A Ruah is — Mich erstaunt, wie viele so sicher sind

Vie­le fin­den die Het­ze der „Bild“-Zeitung gegen Simo­ne Peter rich­tig klas­se. Es geht dabei nicht nur um sie, son­dern um die Grü­nen all­ge­mein. Der Ton von „Bild“ trifft die Stim­mung im Land sehr gut. Es war ätzend und es bleibt auch im neu­en Jahr so. Jeder, der es wagt, eine etwas abwei­chen­de Mei­nung zu äußern, wird vir­tu­ell fri­ka­ssiert. Das bleibt also unser Hob­by – auch im neu­en Jahr. Don Alphon­so erzähl­te uns die Geschich­te der Ereig­nis­se. Man möch­te glau­ben, wie es irgend­ei­ner im Köl­ner Express geschrie­ben hat, das Ein­grei­fen der Poli­zei sei alter­na­tiv­los gewe­sen. Die Deut­schen kau­fen das, sogar mit die­ser kon­ta­mi­nier­ten Voka­bel. Das Anse­hen der Autorin ist in gewis­sen Krei­sen (#Mer­kel­muss­weg) ver­brannt, ihre Wort­wahl kaum noch ver­mit­tel­bar (Neu­jahrs­re­de). Don Alphon­so ver­lässt sich bei sei­ner Schil­de­rung der Geschich­te von Sil­ves­ter 2016 höchst­wahr­schein­lich auf Infor­ma­tio­nen von Medi­en und Poli­zei. Ein gut geschrie­be­ner Arti­kel ist immer hilf­reich, wenn es um Stim­mungs­ma­che geht. Der Wahr­heits­ge­halt ist zweit­ran­gig. Und das haben wir nicht erst in… 

6 Minute/n


Merken

5

Vie­le fin­den die Het­ze der „Bild“-Zeitung gegen Simo­ne Peter rich­tig klas­se. Es geht dabei nicht nur um sie, son­dern um die Grü­nen all­ge­mein. Der Ton von „Bild“ trifft die Stim­mung im Land sehr gut. Es war ätzend und es bleibt auch im neu­en Jahr so.

Jeder, der es wagt, eine etwas abwei­chen­de Mei­nung zu äußern, wird vir­tu­ell fri­ka­ssiert. Das bleibt also unser Hob­by – auch im neu­en Jahr.

Don Alphon­so erzähl­te uns die Geschich­te der Ereig­nis­se. Man möch­te glau­ben, wie es irgend­ei­ner im Köl­ner Express geschrie­ben hat, das Ein­grei­fen der Poli­zei sei alter­na­tiv­los gewesen.

Die Deut­schen kau­fen das, sogar mit die­ser kon­ta­mi­nier­ten Voka­bel. Das Anse­hen der Autorin ist in gewis­sen Krei­sen (#Mer­kel­muss­weg) ver­brannt, ihre Wort­wahl kaum noch ver­mit­tel­bar (Neu­jahrs­re­de).

Don Alphon­so ver­lässt sich bei sei­ner Schil­de­rung der Geschich­te von Sil­ves­ter 2016 höchst­wahr­schein­lich auf Infor­ma­tio­nen von Medi­en und Poli­zei. Ein gut geschrie­be­ner Arti­kel ist immer hilf­reich, wenn es um Stim­mungs­ma­che geht. Der Wahr­heits­ge­halt ist zweit­ran­gig. Und das haben wir nicht erst in 2016 gelernt (Faken­ews).

Aber es bleibt eine Geschich­te. Die Leser­schaft betrach­tet die Geschich­te als Vor­ga­be für Schluss­fol­ge­run­gen des gesun­den Menschenverstandes.


Ob die ca. 1.700 jun­gen ara­bisch aus­se­hen­den jun­gen Män­ner wirk­lich zum Ver­ge­wal­ti­gen und Klau­en nach Köln gekom­men sind, weiß kei­ner so genau.

Klar war nur, dass sich ähn­li­che Ereig­nis­se wie vor einem Jahr nicht wie­der­ho­len dürfen.

Das kol­lek­ti­ve Trau­ma konn­te nicht auf­ge­ar­bei­tet wer­den, weil staat­li­che Behör­den bis­her nur 4 Täter ermit­teln und ver­ur­tei­len konn­ten. Mit die­sen ernüch­tern­den Erfah­run­gen auf den Schul­tern muss­ten die Ver­ant­wort­li­chen für Sil­ves­ter 2016 auf Prä­ven­ti­on set­zen. Also wur­de Sil­ves­ter 2016 in Köln unter Ein­satz mas­si­ver Poli­zei­prä­senz gefeiert.

Wie wir das von Fuß­ball­spie­len schon lan­ge ken­nen, wur­den mög­li­che Stö­ren­frie­de früh­zei­tig iden­ti­fi­ziert und erhiel­ten Platz­ver­wei­se (über 900).

Es ist immer wie­der zu lesen, dass die Grup­pen von jun­gen Män­nern beson­ders aggres­siv auf­ge­tre­ten sei­en. Vie­le waren bereits bei der Ankunft alko­ho­li­siert. Gab es neu­tra­le Augen­zeu­gen? Ich habe kei­ne Aus­sa­gen fin­den können?

„grö­ße­re Grup­pen von Män­nern im Alter von 18 bis 35 Jah­ren, die mit­un­ter bereits alko­ho­li­siert und oder mit einer gewis­sen Grund­ag­gres­si­vi­tät“ anreis­ten.Quel­le: Köln: Poli­zei prüft, ob Täter aus Sil­ves­ter­nacht wie­der­ka­men – FOCUS Online | LINK

Die­se Aus­sa­gen beru­hen aus­schließ­lich auf Aus­sa­gen der Poli­zei. Alle Pres­se­be­rich­te, die ich gele­sen habe, stüt­zen sich rein auf poli­zei­li­che Einschätzungen.

Die Poli­zei fängt an, die Neu­an­kömm­lin­ge auf­zu­tei­len. Wer nicht dem Pro­fil „Nord­afri­ka­ner“ ent­spricht, darf einen ande­ren Aus­gang zum Dom ver­wen­den. Alle ande­ren wer­den durch einen Aus­gang gelei­tet, der in eine Per­so­nen­kon­trol­le führt. Die­se wie­der­um dür­fen die Nord­afri­ka­ner nur dann vor­zei­tig ver­las­sen, wenn sie gleich wie­der in den Haupt­bahn­hof zurück­ge­hen.Quel­le: Sil­ves­ter­nacht 2016 in Köln: Nor­mal war das nicht | LINK

Die Poli­zei hat deut­lich gemacht, dass das Gewalt­mo­no­pol in Deutsch­land vom Staat aus­geht. Dabei wur­den Mit­tel zur Iden­ti­fi­ka­ti­on von Per­so­nen ange­wen­det, die ver­mut­lich nicht so ganz ver­schie­den von denen sind, die bei Groß­de­mons­tra­tio­nen oder zu den schon erwähn­ten Fuß­ball­spie­len ein­ge­setzt werden.

Der Köl­ner Poli­zei­prä­si­dent Jür­gen Mathies legt Wert dar­auf, dass die­se Iden­ti­fi­ka­ti­on von Per­so­nen auf­grund von Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten und nicht auf­grund des Aus­se­hens erfolg­te. Wäre es näm­lich so, dass von der Poli­zei „racial pro­fil­ing“ ange­wen­det wur­de, stün­de dies mit deut­scher Recht­spre­chung nicht im Einklang.

Die Poli­zei wuss­te nach eige­nen Berich­ten bereits im Vor­feld, wel­che Leu­te mit Zügen nach Köln kom­men. Es han­del­te sich um Grup­pen jun­ger Män­ner, die dem­nach also nicht etwa ara­bisch aus­ge­se­hen haben, son­dern die bereits in den Zügen nach Köln betrun­ken gewe­sen sind und die sich aggres­siv auf­ge­führt haben.

Kann sein, kann nicht sein. Den Köl­ner und alle ande­ren Deut­schen war das im Detail wohl ziem­lich schnup­pe. Haupt­sa­che, sie muss­ten zu Beginn des neu­en Jah­res nicht ein neu­es Trau­ma bewältigen.

Und dass die Poli­zei zur Wah­rung der öffent­li­chen Sicher­heit vie­le Hun­dert jun­ge Män­ner mit über­wie­gend ara­bi­scher Abstam­mung ein­kes­sel­te und pro­phy­lak­tisch poli­zei­li­che Maß­nah­men gegen sie ergriff, stört über­haupt nie­man­den. Im Gegen­teil. Die Poli­zei wird für ihre Arbeit gelobt.

Hier kli­cken, um den Inhalt von You­Tube anzuzeigen. 
Erfah­re mehr in der Daten­schutz­er­klä­rung von You­Tube.

Nur ver­ein­zelt sind kri­ti­sche Stim­men zu hören. Bür­ger­rech­te gel­ten halt für Deut­sche. Die ande­ren haben es sich schließ­lich selbst zuzu­schrei­ben, wenn sie auf­grund des „schlech­ten Beneh­mens“ von „ihren“ Leu­ten in Sip­pen­haft genom­men wer­den. Das Wort wird zwar nicht gewen­det. Aber ist das etwas anderes?

Aber irgend­wie haben die ja auch Recht, die das Vor­ge­hen der Poli­zei jetzt in den höchs­ten Tönen loben.

Wer hät­te schon ver­ant­wor­ten wol­len oder kön­nen, wenn es bei weni­ger Poli­zei und weni­ger Repres­sa­li­en gegen mut­maß­li­che Inten­siv­tä­ter, Grup­pen­ver­ge­wal­ti­ger oder Die­be erneut zu Über­grif­fen auf Frau­en im bekann­ten Aus­maß gekom­men wäre?

Mich erstaunt, wie ein­deu­tig und wie sicher alle sind.


Es ist kaum zu sagen, was in die­sem Moment skur­ri­ler wirkt: Dass mit­ten in Deutsch­land Män­ner auf­grund ihres Aus­se­hens als Straf­tä­ter ver­däch­tigt wer­den. Oder dass die­se Män­ner jetzt wie­der in einer rie­si­gen Grup­pe dort ste­hen, wo vor genau einem Jahr eine rie­si­ge Grup­pe von Män­nern Frau­en miss­braucht hat.Quel­le: Die ande­re Nacht – Süd­deut­sche Zei­tung – Blend­le | LINK

Da sich zum The­ma eine grö­ße­re Dis­kus­si­on bei Face­book ent­wi­ckelt hat, bet­te ich die­se an die­ser Stel­le in mei­nen Arti­kel ein:

[symple_​box color=„red“ fade_in=„false“ float=„center“ text_align=„left“ width=„“]Da sich zum The­ma eine grö­ße­re Dis­kus­si­on bei Face­book ent­wi­ckelt hat, bet­te ich die­se an die­ser Stel­le in mei­nen Arti­kel ein:[/symple_box]

Hier kli­cken, um den Inhalt von Face­book anzuzeigen. 
Erfah­re mehr in der Daten­schutz­er­klä­rung von Face­book.

Hier ein ent­lar­ven­der Kom­men­tar, der im WDR 2 abge­ge­ben wurde:

Dies­mal tat die Poli­zei, was sie tun muss­te: Sie hielt die Nord­afri­ka­ner fest, prüf­te Per­so­na­li­en, sprach Platz­ver­wei­se aus. Nicht aus­zu­den­ken, wenn auch nur eini­ge der jun­gen Män­ner aufs Neue Frau­en ange­grif­fen hät­ten.Quel­le: WDR 2 Klar­text – WDR 2 Klar­text – Pro­gramm – WDR 2 – Radio – WDR | LINK

[symple_​highlight color=„red“]Die Poli­zei tat also, was sie tun muss­te und ver­häng­te Maß­nah­men gegen Nord­afri­ka­ner. Nicht gegen Täter, nicht mal gegen Ver­däch­ti­ge, son­dern gegen Nord­afri­ka­ner. Nicht aus­zu­den­ken, wenn man in die­sem Land noch an die eige­nen Wer­te glau­ben würde.[/symple_highlight]

[symple_​spacing size=„20“]

Lese­emp­feh­lun­gen zum Thema:
Die ande­re Nacht – Süd­deut­sche Zei­tung – Blend­le | Quel­le
Im Mei­nungs­kes­sel von Köln | Über­me­di­en | Quel­le
Schön wie­der “Köln”: Ist poli­tisch nur noch der in der Mit­te, der gar nichts sagt? – Medi­um | Quel­le
Simo­ne Peter: Das muss man doch noch fra­gen dür­fen | ZEIT ONLINE | Quel­le

Wie Rechts­extre­me das sehen und wie viel Zustim­mung das bringt…

Diesen Beitrag teilen:
0CDD5CFF 182F 485A 82C6 412F91E492D0
Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
Quelle Featured-Image: Standardbild...

Letztes Update:

Anzahl Wörter im Beitrag: 1112
Aufgerufen gesamt: 30 mal
Aufgerufen letzte 7 Tage: 4 mal
Aufgerufen heute: 1 mal

5 Gedanken zu „A Ruah is — Mich erstaunt, wie viele so sicher sind“

  1. Broken Spirits 3 3. Januar 2017 um 23:48

    Wie hät­test Du denn die Pro­ble­ma­tik gelöst?
    Auf­ga­be 1) Letz­tes Sil­ves­ter soll sich nicht wiederholen.
    Auf­ga­be 2) Die Täter von letz­ten Jahr sol­len kei­ne zwei­te „Chan­ce“ bekommen. 

    Schwie­rig­keits­grad „Hoch“: Die Täter von letz­tem Jahr sind wie­der da. Zah­len­mä­ßig etwa gleich­stark wie ver­gan­ge­nes Jahr.

  2. Broken Spirits 3 3. Januar 2017 um 23:50

    Erset­ze „Täter“ durch „Täter­pro­fil“ – das trifft es etwas besser.

  3. Broken Spirits 3 4. Januar 2017 um 21:33

    Ich könn­te mir vor­stel­len, daß die Ein­hel­lig­keit daher rührt, daß es wahr­schein­lich kei­ne bes­se­re Lösung gibt und ja die ange­wen­de­te Lösung wohl auch erfolg­reich war.

    Racial Pro­fil­ing ist wohl All­tag und kann auch Wei­ße tref­fen: Ein­bruch irgend­wo in der Nähe, wo Du Dich zufäl­lig gera­de auf­hältst und es gibt eine vage Zeu­gen­aus­sa­ge: Weiß, männ­lich, dunk­le kur­ze Haa­re, Alter 50+. Du wirst mit Sicher­heit ange­hal­ten und Du darfst ein paar Fra­gen beant­wor­ten. Wie soll das anders auch gehen? Du fällst eben in das Ras­ter und fol­ge­rich­tig wird Dich dann eben auch eine Poli­zei­strei­fe anhal­ten. Ich bin mir fast sicher, daß da nie­mand die Ras­sis­mus­keu­le schwin­gen wird – trotz Ein­gren­zung durch die Hautfarbe.

    Zu den unab­hän­gi­gen Quel­len: in Köln sol­len ziem­lich vie­le Jour­na­lis­ten anwe­send gewe­sen sein. Sehr wahr­schein­lich wird es eine Pres­se­kon­fe­renz gege­ben haben. Da wird dann eben der Poli­zei­spre­cher zitiert.… Ich hof­fe ein­mal, daß es wenigs­tens eini­gen der anwe­sen­den Jour­na­lis­ten auf­ge­fal­len wäre, wenn es da zu Unge­reimt­hei­ten gekom­men wäre.

    Irgend­wie krie­ge ich gera­de mei­ne Pro­ble­me… daß die Pegi­da „Lügen­pres­se“ schreit – dar­an habe ich mich gewöhnt. Wenn die das nicht tun, dann wird von der poli­tisch ent­ge­gen­setz­ten Sei­te ein ähn­li­cher Vor­wurf gebracht? (lan­ge über­legt, ob ich den letz­ten Absatz drin las­se, ein paar mal umfor­mu­liert – bei einem gemein­sa­men Kaf­fee käme der nicht so „scharf“ rüber. Da wäre dann ein leicht belus­tigt-iro­ni­scher Unter­ton dabei. Ich hof­fe, Du ver­stehst in rich­tig und bekommst ihn nicht in den fal­schen Hals 🙂 Kom­men­tar­spal­ten sind immer so schwierig… 😐 )

    Übri­gens ganz ver­ges­sen bis­her: ein gutes Neu­es, nech? 🙂

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


✅ Beitrag gemerkt! Favoriten anzeigen
0
Share to...
Your Mastodon Instance