ent­we­der nicht gele­sen oder nicht ver­stan­den, unter­stel­len mir Pau­scha­li­sie­ren und Res­sen­ti­ments. Hät­ten Sie sie gele­sen, wüß­ten Sie, dass Sie mir über die Ver­schie­den­ar­tig­keit von z. B. Syrern nichts mit­tei­len müs­sen. Mit Ihrem Urteil kann und muss ich leben, Sie aber sehen die Din­ge aus­schließ­lich ein­sei­tig. Wenn jemand die ande­re Sei­te the­ma­ti­siert, holen Sie die Keu­le des Belei­di­gens heraus.
    Es soll­te Ihnen doch zu den­ken geben, dass selbst vie­le kürz­lich nach Deutsch­land gekom­me­ne Syrer das Ver­hal­ten der Deut­schen als unvor­sich­tig und naiv sowie unver­hält­nis­mä­ßig tole­rant kri­ti­sie­ren und ihre eige­nen (mus­li­mi­schen) Lands­leu­te als Gefahr ein­stu­fen. Auf die­se Gefah­ren gehen Sie über­haupt nicht ein, auch nicht auf mei­ne Fra­ge, mit wie demo­kra­ti­schen Metho­den wir die­ser Gefah­ren in der Zukunft noch Herr wer­den können.
    Was Sie per­sön­lich nicht erlebt haben, blen­den Sie als nicht exis­tent ein­fach aus. Es gibt aber inzwi­schen vie­le (und immer mehr wer­den­de Men­schen), die ganz ande­re, nega­ti­ve Erfah­run­gen gemacht haben. Auch die­se Men­schen haben das Recht, sich war­nend zu Wort zu mel­den, ohne mit fal­schen Attri­bu­ten belegt zu werden.
    Wie­viel Gewalt und Opfer sind unse­re ehe­mals fried­li­chen euro­päi­schen Gesell­schaf­ten bereit hin­zu­neh­men, bis wir erken­nen, ok, wir haben es zu tun mit einer gewalt­tä­ti­gen Min­der­heit, einer gro­ßen schwei­gen­den bis gut hei­ßen­den Mehr­heit und einem wei­te­ren Teil, der mit Gewalt nichts zu tun haben will. Und dass wir dem irgend­wann Rech­nung tra­gen müs­sen, wenn wir die fried­li­chen Jahr­zehn­te zurück­ha­ben wollen.
    Es hat doch kei­nen Sinn, immer nur auf eini­ge weni­ge Ein­zel­schick­sa­le zu schau­en und dabei den Blick für das gro­ße Gan­ze zu ver­lie­ren. Schau­en Sie auf die bri­ti­schen, fran­zö­si­schen oder schwe­di­schen Gesell­schaf­ten. Deutsch­land ist dabei, den­sel­ben, wenn nicht sogar schlim­me­ren Weg zu gehen.

  8. Corinna Friedrich 59 5. Juni 2017 um 18:42

    Mit­mensch­lich­keit, die sich gewalt­tä­tig gegen Poli­zei­be­am­te rich­tet, ist für mich kei­ne Mit­mensch­lich­keit. Gewalt­tä­ti­ge Aktio­nen machen für mich nie Sinn, sei es von rechts oder von links. Wenn es in den letz­ten Jah­ren von links über­wiegt, kann ich das auch nicht ändern, ich per­sön­lich neh­me an Bei­dem nicht teil.

    Der Aus­druck „hirn­ris­sig“ war auf Fol­gen­des bezogen:
    Selbst wenn mit die­ser Akti­on durch das Ein­kni­cken der Regie­rung ein vor­über­ge­hen­der Teil­erfolg erreicht wird, es hat kein nach­hal­ti­ges, wirk­lich die Pro­ble­me lösen­des Ele­ment, son­dern kon­ter­ka­riert nur die Aktio­nen unse­rer Regie­rung, die sich seit gerau­mer Zeit nur noch von Situa­tio­nen oder Gescheh­nis­sen trei­ben läßt, nur noch hilf­los reagiert statt agiert. Heu­te Hü, mor­gen Hott. Zu beob­ach­ten in der Wirt­schaft, Ener­gie­wen­de, Flüchtlingspolitik.

    Auch ich dach­te häu­fig: Wie­so schie­ben die Men­schen ab, die seit 15, 20 Jah­ren hier leben? Wie­so nicht zunächst die neu hin­zu­ge­kom­me­nen? Inzwi­schen habe ich mal hin­ter ver­schie­de­ne Ein­zel­fäl­le geblickt und mei­ne Mei­nung ist nicht mehr so eindeutig.
    Es hat zu tun mit unse­rem Rechts­sys­tem. Im Fal­le der nepa­le­si­schen Fami­lie wur­den Rechts­mit­tel über alle Instan­zen aus­ge­schöpft, das dau­er­te 18 Jah­re (!). Unse­re Städ­te sind vol­ler Men­schen, die sich von einer Dul­dung zur nächs­ten han­geln, 15 Jah­re lang ist kei­ne Aus­nah­me, Men­schen, die in völ­li­ger Unge­wiß­heit leben müs­sen. Für mich ist das eines Rechts­staats unwür­dig, sind das Aus­wüch­se eines fehl­ge­lei­te­ten Asylrechts.
    Bereits Ende der sieb­zi­ger Jah­re habe ich kurz in einer Anwalts­kanz­lei, spe­zia­li­siert auf Asyl­recht, gear­bei­tet. Auch dort ging es weni­ger um Mit­mensch­lich­keit, son­dern um schnell und beson­ders leicht ver­dien­tes Geld (das vom Staat näm­lich, die Man­dan­ten haben keins). Die Metho­den, Zeit zu gewin­nen und die Men­schen im Land zu behal­ten, waren viel­fäl­tig, reich­ten von Papie­re ver­nich­ten bis zum Ein­stu­die­ren erfun­de­ner Geschich­ten. Damals schon. Inzwi­schen ist dar­aus eine ein­träg­li­che „Indus­trie“ gewor­den, die beim Schlep­pen beginnt und bei juris­ti­scher Unter­stüt­zung im Lan­de wei­ter­geht. Und sie setzt ganz gezielt dar­auf, dass Men­schen, die dann die Bil­der der Betrof­fe­nen im TV sehen, vol­ler Mit­ge­fühl sind.
    Berufs­schü­ler, jun­ge Men­schen, über­bli­cken den Gesamt­zu­sam­men­hang häu­fig nicht und wer­den instrumentalisiert.

    Mich inter­es­siert also weni­ger die­ser Afgha­ne oder die nepa­le­si­sche Fami­lie, son­dern wie wir die Pro­ble­ma­tik ins­ge­samt lösen wollen.
    Indem wir das Land für Alle öff­nen oder über Ände­run­gen unse­rer Geset­ze nach­den­ken? Es gibt ver­schie­de­ne Lösungs­an­sät­ze. Aller­dings erwar­te ich dazu von die­ser Regie­rung NICHTS.

    Mit mei­ner Aus­sa­ge, dass Mus­li­me häu­fig gegen­über „Ungläu­bi­gen“ ein für uns unvor­stell­ba­res Gewalt­po­ten­ti­al haben, habe ich tat­säch­lich eine Absicht ver­folgt. Aller­dings nicht gegen DIESEN EINEN Afgha­nen. Den ken­ne ich gar nicht per­sön­lich. Wie soll ich da urteilen?

    Uns wird von Ter­ror­an­schlä­gen berich­tet. Pau­schal. Ohne Hin­ter­grün­de (wür­de die Men­schen ver­un­si­chern). Was über Stun­den im Bata­clan wirk­lich geschah, wur­de in 98 % der Medi­en ver­schwie­gen. Macht es den Bevöl­ke­run­gen rela­tiv leicht, Ter­ror­an­schlä­ge durch Mus­li­me für etwas Abs­trak­tes zu hal­ten. Spre­chen Sie mit Sol­da­ten, die auf dem Gebiet in Aus­lands­ein­sät­zen Erfah­run­gen sam­mel­ten. Mus­li­me töten Hun­de nicht ein­fach, schnei­den Men­schen nicht ein­fach den Kopf ab, son­dern an, und wei­den sich über Stun­den am Lei­den. Frau­en, die auch in Deutsch­land mit ihren Kin­dern an Ted­dy­bä­ren Kopf­ab­schnei­den üben, sind real existent.
    Das alles sind Din­ge, die wir Euro­pä­er nicht ken­nen, die uns unvor­be­rei­tet tref­fen wer­den. Dies den ver­wöhn­ten, in Sicher­heit und Wohl­stand auf­ge­wach­se­nen Mit­men­schen mit­zu­tei­len, ist mei­ne Absicht.

    Die Aus­sa­ge, der Afgha­ne habe sich gewalt­tä­tig ver­hal­ten und die von ihm abge­strit­te­ne Äuße­rung getan, stammt aus der Pres­se­kon­fe­renz der Poli­zei, die ihn fest­ge­setzt hat, aus­schnitts­wei­se über­tra­gen im ZDF.
    Theo­re­tisch also mög­lich, dass die Poli­zei lügt. Es steht Aus­sa­ge gegen Aus­sa­ge. Mei­ne per­sön­li­che Erfah­rung ist aller­dings, dass die Poli­zei in der Öffent­lich­keit eher unter­treibt. Will man mehr erfah­ren, muss man sich unter 4 Augen mit ihnen unterhalten.

    Klei­ne Anek­do­te am Rande:
    1997 hat­te ich mein Esse­ner Apart­ment inse­riert, um einen Nach­mie­ter zu fin­den. Wäh­rend einer Besich­ti­gung wur­de ich in mei­ner Woh­nung über­fal­len, Geld und Papie­re gestoh­len. Rela­tiv gewalt­frei, also kein Trau­ma, nur dar­aus gelernt. Zwecks Iden­ti­fi­zie­rung des Täters (mMn ein typisch „Bio­deut­scher) durf­te ich auf der Poli­zei­wa­che die sog. Ver­bre­cher­al­ben stu­die­ren. 98 % dunk­le, ver­we­gen aus­se­hen­de Gestal­ten. Auf mei­ne erstaun­te Aus­sa­ge: „Das sind ja nur Aus­län­der!“ ant­wor­te­te ein Poli­zist mir: „Das dür­fen wir nicht in der Öffent­lich­keit laut sagen.“
    1997 schon!

    Das Wer­te­be­wußt­sein, das mich umtreibt, ist viel­leicht auch eher Stam­mes­den­ken: Beim kleins­ten Ver­dacht, dass Gefahr für mei­ne Fami­lie und mei­ne Umge­bung dro­hen könn­te, nei­ge ich dazu, sozia­le Expe­ri­men­te unge­wis­sen Aus­gangs eher zu unterlassen.

  9. Corinna Friedrich 59 6. Juni 2017 um 02:10

    Lie­ber Herr Schul­te, ich weiß ziem­lich genau, wie Sie Ihren Bei­trag gemeint haben. Nie­mals war es mei­ne Absicht, Sie anzu­grei­fen oder gar Ihnen einen Vor­wurf zu machen. Ich will ledig­lich Denk­an­stö­ße ver­mit­teln, auf die Fall­stri­cke hin­wei­sen, die bei so wohl­mei­nen­den Aktio­nen wie der der Berufs­schü­ler lau­ern. Heu­te ver­sucht jeder jeden für sei­ne Inter­es­sen zu instru­men­ta­li­sie­ren, übri­gens auch ein Pro­blem von Pegi­da, wenn bra­ve Bür­ger von Rechts­extre­men unter­wan­dert werden.

    „Zuerst müss­ten doch die Leu­te abge­scho­ben wer­den, die erst kürz­lich gekom­men sind und deren Asyl­an­trä­ge abge­lehnt wor­den sind.“
    Das ist ja eben nicht mög­lich. Jedem, der deut­schen Boden betritt, steht der Kla­ge­weg offen. Ein­schlä­gi­ge RA-Kanz­lei­en ste­hen bereits in den Erst­auf­nah­me­la­gern Schlan­ge bzw. wird von Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen an sie ver­wie­sen, Migran­ten dazu über­re­det, bei ableh­nen­dem Asyl­be­scheid den deut­schen Staat zu ver­kla­gen. Die deut­sche Abschie­be- bzw. Nicht-Abschie­be-Pra­xis hat sich inzwi­schen bis in nahe­zu alle Dritt­welt-Län­der her­um­ge­spro­chen. Was das auch für Staats­an­walt­schaf­ten und Gerich­te bedeu­tet, an denen die Ein­spa­run­gen der ver­gan­ge­nen Jah­re nicht spur­los vor­bei gegan­gen sind, kann man sich vorstellen.
    Führt zu den Aus­wüch­sen, wie wir sie beob­ach­ten, dass Men­schen, die das Hei­mat­land ihrer Eltern viel­leicht nie gese­hen haben, hier die Schu­le besu­chen oder einen Arbeits­platz haben, plötz­lich aus­ge­wie­sen wer­den sollen.
    Der Feh­ler liegt im Sys­tem, an einer Gesetz­ge­bung, die offen­sicht­lich mit den heu­ti­gen Gege­ben­hei­ten nicht Schritt hält. Soll­te man da nicht anset­zen? Herr Maas, über­neh­men Sie 😉

    Inwie­weit ist die Flücht­lings­kri­se ein Experiment?
    Ich glau­be nicht an Zufäl­le in der Poli­tik. Es gibt vie­le Hin­wei­se, dass neben den Kriegs­flücht­lin­gen aus Syri­en die vor­wie­gend Wirt­schafts­mi­gran­ten oder Armuts­flücht­lin­ge aus ca. 80 Natio­nen, die inner­halb der letz­ten 3 Jah­re nach Deutsch­land kamen, sich nicht zufäl­lig auf den Weg machten.
    Stich­wor­te: 2015 Kür­zung der UNHCR-Hilfs­gel­der für Flücht­lings­la­ger, beson­ders krass durch die Merkel-Regierung;
    Bekannt gewor­de­ne Plä­ne US- und euro­päi­scher Wirt­schafts­eli­ten für die Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Euro­pa und die Lösung des Demo­gra­fie-Pro­blems (Cou­den­ho­ve-Kaler­gi, UN Repla­ce­ment Migra­ti­on, Bil­der­ber­ger) durch Flu­tung mit Men­schen aus arabischem/​afrikanischem Kulturraum.
    Finanz-Eli­ten benut­zen die Lin­ken Euro­pas für ihre Zwe­cke, von die­sen unbemerkt.
    Selbst das alte The­ma Anti­se­mi­tis­mus spielt hier eine Rol­le. Kommt D sei­ner Ver­ant­wor­tung aus der Geschich­te aus­rei­chend nach? Einen Blick nach Frank­reich wer­fen, wo immer mehr Juden das Land aus Angst verlassen.
    Wie­viel Migran­ten hat Herr Oba­ma aus den von den USA ver­ur­sach­ten Kri­sen­ge­bie­ten auf­ge­nom­men? Ist er doch voll des Lobes für die Huma­ni­tät von Frau Merkel.
    Ein sozia­les Expe­ri­ment zu Las­ten Euro­pas (und hier in ers­ter Linie Deutsch­lands, da fast alle ande­ren Staa­ten längst ihr Limit for­mu­liert haben), was es in die­ser Grö­ßen­ord­nung nie gab und des­sen Aus­gang ähn­lich gela­gert in der Geschich­te nie posi­tiv für die Ursprungs­kul­tur ausging.

    Ich den­ke, wir kön­nen uns des­we­gen nicht an ver­gleich­ba­re Kon­tro­ver­sen erin­nern, weil nie­mals so vie­len Men­schen die Bedro­hung unse­res Lan­des bewußt war. Dar­un­ter sogar nicht weni­gen der von Ihnen erwähn­ten Migran­ten, die seit Jah­ren fried­lich und bes­tens inte­griert mit uns leben.
    Selbst hier meh­ren sich die Stim­men: Es reicht! Ver­än­dert D nicht noch mehr! Wir sind nicht nach D gekom­men, um hier die­sel­ben Pro­ble­me wie in unse­rem Her­kunfts­land zu bekommen.

    Ich schrei­be das nicht, um Sie, Herr Schul­te, zu ärgern, son­dern bit­te ledig­lich, ein­mal eini­ge Zah­len gegen­über zu stel­len und zu prüfen:
    Alters­struk­tur Bio-Deut­scher – Alters­struk­tur Einwanderer,
    Zahl deut­scher Nach­kom­men – Zahl Nach­kom­men mus­li­mi­scher Einwanderer,
    Natio­na­li­täts-Zuge­hö­rig­keit in % in Groß­städ­ten sowie in Kindergärten/​Schulklassen, Alters­grup­pe 4 bis 15 Jahre.
    Dann bit­te hoch­rech­nen für die nächs­ten 25 Jahre.

    Man kann das mögen und wol­len, soll­te aber nicht behaup­ten, Deutsch­land wird sich nicht verändern.
    Ich fürch­te um den säku­lä­ren Staat und eine freie, offe­ne Gesell­schaft, die sich dem tech­nisch-wis­sen­schaft­li­chen Fort­schritt stellt.

    Einen klei­nen per­sön­li­chen Nach­trag möch­te ich mir noch erlau­ben, weil ich den­ke, dass er Sie viel­leicht interessiert.
    1974 wohn­te ich für eini­ge Mona­te in „Ihrem“ Urlaubs­ort Paguera bzw. dem angren­zen­den Puer­to And­ratx. Die Welt IST klein! Zur Erin­ne­rung: Wil­ly Brandt/​Guillaume und Fußball-WM.
    Paguera war damals bis zur Pein­lich­keit fest in der Hand deut­scher Groß­kot­ze, Bes­ser­wis­ser, Glücks­rit­ter, Dis­ko­the­ken-Besit­zer, Spie­ler und Zuhäl­ter, nicht weni­ge aus mei­ner Hei­mat­stadt Essen.
    Spä­tes­tens nach mei­nem „freund­li­chen“ Hin­weis, dass sie mensch­lich mei­nem in Düs­sel­dorf zurück­ge­las­se­nen Freun­des­kreis aus Tune­si­ern, Marok­ka­nern, Liby­ern und Afri­ka­nern nicht das Was­ser rei­chen könn­ten, wur­de ich schlimm gemobbt. Ara­ber-Hu.. war noch das freundlichste.
    Ich war 19 Jah­re alt und habe das mit Hil­fe eini­ger mal­lor­qui­ni­scher Freun­de gut überstanden.
    Die Zei­ten haben sich sich geän­dert. Mei­ne dama­li­gen Freun­de waren i. d. R. ille­gal über Frank­reich ein­ge­reist und gewiss kei­ne Engel. Ihre Afros gin­gen bis auf die Schul­tern, wir hat­ten die glei­chen Musik-Vor­lie­ben und ich war hin und weg (wie heu­te man­che jun­ge Frau?)
    Was nie The­ma war: Benach­tei­li­gung von Frau­en, Islam, Terrorismus.
    Das kam alles erst im Lau­fe der fol­gen­den Jahre.

  10. Corinna Friedrich 59 7. Juni 2017 um 18:48

    Hal­lo Herr Schulte,
    „arbei­te“ mal ab:
    Kür­zung der UNHCR-Hilfs­gel­der: Dass ich die Rück­nah­me nicht erwähn­te, war kei­ne böse Absicht; ich hat­te das als bekannt vor­aus­ge­setzt, sorry.

    Gesetzes-„Anpassungen“
    Wie ich an Clau­dia­Ber­lin schon schrieb, mei­ne Befürch­tung ist, dass wir – soll­te die­se inkon­se­quen­te Poli­tik noch lan­ge bei­be­hal­ten wer­den – die Pro­ble­me nicht mehr ohne die gefürch­te­ten unschö­nen Bil­der in den Griff bekom­men wer­den. Je län­ger gewar­tet wird, des­to unan­ge­neh­mer und schwie­ri­ger (auch weni­ger rechts­staat­lich?) wird es werden.

    „Es sind nicht die (mus­li­mi­schen) Flüchtlinge/​Migranten, die die­ses Land kaputt machen.“
    Hier sind wir unter­schied­li­cher Mei­nung. Für mich sind es vor­wie­gend (gibt auch noch Ande­re) fun­da­men­ta­lis­ti­sche Mus­li­me, die unse­re Städ­te in mei­nen Augen so nega­tiv ver­än­dern. Weil der „kon­ser­va­ti­ve Islam“ (den Begriff lern­te ich in der Phoe­nix-Run­de vom 06.06., die aus­nahms­wei­se rich­tig gut war) nicht mit einer frei­en Gesell­schaft kom­pa­ti­bel ist.
    Weil mir der Anblick der vie­len Sol­da­ten auf fran­zö­si­schen Stra­ßen nicht gefällt (kom­men wir da auch hin?).
    Weil sie mir „mein“ Mul­ti-Kul­ti ver­dor­ben haben, das ich noch in den 80ern rich­tig genos­sen habe, das (spe­zi­ell an mei­nem vor­über­ge­hen­den Wohn­ort Bonn) ein­mal wirk­lich schön bunt war.

    „Mir per­sön­lich ist es voll­kom­men egal, wel­che eth­ni­sche Grup­pe der­einst in Deutsch­land domi­nie­rend ist.“
    Das wäre es mir nor­ma­ler­wei­se auch, solan­ge sie mei­ne Ren­te noch finan­zie­ren kön­nen, aber auch da bin ich nicht mehr so sicher.
    Ich habe den Ein­druck, dass Sie – wie wir auch – kin­der­los sind.
    In Gesprä­chen mit Eltern stel­le ich fest, dass Eini­ge sehr anders dar­über den­ken. Verständlicherweise.
    Bei dem Gedan­ken, Deutsch­land könn­te in der Zukunft von Men­schen domi­niert wer­den, die die Scha­ria dem Gesetz vor­zie­hen, wegen einer Moham­med-Kari­ka­tur aus­ras­ten, Frau­en­rech­te nicht akzep­tie­ren usw. bla, bla… (Sie ken­nen das alles) wird mir ganz anders.

    Die Ein­stel­lung der Bevöl­ke­rung kann man spe­zi­ell in den SM des­halb nicht gut ein­schät­zen, weil die SM offen­sicht­lich auch als Ven­til die­nen. Zusätz­lich läßt die vor­ge­ge­be­ne Kür­ze auf Twit­ter die Aus­sa­gen oft hart und krass wir­ken. Viel Platz für Erklä­run­gen bleibt ja nicht.
    Auch ich schrei­be dort anders als z. B. in Ihrem Blog (auf Twit­ter haben Sie mich bereits nach 1 Satz geblockt, haha).
    Es hat den Ein­druck, dass die Leu­te immer unge­hal­te­ner, unge­dul­di­ger und wüten­der wer­den. Vie­le füh­len sich über­gan­gen, hilf­los, macht­los, wür­den gern von der Poli­tik mehr berück­sich­tigt wer­den, nicht nur alle 4 bzw. 5 Jahre.
    Unter­hal­ten Sie sich mit Ein­zel­nen, sind sie durch­aus ver­nünf­tig und haben häu­fig indi­vi­du­el­le Erfah­run­gen gemacht, die sie so rabi­at reagie­ren las­sen. Dumm­köp­fe gibt es über­all. Des­we­gen bin ich auch gegen das Löschen unlieb­sa­mer Mei­nun­gen, denn wo wer­den sie sich aus­to­ben, wenn die­ses Ven­til ihnen genom­men wird?
    Rechts-Faschis­ten oder Anti­se­mi­ten habe ich unter Deut­schen wis­sent­lich nie getrof­fen, eher unter Tür­ken und Arabern.

    Wie die Men­schen nach Sept. 17 reagie­ren, wenn alles so bleibt, weiß ich nicht. Vor­aus­sicht­lich wird sich nicht viel ändern. Dar­um muß ich hof­fen, dass die AfD in ansehn­li­cher Anzahl in den Bun­des­tag kommt (Sie wis­sen, Ven­til). Selbst Bestre­bun­gen mit mili­tä­ri­schem Hin­ter­grund sind mir zu Ohren gekom­men, kann ich zah­len­mä­ßig erst recht nicht ein­schät­zen. Die­se Infor­ma­tio­nen erhielt ich aus­ge­rech­net 1 Woche vor Fran­co A., da war mir sofort klar, dass kei­ne „Anschlä­ge“ geplant waren, son­dern Atten­ta­te. Hören wir nichts mehr von, merk­wür­dig. Es bro­delt viel­leicht mehr im Unter­grund, als Sie und ich so mitbekommen…

    Die AfD selbst sehe ich gelas­sen, ver­mu­te, sie wird ca. 2021 ohne Frau Mer­kel mit der CDU/​FDP koalie­ren und irgend­wann eine Par­tei ohne gro­ßen Wie­der­erken­nungs­wert sein.

    Ja, die 70er waren toll, für mich per­sön­lich auch noch die 80er.
    Pro­blem­lo­se Job­su­che, weni­ger Hek­tik; ich durf­te noch rau­chen, ohne böse ange­se­hen zu wer­den 🙂 Und die SPD war eine ganz ande­re Partei.

    Das Bild Ihrer Pen­si­on auf Paguera sieht sehr ein­la­dend aus. Ich wün­sche Ihnen und Ihrer Frau, dass Sie – wenn wie­der unab­hän­gi­ger – noch fit genug sind, sich an Mal­lor­ca zu erfreuen.

    Vie­le Grüße

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