Gern leben – auch im hohen Alter von 93

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Gestern wur­de mei­ne Schwiegermutter 93 Jahre alt. Richtig unbe­schwert, so wie jün­ge­re Menschen es sich vor­stel­len wer­den, kön­nen in die­sem Alter wohl die wenigs­tens Menschen ihren Geburtstag noch feiern.

Aber Mutter war gut drauf und freu­te sich, die Familienmitglieder um sich ver­sam­melt zu sehen.

Erst vor zir­ka drei Wochen ver­starb ihre Schwester im Alter von 95 Jahren. Das hat sie sehr mit­ge­nom­men. Außer ihren Kindern ist sie nun die „letz­te” aus ihrer Familie.

Wer wird wohl nicht nach­emp­fin­den kön­nen, wie ver­hee­rend sol­che Erfahrungen wir­ken? Als mein Vater vor vier­zehn Jahren ver­starb, war er der letz­te sei­ner fünf Geschwister. Es muss furcht­bar sein, den Tod all der Menschen zu über­le­ben, die das eige­ne Leben aus­ge­macht und oft genug den Dreh- und Angelpunkt gebil­det haben.

In den letz­ten zwei Jahren hat sich ihr kör­per­li­cher Zustand nach eini­gen Krisen gut stabilisiert.

Leider kann sie sich nur noch inner­halb unse­rer Wohnung (und das nur mit Hilfe eines Rollators) bewe­gen und kommt des­halb nicht mehr auf die Straße. Aber sie läuft fast täg­lich eisern ihre 30 – 45 Minuten.

Da sie frü­her in einem unge­fähr 20 km ent­fern­ten Ort gelebt hat, hat sie hier kei­nen Hausarzt. Wir haben bis­her immer noch kei­nen fin­den kön­nen, der sich im Notfall küm­mern wür­de. Auch hier gibt es eine Überlastung der Arztpraxen. Es wer­den kei­ne neu­en Patienten aufgenommen.

So sind wir auf das loka­le Praxisnetz oder auf den Notruf und die Krankenhausambulanz ange­wie­sen. Das hat in den letz­ten Jahren trotz aller Sorgen funktioniert.

Bisher haben wir es so gemacht, dass wir uns mit dem frü­he­ren Hausarzt tele­fo­nisch ver­stän­digt haben. Unter mit Hilfe tech­ni­scher Möglichkeiten (Fotos u.a.) wur­den trotz der Distanz schon Diagnosen erstellt, die eine ambu­lan­te Therapie ermög­lich­ten. Es war des­halb nicht erfor­der­lich, sie ins Krankenhaus zu bringen.

Vor weni­gen Monaten ist ihr ver­trau­ter „alter” Hausarzt in Rente gegan­gen. Mit dem Nachfolger ver­su­chen wir die bis­her gute Zusammenarbeit fort­zu­set­zen und das klappt auch gut.

Sie ist guter Dinge und liest noch unheim­lich viel. Wenn das Wetter in die­sem mäßi­gen Frühling und Sommer es zuließ, haben wir auf unse­rem Balkon gesessen.

Auch wenn es nicht immer gleich gut mit uns läuft – wir sind froh, sie bei uns zu haben. Die Geburtstagsfeier ges­tern war einer der sel­te­nen Höhepunkt in ihrem Leben, an den sie sich noch eine Weile erin­nern wird.


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